Ist eine Terrassenerweiterung eine bauliche Veränderung?

Gefragt von: Herr Gustav Kurz
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Die Vergrößerung einer Terrasse unter Einbeziehung eines Teils der zum Sondernutzungsrecht desselben Wohnungseigentümers gehörenden Rasenfläche stellt eine bauliche Veränderung des Gemeinschaftseigentums dar.

Ist das Anbringen einer Markise eine bauliche Veränderung?

Da die Anbringung einer Markise substanziell in das Gemeinschaftseigentum eingreift, handelt es sich dabei um eine bauliche Veränderung im Sinne des § 20 Abs. 1 WEG. Hierunter fällt jede Maßnahme, die über die ordnungsgemäße Erhaltung des Gemeinschaftseigentums hinausgeht.

Ist eine Holz Terrasse eine bauliche Veränderung?

Verlegung von Holz auf einer Terrasse mit Steinplatten ist genehmigungspflichtige bauliche Veränderung. Dass die Verlegung von Holz auf einer Terrasse mit Steinplatten eine bauliche Veränderung darstellt, der alle betroffenen Wohnungseigentümer zustimmen müssen, stellte das Amtsgericht München im Februar 2017 klar.

Was gehört alles zu baulichen Veränderungen?

Bauliche Veränderungen umfassen sämtliche Maßnahmen, die über solche der Erhaltung des Gemeinschaftseigentums hinausgehen. Als bauliche Veränderungen gelten daher auch Maßnahmen der bisherigen modernisierenden Instandsetzung und solche der bisherigen Modernisierung des Gemeinschaftseigentums.

Ist Terrasse Sondernutzungsrecht?

Terrassen können sowohl Gemeinschaftseigentum, Sondereigentum, aber auch Sondernutzungsrechte, darstellen. Dabei sind ebenerdige Terrassen vor Erdgeschosswohnungen grundsätzlich von Dachterrassen zu unterscheiden.

WEG-Reform 2020 - Bauliche Veränderungen | Tutorial

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Ist eine Terrasse eine bauliche Anlage?

Eine Terrasse, ganz gleich, ob diese überdacht oder ohne Dacht ist, ist eine bauliche Nebenanlage. Da von der gebauten Terrasse – wie von einem Gebäude – eine Wirkung auf das Nachbargrundstück ausgeht, ist die Einhaltung der vorgeschriebenen Abstandsflächen zum Nachbargrundstück erforderlich.

Wann darf eine Terrasse zu 50% angerechnet werden?

50 Prozent: Bei älteren Mietverträgen, die bis zum 31.12.2003 geschlossen wurden, gilt nach wie vor die II. BV, wonach Terrassen- und Balkonflächen mit bis zu 50 Prozent angesetzt werden dürfen, sofern seitdem keine baulichen Veränderungen stattgefunden haben.

Für welche baulichen Veränderungen sind genehmigungspflichtig?

Alle die Statik, die Nutzung und das äußere Erscheinungsbild der Immobilie verändernden Umbauten sind genehmigungspflichtig. Modernisieren Sie hingegen die Heizungsanlage, bauen Sie Ihr Bad um oder entfernen eine nicht tragende Innenwand, können Sie Ihr Projekt ohne Vorsprache beim Bauamt starten.

Wann müssen alle Eigentümer zustimmen?

Wann müssen alle Wohnungseigentümer der baulichen Veränderung zustimmen? Steht fest, dass es sich um eine bauliche Veränderung handelt, müssen alle betroffenen Wohnungseigentümer zustimmen, sofern die Umgestaltung des Gemeinschaftseigentums zu einer Beeinträchtigung führt.

Was bedeutet bauliche Veränderung im Garten?

Die bauliche Veränderung gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 WEG bezeichnet jede Umgestaltung des Gemeinschaftseigentums, die vom früheren ordnungsgemäßen Zustand des Gebäudes abweicht und nicht als ordnungsgemäße Instandhaltung/Instandsetzung anzusehen ist.

Was ist eine Terrasse bei der Grundsteuer?

Definition. Dazu hat das LG Landau in einem neuen Urteil entschieden, dass eine Terrasse einen ebenerdigen Platz voraussetzt, der ausschließlich einem angrenzenden Wohnraum zugeordnet ist. Dieser muss mit einem festen Bodenbelag versehen und zum Aufstellen von Tischen und Stühlen geeignet sein.

Ist ein Sichtschutz eine bauliche Veränderung?

Das Anbringen einer grünen Sichtschutzmatte aus Kunststoff hinter einem Maschendrahtzaun, der zwei Sondernutzungsflächen am Garten voneinander trennt, stellt grundsätzlich eine bauliche Veränderung dar, die für den am angrenzenden Gartenbereich Berechtigten mit einer optischen Beeinträchtigung verbunden ist.

Welche Beschlussmehrheit ist für eine bauliche Veränderung nach neuem Recht erforderlich?

Bauliche Veränderungen können beschlossen oder einem Wohnungseigentümer durch Beschluss gestattet werden. Hierfür genügt nunmehr die einfache Mehrheit der Wohnungseigentümer. Die frühere Regelung des § 22 WEG, nach der eine doppelt qualifizierte Mehrheit der Wohnungseigentümer erforderlich war, gilt nicht mehr.

Ist eine Terrassenüberdachung eine bauliche Veränderung?

Generell ist eine Terrassenüberdachung eine bauliche Veränderung, die an dem Gebäude vorgenommen wird.

Ist eine Pergola eine bauliche Veränderung?

Bei der Errichtung der Pergola handelt es sich um eine nachteilige, nicht duldungspflichtige bauliche Veränderung des Gemeinschaftseigentums.

Ist eine Markise eine Überdachung?

Im Gegensatz zur einer fester Terrassenüberdachung bietet eine Markise nur mäßigen Windschutz, jedenfalls ohne zusätzlichen Seitenschutz. Ist der Markisenstoff nicht wasserfest, so bietet sie geringen Regenschutz sowie Schnee- und Hagelschutz.

Was ändert sich 2023 für Eigentümer?

Wohnungseigentümer können ab dem 1.12.2023 verlangen, dass ein zertifizierter Verwalter bestellt wird. Der muss einen Sachkundenachweis vorlegen oder eine entsprechende Ausbildung und Qualifizierung belegen. Ursprünglich sollte das bereits ab dem 1.12.2022 gelten.

Wann verjährt eine bauliche Veränderung?

Der Anspruch auf Rückbau einer ungenehmigten baulichen Veränderung verjährt innerhalb der Regelverjährungsfrist nach 3 Jahren.

Kann man Eigentümer sein ohne im Grundbuch zu stehen?

Ohne Eintragung in das Grundbuch kein Eigentumsübergang!

Dies ist ein häufiger Irrtum! Eigentum an der Immobile erwirbt der Käufer nämlich erst durch die Eintragung in das Grundbuch. Zwischen dem Abschluss des Kaufvertrages und der Eintragung in das Grundbuch liegt meist eine größere Zeitspanne.

Wann ist ein Schwarzbau verjährt?

Für Schwarzbauten gibt es keine Verjährungsfrist.

Wie groß darf eine Terrassenüberdachung ohne Genehmigung sein?

Terrassenüberdachungen mit bis zu 30 m² Fläche und bis zu 3 m Tiefe sind verfahrensfrei. Überdachungen ebenerdiger Terrassen mit bis zu 50 m² Fläche bedürfen keiner Baugenehmigung – Ausnahme: im Außenbereich befindliche Gebäude. Terrassenüberdachungen mit bis zu 36 m² Fläche und bis zu 3 m Tiefe sind verfahrensfrei.

Wann verjährt ein nicht genehmigter Bau?

Wann verjährt Bauen ohne Genehmigung? Eine wirkliche Verjährung für Schwarzbauten gibt es nicht. Allerdings haben Bauherren nach Ablauf von 5 Jahren "Glück", da der Abriss des ohne Genehmigung errichteten Bauwerks nicht mehr gefordert werden darf.

Wann zählt eine Terrasse nicht zur Wohnfläche?

Anders bei der Wohnflächenverordnung: Kellerräume, Waschküchen, Heizungsräume oder Garagen zählen nicht zur Wohnfläche. Balkone, Terrassen und Loggien werden nur zu 25 Prozent eingerechnet.

Wann gilt eine Terrasse als Wohnfläche?

Wann gehört die Terrasse zum Wohnraum? Laut §4 Nr. 4 WFlV kann die Terrasse zur Wohnfläche gerechnet werden. Abhängig von der Lage und Nutzbarkeit kann ein Viertel bis maximal die Hälfte der Terrassenfläche zur Wohnfläche hinzugerechnet werden.

Was zählt nicht als Terrasse?

Auch wenn im Mietvertrag eine Terrasse mitvermietet wurde, so ist durch die Beweisaufnahme nachgewiesen, dass der vorhandene Innenhof nicht als Terrasse i.S. der Wohnflächenverordnung anzurechnen ist.