Ist Erinnerung eine Mahnung?

Gefragt von: Emmy Freund
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Aus rechtlicher Sicht gibt es gar keinen Unterschied zwischen Zahlungserinnerung und Mahnung. Denn es bleibt dem Unternehmen selbst überlassen, welche Überschrift es beim Erinnerungsschreiben an säumige Zahler verwendet.

Was ist der Unterschied zwischen Mahnung und Erinnerung?

Ob es sich um eine Zahlungserinnerung oder Mahnung handelt, erkennt man vor allem am Tonfall der Mitteilung: Die Zahlungserinnerung ist oft höflich und freundlich formuliert. Die Mahnung ist meist formeller und enthält auf eine ausdrückliche Zahlungsaufforderung mit bestimmten Zahlungsfristen.

Ist eine Zahlungserinnerung gleich eine Mahnung?

Was ist der Unterschied zwischen Zahlungserinnerung und Mahnung? Es gibt keinen Unterschied. Wenn Sie in Ihrer Zahlungserinnerung deutlich zum Ausdruck bringen, dass Sie von Ihrem säumigen Kunden eine Zahlung erwarten, handelt es sich – rechtlich gesehen – um eine Mahnung.

Wann Mahnung und Zahlungserinnerung?

In der Regel sind das 10 bis 14 Tage nach Rechnungsstellung. In der Praxis empfiehlt es sich jedoch 2 bis 3 Tage nach Fälligkeit zu warten, bevor Sie Zahlungserinnerung schreiben, da Überweisungen zwischen Banken durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen können.

Sind Mahngebühren bei Zahlungserinnerung zulässig?

Grundsätzlich ja. Die Gebühren dürfen die tatsächlichen Kosten für die Mahnung aber nicht übersteigen. Erscheinen Ihnen die Mahngebühren zu hoch, können Sie zunächst den Rechnungsbetrag ohne Gebühren zahlen und den Gläubiger um eine Aufschlüsselung der Mahnkosten bitten.

Mahnungen - was muss man wissen?

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Wie oft Zahlungserinnerung vor Mahnung?

Entgegen der allgemeinen Vorstellung ist es nicht notwendig, einen Schuldner mehrmals mit einer Zahlungserinnerung bzw. Mahnung an die fällige Rechnung zu erinnern. Es hat sich im Geschäftsleben jedoch etabliert, dass Unternehmen in der Regel drei Mahnungen schreiben.

Ist eine Zahlungserinnerung verpflichtend?

Gläubiger sind nicht verpflichtet, ihrem Schuldner eine Zahlungserinnerung vor der Mahnung zu schicken. Im Geschäftsverkehr ist es üblich, dass Gläubiger einer Geldforderung ihre Kunden zunächst nur höflich an die offene Rechnung erinnern. Oft folgt dann die erste, zweite und dritte Mahnung.

Wann Kunden an Zahlung erinnern?

Wann Sie eine Zahlungserinnerung schreiben

Dabei passiert das häufig schnell und überwiegend unbeabsichtigt. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Zahlungsfrist von 30 Tagen, daneben werden aber häufig individuelle Zahlungsziele vereinbart. Hält sich der Kunde an das Zahlungsziel, ist alles in Ordnung.

Wann ist eine Mahnung ungültig?

Die Mahnung hat folglich eine Warnfunktion. Sie ist jedoch nur wirksam, wenn die geforderte Leistung fällig ist. Eine vor Fälligkeit erklärte Mahnung ist unwirksam und wird auch nicht durch den Eintritt der Fälligkeit wirksam.

Was muss eine Zahlungserinnerung beinhalten?

Dafür muss sie die eindeutige Forderung enthalten, dass der Schuldner seiner Zahlung nachkommt und ein genaues Datum als letzte Zahlungsfrist enthalten. Alle folgenden Mahnungen sollten nicht mehr „Zahlungserinnerung“ heißen, sondern „2. Mahnung“ oder „letzte Mahnung“.

Was passiert nach einer Zahlungserinnerung?

Zunächst wird eine freundliche, kurze Zahlungserinnerung oder eine Mahnung geschrieben. Geht nach ca. 2 Wochen das Geld noch immer nicht ein, wird ein weiteres Schreiben versandt. Bezahlt der Rechnungsempfänger auch dann noch nicht, wird eine Mahnung verschickt, die ein gerichtliches Mahnverfahren androht.

Welche Arten von Mahnungen gibt es?

Klassisch: Drei bis vier Mahnstufen
  • Zahlungserinnerung.
  • Erste Mahnung.
  • Zweite Mahnung.
  • Dritte und letzte Mahnung.

Was gilt als Mahnung?

Eine Mahnung ist ein Dokument, mit dem Kunden dazu aufgefordert werden, ihre überfälligen Rechnungen zu begleichen. Üblich ist ein Mahnvorgang mit drei Mahnstufen.

Wie nennt man die erste Mahnung?

Zahlungserinnerung nicht zum Zahlungseingang führt, muss der Hinweis auf die mögliche Durchsetzung der Forderungen auf dem Rechtsweg beigestellt werden. Unterschied Mahnung & Zahlungserinnerung: Die erste Mahnung wird oft als Zahlungserinnerung bezeichnet - dabei sind aber Unterschiede zu beachten.

Warum Zahlungserinnerung?

Bezahlt ein Kunde seine Rechnung nicht pünktlich, so muss er fristgerecht an die Zahlung erinnert werden. Er erhält eine Zahlungserinnerung, damit der Zahlungsanspruch nicht verjährt. Die Zahlungserinnerung kann wiederholt erfolgen, wenn der Kunde die erste Mahnung ignoriert.

Sind 3 Mahnungen Pflicht?

Nur eine Mahnung ist Pflicht

Sowohl bei Geschäfts- als auch bei Privatkunden ist also nur das Versenden einer einzigen Mahnung notwendig. Anschließend kann der Fall schon an ein Inkassobüro oder einen Rechtsanwalt übergeben werden, damit ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet wird.

Was passiert wenn man Mahnung ignoriert?

Wenn Sie die Forderung ignorieren droht der Vollstreckungsbescheid. Sollten Sie nicht auf den Mahnbescheid reagieren, kann als zweiter Brief ein Vollstreckungsbescheid folgen. Dies ist Ihre allerletzte Chance, einen Besuch vom Gerichtsvollzieher zu verhindern.

Kann man eine Mahnung ablehnen?

Grundsätzlich haben Sie 14 Tage Zeit, um einem Mahnbescheid zu widersprechen – oder die Rechnung zu bezahlen. Wichtig: Entscheidend ist dabei der Zeitpunkt, an dem Sie das Schreiben erhalten haben. Den notiert der Briefträger auf dem Umschlag.

Wann ist eine Zahlung überfällig?

Grundsätzlich gilt: Rechnungen sind immer sofort fällig. Allerdings hat der Gesetzesgeber Ihrem Kunden 30 Tage Zeit eingeräumt, die Rechnung nach Fälligkeit zu bezahlen. Erst wenn diese 30 Tage verstrichen sind, ist Ihr Kunde im Zahlungsverzug.

Wann ist eine Aufforderung zur Zahlung fällig?

Die Fälligkeit ergibt sich entweder aus gesetzlichen Regelungen oder aus vertraglichen Vereinbarungen. § 271 BGB regelt grundsätzlich für alle Vertragsarten, dass die Zahlung sofort nach Leistungserbringung fällig wird.

Wie hoch darf die Mahngebühr sein?

Der Gläubiger darf nur Mahngebühren in der Höhe berechnen, in der ihm tatsächlich Kosten durch den Versand der Mahnung entstanden sind (Porto, Druck- und Papierkosten). Verwaltungs- oder Personalkosten darf er nicht berechnen. (Pauschale) Mahngebühren von zwei bis drei Euro können durchaus angemessen sein.

Was kostet eine Zahlungserinnerung?

Ist auf der Rechnung kein Fälligkeitsdatum angegeben und handelt es sich beim Schuldner um einen Privatkunden, ist der Gläubiger verpflichtet, eine erste Mahnung zu versenden, die den Schuldner auf den Verzug hinweist. In dieser Mahnung dürfen keinerlei Gebühren erhoben werden.

Ist eine Mahnung per E-Mail gültig?

Mahnungen sind nicht an eine bestimmte Form gebunden (§ 286 BGB), müssen aber vom Schuldner empfangen werden. Daher kann die Mahnung per E-Mail, mündlich, schriftlich und per Fax oder sogar per WhatsApp/ SMS zugestellt werden.

Ist eine Zahlungserinnerung eine Rechnung?

Anders als eine Mahnung ist die Zahlungserinnerung ein inoffizielles Schreiben an den Kunden, dass ein Rechnungsbetrag nicht fristgerecht ausgeglichen wurde. Mit dieser schriftlichen Mitteilung kannst du – gerade bei sonst sehr zuverlässigen Auftraggebern – auf wertneutraler Basis an eine offene Rechnung erinnern.