Hat ein Geschäftsführer Anspruch auf eine Abfindung?
Gefragt von: Herr Dr. Hilmar Noack B.Sc.sternezahl: 4.2/5 (66 sternebewertungen)
Grundsätzlich haben Sie als Geschäftsführer keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfindung. Ein vertraglicher Anspruch besteht nur, sofern Ihr Anstellungsvertrag dies ausdrücklich vorsieht. Dennoch stehen die Chancen für eine Abfindung oft gut, wenn das Unternehmen sich von Ihnen trennen möchte.
In welchen Fällen bekommt man keine Abfindung?
Wenn der Aufhebungsvertrag auf Veranlassung des Arbeitnehmers geschlossen wird – beispielsweise weil dieser zügig eine neue Stelle antreten will – gibt es keinen Grund für Sie, eine Abfindung zu zahlen. Der Aufhebungsvertrag erfolgt demnach in der Regel ohne Abfindung.
Wer hat das Recht auf eine Abfindung?
Wer hat Anspruch auf eine Abfindung? Die schlechte Nachricht vorweg: Es gibt keinen Rechtsanspruch auf eine Abfindung. Abfindungszahlungen können jedoch in Sozialplänen, Tarifverträgen, Geschäftsführerverträgen oder Einzel-Arbeitsverträgen geregelt sein.
Was passiert wenn ein Geschäftsführer kündigt?
Durch die Kündigung wird das Anstellungsverhältnis zwischen der Gesellschaft und dem Geschäftsführer beendet. Hierbei ist von Interesse, ob das Anstellungsverhältnis ohne Kündigungsgrund beendet werden kann und welche Kündigungsfristen gelten.
Ist eine Firma verpflichtet Abfindung zu zahlen?
Es ist zwar gängige Praxis, dass Unternehmen ihren Beschäftigten bei Kündigungen Abfindungen zahlen, ein genereller gesetzlicher Anspruch darauf existiert aber nicht. In den meisten Fällen wird die Abfindung vom Arbeitgeber freiwillig oder nach gerichtlicher Entscheidung gezahlt.
Wann hat man Anspruch auf eine Abfindung?
Haben auch Mitarbeiter im Kleinbetrieb Anspruch auf eine Abfindung?
So steht Arbeitnehmern in einem Kleinbetrieb also selbst im Fall einer betriebsbedingten Kündigung keine Abfindung zu.
Wann gilt man als unkündbar?
Normalerweise handelt es sich laut § 34 Abs. 2 Satz 1 TVöD bereits bei einer Betriebszugehörigkeit von mehr als 15 Jahren um unkündbare Arbeitnehmer. Weiteren Vorschriften zufolge ist man auch mit 55 Jahren unkündbar, sofern man seit mindestens 20 Jahren im Unternehmen beschäftigt ist.
Wie lange ist ein ehemaliger Geschäftsführer haftbar?
Haftung des GmbH-Geschäftsführers nach Austritt
Man spricht in diesem Fall von einer sogenannten Nachhaftung nach § 160 Abs. 1 HGB. Ein Geschäftsführer kann bis zu zehn Jahre nach seinem Ausscheiden aus der Gesellschaft für Verbindlichkeiten haften, die bis zu dem Zeitpunkt des Austritts begründet wurden.
Hat Geschäftsführer Kündigungsschutz?
Im Regelfall handelt es sich beim Anstellungsvertrag um einen Dienstvertrag. Kündigungsschutz genießt der Geschäftsführer meist nicht. Anders ist es, wenn er stark weisungsgebunden und deshalb ausnahmsweise Arbeitnehmer ist. Die Parteien können sich ebenfalls einvernehmlich per Aufhebungsvertrag trennen.
Kann ein angestellter Geschäftsführer gekündigt werden?
Fristlose Kündigung Geschäftsführer
Nach § 626 Abs. 1 BGB können beide Parteien ein Dienstverhältnis bei Vorliegen eines wichtigen Grundes ohne Einhaltung der Kündigungsfrist beenden. Das gilt auch für das Dienstverhältnis eines Geschäftsführers.
Was steht mir zu wenn die Firma schließt?
Bei einer Betriebsschließung kann ein Abfindungsanspruch bestehen, wenn im Betrieb zwischen dem Arbeitgeber und dem Betriebsrat ein Sozialplan ausgehandelt wurde. Gibt es im Betrieb keinen Betriebsrat gibt es fast nie einen Abfindungsanspruch des Arbeitnehmers bei einer (kompletten) Betriebsstilllegung.
Was ist besser Freistellung oder Abfindung?
Eine bezahlte Freistellung ist oft besser
Je nach Unternehmen, wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und Branche kann die Höhe allerdings variieren. Zwar müssen darauf keine Sozialabgaben abgeführt werden, aber wird die Summe auf einen Schlag ausgezahlt, rutscht man leicht in den Spitzensteuersatz.
Was muss ich tun um eine Abfindung zu bekommen?
Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung, mag Ihr Arbeitgeber Ihnen auch noch so übel mitgespielt haben. Wenn Sie eine Abfindung wollen, muss Ihr Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis von sich aus beenden wollen. Da er keinen Kündigungsgrund hat, kann er Ihnen aber nicht ohne weiteres kündigen.
Kann der Arbeitgeber eine Abfindung ablehnen?
Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung
Ebenso wie dem Arbeitgeber steht auch dem Arbeitnehmer ein Wahlrecht zu. Er kann das Abfindungsangebot des Arbeitgebers ablehnen und Kündigungsschutzklage erheben. Ausschlaggebend für die Entscheidung des Arbeitnehmers sollte immer seine individuelle Interessenslage sein.
Wie hoch ist die Abfindung nach 20 Jahren?
Er beträgt 0,5 Monatsverdienste für jedes Jahr der Betriebszugehörigkeit. Die Berechnung lautet daher: 4.000 Euro x 0,5 x 20 Jahre = 40.000 Euro. Diesen Betrag erhalten Sie als Abfindung, wobei es sich um die gesetzliche Untergrenze handelt.
Wie viel Abfindung steht mir zu?
Die Abfindungshöhe lässt sich mit folgender Formel berechnen: 0,5 x Dauer der Betriebszugehörigkeit in Jahren x Brutto-Monatsgehalt in €. Falls Sie mitten im Jahr gekündigt werden, erfolgt ab 6 Monaten eine Aufrundung auf ein Jahr.
Hat man als Geschäftsführer Anspruch auf Arbeitslosengeld?
Wenn Geschäftsführer sich in der Annahme versichern, versicherungspflichtig zu sein, dies aber tatsächlich nicht sind, besteht beispielsweise kein Anspruch auf Arbeitslosengeld oder -hilfe, obwohl oft jahrelang Versicherungsbeiträge entrichtet wurden.
Habe ich als Geschäftsführer Anspruch auf Arbeitslosengeld?
1) Angestellte Geschäftsführer sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dadurch haben sie den Anspruch, bei Beendigung des Dienstverhältnisses Arbeitslosengeld beantragen. 2) Selbstständige Geschäftsführer hingegen haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Bin ich als angestellter Geschäftsführer haftbar?
Der angestellte Geschäftsführer haftet daher grundsätzlich gleich einem nicht angestellten Geschäftsführer. Zu beachten ist, dass Arbeitnehmer:innen nur eingeschränkt oder, aufgrund der privilegierten Arbeitnehmerhaftung, teils gar nicht haften.
Wann haftet der Geschäftsführer einer GmbH mit seinem Privatvermögen?
In welchen Fällen muss der Geschäftsführer mit seinem persönlichen Vermögen haften und Schadenersatz leisten? Die allgemeine Antwort darauf lautet: Der Geschäftsführer haftet, wenn er die "Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmanns" (§ 43 GmbHG, § 347 HGB) vorsätzlich oder fahrlässig verletzt.
Wann macht sich ein Geschäftsführer strafbar?
Ein Geschäftsführer macht sich wegen Untreue strafbar, wenn er seine internen Befugnisse überschreitet und der GmbH so Schaden zufügt. Auch Alleingesellschafter, die zugleich Geschäftsführer sind, können Geld veruntreuen und sich so wegen Untreue strafbar machen.
Wer haftet nach Auflösung einer GmbH?
Ein Liquidator, der bei der Verteilung des Gesellschaftsvermögens die Verbindlichkeit der GmbH gegenüber einem Gläubiger nicht berücksichtigt, haftet diesem gegenüber persönlich, wenn die GmbH bereits im Handelsregister gelöscht ist.
Wem darf nicht gekündigt werden?
Der allgemeine Kündigungsschutz gilt für alle Arbeitnehmer, die länger als sechs Monate in einem Unternehmen beschäftigt sind. Darüber hinaus gibt es noch den besonderen Kündigungsschutz. Dieser gilt für besonders schutzwürdige Arbeitnehmer, wie zum Beispiel Schwangere, Betriebsratsmitglieder oder Schwerbehinderte.
Wer darf nicht gekündigt werden?
Der besondere Kündigungsschutz besteht für Schwangere, Schwerbehinderte, Arbeitnehmervertreter, Schutzbeauftragte, Auszubildende, Wehrdienstleistende und Mitarbeiter in Pflege- oder Elternzeit. Der Gesetzgeber schützt sie vor Entlassungen – daher ist ihre Kündigung nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich.
Ist man mit 58 Jahren unkündbar?
Arbeitnehmer über 50 sind nicht unkündbar, werden aber vom Gesetz in vielerlei Hinsicht besonders geschützt. Je länger das Arbeitsverhältnis besteht, desto länger ist die Kündigungsfrist bei einer ordentlichen Kündigung.