Kann der Vermieter machen was er will?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Galina Lindner
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Ja, allerdings ist der Zutritt ohne Zustimmung oder gegen den Willen des Mieters nur in Notfällen erlaubt – etwa bei einem Wasserrohrbruch. Zwar ist ein Mieter, der den Zutritt in begründeten Fällen verweigert, im Unrecht. Jedoch sollten sich Vermieter sehr sicher sein, dass ein Notfall vorliegt.

Wann macht sich der Vermieter strafbar?

Da nämlich mit Abschluss des Mietvertrags der Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung nach Art. 13 GG nicht mehr dem Vermieter, sondern dem Mieter zusteht, begeht der Vermieter, der ohne Zustimmung des Mieters die Wohnung betritt, einen Hausfriedensbruch und macht sich nach § 123 StGB strafbar.

Kann der Vermieter einfach in die Wohnung?

Da dem Vermieter kein generelles Besichtigungsrecht zusteht, gibt es auch keine Mindestanzahl für Besuche, die er pro Jahr machen darf. Hat er aber einen triftigen Grund, hat er auch das Recht die Wohnung zu betreten, muss seinen Besuch aber vorher schriftlich ankündigen.

Wann begeht ein Vermieter Hausfriedensbruch?

Hausfriedensbruch durch den Vermieter, den Hausverwalter

Der Vermieter (oder auch der Verwalter), der ohne Grund in Ihrer Wohnung auftaucht, sich Zutritt verschafft, kann einen Hausfriedensbruch begehen - spätestens dann, wenn Sie die Person(en) aufgefordert haben, die Wohnung zu verlassen.

Wann muss ich dem Vermieter Zugang zur Wohnung gewähren?

Der Vermieter muss dem Mieter unter Nennung des Grundes das Betreten oder die Besichtigung rechtzeitig ankündigen. Dabei können 24 Stunden genügen, wenn der Mieter z.B. nicht berufstätig ist oder dringende Handwerkerarbeiten anstehen. Die Regel sind jedoch 3 oder 4 Tage und bei Kauf- oder Mietinteressenten 14 Tage.

10 Dinge, die euer Vermieter nicht darf, aber trotzdem macht! | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Unter welchen Umständen darf der Vermieter die Wohnung betreten?

Zutritt verweigert: Darf der Vermieter die Wohnung auch ohne Zustimmung des Mieters betreten? Ja, allerdings ist der Zutritt ohne Zustimmung oder gegen den Willen des Mieters nur in Notfällen erlaubt – etwa bei einem Wasserrohrbruch. Zwar ist ein Mieter, der den Zutritt in begründeten Fällen verweigert, im Unrecht.

Was darf der Vermieter vom Mieter erfragen?

Der Mietinteressent muss aber wahrheitsgemäße Auskünfte über den Namen, Vornamen sowie das Geburtsdatum und die derzeitige Anschrift geben. Zur Verifizierung darf der Vermieter an dieser Stelle darum bitten, den Personalausweis zu sehen (ohne sich eine Kopie davon zu machen).

Wo fängt Hausfriedensbruch an?

Ein schwerer Hausfriedensbruch ist dann gegeben, wenn eine Menschenmenge sich zusammenrottet und in der Absicht “Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen mit vereinten Kräften zu begehen” in einen geschützten Raum eindringt. Ein reines Verweilen genügt hier nicht, um den Tatbestand zu erfüllen.

Ist Unordnung ein Kündigungsgrund?

Urteile der Woche Unordnung eines Mieters ist kein Kündigungsgrund.

Wie viel kostet ein Hausfriedensbruch?

Diese Strafe droht bei Hausfriedensbruch. Der einfache Hausfriedensbruch gemäß § 123 StGB sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor. Der schwere Hausfriedensbruch gemäß § 124 StGB sieht hingegen eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe vor.

Kann ein Mieter eine Wohnungsbesichtigung verweigern?

Aber Achtung: Mieter sollten ein Besichtigungsbegehren des Vermieters nicht leichtfertig ablehnen. Denn eine unberechtigte Verweigerung der Besichtigung gibt dem Vermieter das Recht zur fristlosen Kündigung des Mietvertrags. Auch dies hat der BGH schon entschieden (BGH vom 5.10.2010 – VIII ZR 221/09 -, WuM 11, 13).

Wie hoch ist die Strafe für Hausfriedensbruch?

Für einen „einfachen“ Hausfriedensbruch sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor. Ein schwerer Hausfriedensbruch wird hingegen vom Gesetz mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe bedroht.

Ist der Mieter verpflichtet die Wohnung zu zeigen?

Antwort: Einfach nur, weil er neugierig ist, darf Ihr Vermieter nicht in Ihre Wohnung. Mit einem berechtigten Interesse müssen Sie ihm aber den Zutritt gewähren. Dazu gehört es auch, neuen Interessenten die demnächst frei werdende Wohnung zu zeigen.

Wie kann man sich gegen den Vermieter wehren?

Häufige Streitpunkte mit dem Vermieter sind die Nebenkostenabrechnung, die Mietkaution oder Mängel in der Wohnung. Mietervereine und Verbraucherschutzzentralen sind mögliche Anlaufstellen. Wer rechtlich vorgehen möchte, wendet sich am Besten an einen Fachanwalt für Mietrecht.

Was darf der Vermieter alles?

Vermieter sind verpflichtet, eine Immobilie instand zu halten oder instand zu setzen. Das bedeutet, dass der Vermieter die Kosten für notwendige Reparaturen an Wasser-, Strom- und Gasleitungen tragen muss. Lediglich für Kleinreparaturen an Gegenständen in der Wohnung darf der Vermieter den Mieter zur Kasse bitten.

Was habe ich für Rechte als Mieter?

Hausrecht, Besuchsrecht, Schlüssel

Haus- sowie Besuchsrecht fallen unter die Rechte von Mietern. Das Hausrecht besagt im Grunde nichts anderes, als dass der Mieter der Hausherr bzw. die Hausherrin der eigenen vier Wände ist.

Was sind sofortige Kündigungsgründe Wohnung?

Wann ist eine fristlose Kündigung gerechtfertigt?
  • Mietrückstand.
  • Störung des Hausfriedens.
  • Vermüllung.
  • unerlaubte Untervermietung.
  • Ruhestörung.
  • Schimmel.
  • unerlaubtes Gewerbe.
  • Unzumutbarkeit.

Was ist der beste Kündigungsgrund?

Merke: Ein besseres Angebot ist definitiv der beste Kündigungsgrund für Arbeitnehmer! Aber gibt es auch andere gute Gründe für eine Kündigung – und das nicht nur, wenn Sie permanent unglücklich im Job sind.

Was sind Gründe um Mieter zu kündigen?

Als Vermieter müssen Sie triftige Gründe vorweisen, um Ihrem Mieter zu kündigen. Dazu zählen unter anderem die Nutzung der Wohneinheit für den Eigenbedarf, nicht gezahlte Miete sowie darauf aufbauend die Räumungsklage. Diese Fälle sind gesetzlich geregelt.

Wie prüft man Hausfriedensbruch?

Vom Eindringen spricht man beim Hausfriedensbruch, wenn der Täter gegen Ihren Willen in Ihre geschützten Räumlichkeiten eindringt. Dabei muss nicht der gesamte Körper in die Räumlichkeiten eingedrungen sein, es genügt bereits, wenn ein Körperteil die Räumlichkeiten betreten hat (beispielsweise ein Bein in der Tür).

Was ist wenn man Hausverbot hat und trotzdem in den Laden geht?

In diesem Fall erwartet den Kunden in der Regel immer ein Strafverfahren wegen Diebstahl nach § 242 StGB. Zudem erhält er vom entsprechenden Lokal/Geschäft ein Hausverbot. Wenn er sich an dieses Hausverbot nicht hält und dennoch das Geschäft betritt, begeht er eine weitere Straftat nach § 123 StGB (Hausfriedensbruch).

Wie kann ich Hausfriedensbruch beweisen?

Hat ein ungebetener Gast ohne Erlaubnis Ihr Grundstück betreten, dann können Sie das auch nachträglich noch anzeigen. Zeugenaussagen können hilfreich sein, wenn man im Nachhinein den Hausfriedensbruch beweisen möchte.

Welche Fragen dürfen Vermieter nicht stellen?

Ausgewählte Themen, zu denen der Vermieter keine Fragen stellen darf:
  • Mitgliedschaften in Parteien, Gewerkschaften oder im Mieterverein.
  • Nationalität, ethnische Zugehörigkeit.
  • Schwangerschaft, Familienplanung.
  • Haftstrafen, Ermittlungsverfahren.
  • Rechtsschutzversicherung.
  • Behinderungen, Krankheiten.

Was darf der Mieter alles verlangen?

Diese Dokumente sollten Sie dabei haben
  • Personalausweis – oder Pass und Meldebescheinigung.
  • Gehalts- oder Lohnabrechnungen der letzten drei Monate.
  • Bestätigung ihres derzeitigen Vermieters, dass ihre Miete bezahlt wurde (und bei Untermietern den Untermietvertrag)
  • eine Schufa-Auskunft, die höchstens drei Monate alt ist.

Was darf ich als Mieter was nicht?

Denn dem Bürgerlichen Gesetzbuch zufolge gilt der Grundsatz, dass Mieter nicht unangemessen benachteiligt werden dürfen. „Pauschale Verbote, etwa von Kinderlärm, Musikinstrumenten, Haustieren oder Rollatoren und Kinderwagen im Hausflur, sind unwirksam“, sagt Müller.