Kann der Arbeitgeber einfach weniger Lohn zahlen?

Gefragt von: Meike Peters
sternezahl: 4.9/5 (17 sternebewertungen)

Insbesondere wenn das Gehalt im Arbeits- oder Tarifvertrag festgeschrieben ist, darf der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin es nicht einfach kürzen. „Genauso wenig ist es erlaubt, einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin auf eine schlechtere Position zu versetzen und damit das Gehalt zu verringern“, betont Schipp.

Wann darf der Arbeitgeber das Gehalt kürzen?

Rechtlich zulässig ist eine Gehaltskürzung bzw. eine Gehaltsanpassung gemäß Arbeitsrecht dann, wenn der Arbeitgeber dem Angestellten nachweisen kann, dass seine Leistungen über einen längeren Zeitraum nicht zufriedenstellend sind und er dem Leistungsprofil des Unternehmens nicht entspricht.

Was tun wenn Arbeitgeber zu wenig Lohn zahlt?

Wenden Sie sich bei ausbleibenden oder zu niedrigen Zahlungen an den Betriebsrat oder Ihre Gewerkschaft. Arbeitsagentur. Oft haben Sie Anspruch auf Arbeitslosen- oder Insolvenzgeld, obwohl Sie formal beschäftigt sind. Informieren Sie sich bei der Agentur für Arbeit vor Ort oder unter arbeitsagentur.de.

Kann der Arbeitgeber einseitig das Gehalt kürzen?

Kurzarbeit. Befindet sich das Unternehmen in einer schweren wirtschaftlichen Krise, so kann eine Lohnkürzung dem Unternehmen Kosten ersparen und ihm wieder auf die Beine helfen. Eine einseitige Lohnkürzung ist jedoch nicht zulässig.

Ist eine gehaltskürzung zulässig?

Die gute Nachricht vorab: Einfach so kann der Arbeitgeber das vertraglich vereinbarte Gehalt oder den Stundenlohn nicht kürzen. Zumindest nicht ohne Zustimmung des Arbeitnehmers. Denn der Unternehmer trägt das Betriebsrisiko und damit auch das Risiko erhöhter Preise oder einer schlechten Auftragslage.

Arbeitgeber zahlt den Lohn nicht - Was tun?

32 verwandte Fragen gefunden

Kann man Mitarbeiter zurückstufen?

Degradierung bezeichnet das Herunter- oder Zurückstufen in einer Hierarchie. Im Unternehmen bedeutet es, dass ein Mitarbeiter von einer zuvor höheren Position auf eine niedrigere Stufe zurückfällt. Häufigstes Beispiel sind Chefs, denen die Führungsposition entzogen wird.

Kann der Chef Fehler vom Gehalt abziehen?

Handelt es sich um selbstverschuldete Minusstunden, hat der Arbeitgeber normalerweise das Recht dazu, einen Lohnabzug vorzunehmen. Trägt hingegen der Chef die Schuld an den Minus‌stunden, darf er den Lohn nicht kürzen.

Wann hat man das Recht auf eine Abfindung?

Die einzige gesetzliche Regelung findet sich in § 1a des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG). Danach hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf eine Abfindung, wenn der Arbeitgeber eine betriebsbedingte Kündigung ausspricht und dem Arbeitnehmer bei Verstreichenlassen der Klagefrist eine Entschädigungszahlung anbietet.

Wie viele Stunden darf der Arbeitgeber streichen?

Der Arbeitgeber kann dies ablehnen, wenn wichtige betriebliche Gründe dagegensprechen. Auch er kann die Arbeitszeit kürzen – aber nur, wenn entsprechende Regelungen im Arbeitsvertrag stehen. Die Kürzung muss dann prinzipiell für alle Mitarbeiter gelten und darf 20% nicht überschreiten.

Was bedeutet Kürzung Entgelt?

Die Kürzung des Gehalts bedeutet eine einseitige Vertragsänderung durch den Arbeitgeber. Das ist nicht ohne Weiteres möglich. Im Arbeitsvertrag ist festgehalten, welche Arbeit die Arbeitnehmer*innen zu leisten haben und welchen Lohn sie dafür vom Arbeitgeber bekommen.

Was tun wenn die Abrechnung nicht stimmt?

Entdecken Sie als Arbeitnehmer einen oder gleich mehrere Fehler in Ihrer Gehaltsabrechnung, dann sollten Sie schriftlich beim Arbeitgeber widersprechen. Dies ist schon alleine deshalb empfehlenswert, um bei möglichen Konflikten einen Nachweis erbringen zu können.

Was tun wenn das Geld nicht reicht?

Wenn Ihr Einkommen nicht für Ihren Lebensunterhalt beziehungsweise den Ihrer Bedarfsgemeinschaft reicht, können Sie es mit Bürgergeld ergänzen (umgangssprachlich: aufstocken). Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie angestellt oder selbstständig sind. Sie können diese Leistung beim zuständigen Jobcenter beantragen.

Was tun wenn der Arbeitgeber die 300 € nicht zahlt?

Was tun, wenn der Arbeitgeber die EPP nicht auszahlt? Bekommen Sie die Energiepauschale nicht durch den Arbeitgeber ausgezahlt, haben aber Anspruch auf diese, müssen Sie selbst aktiv werden. Sie müssen die EPP dann bei Ihrer Steuererklärung für 2022 geltend machen.

Kann ich einen Leidensgerechten Arbeitsplatz ablehnen?

Kann der Arbeitgeber ablehnen? Der Arbeitgeber kann die Zuweisung eines leidensgerechten Arbeitsplatzes nur dann ablehnen, wenn sie ihm unzumutbar oder rechtlich unmöglich ist.

Kann der Arbeitgeber einfach die Arbeitsstunden kürzen?

Eine einseitige Verkürzung der Arbeitszeit durch den Arbeitgeber ist mit hohen Hürden verbunden. Arbeitgeber können die Arbeitszeit nicht einfach ohne Zustimmung des Mitarbeiters reduzieren. Einfacher ist eine Reduzierung der Arbeitszeit auf Wunsch des Arbeitnehmers.

Was kann vom Lohn abgezogen werden?

Das wird Arbeitnehmern vom Lohn abgezogen
  • Lohnsteuer.
  • Krankenversicherung.
  • Rentenversicherung.
  • Pflegeversicherung.
  • Brutto-Netto-Rechner.

Kann der Arbeitgeber Urlaub streichen wegen Personalmangel?

Darf die Firma Urlaub streichen wegen Personalmangel? Nein, wurde der Urlaub einmal genehmigt, kann er nicht einfach wieder gestrichen werden, wenn eine Kollegin oder ein Kollege krank wird oder kündigt.

Sind 10 Minuten schon Überstunden?

Die früher bestehende Regelung, dass Arbeit, die sich daraus ergibt, dass nach Geschäftsschluss noch ein Kunde zu Ende bedient werden muss, bis zur Dauer von zehn Minuten nicht als Mehrarbeit zu werten ist, existiert nicht mehr!

Kann der Arbeitgeber einseitig die Arbeitszeit reduzieren?

Grundsätzlich herrscht im deutschen Zivilrecht der Grundsatz der Vertragsfreiheit.

Wann gilt man als unkündbar?

Normalerweise handelt es sich laut § 34 Abs. 2 Satz 1 TVöD bereits bei einer Betriebszugehörigkeit von mehr als 15 Jahren um unkündbare Arbeitnehmer. Weiteren Vorschriften zufolge ist man auch mit 55 Jahren unkündbar, sofern man seit mindestens 20 Jahren im Unternehmen beschäftigt ist.

Ist ein Arbeitgeber verpflichtet eine Abfindung zu zahlen?

Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen: Eine gesetzliche Pflicht zur Abfindung gibt es nur in seltenen Ausnahmefällen (dazu unten mehr). Die meisten tatsächlich gezahlten Abfindungen werden aufgrund eines arbeitsgerichtlichen Vergleichs gezahlt.

In welchen Fällen bekommt man keine Abfindung?

Vom Grundsatz, dass es keine Abfindung gibt, wenn die Kündigung wirksam ist, gibt es Ausnahmen. Z.B. wenn ein Sozialplan zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat verhandelt und dort eine Abfindung für den Arbeitnehmer vereinbart wurde. Dann ist die dort festgelegt Abfindung nach Ablauf der Kündigungsfrist zu zahlen.

Was tun wenn man vom Chef ausgenutzt wird?

Im Job ausgenutzt? So lassen Sie sich im Job nicht mehr ausnutzen
  1. Werden Sie im Job ausgenutzt? ...
  2. Werden Sie sich über die Situation klar. ...
  3. Sprechen Sie mit Ihren Kollegen. ...
  4. Lehnen Sie Aufgaben konsequent ab. ...
  5. Schinden Sie Zeit. ...
  6. Jammern Sie – und zwar kräftig.

Was tun wenn der Chef zu viel bezahlt hat?

Auch wenn der Arbeitnehmer weiß, dass er zu viel Geld erhält, muss er das Gehalt zurückzahlen. Konkret muss jedoch immer im Einzelfall entschieden werden, ob das zu viel gezahlte Gehalt zurückgezahlt werden muss. Es ist deshalb ratsam bei einer solchen Fragestellung einen Fachanwalt für Arbeitsrecht einzuschalten.

Wie lange darf der Lohn zu spät kommen?

Von dieser Fälligkeitsregelung hat der Gesetzgeber Ausnahmen für Arbeitszeitkonten gemacht. Arbeitgeber sollten das Gehalt dennoch nicht später als bis zum 15. des Folgemonats zahlen.