Ist eine betriebsveräußerung Gewerbesteuerpflichtig?

Gefragt von: Frau Heike Altmann
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Dieser Antrag kann im Leben einer Person nur für einen Veräußerungsgewinn gestellt werden. Gewinne aus einer Betriebsveräußerung unterliegen grundsätzlich nicht der Gewerbesteuer.

Ist ein Veräußerungsgewinn Gewerbesteuerpflichtig?

Erzielt eine natürliche Person den Veräußerungsgewinn, so unterliegt dieser nicht der Gewerbesteuer. Wird aber ein Mitunternehmeranteil verkauft, der mittelbar über eine Kapitalgesellschaft oder eine Personengesellschaft gehalten wird, ist der Veräußerungsgewinn gewerbesteuerpflichtig.

Ist ein Aufgabegewinn Gewerbesteuerpflichtig?

Der Veräußerungsgewinn bzw. Aufgabegewinn ist von den laufenden Gewinnen abzugrenzen. Denn Veräußerungs- und Aufgabegewinn sind steuerbegünstigt und unterliegen nicht der Gewerbesteuer.

Wie muss der Veräußerungsgewinn versteuert werden?

Gleichzeitig mit Inanspruchnahme des Freibetrages gilt seit das sogenannte Teileinkünfteverfahren. Dies bedeutet, dass 40 Prozent des Veräußerungsgewinns steuerfrei sind und die übrigen 60 Prozent in die Einkommensteuerbemessungsgrundlage eingestellt und mit dem persönlichen Steuersatz besteuert werden.

Was ist bei der Betriebsaufgabe zu versteuern?

Werden noch nach Betriebsaufgabe Betriebseinnahmen oder Betriebsausgaben verzeichnet, handelt es sich um Einkünfte aus einer ehemaligen Tätigkeit nach § 24 Nr. 2 EStG. Diese unterliegen nicht der Steuervergünstigung des § 34 EStG. Sie müssen in dem Jahr versteuert werden, in dem sie entstanden sind.

Betriebsveräußerung, Betriebsaufgabe, Realteilung (§ 16 EStG) | Personengesellschaften 8/10

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Wann sind Veräußerungsgewinne steuerfrei?

Die Differenz aus Anschaffungskosten und Veräußerungspreis ergibt den Gewinn. Auch hier gilt die Freigrenze von 600 Euro. Ab einem Gewinn von mindestens 600 Euro im Jahr aus allen privaten Veräußerungsgeschäften – also beispielsweise auch aus dem Goldverkauf – ist dieser in voller Höhe steuerpflichtig.

Wie wird ein Firmenverkauf versteuert?

Verkauft eine Kapitalgesellschaft ihren Betrieb, Teilbetrieb oder eine von ihr gehaltene Personengesellschaft, fallen auf den Veräußerungsgewinn Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer an. Der Veräußerungsgewinn wird wie laufender Gewinn der Kapitalgesellschaft versteuert.

Ist der Verkauf von Geschäftsanteilen steuerpflichtig?

Besteuerung nach § 17 EStG bei Verkäufen von GmbH-Anteilen

Die Gewinne aus dem Verkauf sind nach § 17 EStG steuerpflichtig.

Was zählt zum Veräußerungsgewinn?

Der Veräußerungsgewinn entspricht dem Betrag, der aus der Differenz des Veräußerungspreises und der Veräußerungskosten entsteht. Die Kosten für die Veräußerung müssen unmittelbar mit dem Verkauf zu tun haben, z. B. Notarkosten, Maklerprovision, Verkehrssteuer etc.

Wie hoch ist der Freibetrag bei Veräußerungsgewinn?

Der Freibetrag beträgt seit dem 01.01.2004 45.000,– € (bisher: 51.200,– €). Gewährt wird der Freibetrag nur, wenn der Steuerpflichtige sein 55. Lebensjahr vollendet hat oder dauernd berufsunfähig ist.

Wann ist eine GmbH nicht Gewerbesteuerpflichtig?

Gewerbesteuer-Kürzung: Halten Sie eine Beteiligung von mindestens 15% an einer anderen Gesellschaft, müssen Sie keine Gewerbesteuer auf die Gewinne bezahlen (siehe § 9 GewStG).

Wer muss keine Gewerbesteuer zahlen?

Wer ein Gewerbe anmeldet, muss automatisch auch Gewerbesteuer bezahlen. Freiberufler*innen hingegen sind von dieser Steuer befreit. Dazu zählen beispielsweise Anwält*innen, Ärzt*innen, Journalist*innen und künstlerisch Tätige. Auch land- und forstwirtschaftliche Betriebe zahlen grundsätzlich keine Gewerbesteuer.

Wie hoch ist der Freibetrag bei Betriebsaufgabe?

Bei einer Betriebsaufgabe können Sie einmalig einen Freibetrag in Höhe von 45.000 € steuerlich geltend machen, wenn Sie zum Zeitpunkt der Betriebsaufgabe das 55. Lebensjahr vollendet haben oder berufsunfähig sind. Übersteigt Ihr Aufgabegewinn 136.000 €, mindert sich der Freibetrag.

Was bedeutet Betrieb veräußert?

Der entgeltliche oder teilentgeltliche Eigentümerwechsel an einem Betrieb oder Teilbetrieb wird im Gesetz als Betriebsveräußerung bezeichnet. Der Betriebsveräußerer kann dabei sowohl eine natürliche Person, eine Personengesellschaft, aber auch eine Körperschaft sein.

Wo trage ich den Veräußerungsgewinn in der gewerbesteuererklärung ein?

Zeilen 31 – 44: Veräußerungsgewinn

Hast du Anteile an einer Kapitalgesellschaft gehalten und betragen diese mindestens 1 Prozent, so musst du auch diesen Gewinn erfassen. Zuvor aber musst du den Abzug vom Freibetrag errechnen. Eingetragen wird dieser Gewinn nach Abzug vom Freibetrag dann in Zeile 43.

Wann ist eine GmbH Gewerbesteuerpflichtig?

Der GmbH steht grundsätzlich kein Freibetrag zu, sodass die Gewerbesteuer – abgesehen von einer Abrundung – bereits ab dem ersten Euro Gewinn anfällt. Aus dem Gewerbeertrag wird der Gewerbesteuermessbetrag i.

Was ist der Unterschied zwischen Verkauf und Veräußerung?

Damit bedeutet Veräußerung mehr als Verkauf, denn ein solcher ist immer entgeltlich, eine Veräußerung muss es im Unterschied dazu nicht sein (siehe Schenkung). Weitere Begriffe, gegen die sich gemäß Duden die Veräußerung abgrenzen lässt, sind: Rechtsübertragung kraft Gesetzes, z.B. bei einer Erbschaft.

Wann liegt ein Veräußerungsgewinn vor?

Um einen Veräußerungsgewinn handelt es sich in folgenden Fällen: Veräußerung von Wirtschaftsgütern aus einem Gewerbebetrieb, aus Land- und Forstwirtschaft oder aus freiberuflicher Tätigkeit. Veräußerung eines Betriebs / Teilbetriebs oder Mitunternehmeranteils.

Wo trage ich den Veräußerungsgewinn ein?

Zeilen 31 bis 44 – Veräußerungsgewinn

Ein etwaiger Verlust bei der Veräußerung wird in Zeile 40 eingetragen. Sollten Sie dabei mindestens 1 Prozent der Anteile einer Kapitalgesellschaft gehalten haben, so muss der Gewinn nach Abzug des Freibetrags erfasst werden. Der Verlust kommt in diesem Fall in Zeile 43.

Wie viel darf man steuerfrei verkaufen?

Es handelt sich dabei nicht mehr um einen Privatverkauf, sondern um einen gewinnbringenden Wiederverkauf. Ein Privatverkauf ist nicht steuerpflichtig, wenn Sie die Summe von 600 € pro Jahr an Verkaufserlösen nicht überschreiten.

Ist der Verkauf einer Firma umsatzsteuerpflichtig?

Steuerliche Konsequenzen einer Geschäftsveräußerung

Normalerweise entsteht aus einer Geschäftsveräußerung eine starke steuerliche Belastung für den Erwerber. Deshalb hat der Gesetzgeber entschieden, dass eine Geschäftsveräußerung im Ganzen nicht der Umsatzsteuer unterliegt.

Was passiert bei einem Firmenverkauf?

Nach einem Firmenverkauf verbleibt also in der Regel ein Großteil der Mitarbeiter im Unternehmen und arbeitet unter einem neuen Inhaber wie gewohnt weiter. Und nicht selten gibt es auch Dinge, die sich unter der neuen Führung verbessern. Ein Firmenverkauf kann also auch eine Möglichkeit für positive Veränderungen sein.

Was zählt zu den Veräußerungskosten?

Veräußerungskosten sind alle Aufwendungen, die durch die Veräußerung veranlasst sind; es muss damit eine unmittelbare sachliche Beziehung zum Veräußerungsvorgang bestehen. Zu den Veräußerungskosten gehören insbesondere Beratungskosten, Maklerprovisionen, Notar- und Grundbuchgebühren sowie Gutachterkosten.

Ist Versteuerung und Betriebsaufgabe?

Aufgabegewinn muss versteuert werden

Liegt tatsächlich eine Betriebsaufgabe vor, muss ein Aufgabegewinn ermittelt werden. Dafür sind die Erlöse entscheidend, die der Unternehmer bzw. die Unternehmerin mit dem Verkauf der Betriebsgrundlagen wie zum Beispiel Grundstücke, Immobilien, Einrichtung und Fahrzeuge erzielt.

Sind private Veräußerungsgeschäfte steuerpflichtig?

Gewinne und Verluste aus privaten Veräußerungsgeschäften müssen Sie nur versteuern, wenn zwischen der Anschaffung und dem Verkauf der Ware die Spekulationsfrist noch nicht abgelaufen ist. Ist die Spekulationsfrist abgelaufen, müssen Gewinne unabhängig von deren Höhe nicht mehr versteuert werden.