Sind Inhaberaktien anonym?

Gefragt von: Herr Karl-Wilhelm Wimmer
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Im Unterschied zur Namensaktie wird keine bestimmte Person, sondern der Inhaber als Berechtigter ausgewiesen, die mit der Aktie verbundenen Rechte geltend zu machen. Dadurch ist die Inhaberaktie formlos übertragbar und übereigenbar. Der Kontakt zwischen der AG und dem Aktionär ist anonym.

Sind Aktionäre öffentlich?

Das Aktienregister ist nicht öffentlich einsehbar. Es ist grundsätzlich nur dem Vorstand gestattet, die Registerdaten für die „Aufgaben der Gesellschaft im Verhältnis zu den Aktionären“ zu verwenden. Darunter fallen etwa Einladungen zur Hauptversammlung oder sog. Investor Relations-Maßnahmen.

Sind Aktionäre anonym?

Der offensichtlichste Vorteil der Inhaberaktien ist ihre Anonymität. Da nicht einmal die Gesellschaft weiss, wer ihre Aktionäre sind, können diese völlig anonym bleiben.

Was ist der Unterschied zwischen Namens und Inhaberaktien?

Namenaktien lauten auf den Namen des Eigentümers und müssen im Aktienregister eingetragen werden. Bei den Inhaberaktien hingegen legitimiert sich der Aktionär lediglich durch den Besitz der Aktie, weshalb der Aktionär – also der Besitzer der Aktien – dem Unternehmen nicht zwingend bekannt ist.

Was passiert mit Inhaberaktien?

Bestehende Inhaberaktien sind innerhalb einer Frist von 18 Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes, d.h. bis zum 30. April 2021, in Namenaktien umzuwandeln. Handeln die Organe der Gesellschaft nicht, so werden die bestehenden Inhaberaktien von Gesetzes wegen automatisch in Namenaktien umgewandelt.

Die Aktienarten einfach erklärt - Was sind Stammaktien, Vorzugsaktien, Inhaberaktien, Namensaktien?

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Sind Inhaberaktien noch erlaubt?

(24.03.2021) Am 30. April 2021 werden Inhaberaktien per Gesetz in Namenaktien umgewandelt. Obwohl diese Umwandlung von Amts wegen erfolgt, müssen die betroffenen Gesellschaften ihre Statuten anpassen.

Sind Inhaberaktien in Deutschland erlaubt?

Inhaberaktien sind nur noch zulässig, wenn die Gesellschaft Beteiligungspapiere an einer Börse kotiert oder die Inhaberaktien als Bucheffekten ausgestaltet hat. Am 1. Mai 2021 werden unzulässige Inhaberaktien von Gesetzes wegen in Namenaktien umgewandelt.

Wie wird das Eigentum an Inhaberaktien übertragen?

Inhaberaktien

Inhaberaktien können zunächst wie bewegliche Sachen durch Einigung und Übergabe übertragen werden . Weiterhin kann der Veräußerer mit dem Erwerber vereinbaren, dass er ihm den Besitz mittelt . Ferner kann die Aktie auch durch Abtretung des Herausgabeanspruchs gegenüber einem Dritten übertragen werden .

Wie sieht eine Inhaberaktie aus?

Auf einer Inhaberaktie wird der Besitzer im Unterschied zur Namensaktie namentlich nicht genannt und muss in der Regel keinen Nachweis für das rechtmäßige Eigentum an der Aktie erbringen. Inhaberaktien werden formlos durch Übergabe und Einigung übertragen, ohne dass eine Änderung in der Urkunde vorgenommen werden muss.

Warum Inhaberaktien?

Der große Vorteil einer Inhaberaktie ist die Anonymität des Aktionärs und die leichte Übertragbarkeit. Zudem muss die Gesellschaft kein Aktienbuch über Inhaberaktien führen. Zu den Nachteilen gehört die so genannte Liberierungspflicht.

Können Aktionäre enteignet werden?

Ab 01.09.2002 wurde hier das sog. Squeeze-out ("Ausquetschen") eingeführt. Der Großaktionär mit über 95 % Aktien darf die restlichen Aktionäre ohne weiteres ausschließen, also "enteignen", allerdings gegen eine angemessene geldliche Entschädigung.

Ist man als Aktionär haftbar?

Haftung bei Aktionären

Grundsätzlich haften Aktionäre gegenüber Gläubigern nur mit dem Wert der von ihnen gehaltenen Aktien. Der Vorteil für die Aktionäre ist, dass das Risiko kalkulierbar bleibt und sie ihr Privatvermögen vor dem Zugriff der Gläubiger der Aktiengesellschaft schützen können.

Werden Aktionäre im Handelsregister eingetragen?

Die Gesellschafter einer AG (Aktionäre) können natürliche und juristische Personen sowie auch Personenhandelsgesellschaften sein. Die Beteiligungsverhältnisse der einzelnen Aktionäre genießen Anonymität, da sie nicht im Handelsregister erfasst sind. Eine Ausnahme bildet die Ein-Personen-AG.

Ist eine AG öffentlich oder privat?

Eine Aktiengesellschaft (Abkürzung der deutschen, österreichischen, liechtensteinischen, schweizerischen und belgischen Rechtsform: AG, in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz SA, für Société Anonyme; Abkürzungen weiterer Länder siehe unten) ist eine privatrechtliche Vereinigung und wird durch das ...

Wie Aktienregister einsehen?

Möchte ein Aktionär seinen Aktienregistereintrag einsehen, so erfolgt dies grundsätzlich am Sitz der Gesellschaft. In einigen Fällen bieten Unternehmen zusätzlich die Möglichkeit einer Einsichtnahme über das Internet, oft verbunden mit der Option zur Aktualisierung der eigenen Adressdaten.

Wie sieht ein Aktienregister aus?

Im Aktienregister müssen neben dem Namen, dem Geburtsdatum, der Postanschrift des Inhabers der Namensaktie sowie seiner elektronischen Adresse auch die Stückzahl der Aktien vermerkt sein, die er besitzt. Bei Nennbetragsaktien muss zudem der Betrag vermerkt sein.

Wer hat Inhaberaktien?

Die Inhaberaktie ist ein Wertpapier, das nicht auf eine bestimmte Person ausgestellt ist. Dies ist der entscheidende Unterschied zu einer Namensaktie, die immer auf den Eigentümer der Aktie läuft. Die Inhaberaktie kann formlos an einen anderen Aktionär übertragen werden.

Wer muss das Aktienbuch unterzeichnen?

Gibt die Aktiengesellschaft Namenaktien aus, muss sie ein Aktienbuch führen. Dies besagt Art. 686 Abs. 1 OR: «Die Gesellschaft führt über die Namenaktien ein Aktienbuch.» Im Aktienbuch muss der jeweilige Eigentümer an den Aktien eingetragen werden.

Sind Inhaberaktien Stammaktien?

Inhaberaktien können auch in Form von Stammaktien ausgegeben werden. Bei Stammaktien erhalten die Inhaber dieser Aktie Stimmrechte auf der Hauptversammlung. Hast du eine Stammaktie, so kannst du auch eine Stimme auf der Hauptversammlung geltend machen. Das bedeutet, für jede Stammaktie hast du eine Stimme.

Haben Inhaberaktien Stimmrecht?

Welche Rechte und Pflichten verbriefen Inhaberaktien? Inhaberaktien verbriefen dem jeweiligen Aktionär sowohl Rechte als auch Pflichten. Dazu gehören insbesondere: Stimmrecht auf der Hauptversammlung.

Wird durch Kaufvertrag Eigentum übertragen?

Durch den Kaufvertrag (Verpflichtungsgeschäft) erlangt der Käufer noch kein Eigentum. Der Kaufvertrag begründet für den Verkäufer lediglich die Pflicht zur Eigentumsübertragung. Zur Eigentumsübertragung (Übereignung) bedarf es eines weiteren Rechtsgeschäfts.

Welche Vorteile haben Namensaktien?

Vorteile Namenaktien:
  • Die Gesellschaft kennt ihre Aktionäre, eine Kontaktaufnahme ist jederzeit möglich.
  • Die Übertragbarkeit von Aktien kann beschränkt werden (Vinkulierung)
  • Es ist möglich Stimmrechtsaktien (Aktien mit einem höheren Stimmengewicht) einzuführen.

Was sind nennwertlose Inhaberaktien?

Dies sind Aktien, die nicht auf einem bestimmten Nennwert lauten, sondern auf einen Bruchteil des Vermögens des Unternehmens. In Deutschland stellen Unternehmen zunehmend auf nennwertlose Stückaktien um.

Welche Rechte hat man bei einer Stammaktie?

Stammaktien sind die dominierende Aktiengattung im deutschen Börsenwesen. Zu den darin verbrieften Aktionärsrechten gehören insbesondere: das Recht auf Zahlung einer Dividende. das Stimmrecht, Auskunfts- und Rederecht in der Hauptversammlung.

Was bedeutet Inhaberaktien on?

auf den Inhaber lautende Aktie. Im Unterschied zur Namensaktie wird keine bestimmte Person, sondern der Inhaber als Berechtigter ausgewiesen, die mit der Aktie verbundenen Rechte geltend zu machen. Dadurch ist die Inhaberaktie formlos übertragbar und übereigenbar.