Bin ich verpflichtet einen neuen Mitarbeiter einarbeiten?

Gefragt von: Frau Dr. Valentina Ruf
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Die Antwort auf Ihre Frage lautet also nein. Weder als Arbeitnehmer noch als Leiharbeitnehmer dürfen Sie sich weigern, einen Kollegen oder eine Kollegin einzuarbeiten.

Wer muss neue Mitarbeiter einarbeiten?

In großen Unternehmen übernimmt meist die Personalabteilung die Begrüßung am ersten Tag sowie die Abwicklung administrativer Aufgaben. Das Herumführen und Vorstellen aller Personen, die für den neuen Mitarbeiter relevant sind, sollte dagegen der Vorgesetzte übernehmen.

Hat ein Arbeitnehmer Anspruch auf Einarbeitung?

"Ein subjektives Recht des Arbeitnehmers auf eine bestimmte Form der Einarbeitung besteht nicht", so Oberthür.

Wie lange braucht man zum einarbeiten?

Grundsätzlich sollten Unternehmen davon ausgehen, dass der Onboarding Prozess mit dem Ablauf der Probezeit erledigt ist. Somit dauert das Onboarding meist zwischen drei und sechs Monaten. In seltenen Fällen kann das Onboarding auch bis zu einem Jahr lang dauern.

Kann ich Aufgaben vom Chef ablehnen?

Der Arbeitnehmer darf seine vertraglich geschuldete Arbeitsleistung grundsätzlich nicht verweigern. Dennoch gibt es Konstellationen, in denen er eine Weisung seines Arbeitgebers nicht befolgen muss. Der Arbeitgeber darf dann nicht zur Kündigung oder Abmahnung wegen Arbeitsverweigerung greifen.

Einarbeitung neuer Mitarbeiter – Vermeiden Sie diese 3 kritischen Fehler beim Onboarding!

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Was zählt alles zur Arbeitsverweigerung?

Diese Handlungen fallen unter Arbeitsverweigerung

das unentschuldigte Fehlen am Arbeitsplatz. trotz Anwesenheit die eigenen Pflichten mehrfach bewusst nicht zu erfüllen. das Leisten von Überstunden zu verweigern, obwohl Sie vertraglich dazu verpflichtet sind.

Kann mein Arbeitgeber mich zwingen einzuspringen?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Ist eine Einarbeitung Pflicht?

Zunächst einmal gilt: „Die Organisation der Einarbeitung liegt in der Verantwortung des Arbeitgebers“, erklärt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln. „Dieser hat gemäß Paragraf 106 der Gewerbeordnung die Arbeit zu organisieren, Aufgaben zu verteilen und gegebenenfalls die Einarbeitung zu steuern.

Was tun wenn keine Einarbeitung erfolgt?

Schlechte Einarbeitung ansprechen: So gibst du Feedback

Hier könnt ihr gemeinsam die bisherige Anfangszeit reflektieren und du kannst der Chefin deine Situation und deine Probleme mitteilen. Vielleicht kannst du schon direkt eine Lösungsvariante vorschlagen oder gemeinsam mit deiner Vorgesetzten erarbeiten.

Was gehört zu einer Einarbeitung?

Do´s bei der Einarbeitung

Dazu gehört das Abholen des Mitarbeiters am Empfang, das Begleiten zu seinem neuen Arbeitsplatz und die gemeinsame erste Begrüßung neuer Kollegen. Ein Einarbeitungsplan ist eine große Hilfe in den ersten paar Tagen, nicht nur für den neuen Mitarbeiter, sondern auch für das Unternehmen.

Was kostet die Einarbeitung neuer Mitarbeiter?

Einarbeitungskosten: Durchschnittlich kostet es ein Unternehmen das sechs- bis neunfache Monatsgehalt eines Mitarbeiters, ihn zu ersetzen und den neu eingestellten Mitarbeiter einzuarbeiten.

Wird man für die Einarbeitung bezahlt?

Zunächst erscheint der Aufwand der Einarbeitung zu hoch, würde sich dann aber schon ab dem 7. Einsatz auszahlen. Eine Vergütung ist auch auf Grund der Gleichbehandlung der Bewerber ausgeschlossen. Die Einarbeitungszeit zu verkürzen wäre prinzipiell nicht das Problem.

Ist Einarbeitungszeit das gleiche wie Probezeit?

Auszubildende durchlaufen zu Beginn ihrer Ausbildung ebenfalls eine Probezeit. Diese ist meist kürzer als bei normalen Arbeitsverträgen und kann zwischen einem bis vier Monate dauern. In den meisten Fällen vereinbaren Unternehmen und Auszubildender eine Einarbeitungszeit von vier Monaten.

Kann der Arbeitgeber mir eine andere Arbeit zuweisen?

Bei Arbeiten, die einen Arbeitnehmer in einen Gewissenskonflikt bringen, ist nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts das Direktionsrecht des Arbeitgebers beschränkt. Der Arbeitgeber darf dem Arbeitnehmer keine Arbeit zuweisen, die ihn in einen vermeidbaren Gewissenskonflikt bringt.

Kann Arbeitgeber andere Aufgaben zuweisen?

Steht im Arbeitsvertrag etwas wie „Bereichsleiter/Niederlassungsleiter“, können Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen die Aufgaben der Angestellten kaum auf direktem Weg ändern. Sie müssen dann einen Umweg gehen – und Hierarchiestrukturen umgestalten.

Kann der Arbeitgeber bestimmte Arbeitgeber Aufgaben und an Mitarbeiter übertragen?

Der Arbeitgeber kann im Rahmen der Unternehmensorganisation über das Weisungsrecht Aufgaben auf Beschäftigte übertragen. Dazu zählt ebenfalls die Aufgabe, das Weisungsrecht für den Arbeitgeber gegenüber anderen Beschäftigten auszuüben.

Wie gelingt eine gute Einarbeitung?

Eine gute Begrüßung ist Grundlage für eine gute Einarbeitung. Hole deinen neuen Mitarbeiter am Empfang ab und begleite ihn zu seinem Arbeitsplatz und seinen neuen Kollegen. Der Einarbeitungsplan hält alle wichtigen Informationen bereit und hilft, die erste Zeit sinnvoll zu strukturieren.

Wie neuen Kollegen einarbeiten?

Einarbeitung des neuen Mitarbeiters vorbereiten
  • Anforderungen zusammentragen. ...
  • Einen Einarbeitungsplan erstellen. ...
  • Schulungsunterlagen zusammenstellen. ...
  • Einen Paten / Mentor bestimmen. ...
  • Die ersten Tage planen. ...
  • Einarbeitungsplan mit dem Team durch sprechen. ...
  • Aufgaben verteilen. ...
  • Begrüßungsgespräch führen.

Kann man in der Einarbeitungszeit kündigen?

Fazit. Grundsätzlich gilt in der Probezeit, die auf maximal sechs Monate ausgelegt ist, eine Kündigungsfrist von 14 Tagen. Der Arbeitnehmer hat keinen Kündigungsschutz, das heißt, der Arbeitgeber kann sich auch ohne Grund von dem Arbeitnehmer in der Probezeit trennen.

Wer erstellt einen Einarbeitungsplan?

Wer erstellt den Einarbeitungsplan? Der Arbeitgeber sollte an der Erstellung einer Einarbeitungsplan Vorlage maßgeblich beteiligt sein. Am besten ist es jedoch ganz klar, wenn der vorherige Mitarbeiter, der in der betreffenden Position beschäftigt war, seinen bisherigen Arbeitsalltag mit in diesem einfließen lässt.

Welche Aufgaben kommen dem Vorgesetzten bei der Einarbeitung eines neuen Kollegen zu?

Die Aufgabe des Vorgesetzten besteht darin, dafür zu sorgen, dass sich die neuen Mitarbeiter auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren – und ihnen dabei zu helfen, Wege zu finden, wie sie bei ihren Zielen schnell Fortschritte machen.

Welche Fragen bei Einarbeitung?

Vor dem ersten Tag im neuen Job sollten Sie folgende Fragen auf jeden Fall klären:
  • Wann soll ich am ersten Arbeitstag wo erscheinen?
  • Wie wird die Einarbeitungszeit ablaufen (gibt es z. B. ...
  • Welche Dokumente muss ich mitbringen?
  • Wie ist der Dresscode im Unternehmen?

Wie sage ich Nein zum einspringen?

B. nur heute keine Zeit hast und die Aufgabe morgen übernehmen könntest und auch möchtest, dann sage das genauso. Oder vielleicht bist du bereit, einen Teil der Bitte zu erfüllen, dann biete das an: „Ich würde gerne deine Wochenenddienste übernehmen. Leider kann ich nur am Samstag für dich einspringen“.

Bin ich dazu verpflichtet ans Telefon zu gehen wenn ich frei habe?

Da mit ihren Tätigkeiten in der Regel auch viel Verantwortung verbunden ist, können sie allerdings frei entscheiden, ob Mitarbeitende sie in ihrem Urlaub oder nach Feierabend anrufen dürfen. Eine Verpflichtung zur Erreichbarkeit in der Freizeit besteht aber auch für sie nicht.

Wie kurzfristig darf der Chef den Dienstplan ändern?

Dienstplan kurzfristig ändern: Vier Tage beträgt die Frist zur Dienstplanänderung. Genau diese Frist ist auch für Überstunden festgelegt worden. So hat es das Amtsgericht Berlin beschlossen.