Kann die Krankenkasse Kontoauszüge verlangen?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Roger Schlegel B.Eng.
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Grundsätzlich gilt, dass eine Behörde nicht ohne Grund die Vorlage von Kontoauszügen verlangen darf (§ 67a SGB X). Dies wurde zwischenzeitlich vom Bundessozialgericht in einer Entscheidung vom 19. September 2008 (Az. B 14 AS 45/07 R) bestätigt.

Wann verlangt Krankenkasse Steuerbescheid?

Konkret bedeutet das: Sie müssen Ihrer Krankenkasse den Steuerbescheid 2020 spätestens am 31. Dezember 2023 vorgelegt haben. Unterlagen, die Sie nach diesem Datum einreichen, akzeptieren die Krankenkassen nicht mehr.

Was meldet das Finanzamt an die Krankenkasse?

Datenübermittlung: Krankenkassen melden gezahlte Beiträge an das Finanzamt. Bild: Haufe Online Redaktion Gezahlte Beiträge zur Sozialversicherung werden dem Finanzamt gemeldet. Die Krankenkassen melden die Höhe der durch ihre Mitglieder selbst gezahlten Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung an das Finanzamt.

Welche Daten darf Krankenkasse abfragen?

Die gesetzlichen Krankenkassen erheben und speichern eine große Anzahl an Sozialdaten ihrer Versicherten. Dazu gehören nicht nur Angaben wie der Name und die Anschrift, sondern auch Krankheitsdiagnosen und Abrechnungsbelege aus Heilbehandlungen.

Wie prüft die Krankenkasse Einkommen?

Arbeitseinkommen und Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung sind stets über den maßgeblichen Einkommenssteuerbescheid nachzuweisen (§ 6 Abs. 3 der Beitragsverfahrensgrundsätze Selbstzahler). Der Einkommenssteuerbescheid gilt nur dann als ein amtliches Dokument, wenn er vollständig vorgelegt wird.

Aufnahme, Risikozuschlag & Kündigung bei Krankenkassen

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Was muss ich der Krankenkasse sagen?

Grundsätzlich müssen Krankgeschriebene ihrer gesetzlichen Krankenkasse keine Auskunft am Telefon geben und auch nicht ständig erreichbar sein.

Was passiert wenn man die AU nicht bei der Krankenkasse einreicht?

“ Haben Sie die Krankmeldung nicht an die Krankenkasse geschickt, verlieren Sie damit den Anspruch auf die Zahlung des Krankengelds. Sie müssen dieses im Übrigen nicht gesondert beantragen. Die Krankenkasse prüft beim Eingang der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Ihr Anrecht auf diese Auszahlung automatisch.

Was erfährt die neue Krankenkasse?

Für Familienversicherte, zum Beispiel Kind, sind Lebensalter, Art der Tätigkeit (Schule, Ausbildung, Berufstätigkeit etc. ) gespeichert. Weiterhin sind dies Angaben, welche für die Beitragsbemessung maßgeblich sind, unter anderem Höhe des Arbeitsentgeltes, der Rente, der Versorgungsbezüge oder des Arbeitslosengeldes.

Hat die Krankenkasse Einsicht in die Krankenakte?

Die Patientenakte enthält alle wesentlichen ärztlichen Maßnahmen und deren Ergebnisse. Ab 2021 müssen die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) zur Verfügung stellen. Als Patientin oder Patient haben Sie das Recht, Ihre Akte einzusehen und eine Kopie zu verlangen.

Wie lange werden Diagnosen bei der Krankenkasse gespeichert?

Die Aufbewahrungsfrist der ärztlichen Dokumentation ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Dazu heißt es in § 630f BGB, dass der Arzt die Patientenakte für die Dauer von zehn Jahren nach Abschluss der Behandlung aufzubewahren hat, soweit nicht nach anderen Vorschriften andere Aufbewahrungsfristen gelten.

Was darf die Krankenkasse mich fragen?

Wonach darf mich die Kasse fragen?
  • Sie darf fragen, ob eine Wiederaufnahme Ihrer Arbeit absehbar ist und gegebenenfalls zu welchem Zeitpunkt diese voraussichtlich erfolgt.
  • Sie darf fragen, ob es konkret bevorstehende diagnostische und therapeutische Maßnahmen gibt, die einer Wiederaufnahme der Arbeit entgegenstehen.

Kann die Krankenkasse den einkommensteuerbescheid verlangen?

Seit 2018 regelt Paragraf 240 Absatz 4a Satz 4, dass freiwillig gesetzlich Versicherte drei Jahre Zeit haben, ihren Einkommenssteuerbescheid zur Beitragsberechnung einzureichen. Tun sie dies trotz Aufforderung der Krankenkasse nicht, legt die Kasse zunächst den Höchstbeitrag fest.

Wie lange kann eine Krankenkasse Beiträge zurückfordern?

Beitragsforderungen der KKen unterliegen den Verjährungsvorschriften im § 25 (1) SGB IV: „Ansprüche auf Beiträge verjähren in vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahrs, in dem sie fällig geworden sind.

Können Krankenkassen Beiträge nachfordern?

Wie lange darf die Krankenkasse Beiträge nachfordern? Für nicht gezahlte Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung gibt es eine Verjährungsfrist. Diese beträgt nach § 25 Sozialgesetzbuch (SGB) IV vier Jahre.

Kann die gesetzliche Krankenkasse rückwirkend Beiträge fordern?

Beitragsschulden bei der gesetzlichen Krankenversicherung verjähren nach 4 Jahren. Das bedeutet: Auch wenn man lange nicht krankenversichert war, kann die Krankenkasse nur die Beiträge für das laufende Kalenderjahr sowie die vergangenen vier Jahre nachfordern.

Was zählt zum Einkommen für die Krankenkasse?

Nacheinander werden dabei Rente, Versorgungsbezüge, Arbeitseinkommen und sonstige Einnahmen bis zur Beitragsbemessungsgrenze berücksichtigt. Zu sonstigen Einnahmen zählen Bezüge, die für die sogenannte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des freiwilligen Mitglieds relevant sind – zum Beispiel Mieteinnahmen.

Hat jeder Arzt Zugriff auf meine Krankenakte?

Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Patientenakte aber einem Rechtsanwalt zugänglich gemacht werden. Selbst andere Ärzte dürfen ohne Ihre Einwilligung Ihre Patientenakte nicht lesen. Allerdings ist ein Informationsaustausch unter behandelnden Ärzten auch möglich, wenn Ihr Einverständnis anzunehmen ist.

Wer überprüft die Krankenkasse?

Je nachdem, in welchem Bundesland die Krankenkasse ihren Sitz hat, ist die dortige Landesaufsicht für Beschwerden zuständig. Die Landesaufsicht wird regelmäßig ausgeübt von den jeweiligen Gesundheits- beziehungsweise Sozialministerien der Bundesländer.

Hat jeder Arzt Zugriff auf Krankenakte?

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte nun: "Der Patient kann entscheiden, welchem Arzt er Einblick in die elektronische Patientenakte gibt." Mit Einwilligung des Patienten habe der Arzt dann Einblick in alle Daten.

Wann wirft einen die Krankenkasse raus?

Die normale Kündigungsfrist in der gesetzlichen Krankenversicherung beträgt zwei volle Monate zum Monatsende. Das bedeutet: Wer sich beispielsweise im Januar bei einer neuen Kasse anmeldet, ist dort ab dem 1. April versichert. Du solltest allerdings nicht bis zum letzten Tag des Monats warten.

Was tun wenn Krankenkasse ständig anruft?

Am besten die Krankenkasse bitten, eine schriftliche Aufforderung oder einen Fragebogen zu schicken. Dann kann man die Fragen schriftlich beantworten. Denn bei telefonischen Auskünften ist es häufig so, dass etwas anderes gesagt wird, als eigentlich gemeint ist.

Wird die Krankenkasse vom Arzt informiert?

Der Arbeitnehmer erhält von seiner Arztpraxis einen Ausdruck der AU-Daten für sich selbst. Auf seinen Wunsch erhält er zudem eine ausgedruckte AU-Bescheinigung für seinen Arbeitgeber. Nach dem Arztbesuch, spätestens bis 24:00 Uhr, übermittelt die Arztpraxis die Arbeitsunfähigkeitsdaten elektronisch an die Krankenkasse.

Wann kann die Krankenkasse Krankengeld verweigern?

Sie erhalten kein Krankengeld bei lückenhaften Bescheinigungen der Arbeitsunfähigkeit, während der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber (6 Wochen), bei ermäßigtem Beitragssatz (14,0 %) oder für Familienversicherte sowie für mehr als 78 Wochen Krankheit.

Wird die AU automatisch an die Krankenkasse geschickt?

Für gesetzlich Krankenversicherte ist die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung seit dem 1. Januar 2023 digital. Die Arztpraxis übermittelt die Krankmeldung elektronisch an die gesetzliche Krankenkasse. Gesetzlich Versicherte müssen sich bei ihren Arbeitgebern, wie gewohnt, krank melden.

Wie lange ist man bei einer Depression krank geschrieben?

Die Dauer einer Krankschreibung aufgrund psychischer Belastung beträgt im Schnitt 38,9 Tage, kann aber individuell stark variieren.