Für was ist eine verdienstbescheinigung?

Gefragt von: Guido Block-Wulf
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Eine Verdienstbescheinigung wird vom Arbeitgeber angefertigt. In diesem Dokument ist zu erkennen, wie viel ein Arbeitnehmer verdient hat, zu welchen Zeiten er gearbeitet hat und welche sozialversicherungspflichtigen Einkünfte bei ihm vorlagen.

Für was braucht man eine verdienstbescheinigung?

Eine Verdienstbescheinigung wird immer dann benötigt, wenn Arbeitnehmer einen größeren Kredit beantragen oder zum Beispiel ein Haus auf Raten kaufen möchte. Auch bei der Beantragung öffentlicher Gelder wie BAföG oder Wohngeld muss eine Verdienstbescheinigung vorgelegt werden.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet eine verdienstbescheinigung auszustellen?

Verdienstbescheinigung des Arbeitgebers – ist das Ausfüllen Pflicht? Ja, der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, eine Verdienstbescheinigung elektronisch zu übermitteln oder eine Bescheinigung für Behörden auszufüllen.

Wer füllt die verdienstbescheinigung aus?

Arbeitsbescheinigung ist Pflicht

Dies wurde zum 1. Januar 2016 geändert: Nunmehr besteht die Pflicht zum Ausfüllen nur noch auf Verlangen der Bundesagentur für Arbeit oder des Arbeitnehmers. Weigert sich der Arbeitgeber, das Formular auszufüllen, so droht nach § 404 SGB III ein Bußgeld von bis zu 2.000 Euro.

Was tun wenn Arbeitgeber keine verdienstbescheinigung?

Der Arbeitgeber begeht grundsätzlich eine Ordnungswidrigkeit und muss Bußgeld zahlen, wenn er die Arbeitsbescheinigung gar nicht oder fehlerhaft ausstellt. Stellt der Arbeitgeber keine Bescheinigung aus, sollten Sie eine Frist setzen und erneut zur Ausstellung auffordern.

Lohn- und Gehaltsabrechnungen

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Wie lange muss ich eine verdienstbescheinigung aufheben?

Da Lohnabrechnungen die Lohnsteuer betreffen, gilt eine Aufbewahrungsfrist von sechs Jahren. Haben Sie also Lohnabrechnungen aus dem Jahr 2016 vorliegen, können Sie diese ab 2022 entsorgen. Lohnabrechnungen von 2022 können ab Ende 2028 entsorgt werden. Tipps für eine korrekte Datenvernichtung gibt's hier.

Wann muss die Arbeitgeberbescheinigung ausgefüllt werden?

1. Alle Arbeitgeber der letzten zwei Jahre müssen die Arbeitgeberbescheinigung ausfüllen.

Ist Lohnsteuerbescheinigung und verdienstbescheinigung?

Die Verdienstbescheinigung ist ein Nachweis, den der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer ausstellt. Sie ist nicht das gleiche, wie die Lohnsteuerbescheinigung, sondern ein separates Dokument.

Ist eine lohnbescheinigung eine Lohnabrechnung?

Was ist eine Lohnbescheinigung? Eine Lohnbescheinigung ist eine Entgeltabrechnung des Arbeitgebers für einen bestimmten Arbeitsmonat.

Kann ein Vermieter eine verdienstbescheinigung verlangen?

Tatsächlich darfst Du den Einkommensnachweis als Vermieter erst verlangen, wenn ein Mietverhältnis konkret ist, Du also bereits die Formalitäten klärst. Bietet Dir der Mietinteressent freiwillig bei der Besichtigung oder sogar im Vorfeld einen Einkommensnachweis für Vermieter an, kannst Du diesen natürlich annehmen.

Wohin schickt der Arbeitgeber die Arbeitsbescheinigung?

Die Arbeitsbescheinigung ist grundsätzlich der Arbeitnehmerin/dem Arbeitnehmer auszuhändigen oder auf elektronischem Weg direkt an die Agentur für Arbeit zu übermitteln (eService BEA).

Was tun wenn der alte Arbeitgeber die Arbeitsbescheinigung nicht ausgefüllt?

Die Agentur für Arbeit kann ein Bußgeld verhängen, wenn der Arbeitgeber die Bescheinigung fehlerhaft oder nicht zeitnah ausfüllt. Der Arbeitgeber macht sich außerdem gegenüber der Agentur für Arbeit und dem Arbeitnehmer schadensersatzpflichtig. Der Arbeitnehmer kann sogar auf Erteilung der Arbeitsbescheinigung klagen.

Was ist der Unterschied zwischen verdienstbescheinigung und Einkommensbescheinigung?

Letztere beinhaltet eine detaillierte Auflistung, wie sich der ausgezahlte Verdienst des Arbeitnehmers zusammensetzt. Die Einkommensbescheinigung hingegen ist weniger detailliert und beinhaltet eine Übersicht über die Vergütung der letzten Monate.

Wie kann ich mein Einkommen nachweisen?

Der Nachweis des Einkommens kann durch einen Gehaltsnachweis vom Arbeitgeber, aber auch durch Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate oder durch einen Kontoauszug nachgewiesen werden. Auch ein Arbeitsvertrag kann als Einkommensnachweis vorgelegt werden.

Wie prüft die Bank die die Lohnabrechnungen?

Anhand der DATEV-Lohn-ID können DATEV-Mitglieder und institutionelle Kunden (z. B. Banken) feststellen, ob eine vorgelegte Gehaltsabrechnung nachträglich verändert wurde. Dies erspart dem Lohnabrechner die Beantwortung komplexer Rückfragen durch die prüfende Stelle.

Wann bekomme ich die Lohnsteuer zurück?

Im Schnitt bekommt der Steuerzahler 1.095 € vom Finanzamt zurück! Dein Steuerbescheid lässt in der Regel zwischen 4 und 12 Wochen auf sich warten. Eine Wartezeit von bis zu 6 Monaten ist ohne die Angabe weiterer Gründe erlaubt, ab dann muss das Finanzamt handeln.

Wann braucht man eine Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug?

Ist eine Steueridentifikationsnummer für den Arbeitnehmer noch nicht erteilt, stellt das Wohnsitzfinanzamt auf Antrag des Arbeitnehmers eine Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug für die Dauer eines Kalenderjahres aus. Diese muss der Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber vorlegen.

Wann kommt die lohnbescheinigung?

Eine Lohnsteuerbescheinigung erhalten Sie am Jahresende von Ihrem Arbeitgeber. Meist wird die Lohnsteuerbescheinigung zusammen mit der ersten Lohnabrechnung im Januar oder Februar vom Arbeitgeber übergeben. Haben Sie die Lohnsteuerbescheinigung nicht erhalten, fordern Sie die Abrechnung von Ihrem Arbeitgeber an.

Warum will das Finanzamt eine Arbeitgeberbescheinigung?

Sie dient zum Nachweis gegenüber Behörden oder Unternehmen; je nach Zweck der Bescheinigung enthält sie unterschiedliche Angaben. Für folgende Zwecke wird eine Arbeitgeberbescheinigung benötigt: Für die Steuererklärung. Für den Antrag auf Arbeitslosengeld, Elterngeld, Kinderzuschlag.

Wie lange ist eine Arbeitgeberbescheinigung gültig?

Arbeitgeber stellen die Arbeitsbescheinigung im Normalfall für die letzten zwölf Monate aus. Es gibt Fälle, in denen die letzten 24 Monate relevant sind, etwa wenn es in den letzten zwölf Monaten erhebliche Einbußen im Entgelt des Arbeitnehmers gab.

Wie sieht ein Beschäftigungsnachweis aus?

Ein Beschäftigungsnachweis ist kein Referenzschreiben und kein Arbeitszeugnis im klassischen Sinn. Es ist deutlich kürzer und enthält nur die allernötigsten Informationen zum Anstellungszeitraum, dem Gehalt (wo nötig) und der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses.

Warum sollte man lohnbescheinigungen aufbewahren?

Es kann bei Unstimmigkeiten in der Rentenberechnung jedoch notwendig werden, Gehaltsabrechnungen vergangener Jahre vorzulegen, um damit die Dauer und Art der Beschäftigungen nachzuweisen. EXPERTEN RATEN ARBEITNEHMERN DAHER, GEHALTSABRECHNUNGEN MINDESTENS BIS ZUR RENTE AUFZUBEWAHREN.

Was muss man 30 Jahre aufbewahren?

Für Unterlagen, die gerichtliche Verfahren betreffen, gilt die Aufbewahrungsfrist 30 Jahre lang, beispielsweise für Mahnbescheide, Prozessakten oder Urteile.
  • Rechtsdokumente datiert auf 1992: Ende 2022.
  • Rechtsdokumente datiert auf 2022: Ende 2052.

Was muss ich alles für die Rente aufbewahren?

Versicherte der gesetzlichen Rentenversicherung sollten deshalb Unterlagen wie Arbeitsverträge, Gehaltsabrechnungen und Sozialversicherungsnachweise so lange aufbewahren, bis ihr Rentenanspruch geklärt und bestätigt ist. Das gilt auch für Bescheinigungen über den Bezug von Kranken- oder Arbeitslosengeld.

Was ist wenn ich keine Arbeitsbescheinigung habe?

Der Arbeitnehmer kann bei seinem Arbeitgeber eine Arbeitsbescheinigung anfordern. Sollte sich der Arbeitgeber allerdings weigern, diese auszustellen, hat das unerfreuliche Konsequenzen für ihn. Denn: Die Agentur für Arbeit kann dann ein Bußgeld in Höhe von bis zu 2.000 Euro für ihn verhängen (§ 404 SGB III).