Ist Arbeitsweg gleich Arbeitszeit?

Gefragt von: Herr Prof. Giovanni Greiner B.Sc.
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Die tägliche An- und Abreise zur Arbeit, also die Wegezeit, ist nicht als Arbeitszeit einzuordnen, da diese zum Privatbereich des Mitarbeiters zählt und keinen direkten Zusammenhang mit einer dienstlichen Tätigkeit aufweist. Fahrzeit hingegen ist die Zeit, die für dienstliche Reisen aufgewendet wird.

Wann gilt Arbeitsweg als Arbeitszeit?

Ist der Arbeitnehmer in einem Transportmittel unterwegs, das er nicht selbst steuert, so ist maßgeblich, ob er die Fahrtzeit nach Belieben nutzen darf. Muss er unterwegs auf Weisung des Chefs für die Firma tätig sein, zum Beispiel Unterlagen durchsehen, telefonieren usw., so gilt die Fahrt als Arbeitszeit.

Ist der Weg zum Einsatzort Arbeitszeit?

Gerade dieser letzte Aspekt verdient Beachtung. Danach gilt auch nach dieser EuGH Entscheidung, dass der Weg vom Wohnort zum Arbeitsort und zurück grundsätzlich Privatsache und nicht Arbeitszeit ist.

Wird der Arbeitsweg bezahlt?

Muss mir der Arbeitgeber die Fahrtkosten für meinen Arbeitsweg bezahlen? Nein. Der Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet, anfallende Fahrtkosten von der Wohnung des Arbeitnehmers zur Arbeitsstätte zu übernehmen.

Warum ist Fahrzeit keine Arbeitszeit?

Vorweg sei gesagt: Wer eine feste Arbeitsstätte hat – also immer am selben Ort arbeitet – kann die Fahrzeit nicht zur Arbeitszeit zählen. Der Weg von der Wohnung zur Arbeit und zurück ist in dem Fall eindeutig Freizeit und wird dementsprechend nicht vergütet.

Ist Reisezeit Arbeitszeit? Was sagt die Rechtsprechung? | Betriebsrat Video

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Wann muss Fahrzeit bezahlt werden?

Pro Fahrstunde muss in jedem Fall der Mindestlohn gezahlt werden. Dies sind 9,50 EUR brutto. Im Ergebnis muss der Arbeitgeber die Fahrzeit vergüten, wenn diese als Arbeitszeit angesehen wird. Er kann die Fahrtzeit jedoch wesentlich geringer bezahlen als die eigentliche Arbeitszeit.

Wie wird die wegezeit berechnet?

Seit dem 1. Januar gilt nun: Für jede volle Stunde Wegezeit, die über die vereinbarte Arbeitszeit hinausgeht, werden 10 Euro Wegezeitentschädigung gezahlt. Teilzeitkräfte werden gleichgestellt.

Was kostet 1 km Arbeitsweg?

Für jeden vollen Kilometer der ersten 20 Kilometer zwischen Wohnung und Arbeitsplatz beträgt die Entfernungspauschale 30 Cent pro Kilometer. Ab dem 21. Kilometer stieg sie rückwirkend zum 1.1.2022 auf 38 Cent pro Kilometer.

Was zählt als langer Arbeitsweg?

Was im Detail nicht mehr als zumutbarer Arbeitsweg angesehen wird, beschreibt der genannte Paragraph wie folgt: insgesamt mehr als zweieinhalb Stunden, wenn die Arbeitszeit bei mehr als sechs Stunden liegt. mehr als zwei Stunden, wenn die Arbeitszeit sechs Stunden und weniger beträgt.

Wie weit darf der Arbeitsweg sein?

Wann ist ein Arbeitsweg zumutbar? Allgemein ist ein Arbeitweg bei einer Strecke von 180 Kilometern noch zumutbar.

Was versteht man unter Arbeitsweg?

Arbeitsweg Definition

Der Weg zur Arbeit wird definiert als die Strecke zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte. Die erste Tätigkeitsstätte ist beispielsweise das Büro, die als erste Tätigkeitsstätte im Arbeitsvertrag festgelegt wird.

Kann Arbeitgeber Arbeitsweg vorschreiben?

„Nein, der Arbeitgeber kann Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht vorschreiben, wie sie von ihrem Wohnsitz zur Arbeit kommen“, sagt Peter Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Der Arbeitsweg zähle nicht zur Arbeitszeit, dementsprechend können Arbeitgeber hier in der Regel auch keine Vorgaben machen.

Ist Autofahren Arbeitszeit?

Die Reisezeit selbst ist nicht die Hauptleistung, sondern das Arbeiten vor Ort am Dienstort. Deshalb ist diese Arbeit vor Ort als Arbeitszeit im Sinne des ArbZG einzuordnen. Aufenthaltszeiten vor Ort sind dagegen als Ruhezeit zu werten, es sei denn es wurde vom Arbeitgeber Arbeit angeordnet.

Sind 4 Stunden Arbeitsweg zumutbar?

Der zumutbare Arbeitsweg bei ALG I

Laut §140 Sozialgesetzbuch gelten Pendelzeiten von insgesamt – also für Hin- und Rückweg – mehr als zweieinhalb Stunden als unzumutbar, wenn die Arbeitszeit mehr als sechs Stunden beträgt.

Wo beginnt und endet der Arbeitsweg?

Der Arbeitsweg beginnt mit dem Verlassen der Haustür des Wohngebäudes und endet dort wieder.

Welchen Arbeitsweg muss man in Kauf nehmen?

90 Minuten Anfahrt zur Arbeit ist zumutbar – alles zum Arbeitsweg. 90 Minuten Fahrzeit muss ein Arbeitnehmer in Kauf nehmen. Lesen Sie hier alles über die Vorgaben der Rechtsprechung zum zumutbaren Arbeitsweg. Verbindliche gesetzliche Vorgaben dafür, wann ein Arbeitsweg noch zumutbar ist, gibt es leider nicht.

Wie viel Cent pro km Arbeitsweg?

Einfache Wegstrecke.

Das Finanzamt rechnet für die einfache Wegstrecke pauschal mit 30 Cent pro Entfernungskilometer. Fernpendler werden etwas entlastet. Sie erhalten ab dem 21. Kilometer der einfachen Wegstrecke von daheim 38 Cent Pendlerpauschale statt 30 Cent.

Kann man den Arbeitsweg von der Steuer absetzen?

Der Weg zur Arbeit ist kein Privatvergnügen. Deshalb können Sie die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte über die sogenannte Entfernungspauschale als Werbungskosten in Ihrer Einkommensteuererklärung geltend machen. Hier lesen Sie, was es dabei aus steuerlicher Sicht zu beachten gilt.

Wann lohnt es sich Fahrtkosten absetzen?

Die Pendlerpauschale anzugeben lohnt sich also nur, wenn dein errechneter Betrag die 1.230 Euro übersteigt. Das ist erst ab einem Arbeitsweg von knapp 19 Kilometern der Fall (bei 225 Arbeitstagen im Jahr). Es sei denn natürlich, du hast weitere Werbungskosten, die du absetzen kannst.

Sind Fahrtkosten Arbeitszeit?

Sie reisen während Ihrer regulären Arbeitszeit? Dann gilt die Fahrzeit als Arbeitszeit, unabhängig davon, ob sie die An- und Abreise zum Arbeiten nutzen und mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind (§611a Abs. 2 BGB).

Was gilt als Arbeitszeit und was nicht?

Unter der Arbeitszeit versteht man die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit – ohne die Ruhepausen. So ist es im Arbeitszeitgesetz (§ 2 Abs. 1 ArbZG) geregelt. Die Mittagspause oder andere Pausenzeiten zählen deshalb grundsätzlich nicht zur Arbeitszeit.

Ist die Wegezeitentschädigung Pflicht?

Die neue Wegezeitentschädigung steht Arbeitnehmenden zu, wenn: sie auf einer Baustelle arbeiten, von der sie nicht täglich nach Hause fahren. diese Baustelle mindestens 75 km vom Betrieb entfernt ist.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet Fahrgeld zu zahlen?

Es gibt kein Gesetz, das ihn dazu verpflichtet. Wer also als Arbeitnehmer einen Fahrtkostenzuschuss von seinem Arbeitgeber erhält, kann sich freuen. Denn ein Unternehmen muss seinen Mitarbeitern diesen zusätzlichen Betrag nicht grundsätzlich zahlen.

Ist der Weg von der Firma zur Baustelle Arbeitszeit?

Die Fahrt zur Arbeit ist normaler- weise keine Arbeitszeit.

Wer bezahlt die Fahrt zur Arbeit?

Die Kosten für den täglichen Arbeitsweg muss der Arbeitnehmer normalerweise selbst bezahlen. Dienstreisen müssen jedoch in der Regel vom Arbeitgeber getragen werden.