Kann das 13 Monatsgehalt gepfändet werden?

Gefragt von: Anja Schäfer
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Gemäß § 850a Nr. 4 ZPO ist Weihnachtsgeld bis zur Hälfte des aufgerundeten monatlichen Pfändungsfreibetrags von 1.340 Euro unpfändbar (Stand: 1. Juli 2022). Bis zu 670 Euro dürfen Schuldner also behalten. Alles, was darüber hinausgeht, kann gepfändet werden.

Ist das 13 Gehalt Pfändbar?

Das Wichtigste in Kürze

Weihnachtsgeld ist bis zu einem Betrag von 670 Euro brutto pfändungsfrei.

Wird 13 und 14 Gehalt gepfändet?

Das 13. und 14. Monatsgehalt wird bei der Pfändung wie ein Monatsbezug behandelt.

Welche Sonderzahlungen sind nicht pfändbar?

3 ZPO i.V.m. § 850c Abs. 4 Nr. 1 ZPO, höchstens bis zum Betrag von 705 Euro, sind unpfändbar. Die ausgezahlten Vergütungen müssen nicht Weihnachtsgeld oder Weihnachtsgratifikation heißen, um Pfändungsschutz zu erhalten.

Welche Sonderzahlungen sind Pfändbar?

Wiederkehrende tarifliche Einmalzahlungen sind pfändbar

Dazu gehören zum Beispiel Erschwerniszuschläge, das Urlaubsgeld und Aufwandsentschädigungen.

Weihnachtsgeld - Die 5 größten Irrtümer zum 13. Monatsgehalt | Betriebsrat Video

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Welche Geldleistungen sind nicht pfändbar?

Nicht pfändbar sind: Sozialhilfe, Erziehungsgeld, Mutterschaftsgeld und Sozialleistungen zum Ausgleich von Mehraufwendungen durch Körper- und Gesundheitsschäden, z. B. Pflegegeldanspruch des häuslich Pflegebedürftigen. Elterngeld, Wohngeld und Kindergeld sind nur unter besonderen Umständen pfändbar.

Welches Gehalt ist Pfändungsfrei?

Der unpfändbare Grundbetrag (Pfändungsfreigrenze) beträgt bis zum 30. Juni 2023 monatlich 1.330,16 Euro. Die Beträge beziehen sich auf das Nettoeinkommen der betroffenen Person. Unterhaltspflichten werden dabei berücksichtigt: Je nach Anzahl unterhaltsberechtigter Personen erhöht sich der Pfändungsfreibetrag.

Kann Urlaubs und Weihnachtsgeld gepfändet werden?

Das zusätzlich gezahlte Urlaubsgeld gehört zu den Sonderzahlungen und ist hingegen nicht pfändbar!

Was ist nicht pfändbar?

Unpfändbarkeit bedeutet im Zwangsvollstreckungsrecht, dass eine Pfändung kraft Gesetzes verboten ist.

Wird bei einer Lohnpfändung der ganze Lohn gepfändet?

Wird die Lohnpfändung durchgeführt, kann nur der pfändbare Teil Ihres Einkommens gepfändet werden. Wird Ihr Lohn gepfändet, betrifft die natürlich nicht Ihren ganzen Lohn, sondern nur den pfändbaren Teil. Dieser wird an der Höhe Ihres Nettolohns und der Anzahl der unterhaltspflichtigen Personen berechnet.

Wie viel darf vom Weihnachtsgeld gepfändet werden?

Aktuell liegt der monatliche Pfändungsfreibetrag bei 1.409,99 Euro, aufgerundet also bei 1.410 Euro (Stand: 1.7.23). Die Hälfte davon ergibt die Höhe des unpfändbaren Weihnachtsgeldes: Das sind 705 Euro.

Kann man wegen einer Lohnpfändung gekündigt werden?

Nicht alles darf gepfändet werden – zum Beispiel Gefahren- und Schmutzzulagen, Urlaubsgeld in üblicher Höhe oder Spesen. Eine Lohnabtretung ist eine weitere Möglichkeit, auf den Lohn eines Schuldners zuzugreifen. Wegen einer Lohnpfändung darf Ihr Arbeitsvertrag nicht gekündigt werden.

Wie kann man sich gegen eine Lohnpfändung wehren?

Der Schuldner kann die Pfändung seines Lohns lediglich beenden, indem er die Forderungen seines Gläubigers bezahlt. Eine Chance, die Vollstreckung vorerst zu stoppen, liegt darin, mit dem Gläubiger eine Ratenzahlungsvereinbarung auszuhandeln.

Sind die 3000 € Pfändbar?

Pfändbar ist grundsätzlich jedes in Geld gezahlte Arbeitseinkommen, das oberhalb des geltenden Pfändungsfreibetrags liegt (Grundfreibetrag seit 1. Juli 2022: 1.330,16 Euro, siehe Pfändungstabelle).

Sind die 3000 Euro Pfändbar?

Beschäftigte dürfen auch im Fall einer Privatinsolvenz die Corona Prämien behalten. Das hat das Bundesarbeitsgericht entschieden.

Wie wird Weihnachtsgeld gepfändet?

Gemäß § 850a Nr. 4 ZPO ist Weihnachtsgeld bis zur Hälfte des aufgerundeten monatlichen Pfändungsfreibetrags von 1.340 Euro unpfändbar (Stand: 1. Juli 2022). Bis zu 670 Euro dürfen Schuldner also behalten. Alles, was darüber hinausgeht, kann gepfändet werden.

Was darf gepfändet werden 2023?

Bis zum 30. Juni 2023 lag der monatliche unpfändbare Grundbetrag bei 1.330,16 Euro. Im Bundesgesetzblatt wurden die neuen Werte veröffentlicht: Der Grundbetrag wurde zum 1. Juli 2023 auf 1.402,28 Euro erhöht.

Was passiert wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann?

Was passiert, wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann? In diesem Fall werden die Gläubiger informiert. Der Gerichtsvollzieher kann jedoch jederzeit wiederkommen und einen neuen Pfändungsversuch unternehmen. Dies gilt, bis alle Schulden bezahlt sind oder bis der Titel abläuft.

Wie viel Geld kann man mit einem P Konto abheben?

Insgesamt darfst du also Geld in Höhe des vierfachen monatlichen Freibetrags auf deinem Konto liegen haben. Für dich allein gilt infolgedessen innerhalb von vier Monaten die Höchstgrenze von 5.360 Euro (1.340 Euro x 3 + aktueller Monat). Achtung!

Können Einmalzahlungen gepfändet werden?

Nach § 850a Nr. 4 ZPO sind Weihnachtsvergütungen bis zum Betrag der Hälfte des monatlichen Arbeitseinkommens, höchstens aber bis zum Betrag von 500 Euro unpfändbar.

Was passiert wenn man zu viel Geld auf einem P-Konto hat?

Das Gehalt für den Monat November geht jedoch planmäßig zum Monatsende auf dem betroffenen P-Konto ein. Somit erfolgt ein zweifacher Geldeingang im November. Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen.

Ist Urlaubsgeld unpfändbar?

Pfändung von Urlaubsgeld: Gesetzlicher Pfändungsschutz

Gemäß § 850a Zivilprozessordnung (ZPO) ist das Urlaubsgeld in vollem Umfang unpfändbar, wenn es im üblichen Rahmen liegt. Diese Privilegierung hat soziale Gründe und zielt auf den Zweck der Leistung ab.

Kann der Arbeitgeber die Pfändung verweigern?

Für Sie als Arbeitgeber beginnt die Lohnpfändung mit der Zustellung des Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses. Damit werden Sie zum Drittschuldner. Dagegen können Sie sich nur wehren, wenn Form- und Zustellungsmängel vorliegen oder die Pfändungsschutzvorschriften nicht beachtet wurden.

Was ändert sich 2023 beim P-Konto?

Gesamte Pfändungsschutztabelle für 2023/2024 im PDF-Format

3 Satz 3 ZPO erhöht sich von 4.077,72 Euro (2022/23) auf 4.298,81 Euro (2023/24). Ein darüber hinausgehendes Einkommen unterliegt dann in vollem Umfang der Pfändung. Demnach wird der Pfändungsfreibetrag im Grundwert (Alleinstehende) um 70 Euro steigen.

Woher weiß ein Gläubiger wo ich arbeite?

Fazit. Wenn Sie einer abhängigen Beschäftigung im Inland nachgehen, können Ihre Gläubiger seit der letzten Novelle der Zivilprozessordnung und des SGB X Ihren Arbeitgeber ausfindig machen und Ihren Lohn pfänden.