Ist Massentierhaltung auch Tierquälerei?
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Nutztiere werden heute in immer größeren Beständen gehalten. Diese industrialisierte „Massentierhaltung“ fördert Missstände und Tierschutzprobleme, weil die Tiere weit entfernt von deren Bedürfnissen allein nach bestmöglichen wirtschaftlichen Erfordernissen gehalten werden. Massentierhaltung ist deswegen abzulehnen.
Ist Tierhaltung Tierquälerei?
Obwohl viel von Tierschutz gesprochen wird und seit 2002 Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz steht, ist Tierquälerei in der deutschen Landwirtschaft tägliche Normalität.
Ist Massentierhaltung artgerecht?
Raus aus der Massentierhaltung!
Die Tiere werden auf Hochleistung gezüchtet und selten artgerecht gehalten. Das ist schlecht für die Tiere, den Menschen und die Umwelt. Deshalb kämpft der BUND dafür, Massentierhaltung endlich zu stoppen.
Warum ist Massentierhaltung schlecht für die Tiere?
Durch die Massentierhaltung sind die Tiere anfällig für Krankheiten. Um dem entgegenzuwirken, kommt es zu einem erhöhten Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung. Dadurch bilden immer mehr Bakterien Resistenzen gegen diese Wirkstoffe aus.
Warum ist Massentierhaltung nicht artgerecht?
Die hohen Leistungen und die Massentierhaltung haben Folgen: Hochleistungstiere sind krankheitsanfälliger. Deshalb kommen heute in der Nutztierhaltung immer noch zu viele Antibiotika zum Einsatz. Dadurch nehmen antibiotikaresistente Keime zu, mit denen dann auch wir Menschen zu kämpfen haben.
Bio-Eier: Massentierhaltung und Tierleid | frontal
Was ist so schlimm an Massentierhaltung?
Stress und Frust: Bei der Massentierhaltung können Tiere ihre natürlichen Bedürfnisse nicht oder kaum ausleben - ihnen fehlen ausreichend Bewegung, Ruhemöglichkeiten, natürliche Futtersuche. Außerdem beeinflusst die Haltung auf engstem Raum das Sozialverhalten. Bei den Tieren führt das zu Stress und Frustrationen.
Was ist das Schlimme an Massentierhaltung?
Die Abholzung des Regenwaldes für die Massentierhaltung schadet auf vielen Wegen. Durch Weideflächen nah am Lebensraum wilder Tiere, kommen die Tiere miteinander in Kontakt und können sich später auf den Menschen ausbreiten. Zoonosen entstehen.
Was wäre ohne Massentierhaltung?
🐮 Wenn man auf Tierhaltung verzichten würde, würden 33 Millionen Quadratkilometer Weidefläche frei werden. Auf einigen dieser Flächen wäre es zwar für die Biodiversität von Vorteil, eine kleine Zahl von Tieren zu halten, aber die Dichte könnte um ein Vielfaches geringer sein, als das zur Zeit der Fall ist.
Was ist das Ziel der Massentierhaltung?
Die Massentierhaltung der modernen Landwirtschaft hat das Ziel, die größtmögliche Menge an Fleisch, Milch und Eiern so schnell und billig wie möglich zu produzieren, und das bei möglichst wenig Platzanforderung.
Wieso ist Massentierhaltung gut?
Die Vorteile der Massentierhaltung
So beansprucht sie weniger Landfläche als extensive Tierhaltung. Industrielle Tierhaltung und ökologische Landwirtschaft stehen außerdem nicht im Widerspruch zueinander. Fleisch aus der Massentierhaltung kann also auch Bioqualität haben.
Was muss man über Massentierhaltung wissen?
Was ist Massentierhaltung? Das Ziel ist es mit möglichst geringen Kosten möglichst viele tierische Produkte herzustellen. Sinn und Zweck ist unter anderem die industrielle Fleisch-, Milch-, Eier-, Leder- und Fellproduktion. In unserer Gesellschaft wird die Massentierhaltung tendenziell eher abgelehnt.
Was sind die Nachteile der Massentierhaltung?
- Umweltverschmutzung durch Ammoniak. ...
- Nitrat im Grundwasser. ...
- Zerstörung der Regenwälder. ...
- Antibiotikaresistenzen. ...
- Tierleid und Tierquälerei. ...
- Hoher Wasserverbrauch. ...
- Hohe Treibhausgasemissionen. ...
- Intensive Landnutzung.
Wie werden Tiere in der Massentierhaltung geschlachtet?
Schätzungen zufolge wachen Jahr für Jahr 50.000 Schweine auf der Rohrbahn auf, bevor ihnen im Dampfbrühtunnel Haut und Borsten verbrüht werden. Am dramatischsten aber sind die Zahlen bei den Rindern. Fast 100 Prozent der Rinder werden in Deutschland vor dem Schlachten mit dem Bolzenschussgerät betäubt.
Was gehört alles zu einer Tierquälerei?
Tierquälerei ist in Deutschland per Gesetz verboten und betrifft das Quälen, Misshandeln und „unnötige“ Töten von Tieren. Darunter fällt auch die tierschutzwidrige Haltung.
Welche Tiere leiden unter Massentierhaltung?
Zu den Tieren, die in Deutschland derzeit in sogenannter Massentierhaltung gehalten und in Schlachthäusern getötet werden, gehören unter anderem Hühner, Schweine, Puten, Enten, Rinder und viele Fischarten.
Ist die Massentierhaltung ethisch vertretbar?
Tierliches Leben muss geachtet und geschützt werden. Wer Tiere halten, züchten, nutzen oder töten möchte, obwohl aus ethischer Sicht vieles dagegen spricht, muss sein Handeln sehr gut begründen. Noch kein ausreichender Grund ist es, so der Ethikrat, dass Menschen sich von Tieren ernähren können oder wollen.
Welche Kritik gibt es an der Massentierhaltung?
ein ruinöser Wettbewerb für kleinere und mittelgroße Agrarbetriebe, gesundheitliche Risiken für uns Verbraucher*innen, ein Leben in Gestank und rechtlicher Ohnmacht für die Nachbarschaft, enorme Umweltprobleme durch die scheinbar grenzenlos wachsende industrielle Tierhaltung.
Ist Massentierhaltung schlecht für die Umwelt?
Die landwirtschaftliche Tierhaltung, und damit der Konsum tierischer Produkte, ist in hohem Maße für den Klimawandel verantwortlich. Die Tierwirtschaft verursacht bis zu 20 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase – und damit mehr als der gesamte weltweite Verkehrssektor.
Wo fängt Massentierhaltung an?
Zur Festlegung etwaiger Untergrenzen, ab wann ein Betrieb als Massentierhaltung gelten kann, bietet sich ein Rückgriff auf die Schwellenwerte des 2013 novellierten Bundesbaugesetzbuches an (d.h. 600 Rinder, 560 Sauen, 1.500 Mastschweine, 15.000 Legehennen bzw. Mastputen, 30.000 Masthühner).
Ist Massentierhaltung strafbar?
Was droht für Verstöße bei der Massentierhaltung von Rindern? Für eine solche Ordnungswidrigkeit droht ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro. Zudem kann ein Tierhalteverbot für das Unternehmen verhängt werden.
Wie kann man die Massentierhaltung stoppen?
Die Fleisch-Industrie gibt es nur, weil wir Konsumenten ihre Produkte kaufen. Dafür werden Tiere ressourcenintensiv und grausam gezüchtet, gemästet und getötet. Wenn du die Massentierhaltung stoppen willst, solltest du also damit aufhören, Fleisch von Tieren zu kaufen und zu essen.
Ist Massentierhaltung Fleisch ungesund?
Fleisch ist zu billig
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Gicht und viel schlimmer, Zoonosen, Krankheiten, die erst durch die Massentierhaltung entstehen können und die auf den Menschen übergehen. Zum Beispiel Salmonellen, Sars, Gelbfieber, die Vogel- und die Schweinegrippe.
Wie viele Tiere sterben täglich in der Massentierhaltung?
Die Leistung der Schlachthäuser ist enorm, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Pro Tag werden hierzulande laut Statistischem Bundesamt im Schnitt mehr als zwei Millionen Tiere geschlachtet - darunter 1,7 Millionen Hühner, 151.000 Schweine und 94.000 Puten.
Was bedeutet Massentierhaltung für die Tiere?
Massentierhaltung bedeutet grundsätzlich, dass viele Tiere auf wenig Raum gehalten werden. So muss etwa ein Mastschwein mit einem Meter mal 75 Zentimeter Platz auskommen. Das ist der gesetzliche Mindestwert: In der Massentierhaltung leben also zwölf Schweine auf neun Quadratmetern.
Wie lange leben Tiere in der Massentierhaltung?
Milchkühe werden in der landwirtschaftlichen Praxis im Durchschnitt etwa fünf bis sechs Jahre alt, Mastbullen sind im Alter von etwa 18 bis 20 Monaten schlachtreif. Sauen für die Ferkelerzeugung werden im Mittel drei Jahre alt, Mastschweine nur etwa sechs bis sieben Monate.