Kann man mit einer Vorsorgevollmacht ein Konto auflösen?

Gefragt von: Frau Prof. Caroline Baumgartner
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Allerdings darf ein Bevollmächtigter ohnehin nicht alle Arten von Finanzgeschäften durchführen. "Es können zwar Überweisungen getätigt oder auch bewilligte Kredite in Anspruch genommen werden", erläutert Topar. "Es dürfen aber zum Beispiel keine Finanztermingeschäfte ausgeführt oder Konten aufgelöst werden."

Was bedeutet eine Vorsorgevollmacht bei der Bank?

In Ihrer Vorsorgevollmacht können Sie entscheiden, wer auf Ihre Konten zugreifen und diese verwalten kann. Banken und auch die Sparkassen legen jedoch Wert darauf, dass aus Haftungsgründen zusätzlich zur Vollmacht eine Kontovollmacht vorliegt.

Welche Rechte habe ich mit einer Vorsorgevollmacht?

Was darf der Bevollmächtigte? Eine Vorsorgevollmacht erlaubt es, die rechtliche Vor- sorge für Unfall, Krankheit und Alter selbst in die Hand zu nehmen und festzulegen, wer bei Verlust der eigenen Handlungsfähigkeit die notwendigen Entscheidungen treffen soll.

Kann man mit einer Vollmacht Geld abheben?

Grundsätzlich berechtigt die Kontovollmacht den Bevollmächtigten nur zum Geldabheben – und nicht dazu, das Geld zu behalten. Haben Sie als Vollmachtgeber abgehobenes Geld nicht einen bestimmten Verwendungszweck zugeordnet, muss der Bevollmächtigte das Geld an Sie weitergeben.

Warum erkennen Banken oft eine Vorsorgevollmacht nicht an?

Dennoch erkennen viele Kreditinstitute eine solche Vorsorgevollmacht nicht an. Hintergrund: Banken haben Sorge zu haften. Diese Sorge ist – insbesondere wenn sie Geld aufgrund einer fehlerhaften Vollmacht herausgeben – berechtigt. Sie sind daher gut beraten, hohe Hürden an Vollmachten zu stellen.

Bankvollmacht

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Was ist der Nachteil einer Vorsorgevollmacht?

Der Nachteil: Es gibt oft niemanden, der den oder die Bevollmächtigte*n kontrolliert. Der oder die Bevollmächtigte könnte die Vorsorgevollmacht missbrauchen und zum Beispiel Geld vom Konto nehmen. Oder er oder sie kann anders für Sie entscheiden, als Sie es eigentlich wollten.

Was darf man mit einer Vorsorgevollmacht nicht?

Insichgeschäfte des Bevollmächtigten sind regelmäßig verboten. Danach kann ein Bevollmächtigter nicht im Namen des Vollmachtgebers mit sich selbst Rechtsgeschäfte tätigen. Der Bevollmächtigte kann sich also aus der Vermögensmasse des Vollmachtgebers selbst nichts schenken.

Wer darf das Konto eines Verstorbenen auflösen?

Zugriff auf Konto des Verstorbenen erfordert Erbschein oder Vollmacht – Auf Konten, bei denen zwei oder mehr Angehörige durch eine Vollmacht verfügungsberechtigt sind, können alle Parteien zugreifen.

Wer darf Geld vom Konto eines Verstorbenen abheben?

Nach dem Tod des Erblassers können die Erben und eventuell auch Kontobevollmächtigte Geld vom Sparbuch oder Konto des Verstorbenen abheben. Alleinerben können relativ unproblematisch auf Sparbücher und Konten zugreifen.

Wie lange bleibt ein Konto nach dem Tod gesperrt?

Rechtlich betrachtet existieren weder Fristen, wie lange Bankkonten und Depots nach dem Tod ihres Inhabers offen bleiben, noch Pflichten, sie zu löschen. Theoretisch haben sie ewig Bestand. Verfügungsberechtigt sind der oder die Erben.

Wie bindend ist eine Vorsorgevollmacht?

Während eine Vorsorgevollmacht auch mündlich bindend ist, muss eine Patientenverfügung in schriftlicher Form vorliegen. Sollen durch die Vorsorgevollmacht allerdings auch gesundheitliche Aspekte geregelt werden, muss die Vollmacht verschriftlicht vorliegen.

Was ändert sich bei der Vorsorgevollmacht 2023?

Neuregelung 2023: das Notvertretungsrecht

Das ist seit Anfang des Jahres anders - teilweise: Es gibt ein Notvertretungsrecht. Damit dürfen nämlich Verheiratete und eingetragene Lebenspartner in einer medizinischen Notsituation gesundheitliche Entscheidungen treffen.

Kann eine Vorsorgevollmacht den Erbschein ersetzen?

Insbesondere kann die Vorsorgevollmacht in vielen Fällen einen Erbschein als Nachweis der Berechtigung ersetzen, da der Vollmachtnehmer nach dem Tod im Namen der Erben von der Vollmacht Gebrauch machen und insoweit über den Nachlass verfügen kann.

Ist eine Vorsorgevollmacht auch eine Bankvollmacht?

Achtung: Konto- bzw. Bankvollmacht ist keine Vorsorgevollmacht. Mit Letzterer regeln Sie den Umgang im Krankheitsfall, Ihre Wohnsituation, wie bei anderen behördlichen Dingen vorgegangen werden soll. Die Bankvollmacht ist für Ihre Bankgeschäfte gedacht; diese sind nicht automatisch in die Vorsorgevollmacht integriert.

Was ist besser Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht?

Eine Patientenverfügung regelt, welche medizinischen Behandlungen du wünschst oder ausschließt, falls du dich nicht mehr selbst dazu äußern kannst. Eine Vorsorgevollmacht regelt, welche Person für dich im Ernstfall Entscheidungen treffen darf und dich in rechtlichen Belangen vertritt.

Für wen ist eine Vorsorgevollmacht sinnvoll?

Es ist für jede:n sinnvoll, eine solche Vollmacht zu erteilen, da jeder Mensch jederzeit davon betroffen sein kann, wenn er zum Beispiel Opfer eines Unfalls geworden ist und aufgrund eines Komas zumindest vorübergehend keine eigenen Entscheidungen treffen kann.

Wie löse ich ein Konto eines Verstorbenen auf?

Die einfachste Lösung ist, wenn eine Bankvollmacht des Erblassers besteht. Das ist eine schriftliche Anordnung des Kontoinhabers bzw. der Kontoinhaberin, mit der er oder sie ausdrücklich einer dritten Person den Zugriff auf das Konto gewährt.

Was braucht man um das Konto eines Verstorbenen aufzulösen?

Ohne Vollmacht sind nur legitimierte Erben dazu befugt, auf das Konto des Verstorbenen zuzugreifen. Dies erfordert einen Erbschein, ein Testament mit Eröffnungsprotokoll oder ein europäisches Nachlasszeugnis. Erben mehrere Personen, können diese nur gemeinsam auf das Konto zugreifen und Geld abheben.

Kann ein Familienmitglied Geld abheben?

Die Kontovollmacht berechtigt den Bevollmächtigten lediglich zu erledigen, was mit der alltäglichen Führung Ihres Kontos unmittelbar in Zusammenhang steht. Die von Ihnen bevollmächtigte Person darf zum Beispiel: Bargeld abheben.

Wie kann ich das Konto meiner Verstorbenen Mutter auflösen?

Ausschließlich der Erbe oder die Erbengemeinschaft oder aber ein Bevollmächtigter ist dazu in der Lage, das Konto aufzulösen. Im Regelfall benötigt die Bank einen Nachweis über diese Erbschaft. Hat der Verstorbene jedoch kein Testament hinterlassen, in der diese Dinge geregelt sind, muss ein Erbschein beantragt werden.

Wem gehört das Konto eines Verstorbenen?

Das Guthaben auf dem Bankkonto gehört ebenso wie alle anderen Vermögensgegenstände in den Nachlass des Erblassers und fällt somit beim Erbfall automatisch dem Erben oder der Erbengemeinschaft zu. Die Erben bestimmen sich nach der gesetzlichen Erbfolge, dem Testament oder dem Erbvertrag des Erblassers.

Was bedeutet eine Kontovollmacht über den Tod hinaus?

Eine postmortale Vollmacht erlaubt es dem Bevollmächtigten erst nach dem Tod des Kontoinhabers, auf dessen Konto zuzugreifen. Eine Bankvollmacht nach dem Todesfall beschleunigt den Kontozugriff, weil dann nicht auf den Erbschein gewartet werden muss, sondern bereits Bankgeschäfte getätigt werden dürfen.

Ist eine Vorsorgevollmacht ausreichend?

Eine Vorsorgevollmacht hingegen ist erst dann wirksam und kann eingesetzt werden, wenn der Vollmachtgeber selbst nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen. In so einem Fall muss dann der Bevollmächtigte persönliche, gesundheitliche und vermögensrechtliche Angelegenheiten regeln.

Welche Bereiche deckt eine Vorsorgevollmacht ab?

Bevollmächtigte vertreten den Vollmachtgeber bei Behörden, Versicherungen, Renten- und Sozialleistungsträgern. Das gilt auch bei der Vertretung gegenüber Gerichten sowie Prozesshandlungen aller Art. Das Vermögen darf vom Bevollmächtigen vollumfänglich verwaltet werden.

Welche Bereiche kann eine Vorsorgevollmacht abdecken?

Eine umfassende Vorsorgevollmacht sollte folgende Aufgabenbereiche abdecken:
  • Gesundheitssorge/Pflegebedürftigkeit.
  • Vermögenssorge.
  • Aufenthaltsbestimmung.
  • Wohnungsangelegenheiten.
  • Post- und Fernmeldeverkehr.
  • Vertretung gegenüber Ämtern und Behörden.
  • Vertretung vor Gericht.