Kann ich Aktien aus Altbeständen steuerfrei verschenken?

Gefragt von: Frau Erika Hinz B.A.
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Zumindest wenn die Kursgewinne die Freigrenze von 100.000 Euro übersteigen. Werden die Altanteile in Form einer Schenkung zum Beispiel an Ehepartner oder Kinder übertragen, dann bleibt dieser Freibetrag bestehen. Der Bestandsschutz geht also auf den Beschenkten über.

Kann man Aktien steuerfrei verschenken?

So bleibt das Geschenk steuerfrei

Ehegatten beziehungsweise Lebenspartner: bis 500.000 Euro. Kinder, Stiefkinder und Kinder verstorbener Kinder: bis 400.000 Euro. Enkelkinder: bis 200.000 Euro. Urenkel, wenn Eltern und Großeltern nicht verstorben sind: bis 100.000 Euro.

Kann man Aktien steuerfrei vererben?

‌Beim Verkauf einer Aktie müssen die Erben bzw. der Erbe für die Kursgewinne eine sogenannte Abgeltungssteuer bezahlen. Steuerfrei sind jedoch jene Kursgewinne, die gekauft worden waren, bevor die Abgeltungssteuer im Jahre 2009 eingeführt wurde.

Kann man eine Aktie verschenken?

Aktien und andere Wertpapiere lassen sich einfach verschenken, solange einige Voraussetzungen erfüllt sind. Beispielsweise muss die Empfängerin oder der Empfänger bereits ein Depot besitzen.

Kann ich mein Depot auf meine Tochter übertragen?

Übertragung von Wertpapieren oder Depots

Verschenkst du oder vererbst du deinem Kind Wertpapiere oder Depots, so musst du dies auf jeden Fall der Bank mitteilen. Das gilt dann als unentgeltliche Übertragung. Mit anderen Worten wird von der Bank keine Abgeltungssteuer einbehalten.

Aktiengewinne zu 100 Prozent steuerfrei

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Wird ein Depotübertrag dem Finanzamt gemeldet?

Bei der Übertragung eines Wertpapierdepots, das sich ausschließlich aus Alt-Wertpapieren zusammensetzt, findet daher nach wie vor keine Meldung statt. Nichtsdestotrotz stellt ein unentgeltlicher Depotübertrag eine Schenkung dar, die der Schenker und der Beschenkte ordnungsgemäß versteuern müssen.

Können Aktien vererbt werden?

Auch Aktien lassen sich vererben, ebenso ganze Aktiendepots. Gleiches gilt für Fonds und ETFs. Für die Vererbung von Aktien kann der Besitzer in seinem Testament individuelle Regelungen treffen, genau wie für andere Vermögensgegenstände auch.

Wie hoch ist die Schenkungssteuer bei Aktien?

Keine Kosten fallen für die übertragende Person an, wenn die Aktien oder Fondsanteile verschenkt werden. Darüber muss die Bank im Vorfeld informiert werden. Wird sie nicht informiert, wertet sie den Übergang als Verkauf und Abgeltungssteuer (früher „Kapitalertragssteuer“ genannt) fällt an.

Wie erfährt das Finanzamt von Aktien?

In Deutschland ist das das Bundeszentralamt für Steuern. Von dort gelangen die Daten zum Wohnsitzfinanzamt des Anlegers, der davon nichts erfährt. Auch wenn auf Ihrem ausländischen Konto nur wenige Cent Zinsen landen, besteht die Meldepflicht! Ihr Wohnsitzfinanzamt erhält dann Kenntnis von Ihrem ausländischen Konto.

Wie lange muss man Aktien halten um keine Spekulationssteuer zu zahlen?

Die Spekulationsfrist ist seit 2009 weggefallen. Sie lag bei einem Jahr. Wurden vor 2009 Aktien gekauft, beispielsweise 2006, und wurden sie noch im selben Jahr verkauft, so musste die Spekulationssteuer auf den Gewinn gezahlt werden.

Was bedeutet Altbestand bei Aktien?

Haben Sie die Aktien in Ihrem Depot bereits vor 2009 gekauft, besitzen Sie noch sogenannte Altbestände. Diese Altbestände können Sie mit Gewinn verkaufen und müssen keine Steuern zahlen. Aber Achtung: Bei Aktiengewinnen gilt das Prinzip „first in, first out“.

Was tun mit geerbten Aktien?

Wenn Sie Wertpapiere vererben, die vor 2009 erworben wurden, können diese nach einer Haltedauer von einem Jahr vom Erben steuerfrei verkauft werden. Die Aktien werden also genauso versteuert, wie es beim Erblasser der Fall gewesen wäre. Auf Dividenden der Aktien fällt in jedem Fall die Abgeltungsteuer an.

Wie kann ich Aktien steuerfrei verkaufen?

Spekulationssteuer bei Aktien: Das Wichtigste in Kürze

Werfen deine Geldanlagen (Aktien, ETFs, Festgeld etc.) zusammen weniger als 1.000 Euro (bei Singles) oder 2.000 Euro (bei Ehepaaren) Gewinne ab, musst du keine Steuern zahlen. Zumindest wenn du einen Freistellungsauftrag gestellt hast.

Was kann ich steuerfrei verschenken?

Ehegatten und eingetragene Lebenspartner können sich wechselseitig bis zu 500.000 Euro steuerfrei schenken. An jedes Kind (auch Stiefkinder und Kinder verstorbener Kinder) können von jedem Elternteil bis zu 400.000 Euro steuerfrei verschenkt werden, an jeden Enkel von jedem Großelternteil 200.000 Euro.

Wie werden Wertpapiere übertragen?

Welche Wertpapiere kannst Du übertragen? Möchtest Du Wertpapiere in ein anderes Depot übertragen, muss Deine bisherige Bank sie herausgeben. Dazu ist sie in Deutschland gesetzlich verpflichtet. Allerdings muss der Anbieter Deines neuen Depots nicht jedes Wertpapier annehmen.

Wie bekomme ich Aktien in Papierform?

Man kann Aktien auch ohne ein Depot direkt bei einer Bank kaufen. Das nennt man Tafelgeschäft. Der Käufer bekommt die Aktien in Papierform von der Bank ausgehändigt und ist dann sowohl für die Verwahrung der Aktien als auch für den Erhalt von Zinsen und Dividenden selbst zuständig.

Woher weiß das Finanzamt von einer Schenkung?

Schenkung dem Finanzamt melden

In speziellen Vordrucken des Finanzamts kann der Beschenkte die Höhe seiner Steuer selbst berechnen. Wird die Schenkung bei einem Notar oder Gericht bekundet, übernehmen diese die Mitteilung an das Finanzamt.

Kann das Finanzamt auf mein Konto schauen?

Kontostände oder Kontobewegungen kann das Finanzamt mithilfe der automatischen Abfrage nicht abrufen. Dafür ist ein extra Auskunftsersuchen durch das Finanzamt notwendig.

Wie lange kann das Finanzamt rückwirkend prüfen?

Innerhalb der gesamten 4 Jahre darf das Finanzamt dann zurück prüfen.

Wie viel Geld darf ich verschenken ohne Schenkungssteuer?

Hierfür gelten großzügige Freibeträge, abhängig vom Verwandtschaftsgrad. Eheleute können sich gegenseitig Vermögen im Wert von 500.000 Euro steuerfrei schenken. Für Geschenke von Eltern an die eigenen Kinder liegt die Grenze bei 400.000 Euro, an Enkelkinder bei 200.000 Euro, an Eltern und Großeltern bei 20.000 Euro.

Wie hoch ist die Schenkungssteuer bei 100.000 Euro?

Über den Freibetrag der Tochter von 400.000 € hinaus wurden für 100.000 € Schenkungssteuer = 11 % = 11.000 € fällig.

Wie hoch ist die Schenkungssteuer bei 10000 Euro?

Beispielsweise müssen Bekannte auf Schenkungen, die den Steuerfreibetrag um 10 000 Euro überschreiten, 30 Prozent Schenkungsteuer entrichten. Für Angehörige der Schenkungsteuerklasse II fallen nur 15 Prozent an.

Was gehört alles zum Barvermögen?

Bargeld, Kontoguthaben oder Finanzinstrumente. Der Erblasser kann mit dem Begriff des Kapitalvermögens nur sein Barvermögen gemeint haben oder aber auch sein gesamtes bei einer Bank befindliches Bankvermögen, also Girokonten, Sparbücher und Wertpapiere, oder aber auch Goldbarren oder geschlossene Immobilienfonds.

Kann ein Kind ein Aktiendepot haben?

Wer Aktienfonds oder ETFs, Papiere, die einen Börsenindex wie den Dax nachbilden, kaufen will, braucht dafür ein Bankdepot. Eltern können ihr eigenes Depot verwenden und Papiere für das Kind hineinlegen. Oder sie eröffnen ein Depot im Namen des Kindes.

Wie wird ein Aktiendepot vererbt?

Das Depot gehört genauso wie alle anderen Vermögenswerte zum Nachlass. Die Wertpapiere, die sich zum Zeitpunkt des Todes im Depot befinden, gehen im Wege der Gesamtrechtsnachfolge an einen Erben oder an eine Erbengemeinschaft über, wenn keine anderen testamentarischen Regelungen getroffen wurden.