Habe ich nach langer Krankheit Anspruch auf meinen alten Arbeitsplatz?

Gefragt von: Wolf-Dieter Reuter-Schlegel
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Hat man nach längerer Krankheit ein Recht auf Rückkehr an den alten Arbeitsplatz? Nein, dieses Recht besteht grundsätzlich nicht.

Welche Rechte nach langer Krankheit?

Dauer der Zahlung von Krankengeld

Dauert die Erkrankung länger als 6 Wochen wird von der Krankenkasse für weitere 72 Wochen Krankengeld gezahlt. Ist die erkrankte Person wieder arbeitsfähig ist ein erneutes Arbeitslosmelden erforderlich. Nur dann kann wieder Arbeitslosengeld gezahlt werden.

Wie funktioniert die Wiedereingliederung nach langer Krankheit?

Eine Möglichkeit für den beruflichen Wiedereinstieg nach Krankheit stellt die Stufenweise Wiedereingliederung (StW) dar. Dabei nehmen Sie Ihre Tätigkeit in mehreren Stufen wieder auf, das heißt, Sie erhöhen langsam Ihre Arbeitszeit und führen auf Ihren Leistungsstand angepasste Aufgaben im Betrieb aus.

Kann ich auch ohne Wiedereingliederung arbeiten?

Pflicht ist die berufliche Wiedereingliederung für Arbeitnehmer nicht, sie ist freiwillig. Ein stufenweiser und langsamer Einstieg zurück ins Berufsleben ist für Arbeitnehmer, die lange krank gewesen sind, jedoch sehr sinnvoll. So werden sowohl ein Rückfall als auch eine Überlastung vermieden.

Ist eine Wiedereingliederung nach Krankheit Pflicht?

Ja. Jeder Arbeitgeber ist verpflichtet, mit seinen länger erkrank- ten Beschäftigten ein BEM-Verfahren durchzuführen.

Wenn EINER dieser 4 Gründe erfüllt ist, solltest Du kündigen!

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Was passiert wenn man keine Wiedereingliederung macht?

Lehnt ein Betrieb eine stufenweise Wiedereingliederung im Rahmen des sog. Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) ab, wird es sehr schwer für den Betrieb, später eine gerichtsfeste krankheitsbedingte Kündigung auszusprechen.

Wie viel Geld bekommt man bei einer Wiedereingliederung?

Die Krankenkasse zahlt während der Wiedereingliederung ein Krankengeld in Höhe von 70% Ihres Bruttolohns, solange Sie als arbeitsunfähig gelten. Die Bezugsdauer darf dabei 78 Wochen innerhalb von drei Jahren nicht überschreiten.

Wie viel Stunden muss man bei einer Wiedereingliederung arbeiten?

Für Vollzeitbeschäftigte gilt: Zu Beginn der Wiedereingliederung wird in der Regel eine Arbeitsbelastung von mindestens zwei Stunden pro Arbeitstag gefordert, die stufenweise in einem Zeitraum von vier bis acht Wochen erhöht wird. Die Arbeitsleistung sollte dabei an fünf Arbeitstagen pro Woche erbracht werden.

Kann die Krankenkasse mich zwingen wieder arbeiten zu gehen?

Ihre Krankenkasse darf Sie zur Reha zwingen. Selbstverständlich haben Sie immer die Möglichkeit, den Bescheid einer Sozialbehörde mithilfe eines Widerspruchs anzufechten. Aber im Grundsatz ist es das Recht der Krankenversicherung, Ihre Erwerbsfähigkeit durch die Reha überprüfen zu lassen.

Wer bestimmt die Stunden bei Wiedereingliederung?

Wer bestimmt in der Wiedereingliederung die Arbeitszeiten? – Bei einer Wiedereingliederung wird die Arbeitszeit in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt, den Vorgesetzten, Human Resources sowie dem betroffenen Arbeitnehmer festgelegt. Der Arzt stellt dabei die zumutbare Zahl der Arbeitsstunden fest.

Kann eine Wiedereingliederung vom Arbeitgeber abgelehnt werden?

Wiedereingliederung geht nur mit Zustimmung des Arbeitgebers. Behinderte oder von Behinderung bedrohte Arbeitnehmer können die Wiedereingliederung erzwingen. Bei ungerechtfertigter Verweigerung kann es Schadensersatz und Entschädigung wegen Diskriminierung geben.

Wie lange muss ein Arbeitsplatz freigehalten werden?

Wie oft darf ich krank sein, ohne dass mein Arbeitsplatz gefährdet ist? Hier gilt, dass der Arbeitgeber bis zu 30 Fehltage pro Jahr hinnehmen muss. Ist der Beschäftigte mehr als 30 Tage (also 6 Wochen) im Jahr krank, so gilt dies grundsätzlich als unzumutbar.

Wie lange dauert es bis eine Wiedereingliederung genehmigt ist?

Wie lange dauert ein Antrag auf Wiedereingliederung? Wie lange dauert die Wiedereingliederung? – Das Verfahren kann zwischen wenigen Wochen und bis zu sechs Monate lang dauern, in besonderen Fällen auch bis zu 12 Monate. Abhängig ist das vom Einzelfall und der konkreten Belastbarkeit.

Wann endet das Arbeitsverhältnis bei langer Krankheit?

Der Anspruch eines Arbeitnehmers auf Krankengeld, das ihm von der Krankenkasse gezahlt wird, endet nach 78 Wochen. Danach erhalten die Betroffenen das sogenannte Arbeitslosengeld bei Arbeitsunfähigkeit.

Was passiert wenn man wegen Krankheit nicht mehr arbeiten kann?

Wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeitsfähig sind, soll eine Rente wegen voller Erwerbsminderung Ihr Einkommen ersetzen. Können Sie noch einige Stunden täglich arbeiten, ergänzt die Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung das Einkommen, das Sie selbst noch erzielen.

Wann darf der Arbeitgeber bei langer Krankheit kündigen?

1.) sechs Wochen im Jahr oder länger krankheitsbedingt fehlen. Bei solch einem langen Zeitraum kann es zu betrieblichen und wirtschaftlichen Beeinträchtigungen im Unternehmen kommen – und das rechtfertigt eine Kündigung vonseiten des Arbeitgebers.

Was mache ich wenn ich kein Krankengeld mehr bekomme?

Nach 78 Wochen endet der Anspruch eines Arbeitnehmenden auf Krankengeld durch die gesetzliche Krankenkasse. Danach erhalten die Betroffenen das sogenannte Arbeitslosengeld bei Arbeitsunfähigkeit.

Kann die Krankenkasse mich rauswerfen?

Ihre gesetzliche Krankenkasse kann Sie nicht rauswerfen, aber Sie verlieren Ihren Anspruch auf uneingeschränkte Leistungen.

Was passiert wenn man keinen Anspruch auf Krankengeld mehr hat?

Wird der Anspruch auf Krankengeld (78 Wochen Arbeitsunfähigkeit innerhalb von 3 Jahren wegen derselben Erkrankung) ausgeschöpft, wird kein Krankengeld mehr gezahlt. Ist die versicherte Person noch immer arbeitsunfähig, endet zugleich ihre Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung (sog. Aussteuerung).

Wer beantragt Wiedereingliederung nach Krankheit?

Wer kann Wiedereingliederung beantragen? Allgemein kann Wiedereingliederung laut Hamburger Modell sowohl von dem betroffenen Arbeitnehmer, als auch vom Arbeitgeber, der Krankenkasse oder dem behandelnden Arzt beantragt werden.

Kann man bei der Wiedereingliederung zu Hause bleiben?

Krankheit während der Wiedereingliederung: Werden Arbeitnehmer:innen während der Wiedereingliederung krank, kann die Maßnahme für maximal sieben Tage pausieren. Überstunden während der Wiedereingliederung: Da Überstunden dem Sinn der Wiedereingliederung entgegenstehen, sollten sie vermieden werden.

Was zahlt der Arbeitgeber bei Wiedereingliederung?

4.1 Keine Entgeltzahlung durch den Arbeitgeber

Der Arbeitgeber ist während dieser Zeit – vorbehaltlich anderweitiger vertraglicher Vereinbarungen – nicht zur Entgeltzahlung verpflichtet. Daher sind vom Arbeitgeber in dieser Zeit auch keine Beiträge zu entrichten.

Wer bezahlt das Fahrgeld zur Arbeit bei Wiedereingliederung?

Die Krankenkasse muss einem Arbeitnehmer, der während einer stufenweisen Wiedereingliederungsmaßnahme Krankengeld erhält, auch die Kosten für die Fahrten zur Arbeit erstatten. Der Höhe nach ist der Anspruch beschränkt auf die Kosten, die für die Nutzung des ÖPNV entstanden wären.

Was muss der Arbeitgeber bei Wiedereingliederung beachten?

Das regelt § 167 Absatz 2 des Neunten Sozialgesetzbuches. Er sieht vor, dass der Arbeitgeber Mitarbeitern, die innerhalb von zwölf Monaten länger als sechs Wochen krank waren, ein Angebot zur Wiedereingliederung in den Betrieb machen muss. Nicht geregelt ist, was Gegenstand entsprechender Maßnahmen sein kann.

Wer zahlt in der Zeit zwischen Reha und Wiedereingliederung?

Bei der Rentenversicherung findet die Maßnahme meist unmittelbar bzw. spätestens 4 Wochen nach der Rehabilitation statt und wird daher von der Reha-Klinik beantragt. Bei einem späteren Beginn ist meist die Krankenkasse für die Kostenübernahme zuständig.