Kann man PEG ablehnen?
Gefragt von: Herr Dr. Emil Zimmermannsternezahl: 4.5/5 (10 sternebewertungen)
Die künstliche Er- nährung durch eine PEG ist abzubre- chen, wenn der einsichts- und urteils- fähige Patient sie nunmehr ablehnt. Eine Behand lung gegen den Willen des einwilligungsfähigen Patienten ist un- zulässig. Problematischer sind die Fälle, in denen der Patient nicht mehr entscheidungsfähig ist.
Kann man künstliche Ernährung ablehnen?
Es liegt kein gefährlicher Eingriff nach § 1904 BGB vor. Künstliche Ernährung darf also nur unterbleiben, wenn sie entweder nicht medizinisch indiziert ist (s.o.) oder wenn der Patient diese per valider Vorausverfügung für den vorliegenden Krankheitsfall ausdrücklich abgelehnt hat.
Was spricht gegen eine PEG?
Argumente gegen eine PEG-Sonde
Beim Anlegen der PEG-Sonde kann es zu Komplikationen kommen. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfungen sind möglich. Außerdem besteht die Gefahr von Infektionen an der Einstichstelle und Bauchfellentzündungen.
Wann keine PEG?
Durch die PEG-Sonde kann Mangelernährung und Gewichtsabnahme entgegengewirkt werden. Bei bestimmten Krankheiten im Magen-Darm-Bereich wie beispielsweise einer Bauchfellentzündung oder einem Darmverschluss wird keine PEG-Sonde benutzt.
Wie lange kann man ohne künstliche Ernährung leben?
Hungert man über einen längeren Zeitraum, fahren die körpereigenen Funktionen immer mehr herunter - der Körper arbeitet auf Sparflamme und versucht, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Ohne zu essen kann ein gesunder Erwachsener etwa 60 Tage überleben - dann wird es kritisch.
PEG: Grundlagen der Nahrungsverabreichung
Wie soll man sich von einem Sterbenden verabschieden?
- Geben Sie die Erlaubnis zum Sterben. ...
- Erfüllen Sie die Wünsche des Sterbenden. ...
- Feiern Sie, legen Sie Musik auf, tun Sie das, was dem Sterbenden gefällt. ...
- Zelebrieren Sie die Stille und das Schweigen. ...
- Geben Sie Nähe, lassen Sie Raum. ...
- Trost geben und Angst nehmen.
Ist künstliche Ernährung eine lebensverlängernde Maßnahme?
Keine künstliche Ernährung um jeden Preis
Hier gibt es keine Belege für eine Lebensverlängerung durch die künstliche Ernährung und wahrscheinlich auch keine Verbesserung der Lebensqualität.
Wer entscheidet über eine PEG?
Die Entscheidung für oder gegen eine PEG-Sonde trifft die Patien- tin, solange sie einwilligungsfähig ist. Ist das nicht mehr der Fall und hat die Patientin für diese Situation vorsorg- lich einen Bevollmächtigten benannt, trifft dieser Be voll mäch tigte die Ent- scheidung.
Wie lange kann man mit PEG leben?
Eine kleine Rückhaltescheibe am inneren Ende im Magen sowie eine Gegenplatte auf der Bauchhaut verhindern das Herausrutschen der Ernährungssonde. Die Ernährung über die Sonde kann in der Regel nach einem Tag beginnen. Bei entsprechender Pflege kann die Sonde über viele Jahre benutzt werden.
Kann man mit PEG noch essen?
Trotz einer PEG kann der Patient noch ganz normal essen und trinken, somit ist die PEG eine sinnvolle Ergänzung um den Nährstoffbedarf sicher zu stellen. Außerdem können Mangelernährungen durch hochwertige Sondennahrung ausgeglichen werden.
Was spricht gegen eine Magensonde?
Was spricht gegen eine Magensonde? Bei ausgedehnten Verletzungen im Gesicht, des Mund-Rachen-Raumes oder der Speiseröhre sind nasogastrale Magensonden nicht zur künstlichen Ernährung geeignet. Auch Magengeschwüre oder Krampfadern in der Speiseröhre sprechen gegen die Verwendung einer Magensonde.
Was ist der Unterschied zwischen PEG und Magensonde?
Die dabei verwendete PEG-Sonde ist ein elastischer Kunststoffschlauch, der im Rahmen einer Gastroskopie (Magenspiegelung) gelegt wird. Gegenüber der sog. nasalen Magensonde - das heißt einer Sonde, die über Nase, Rachen und Speiseröhre in den Magen reicht - besitzt die PEG-Sonde mehrere Vorteile.
Wie oft muss eine PEG gespült werden?
Die PEG-Sonde muss regelmäßig mit Wasser oder Tee gespült werden, und zwar nach jeder Sondenkost und nach jeder Medikamentengabe. 1-2 mal die Woche sollte die Halteplatte mobilisiert werden, um ein Einwachsen in die Magenwand zu verhindern.
Welche Gründe gibt es für eine nahrungsverweigerung?
- Probleme oder Schmerzen beim Schlucken oder Kauen: ...
- Gastroenteritiden.
- reduziertes Geschmacksempfinden.
- Appetitlosigkeit.
- angeborene Stoffwechselerkrankungen (z.B. Harnstoffzyklusdefekte)
Was dürfen Angehörige ohne Patientenverfügung entscheiden?
Wenn keine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht vorliegt und der Patient selbst nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen, müssen in der Regel die Angehörigen oder der Betreuer entscheiden, welche medizinischen Maßnahmen eingeleitet oder abgebrochen werden sollen.
Was passiert wenn man die künstliche Ernährung eingestellt?
Weder bessert sich der Zustand der Körperfunktionen von Patienten mit fortgeschrittener Demenz noch ihr Ernährungszustand. Ihr Allgemeinbefinden bessert sich nicht, ihre Überlebenszeit ist nicht länger – eher sogar kürzer – als die von dementen Patienten, die per Hand gefüttert werden (. . .).
Kann man mit einer PEG duschen?
Ab wann darf ich, nach PEG Legung, wieder duschen/ baden/schwimmen? Nach abgeschlossener Wundheilung (ca. 1-3 Wochen) kann ohne Verband geduscht werden. Baden und Schwimmen ist dann auch wieder möglich.
Welche Medikamente dürfen nicht über die PEG gegeben werden?
Flüssige Medikamente bevorzugen, Dragees können nicht über die Sonde verabreicht werden. Medikamente nicht gleichzeitig mit Sondenkost verabreichen. Bei Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten muss ein Abstand von 2 Stunden eingehalten werden.
Ist Magensonde schlimm?
Welche Risiken birgt eine Magensonde? Der Kunststoffschlauch kann die empfindliche Nasen-, Rachen- oder Speiseröhrenschleimhaut schädigen. Auftretende Blutungen können vor allem bei Patienten mit Gerinnungsstörungen zu Komplikationen führen.
Kann eine PEG ambulant gelegt werden?
Ein einfacher PEG-Wechsel wegen Verstopfung der Ernährungssonde sollte nach Möglichkeit ambulant durchgeführt werden.
Wird eine PEG unter Vollnarkose gelegt?
Der Eingriff erfolgt unter Kurznarkose und örtlicher Betäubung.
Ist ein Tropf eine lebensverlängernde Maßnahme?
Man ist sich heute weitgehend darüber einig, dass bei Sterbenden nur noch etwas gegen ein eventuelles Durstgefühl unternommen werden muss (wozu hinlänglich bekannte Mittel zur Verfügung stehen15), eine lebensverlängernde Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit aber nicht mehr indiziert ist.
Wer entscheidet über das Abstellen der lebenserhaltenden Maßnahmen?
Zuständig für die Ermittlung und Umsetzung des Patientenwillens ist alleine der Betreuer. Kein Arzt, kein Angehöriger und auch keine Pflegepersonen haben hier das Sagen. Gibt es keinen Betreuer, muss zunächst ein Betreuer vom Betreuungsgericht bestellt werden.
Wie lange kann man mit künstlicher Ernährung Leben?
Grundsätzlich gibt es keine zeitliche Begrenzung, wie lange jemand parenteral ernährt werden kann.
Wie lange geht künstliche Ernährung?
Die totale parenterale Ernährung (TPE) sollte nur so lange wie notwendig eingesetzt werden. Sobald der Verdauungstrakt in der Lage ist, Nahrung zu verwerten, wird zumindest anteilig auf eine enterale Ernährungsform umgestellt. Grundsätzlich gibt es aber keine feste zeitliche Begrenzung.