Können minusstunden vom Lohn abgezogen werden?

Gefragt von: Christoph Schröter
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Minusstunden können allerdings nicht immer als solche geltend gemacht werden und Arbeitgeber dürfen gemäß dem Arbeitsrecht bestimmte Fehlzeiten nicht als Minderarbeit anrechnen und vom Lohn abziehen. Bei Krankheit handelt es sich um unverschuldete Minusstunden.

Kann man minusstunden vom Lohn abziehen?

Minusstunden mit dem Gehalt verrechnen

Grundsätzlich dürfen Unternehmen die Minusstunden vom Lohn abziehen, sofern Arbeitnehmende: mehr Minusstunden anhäufen als per Arbeitsvertrag erlaubt sind. die Minusstunden nicht innerhalb des Ausgleichszeitraums nacharbeiten. weniger arbeiten als im Vertrag festgehalten wurde.

Was kann der Arbeitgeber bei minusstunden tun?

Hier gilt gemäߧ 615 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB): Verluste durch angeordnete Minusstunden muss der Arbeitgeber tragen. Sie dürfen nicht zulasten des Arbeitnehmers gehen und auch nicht auf dem Arbeitszeitkonto vermerkt werden. Du kannst aufgezwungene Minusstunden also entspannt und ohne Sorge um dein Gehalt genießen.

Was kann der Arbeitgeber vom Lohn abziehen?

Ein Lohnabzug kann aufgrund von verschiedenen Gründen geschehen: Der Arbeitnehmer kann zum Beispiel für Schäden haften, die er am Unternehmen verursacht hat; oder der Arbeitgeber kann den Lohn für Minusstunden abziehen; oder der Arbeitgeber kann z.B. Sondervergütungen oder Schichtzulagen für Krankheitstage abziehen.

Was passiert wenn man minusstunden hat?

In der Regel werden Überstunden und Minusstunden unverändert ins neue Jahr übertragen. Sowohl Überstunden als auch Minusstunden verfallen nicht einfach, nur weil eine Rechnungsperiode rum ist. Schließlich soll der Arbeitnehmer entsprechend seiner geleisteten Arbeit entlohnt werden.

Minusstunden bei Kündigung - Wann du deinen Lohn zurückzahlen musst

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Kann Arbeitgeber zu minusstunden zwingen?

Fazit. Ob ein Arbeitgeber Minusstunden anordnen darf oder nicht, hängt also davon ab, ob ein Arbeitszeitkonto vereinbart wurde, oder nicht. Existiert ein Arbeitszeitkonto, dürfen Minusstunden angeordnet werden, ansonsten nicht.

Was passiert nach Kündigung mit minusstunden?

Im Falle einer Kündigung endet der Ausgleichszeitraum in der Regel mit der Kündigungsfrist. Die Minusstunden müssen hier also vor Ende der Kündigungsfrist abgebaut werden, denn ein Nacharbeiten ist nicht erlaubt und es bleibt nur noch die Möglichkeit, die Unterstunden mit dem Gehalt zu verrechnen.

Wann darf der Arbeitgeber Lohn abziehen?

Grundsätzlich darf der Arbeitgeber die Minusstunden vom Lohn abziehen, wenn diese vom Arbeitnehmer selbst verschuldet wurden. Ist der Arbeitgeber selbst für die Minusstunden verantwortlich, etwa aufgrund von Betriebsstörungen wie Stromausfall etc., dann kann er für diese Minusstunden keinen Lohnabzug vornehmen.

Wann darf der Arbeitgeber das Gehalt kürzen?

Rechtlich zulässig ist eine Gehaltskürzung bzw. eine Gehaltsanpassung gemäß Arbeitsrecht dann, wenn der Arbeitgeber dem Angestellten nachweisen kann, dass seine Leistungen über einen längeren Zeitraum nicht zufriedenstellend sind und er dem Leistungsprofil des Unternehmens nicht entspricht.

Wann müssen minusstunden nachgearbeitet werden?

Minusstunden müssen nicht immer nachgearbeitet werden. Lediglich dann, wenn der Arbeitnehmer sie selbst verursacht hat. Liegt der Grund für die Unterstunden beim Arbeitgeber, so ist das das betriebliche Risiko des Chefs und der Arbeitnehmer hat nichts zu befürchten.

Wie lange darf man minusstunden haben?

“ Ein Verfallsdatum in diesem Sinne gibt es nicht. In Bezug auf das Arbeitszeitkonto gilt bei Minusstunden der Ausgleichszeitraum, der vertraglich festgelegt ist. Ist die fehlende Arbeitszeit am Ende dieser Zeitspanne nicht ausgeglichen, kommt es zu Lohnabzügen, wenn die Schuld beim Beschäftigten liegt.

Kann der Arbeitgeber mir einfach die Stunden kürzen?

Wenn Sie also bisher 40 Stunden in der Woche gearbeitet haben, darf der Arbeitgeber Ihre Stundenzahl nur auf höchsten 32 Stunden reduzieren. Wenn Sie als Mitarbeiter mit einer Reduzierung nicht einverstanden sind, können Sie notfalls dagegen klagen.

Wie viele Stunden darf der Arbeitgeber streichen?

Nach dem BAG dokumentiert ein solches Arbeitszeitkonto den zeitlichen Umfang der vom Arbeitnehmer nach § 611 erbrachten Hauptleistungspficht. Deshalb darf der Arbeitgeber nicht ohne Befugnis korrigierend in das Arbeitszeitkonto eingreifen und dort eingestellte Stunden streichen.

Kann der Arbeitgeber einfach die Arbeitsstunden kürzen?

Eine einseitige Verkürzung der Arbeitszeit durch den Arbeitgeber ist mit hohen Hürden verbunden. Arbeitgeber können die Arbeitszeit nicht einfach ohne Zustimmung des Mitarbeiters reduzieren. Einfacher ist eine Reduzierung der Arbeitszeit auf Wunsch des Arbeitnehmers.

Kann das Gehalt gekürzt werden?

Grundsätzlich soll der Arbeitnehmer den im Arbeitsvertrag vereinbarten Lohn erhalten. Nur aufgrund schlechter oder fehlerhafter Arbeit kann dieser nicht gekürzt werden. Es gibt aber Situationen, in denen die Gehaltskürzung rechtens ist. Dazu zählen zum Beispiel erhebliche Fehlzeiten und lang andauernde Krankheiten.

Wer haftet für minusstunden?

der Arbeitnehmer selbst für die Minusstunden verantwortlich ist. Achtung: Minusstunden dürfen nicht mit dem Gehalt verrechnet werden, wenn die Fehlzeiten durch Annahmeverzug des Arbeitgebers entstanden sind. Nach § 615 BGB trägt hier der Arbeitgeber das wirtschaftliche Risiko.

Sind minusstunden gesetzlich erlaubt?

Prinzipiell gilt: Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Minusstunden mit dem letzten Gehalt verrechnet werden. Letztendlich kommt es immer darauf an, was im Vertrag vereinbart ist. Dort muss explizit festgehalten sein, dass ein Arbeitszeitkonto geführt wird, das auch ins Minus rutschen kann.

Können minusstunden mit Urlaub abgegolten werden?

Eine Verrechnung von Minusstunden mit Urlaubsabgeltungsansprüchen ist nur zulässig, wenn der Arbeitnehmer dem ausdrücklich zustimmt. Dies bedeutet, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer informieren muss und dieser seine Zustimmung schriftlich geben muss.

Kann der Arbeitgeber Urlaub streichen wegen Personalmangel?

Darf die Firma Urlaub streichen wegen Personalmangel? Nein, wurde der Urlaub einmal genehmigt, kann er nicht einfach wieder gestrichen werden, wenn eine Kollegin oder ein Kollege krank wird oder kündigt.

Sind 10 Minuten schon Überstunden?

Die früher bestehende Regelung, dass Arbeit, die sich daraus ergibt, dass nach Geschäftsschluss noch ein Kunde zu Ende bedient werden muss, bis zur Dauer von zehn Minuten nicht als Mehrarbeit zu werten ist, existiert nicht mehr!

Können Stunden gekürzt werden?

Arbeitnehmer haben gemäß dem Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge (TzBfG) grundsätzlich das Recht, ihre Arbeitszeit zu verkürzen. Der Arbeitgeber hat aber ein Vetorecht, wenn betriebliche Belange der Arbeitszeitverkürzung entgegenstehen.

Kann Arbeitgeber Dienstplan kurzfristig ändern?

Eine kurzfristige Dienstplanänderung sorgt also nicht nur im Betrieb, sondern auch im Privatleben der Mitarbeiter:innen für Chaos und Ärgernisse. Die Bekanntgabefristen für Dienstpläne sind also im Regelfall gesetzlich festgelegt. Dienstplan kurzfristig ändern: Vier Tage beträgt die Frist zur Dienstplanänderung.

Kann der Arbeitgeber kurzfristig den Arbeitsplan ändern?

Generell gilt: Einen einmal aufgestellten Dienstplan darf der Chef nicht ohne konkrete Notlage umwerfen, denn der Arbeitgeber muss auf das Privatleben der Angestellten Rücksicht nehmen. Das bedeutet: Ohne ein unvorhersehbares Ereignis und eine angemessene Ankündigungsfrist müssen diese keine Umstellungen hinnehmen.

Bin ich verpflichtet An meinem freien Tag zu arbeiten?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Wie lange im Voraus muss der Dienstplan stehen?

Die Vorlaufzeit des Dienstplans sollte mindestens der Hälfte der Zeit, die der Dienstplan gültig ist, entsprechen. Das deutet, dass Dienstpläne, die auf vier Wochen ausgelegt sind, mindestens zwei Wochen vorher bei den Arbeitnehmenden bekanntgegeben werden sollte. Allerdings gilt: je früher, desto besser.