Kann ein Mieter eine Wohnungsbesichtigung verweigern?

Gefragt von: Gilbert Link
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Aber Achtung: Mieter sollten ein Besichtigungsbegehren des Vermieters nicht leichtfertig ablehnen. Denn eine unberechtigte Verweigerung der Besichtigung gibt dem Vermieter das Recht zur fristlosen Kündigung des Mietvertrags. Auch dies hat der BGH schon entschieden (BGH vom 5.10.2010 – VIII ZR 221/09 -, WuM 11, 13).

Bin ich als Mieter verpflichtet Besichtigungstermine zulassen?

Der klassische Fall ist, wenn Wohnung, Apartment oder Haus verkauft oder wieder vermietet werden sollen. Dann müssen Sie als Mieter selbstverständlich Besichtigungen dulden – aber nur, wenn sie zu Hause sind.

Ist man zur wohnungsbesichtigung verpflichtet?

Grundsätzlich darf ich als Mieter bestimmen, wer meine Wohnung betreten darf und wer nicht. Dieses Hausrecht gilt auch gegenüber dem Vermieter. Ein grundsätzliches Recht auf eine Wohnungsbesichtigung hat der Vermieter demnach nicht. Einfach mal vorbeischauen und nachprüfen, ob alles in Ordnung ist – geht also nicht!

Ist der Mieter verpflichtet die Wohnung zu zeigen?

Antwort: Einfach nur, weil er neugierig ist, darf Ihr Vermieter nicht in Ihre Wohnung. Mit einem berechtigten Interesse müssen Sie ihm aber den Zutritt gewähren. Dazu gehört es auch, neuen Interessenten die demnächst frei werdende Wohnung zu zeigen.

Wie weit im Voraus muss der Vermieter eine Besichtigung ankündigen?

Es gibt keine gesetzlichen Regelungen, wie lange im Voraus der Vermieter seine Besichtigung ankündigen muss. In der Regel sollte eine Woche Vorlauf eine angemessene Zeit für den Mieter darstellen. In Notfällen, wie etwa bei dringenden Reparaturen, muss der Vermieter umgehend in die Wohnung gelassen werden.

10 Dinge, die euer Vermieter nicht darf, aber trotzdem macht! | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Hat mein Vermieter das Recht die Wohnung zu besichtigen?

Zusammenfassung Besichtigungsrecht Vermieter

Eine vermietete Wohnung ist für Vermieter tabu. Der Mieter hat das Hausrecht. Gründe für das Besichtigungsrecht müssen stichhaltig sein. Mieter können sich Besichtigungen verweigern, haben aber auf lange Sicht keinen Erfolg damit.

Bin ich verpflichtet den Vermieter in die Wohnung zu lassen?

Ja, allerdings ist der Zutritt ohne Zustimmung oder gegen den Willen des Mieters nur in Notfällen erlaubt – etwa bei einem Wasserrohrbruch. Zwar ist ein Mieter, der den Zutritt in begründeten Fällen verweigert, im Unrecht. Jedoch sollten sich Vermieter sehr sicher sein, dass ein Notfall vorliegt.

Was darf der Vermieter vor der Besichtigung verlangen?

Dazu gehören z.B. die Vorlage einer Schufa-Auskunft, Selbstauskunft, Gehaltsnachweisen oder einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung. Steht der Berwerber schließlich fest, darf der Vermieter die für den Mietvertrag notwendigen Informationen verlangen, wie z.B. die Bankverbindung oder die Vorlage einer Bürgschaft.

Kann ein Vermieter dem Mieter Besuch verbieten?

Nur ausnahmsweise kann der Vermieter "Hausverbot" für einen Besucher verhängen. Beispielsweise dann, wenn der Besucher in der Vergangenheit wiederholt Ruhestörungen begangen hat oder Gemeinschaftsräume wie Treppenhaus, Flur, Keller usw. beschädigt hat.

Wann macht sich der Mieter strafbar?

Damit täuscht der Mieter vorsätzlich dem Vermieter vor, den Vertrag erfüllen zu wollen. Da es sich dabei um die Behauptung einer unwahren Tatsache handelt, macht sich der Mieter strafbar. Solche Mieter werden auch als Mietnomaden bezeichnet.

Bin ich verpflichtet Nachmieter in die Wohnung zu lassen?

Grundsätzlich sind Sie als Mieter nicht verpflichtet, vor Ablauf des Mietvertrags Handwerker oder mögliche Nachmieter in die Wohnung zu lassen. Handwerkern müssen nur aus konkreten Anlass, wie etwa Ausmessen für geplante Baumaßnahmen Zutritt gewährt werden.

Wie oft muss ich eine wohnungsbesichtigung dulden?

Wenn der Termin zeitlich mit den Arbeits- oder Ruhezeiten oder einem Urlaub des Mieters kollidiert, darf dieser ihn im Einzelfall verweigern. Zeitlich hat der Mieter jedenfalls mehrere Male pro Monat Wohnungsbesichtigungen ab 19 Uhr mit einer Dauer von 30-45 Minuten zu dulden.

Was passiert wenn man den Vermieter nicht in die Wohnung lässt?

Gemäß § 543 Abs. 1 Satz 1 BGB kann ein Mietverhältnis aus wichtigem Grund vom Vermieter fristlos gekündigt werden. Einen wichtigen Grund stellt auch die Pflichtverletzung eines Mieters dar, dem Vermieter den Zutritt zu verwehren, wenn dieser die Wohnung veräußern und Kaufinteressenten zeigen will.

Kann der Vermieter Bilder von meiner Wohnung machen?

Brauchst du Fotos deiner vermieteten Wohnung, ist das ohne die Erlaubnis deines Mieters nicht möglich. Während der Mietzeit ist der Mieter der Besitzer der Wohnung und hat somit nahezu alle Rechte auf seiner Seite. Die Rechte des Mieters werden vor Gericht höher bewertet als dein Interesse an aktuellen Bildern (vgl.

Wie viele Leute dürfen in einer 3 Zimmer Wohnung?

75 qm oder 3 Wohnräume. 4 Personen ca. 85 - 90 qm oder 4 Wohnräume.

Wie lange darf ein Besucher bei mir wohnen?

Wie lange darf eine Person bleiben um noch als Besuch zu gelten? Es ist festgelegt, dass ein Gast des Mieters sechs Wochen zu Besuch bleiben darf, ohne Konsequenzen seitens des Vermieters fürchten zu müssen. Danach haben Sie als Vermieter die Möglichkeit der Nachfrage, ob es sich hierbei noch um Besuch handeln kann.

Was darf der Vermieter nicht verbieten?

Grundsätzlich nicht verbieten können Vermieter die Kleintierhaltung in der Wohnung. Dazu zählen alle Haustiere, die in Käfigen, Aquarien und Terrarien gehalten werden können. Das heißt: Goldfische, Ratten, Hamster, Vögel und Kaninchen darf jeder Mieter ohne weitere Nachfrage beim Vermieter in seinen vier Wänden halten.

Was darf der Vermieter nicht fragen?

Fragen zu Vorstrafen, Ermittlungsverfahren, Religion oder Familienplanung sind allesamt unzulässig. Was sind die Rechtsfolgen: Mach der Mieter falsche Angaben, kann der Vermieter darauf keine Ansprüche herleiten, solange der Mieter sich vertragstreu verhält.

Wer muss bei einer Wohnungsbesichtigung dabei sein?

Der Vermieter darf zur Besichtigung die Personen mitbringen, die für den Zweck der Besichtigung erforderlich sind: Kaufinteressent, Makler, Handwerker usw. Diese Personen dürfen aber auch ohne Anwesenheit des Vermieters die Wohnung besichtigen.

Was muss ich meinem Vermieter sagen?

Persönliche Daten, Gehalt und Beruf

Darin sollte ein Interessent Angaben zu seiner Identität machen, also Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Alter auflisten. Daneben muss er zum Beispiel seine Einkommensverhältnisse und seinen Beruf benennen.

Wann ist der Vermieter strafbar?

Da nämlich mit Abschluss des Mietvertrags der Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung nach Art. 13 GG nicht mehr dem Vermieter, sondern dem Mieter zusteht, begeht der Vermieter, der ohne Zustimmung des Mieters die Wohnung betritt, einen Hausfriedensbruch und macht sich nach § 123 StGB strafbar.

Ist Unordnung ein Kündigungsgrund?

Urteile der Woche Unordnung eines Mieters ist kein Kündigungsgrund.

Was passiert wenn der Mieter keine Wohnung findet?

Was passiert wenn der Mieter keine Wohnung findet? Eigenbedarfskündigung – keine Ersatzwohnung zu finden ist ein Härtegrund – Durch die gesetzliche Sozialklausel kann der Mieter einer Kündigung des Vermieters, z.B. einer Eigenbedarfskündigung widersprechen, wenn die Kündigung eine persönliche Härte bedeutet.

Welche Räume darf der Vermieter besichtigen?

Das Betretungsrecht befugt den Vermieter, die Mieträume zu betreten, um dort eine bestimmte Handlung vorzunehmen. Der Vermieter darf also nur in diejenigen Teile der Wohnung gehen, die er zum Erledigen seiner Aufgabe betreten muss. Das Besichtigungsrecht umfasst nicht nur einzelne Räume, sondern die gesamte Wohnung.

Wie oft im Jahr darf der Vermieter die Wohnung besichtigen?

Allgemein kann der Vermieter alle fünf Jahre eine routinemäßige Besichtigung durchführen - jedoch nur mit Ankündigung und Terminabsprache (AG München, 461 C 19626/15). Ohne wichtigen Grund muss der Mieter den Vermieter aber nicht in die Wohnung lassen.