Wann ist der Arbeitgeber verpflichtet Weihnachtsgeld zu zahlen?

Gefragt von: Rosa Haase B.Eng.
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Nein, ein gesetzlicher Anspruch auf das Weihnachtsgeld besteht nicht. Es gibt kein Gesetz, das regelt, wer Sonderzahlungen erhält und wie hoch diese ausfallen. Der Anspruch auf die Sonderzahlung ergibt sich aus Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag.

Was tun wenn der Arbeitgeber kein Weihnachtsgeld zahlt?

Und ist zu tun, wenn der Arbeitgeber nicht zahlt? Wenn das Unternehmen das Weihnachtsgeld streicht oder einfach nicht zahlt, obwohl ein Anspruch darauf besteht, hilft nur der Gang zum Anwalt und dann zum Arbeitsgericht.

Wann besteht kein Anspruch auf Weihnachtsgeld?

Sonderzahlung mit reinem Entgeltcharakter

War der Arbeitnehmer das ganze Jahr über krank, muss der Arbeitgeber kein Weihnachtsgeld zahlen (BAG, 21.03.2001, Az. 10 AZR 28/00). Auch während der Elternzeit muss der Arbeitgeber kein Weihnachtsgeld zahlen (BAG, 12.01.2000, Az. 10 AZR 840/98).

Kann Weihnachtsgeld verweigert werden?

Nein, ein gesetzlicher Anspruch auf das Weihnachtsgeld besteht nicht. Es gibt kein Gesetz, das regelt, wer Sonderzahlungen erhält und wie hoch diese ausfallen. Der Anspruch auf die Sonderzahlung ergibt sich aus Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag.

Kann mein Arbeitgeber mir das Weihnachtsgeld streichen?

"Ist der Anspruch des Arbeitnehmers auf Weihnachtsgeld einmal entstanden, ist eine einseitige Kürzung durch den Arbeitgeber grundsätzlich nicht möglich." Es sei denn im Tarif-, Arbeitsvertrag oder einer Betriebsvereinbarung ist von vornherein eine Kürzungsmöglichkeit vorgesehen.

Muss ich Weihnachtsgeld zurück zahlen?

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Ist der Arbeitgeber verpflichtet Urlaubs und Weihnachtsgeld zu zahlen?

Ein gesetzlicher Anspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld existiert in Deutschland nicht. Beim Urlaubsgeld handelt es sich, genau wie beim Weihnachtsgeld, um eine freiwillige Zusatzzahlung des Arbeitgebers, welche in der Regel im Arbeitsvertrag, in einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung geregelt wird.

Wer hat Anspruch auf 13. Monatsgehalt?

Ein gesetzlicher Anspruch auf Auszahlung eines 13. Monatsgehalts besteht nicht. Ein Anspruch muss durch Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Einzelvertrag begründet werden. Anspruchsgrundlage kann auch der allgemeine arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz sein.

Können einzelne Mitarbeiter vom Weihnachtsgeld ausgeschlossen werden?

wenn in einer Betriebsvereinbarung die Zahlung von Weihnachtsgeld zugesichert wird. Nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz: Einzelne Mitarbeiter können nicht aus der Zahlung von Weihnachtsgeld ausgeschlossen werden, wenn alle anderen es bekommen.

Kann man den Chef nach Weihnachtsgeld Fragen?

Habe ich einen Anspruch auf Weihnachtsgeld? Nicht jeder Arbeitnehmer hat einen Anspruch auf Weihnachtsgeld. Dies heißt aber nicht, dass das Weihnachtsgeld immer zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ausdrücklich vereinbart sein muss, damit der Mitarbeiter dies von seinem Vorgesetzten verlangen kann.

Ist Weihnachtsgeld und 13. Monatsgehalt das gleiche?

Denn für viele Arbeitnehmer ist das Weihnachtsgeld eben auch ein 13. Monatsgehalt. Rechtliche Unterschiede: Das Weihnachtsgeld ist eine freiwillige Sonderzahlung des Arbeitgebers; das 13. Monatsgehalt ist eine festgelegte Gehaltserhöhung und Entgelt für erbrachte Arbeitsleistung.

Wem steht Weihnachtsgeld zu?

Auf das tarifliche Weihnachtsgeld haben in der Regel nur diejenigen Anspruch, die schon sechs Monate im Betrieb beschäftigt sind. Auch die Höhe des Weihnachtsgelds ist oft an die Betriebszugehörigkeit gekoppelt – der volle Anspruch besteht meist nach 36 Monaten.

Wer bekommt noch Weihnachtsgeld?

57 Prozent der Männer erhalten Weihnachtsgeld, aber nur 51 Prozent der Frauen. 56 Prozent der Beschäftigten mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen zu Weihnachten eine Sonderzahlung, befristet beschäftigte Arbeitnehmer nur zu 45 Prozent.

Wie viel Weihnachtsgeld steht mir zu?

25% vom Monatsverdienst nach 6 Monaten Betriebszugehörigkeit. 35% vom Monatsverdienst nach 12 Monaten Betriebszugehörigkeit. 45% vom Monatsverdienst nach 24 Monaten Betriebszugehörigkeit. 55% vom Monatsverdienst nach 36 Monaten Betriebszugehörigkeit.

In welchen Monaten wird das Weihnachtsgeld berechnet?

Nach beiden hat jeder Beschäftigte, der am 1. Dezember in einem Arbeitsverhältnis steht, einen Anspruch auf die „Jahressonderzahlung“ für das jeweilige Jahr. Grundlage der Berechnung ist hier der durchschnittliche Monatslohn der Monate Juli, August und September. Der Prozentsatz richtet sich nach der Entgeltgruppe.

Wird Weihnachtsgeld vom Brutto oder Nettolohn berechnet?

Die Sonderzahlung gehört zumsteuerpflichtigen Arbeitslohn. Da es nicht laufend gezahlt wird, ist das Weihnachtsgeld als „sonstiger Bezug“ zu versteuern. Es ist also nicht steuerfrei, weshalb das Verhältnis vom Brutto- zum Netto-Gehalt individuell von den Abzügen abhängig ist.

Hat man in der Probezeit Anspruch auf Weihnachtsgeld?

In einigen Unternehmen erhalten Angestellte Ende des Jahres Weihnachtsgeld. Auch wer nur in der Probezeit ist, dürfte sich einen solchen Bonus wünschen. Ob er ihn bekommt, ist gesetzlich allerdings nicht geregelt.

Was ist besser Gehalt auf 12 oder 13 Monate?

Der Vorteil, wenn Du Dein Jahreseinkommen auf 12 Monate verteilst ist der, daß Du während des Jahres gleich mehr bekommst, während Du bei 13 oder mehr diese SOnderzahlung ja immer erst zum Jahrsende (i.d.Regel) bekommst. SOmit hättest Du einen Zinsvorteil, wenn Du das Mehreinkommen jedes Monat beiseite legst.

Habe ich Anspruch auf Weihnachtsgeld wenn ich gekündigt habe?

Das Bundesarbeitsgericht (BAG vom 13.11.2013 – 10 AZR 848/12) hat in einem Urteil entschieden, dass Arbeitnehmer, die vor dem 31.12. des Jahres kündigen, einen anteiligen Anspruch auf Weihnachtsgeld haben können.

Was ist mehr Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld?

In den meisten Fällen entsprechen Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld jeweils einem Monatsgehalt. Wobei es aber auch Branchen gibt, die weniger zahlen.

Wie viel Prozent der Firmen zahlen Weihnachtsgeld?

Mehr als 63.000 Beschäftigte haben zwischen Anfang November 2021 und Ende Oktober 2022 an der Befragung teilgenommen - und 54 Prozent von ihnen erhalten 2022 Weihnachtsgeld. 2021 waren es nur 52 Prozent. Unter Tarifbeschäftigten liegt der Anteil der Weihnachtsgeld-Empfänger laut Umfrage 2022 bei 79 Prozent.

Warum muss man Weihnachtsgeld bei Kündigung zurückzahlen?

Damit die Mitarbeiter nicht das Weihnachtsgeld einstreichen und dann direkt kündigen, können Arbeitgeber in solchen Fällen eine Rückzahlungsklausel einsetzen. Das heißt: Verlassen Beschäftigte das Unternehmen vor Ablauf einer bestimmten Frist, dann müssen sie das Weihnachtsgeld ganz oder teilweise zurückzahlen.

Wie viel mehr netto in 2023?

Lag der Beitragssatz für Arbeitnehmer ohne Kinder sowie Arbeitgeber bei jeweils 1,525 Prozent, wird ab Juli 2023 nicht mehr gerecht geteilt. So erhöht sich der Abzug auf der Lohnabrechnung auf 1,875 Prozent.

Warum bleibt vom Weihnachtsgeld so wenig übrig?

Das Weihnachtsgeld als Sonderzahlung am Jahresende ist voll steuerpflichtig. Für Einmalzahlungen wie das Weihnachtsgeld wird die Lohnsteuer nach der Jahreslohnsteuertabelle ermittelt. Durch diese besondere Art der Steuerberechnung bleibt oft weniger vom Weihnachtsgeld übrig als erwartet.

Warum so viele Abzüge bei Weihnachtsgeld?

Das Weihnachtsgeld ist voll steuerpflichtig. Es ist eine Sonderzahlung am Jahresende. Deswegen wird die Lohnsteuer nach der sogenannten Jahreslohnsteuertabelle ermittelt. Dadurch wird häufig unerwartet viel Lohnsteuer für das Weihnachtsgeld fällig.