Kann ich Quellensteuer zurückbekommen?

Gefragt von: Paul Ott MBA.
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Grundsätzlich können Sie Quellensteuer nur zurückfordern, wenn es ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Deutschland und dem Land, in dem Sie Einkünfte erzielen, gibt. Im DBA wurden bestimmte Steuersätze vereinbart, die von ausländischen Investoren auf erzielte Kapitalerträge zu zahlen sind.

Wie lange kann man Quellensteuer zurückfordern?

Antragsfristen. Für die Rückerstattung sind bestimmte Antrags- bzw. Verjährungsfristen zu beachten. Im Regelfall gilt eine Antragsfrist von 3 Jahren.

Kann man Quellensteuer von der Steuer absetzen?

Bis 15 Prozent in Deutschland anrechnen

Viele Länder ziehen Quellensteuer ab von Zinsen und Dividenden, die an ausländische Anleger fließen. Die Depotbank in Deutschland darf diesen Abzug nur zum Teil anrechnen – wenn überhaupt, wie unsere Tabelle weiter unten zeigt. Maximal anrechenbar sind 15 Prozent.

Wie kann man die Quellensteuer umgehen?

Besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland, kannst du Beträge über 15 % oft zurückfordern. Am einfachsten ist es, in Ländern mit null Quellensteuer, wie Irland, zu investieren. Ist das nicht möglich, solltest du Steuerabkommen nutzen: In vielen Fällen kannst du Quellensteuer über 15 % zurückfordern.

Was ist anrechenbare Quellensteuer?

Anrechenbare Quellensteuer ist der Teil der ausländischen Quellensteuer, der auf die deutsche Kapitalertragssteuer (KeSt) angerechnet wird. Sie bezahlen hierdurch also weniger KeSt.

Quellensteuer: So holst Du sie Dir zurück!

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Wie kann ich ausländische Quellensteuer zurück?

Quellensteuer aus den USA zurückholen

Auf Dividenden aus den USA musst Du 30 Prozent Quellensteuer zahlen. Davon werden 15 Prozent mit der deutschen Abgeltungssteuer verrechnet. 15 Prozent kannst Du Dir von den amerikanischen Steuerbehörden erstatten lassen. In der Regel ist ein Antrag auf Erstattung aber nicht nötig.

Wie bekomme ich die deutsche Quellensteuer zurück?

Für die Rückerstattung der Quellensteuer aus deutschen Dividenden müssen hingegen spezielle deutsche Steuerbescheinigungen vorgelegt werden. Die Einholung einer derartigen Bescheinigung kann bis zu EUR 70 kosten, sodass sich oft die Rückerstattung für kleinere Dividendenbeträge nicht lohnt.

Wie hoch ist die Quellensteuer in Deutschland?

In Deutschland wird seit 2009 eine einheitliche Abgeltungssteuer von 25 % auf Dividenden und Zinsen erhoben. Das jeweilige Kreditinstitut kann grundsätzlich auf diese Steuer die ausländische Quellensteuer anrechnen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die Anrechnung der Quellensteuer.

In welchen Ländern gibt es keine Quellensteuer?

Einige Länder wie Großbritannien, Irland, Brasilien, Estland, Liechtenstein und Australien erheben keine Quellensteuer. Achten Sie darauf, dass viele Länder die Quellensteuer an weitere Bedingungen und Regeln geknüpft haben. Bei Kapitaleinkünften aus diesen Ländern fällt nur die deutsche Abgeltungssteuer an.

Wie lange muss man Quellensteuer bezahlen?

Sobald ein Arbeitnehmer seine Niederlassungsbewilligung erhält, ist die Quellensteuer ab dem Folgemonat nicht mehr fällig. Auch nach Heirat eines/einer Schweizer Staatsbürgerin/-bürgers wird die Quellensteuer nicht mehr erhoben.

Wie hoch ist der Steuerfreibetrag Quellensteuer?

In Deutschland gelten Freibeträge für Einkünfte aus Kapitalvermögen (auch Sparerpauschbetrag oder Sparerfreibetrag genannt) – das heißt auch für die Quellensteuer. Derzeit sind das 1.000 € p. a. für Ledige und 2.000 € p. a. für gemeinsam Veranlagte (gilt vom 1.1.2023).

Wo trage ich die Quellensteuer in der Steuererklärung ein?

Ausländische Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden, etc.) werden in Zeile 15 der Anlage KAP eingetragen. Bereits angerechnete Quellensteuern werden in Zeile 50 berücksichtigt. Ausländische Steuern, die noch nicht angerechnet worden sind, jedoch anrechenbar sind, müssen in Zeile 51 eingetragen werden.

Wann keine Quellensteuer mehr?

Ausländer:innen mit einer Niederlassungsbewilligung C sind nicht quellensteuerpflichtig. Sobald Arbeitnehmende eine Niederlassungsbewilligung erhalten, ist die Quellensteuer ab dem Folgemonat nicht mehr fällig.

Warum muss ich Quellensteuer bezahlen?

Was du über die Quellensteuer wissen musst. Gewinne aus Kapitalanlagen im Ausland wie Zinsen oder Dividenden werden oft mit einer Quellensteuer besteuert. Auch in Deutschland fällt dann noch die Kapitalertragsteuer auf Gewinne an: Es kann also zur Doppelbesteuerung kommen.

Wie hoch ist die französische Quellensteuer?

Quellensteuer aus Frankreich zurückholen: teuer und langwierig. Von jedem Euro, den französische Unternehmen ausschütten, behält der Fiskus vor Ort 30 Cent ein. Laut dem Doppelbesteuerungsabkommen mit Frankreich dürften deutsche Anleger aber eigentlich nur 12,8 Prozent jeder Dividende zahlen.

Wer haftet für die Quellensteuer?

Die Schuldner und Schuldnerinnen der steuerbaren Leistung haften in vollem Umfang für die Entrichtung der Quellensteuer.

Wie hoch ist die Quellensteuer für Deutsche in der Schweiz?

Steuersituation für Grenzgänger

In der Schweiz bezahlt der Grenzgänger 4,5% Quellensteuer, die restliche Steuer in Deutschland als Einkommenssteuer.

Wie Verbuche Ich ausländische Quellensteuer?

Hinweis: Die Übersicht ist abrufbar unter www.bzst.de (unter Steuern international/Ausländische Quellensteuer) und bezieht sich auf unbeschränkt steuerpflichtige Anleger, die Dividenden oder Zinsen aus Staaten erhalten, mit denen Deutschland ein DBA abgeschlossen hat.

Wie bekomme ich die Quellensteuer aus der Schweiz zurück?

Seit 2020 können Rückerstattungsanträge für die Schweizer Verrechnungssteuer nur noch online über das Onlineportal der Eidgenössischen Steuerverwaltung (www.estv.admin.ch) gestellt werden. Die dazu benötigte Software „Snapform Viewer“ stellt die Schweizer Behörde kostenlos zum Download bereit.

Wie bekomme ich die Quellensteuer aus den USA zurück?

USA. Die USA erheben 30 % Quellensteuer auf Dividenden. Gemäß Doppelbesteuerungsabkommen könnten dann 15 % auf die deutsche Abgeltungssteuer angerechnet werden, die restlichen 15 % müsste man sich vom US-Fiskus zurückholen. Möglich ist dies über das sogenannte W-8BEN-Formular.

Wird Dividende automatisch versteuert?

Aber: Aktiengewinne und Dividenden müssen grundsätzlich versteuert werden – und zwar mit der Abgeltungssteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Deutsche Anleger/innen zahlen bei Aktiengewinnen und Dividenden üblicherweise zwischen 26,38 Prozent und 27,99 Prozent Steuern.

Wann muss man eine Aktie haben um Dividende zu bekommen?

Normalerweise reicht es, wenn die Aktie am Tag der Hauptversammlung (HV) in Ihrem Depot eingebucht ist. Bei deutschen Unternehmen wird neuerdings am dritten Geschäftstag nach dem Aktionärstreffen die Dividende ausgezahlt. Am ersten Banktag nach der HV wird die Aktie „ex Dividende“ – also mit Dividendenabzug gehandelt.

Wann sind Dividenden zu versteuern?

Singles dürfen seit dem 1. Januar 2023 jährlich bis zu 1000 Euro Gewinn mit Aktien erzielen, ohne dafür Steuern in Form der Abgeltungssteuer zu zahlen. Bei veranlagten Ehepaaren verdoppelt sich der Steuerfreibetrag auf 2000 Euro. Erst jeder Cent, der die genannten Freibeträge überschreitet, muss versteuert werden.

Wie werden ausländische Dividenden ausgezahlt?

In welcher Währung werden ausländische Dividenden ausgezahlt? Grundsätzlich werden die Dividenden in Euro gutgeschrieben. Ausnahme: Sie haben bei uns das entsprechende Fremdwährungskonto der Währung, in der die Dividende ausgezahlt wird. Das ist in der Regel die Währung der Heimatbörse des Unternehmens.

Wie werden Dividenden aus Großbritannien versteuert?

Dividenden unterliegen dann der Quellensteuer im Quellenstaat, wobei das zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich abgeschlossene Doppelbesteuerungsabkommen einen reduzierten Quellensteuersatz von 5 % vorsieht, sofern der Empfänger eine zu mindestens 10 % beteiligte Kapitalgesellschaft ist.