Für was ist der Solidaritätszuschlag?

Gefragt von: Wladimir Braun-Weiß
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Der Solidaritätszuschlag ist eine Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer und Körperschaftsteuer in Deutschland. Ursprünglich war die Abgabe auf ein Jahr befristet.

Für was wird der Solidaritätszuschlag verwendet?

Der Solidaritätszuschlag (kurz: Soli) ist ein Zuschlag auf die Einkommensteuer bzw. Körperschaftsteuer. Er dient unter anderem zur Finanzierung der Kosten der deutschen Einheit. Als Unternehmer müssen Sie nicht nur den Solidaritätszuschlag abführen.

Was wird mit dem Solidaritätszuschlag finanziert?

Zurzeit trägt der Solidaritätszuschlag jährlich rund 13 Milliarden Euro zum Bundeshaushalt bei, dieses Geld wird aber nicht ausschließlich für den Aufbau Ost verwendet. Da der Soli in seiner Verwendung nicht zweckgebunden ist, kann er auch einfach für andere Staatsausgaben verwendet werden.

Wo geht der Soli hin?

Für den Bund ist der Solidaritätszuschlag eine gute Einnahmequelle: Einnahmen von 360 Milliarden Euro zwischen 1995 und 2021 stehen Ausgaben für den Aufbau-Ost von 262 Milliarden Euro im selben Zeitraum entgegen. Beim Bund verbleibt also ein Überschuss von 98 Milliarden Euro.

Was passiert mit dem Soli?

Seit 1. Januar 2021 ist für fast alle Steuerzahler die Zahlung des Solidaritätszuschlags weggefallen. 90 Prozent der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen müssen ihn seitdem nicht mehr bezahlen.

#kurzerklärt: Was ist der Solidaritätszuschlag?

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Wem steht der Solidaritätszuschlag zu?

Den Solidaritätszuschlag zahlen aktuell nur noch Gutverdiener/innen ab einer Einkommensteuer von 17.534 Euro im Jahr. Für Verheiratete steigt der Grenzbetrag auf 35.086 Euro im Jahr 2023. Das heißt: Nur noch wenige Prozent der Steuerzahler/innn müssen den Soli seit 2021 in voller Höhe zahlen.

Für wen fällt der Soli nicht weg?

Seit 2021 wird kein Solidaritätszuschlag mehr erhoben werden, wenn das Einkommen unter 73.000 Euro (Alleinstehende) beziehungsweise 151.000 Euro (Verheiratete) liegt. Das sind rund 90 Prozent der Steuerzahler. Für weitere 6,5 Prozent fällt der Soli zumindest teilweise weg.

Wer braucht keinen Soli mehr zahlen?

Wer den Solidaritätszuschlag zahlt, hat sich seit 2021 verändert. Bei Einzelveranlagung gelten (Stand 2023) folgende Grenzen bei der Einkommensteuer: unter 17.543,00 EUR – kein Solidaritätszuschlag. von 17.543,01 EUR bis 32.619,02 EUR – Milderungszone; der Solidaritätszuschlag wird anteilig berechnet.

Wann wird der Soli für alle abgeschafft?

Seit 2021 ist der Solidaritätszuschlag für rund 90 Prozent der Lohn- und Einkommenssteuerzahler weggefallen. Für die übrigen wird er wohl noch eine Zeitlang erhalten bleiben: Das oberste Steuergericht hat die Verfassungsmäßigkeit der Weitererhebung bestätigt.

Wer hat gegen den Soli geklagt?

Der Bundesfinanzhof hat eine Klage gegen den Solidaritätszuschlag abgewiesen – die Abgabe sei nicht verfassungswidrig. Das von FDP-Chef Lindner geführte Finanzministerium reagierte recht einsilbig.

Wird der Soli automatisch abgezogen?

Der Solidaritätszuschlag (kurz: Soli) ist eine Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer von Arbeitnehmern bzw. zur Körperschaftsteuer von Unternehmern. Er wurde 1991eingeführt und wird seither monatlich als Solidaritätszuschlag automatisch vom Lohn oder Gehalt abgezogen. Ausnahmen waren bis 2020 sogenannte Geringverdiener.

Wann und warum wurde der Soli eingeführt?

Am 14. Mai 1991 stimmte der Bundestag erstmals für die Einführung eines Solidaritätszuschlags. Grund waren finanzielle Belastungen durch die Wiedervereinigung und den Zweiten Golfkrieg. 1995 wurde der "Soli" erneut eingeführt und seither von Kontroversen begleitet.

Ist der Soli rechtens?

Im Prinzip wird der Soli von jedem Steuerpflichtigen erhoben – übrigens sowohl in West- als auch in Ostdeutschland. Für Privatpersonen gelten allerdings seit 2021 höhere Freigrenzen. Dadurch sind etwa 90 Prozent der Steuerpflichtigen mittlerweile vom Soli befreit.

Wie hoch ist der Soli für Rentner?

Müssen Rentner Kirchensteuer und den Solidaritätszuschlag zahlen? Auch Rentner müssen den Solidaritätszuschlag in Höhe von derzeit 5,5 Prozent zahlen. Sofern sie kirchensteuerpflichtig sind, müssen auch Kirchensteuern in Höhe von 8 bis 9 Prozent gezahlt werden.

Welche Bundesländer zahlen Soli?

Ebenfalls ein Mythos ist, dass der Soli nur im Westen erhoben wird: Nein, auch Steuerzahler in den ostdeutschen Bundesländern zahlten und zahlen Solidaritätszuschlag!

Wer zahlt noch Soli ab 2023?

1.944 Euro (Einzel-/Zusammenveranlagung), bis zu der schon heute kein Solidaritätszuschlag anfällt, soll deutlich angehoben werden. Somit soll künftig kein Solidaritätszuschlag mehr erhoben werden, wenn die zu zahlende Lohn- oder Einkommensteuer unter 16.956 bzw. 33.912 Euro (Einzel-/Zusammenveranlagung) liegt.

Wie viele Menschen zahlen den Soli?

Hierin wurden die Freigrenzen bei der Berechnung des Solis erhöht. Dadurch entfällt er für rund 90 Prozent der Steuerzahler komplett. Weitere 6,5 Prozent werden teilweise entlastet. Doch trotz der Teilabschaffung zahlen weiterhin rund 6 Millionen Menschen und schätzungsweise 500.000 Unternehmen und Vereine den Soli.

Wie berechnet man den Soli?

Der Solidaritätszuschuss errechnet sich bei Erwerbstätigen mit 5,5 % der Einkommensteuer, beziehungsweise bei juristischen Personen mit 5,5 % der Körperschaftsteuer. Den Solidaritätszuschlag bezahlst du somit zusätzlich zu deiner Einkommensteuer bzw. Körperschaftsteuer.

Wer ist verpflichtet eine Steuererklärung zu machen?

Selbstständige, Freiberufler und Gewerbetreibende müssen grundsätzlich eine Einkommensteuererklärung abgeben, sobald ihre Einkünfte den Grundfreibetrag übersteigen. Er liegt 2022 bei 10.347 Euro und steigt 2023 auf 10.908 Euro.

Wie hoch ist der Solidaritätszuschlag in Deutschland?

Grundsätzlich beträgt der Solidaritätszuschlag 5,5 Prozent von der berechneten Einkommensteuer. Jedoch wird der Soli erst ab einer bestimmten Höhe dieser Einkommensteuer berechnet.

Ist der Soli noch verfassungsgemäß?

Soli trotz Wegfall des Solidarpakts verfassungsgemäß

Allerdings bestehe nach wie vor eine wiedervereinigungsbedingter Finanzbedarf des Bundes, der in den Jahren 2020 und 2021 die Erhebung des Solidaritätszuschlags rechtfertige.

Welche Steuern hat eine GmbH zu zahlen?

Welche Steuern muss eine GmbH zahlen? Die GmbH zahlt in der Regel höchstens 30 % Steuern. Diese setzen sich aus 15 % Körperschaftsteuer, dem Solidaritätszuschlag sowie zirka 15 % Gewerbesteuer zusammen.

Wie wird der Soli erstattet?

Betroffene erhalten automatisch einen neuen, korrigierten Vorauszahlungsbescheid. Seit dem 1. Januar 2021 wird kein Solidaritätszuschlag mehr erhoben, wenn die zu zahlende Lohn- oder Einkommensteuer unter 16.956 Euro bei Einzelveranlagung bzw. unter 33.912 Euro bei Zusammenveranlagung liegt.

Wie hoch ist der Soli auf Kapitalertragsteuer?

Der Soli liegt bei 5,5 Prozent und wird auf die 25 Prozent Abgeltungssteuer erhoben, die Sie für Ihre Kapitalerträge zahlen müssen.

Warum Soli auf Kapitalerträge?

Allerdings: Wer Kapitalerträge erwirtschaftet, muss weiterhin Solidaritätszuschlag bezahlen. Der war in den 1990er-Jahren eingeführt worden, um die Belastungen aus der Wiedervereinigung zu finanzieren. Bei Kapitalerträgen sind es bis heute 5,5 Prozent auf die Steuerlast von 25 Prozent, also 1,375 Prozent.