Wann ist geld aus einem vergleich fällig?

Gefragt von: Carsten Ott
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“ Fraglich ist hier, ob dem Schuldner eine angemessene Frist zur freiwilligen Erfüllung der Forderung gewährt wurde. Nach Ansicht des BGH ist für einen gerichtlichen Vergleich eine Frist von 14 Tagen ausreichend (BGH NJW-RR 2003, 1585).

Wann muss nach einem Vergleich gezahlt werden?

sofern keine Frist zur Zahlung in den Vergleich aufgenommen wurde, ist der Zahlungsanspruch im Zweifel sofort fällig. ... Wird der Vergleich nach § 278 Abs. 6 ZPO gerichtlich festgestellt, ist der feststellende Beschluss ein Vollstreckungstitel. Aus ihm kann die Zwangsvollstreckung betrieben werden.

Wann muss Abfindung nach Vergleich gezahlt werden?

Wann wird die Abfindung fällig, die in einem gerichtlichen Vergleich vereinbart ist? ... Liegt der Beendigungszeitpunkt zum Zeitpunkt des Vergleichsabschlusses in der Zukunft, nimmt die Rechtsprechung überwiegend an, dass der Abfindungsanspruch erst zum Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses fällig werden soll.

Wann ist ein Vergleich rechtskräftig?

Der Prozessvergleich ist nur wirksam, wenn sowohl die materiell-rechtlichen Voraussetzungen für einen Vergleich als auch die prozessualen Anforderungen erfüllt sind, die an eine wirksame Prozesshandlung zu stellen sind.

Was tun wenn ein Vergleich nicht eingehalten wird?

Erfüllen Sie die getroffenen Vereinbarungen nämlich nicht, kann der Arbeitnehmer sofort aus dem Vergleich – nicht anders als bei einem Gerichtsurteil auch – gegen Sie die Zwangsvollstreckung betreiben, also seine Forderung durch Zwangsgeld oder sogar Zwangshaft beitreiben.

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Ist ein Vergleich bindend?

Ist ein Vergleich geschlossen, ist er für beide Seiten bindend. Eine „Rücktritt“ ist nicht möglich.

Kann ein Vergleich rückgängig gemacht werden?

Der Widerruf eines Prozessvergleichs kann wirksam sowohl dem Gericht als auch der anderen Vergleichspartei gegenüber erklärt werden, wenn die Parteien keine hiervon abweichende Vereinbarung getroffen haben; dies gilt jedenfalls für Prozessvergleiche, die seit dem 1. Januar 2002 geschlossen wurden.

Kann ein gerichtlicher Vergleich angefochten werden?

Nach § 123 BGB kann ein gerichtlicher Vergleich angefochten werden, wenn eine Partei vom Prozessgegner durch arglistige Täuschung zum Abschluss des Vergleichs bestimmt worden ist.

Kann ein gerichtlicher Vergleich abgeändert werden?

Formeller Maßstab: Nach h.M. ist ein Urteil, das einen Prozessvergleich abändert, so zu behandeln wie jedes andere Urteil auch, d.h. es gilt (materiell) die Wesentlichkeitsgrenze von etwa zehn Prozent, Einwendungen aus der Zeit vor der letzten Tatsachenverhandlung des Vorprozesses sind nach § 323 Abs.

Was tun wenn die Abfindung nicht gezahlt wird?

Wenn Sie mit Ihrem Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag geschlossen haben, in dem eine Abfindungszahlung vereinbart worden ist und Ihr Arbeitgeber die Abfindung nicht zahlt, dann haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können von dem Vertrag zurücktreten oder. Ihren Arbeitgeber auf Zahlung der Abfindung verklagen.

Was passiert wenn ein Unternehmen keine Abfindung mehr zahlen kann?

In der Regel ist die Zustimmung des Arbeitnehmers also abhängig von der Vereinbarung einer Abfindung. Kommt der Arbeitgeber seiner Verpflichtung, die Abfindung zu bezahlen, nicht nach, kann der Arbeitnehmer deshalb auch nach § 323 Abs. 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) vom Aufhebungsvertrag zurücktreten.

Wie läuft ein gerichtlicher Vergleich ab?

Der Vergleich wird vor einem deutschen Gericht geschlossen. Ein gerichtliches Verfahren ist anhängig, das beendet werden soll. Der Vergleich wird zwischen den Parteien des Rechtsstreits geschlossen. Der Vergleich muss nach § 160 ZPO protokolliert werden.

Wie lange dauert ein gerichtlicher Vergleich?

Je nach Gericht dauert dieses Verfahren mindestens zwei Monate – vor manchen Gerichten sogar bis zu sechs Monate. Es ist aber gut investierte Zeit, da man zu diesem Zeitpunkt schon davon ausgehen kann, dass der Plan zustande kommt und Vollstreckungen einstweilen verbieten lassen kann.

Wie kommt ein Vergleich zustande?

Bei einem Vergleich handelt es sich um einen gegenseitigen Vertrag, der im § 779 Absatz 1 BGB [Bürgerliches Gesetzbuch] legaldefiniert ist. Danach wird per Vertrag ein Streit oder eine Ungewissheit über ein Rechtsverhältnis im Wege eines gegenseitigen Nachgebens der Parteien beseitigt.

Kann ein außergerichtlicher Vergleich widerrufen werden?

5.1 Ein mit Vorbehalt des Widerrufs vor Gericht geschlossener Vergleich kann nur dem Gericht gegenüber rechtswirksam widerrufen werden; trotzdem kann die materiell-rechtliche Wirksamkeit desselben durch Übereinkunft der Parteien oder durch außergerichtlichen Widerruf behoben werden.

Was ist ein Vergleich Anwalt?

Als Vergleich (ma. Mutsühne) bezeichnet man im deutschen Zivilrecht einen Vertrag, durch den ein Streit oder die Ungewissheit über ein Rechtsverhältnis, über das die Parteien verfügen können, im Wege gegenseitigen Verlassens der Extrempositionen und Kompromissfindung beseitigt wird.

Wann liegt ein arglistiges Verhalten vor?

Eine arglistige Täuschung liegt regelmäßig dann vor, wenn eine Täuschung über Tatsachen vorsätzlich erfolgt, der Täuschende also weiß und will, dass sein Verhalten zu einem Irrtum des Getäuschten führen werde.

Ist ein außergerichtlicher Vergleich bindend?

Ein außergerichtlicher Vergleich ist nur für die Gläubiger bindend, die zustimmen. Bei juristischen Personen und Gesellschaften ohne Rechtspersönlichkeit befreit der Versuch eines außergerichtlichen Vergleichs nicht von der Pflicht, bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung Insolvenzantrag zu stellen (§15a I InsO).

Ist ein außergerichtlicher Vergleich vollstreckbar?

Zur Förderung der außergerichtlichen Streitbeilegung ist nach § 796a ZPO ein außergerichtlicher, für vollstreckbar zu erklärender Anwaltsvergleich möglich.

Wie bindend ist ein Vergleich vor Gericht?

Ein Vergleich soll zwischen den Parteien den Rechtsstreit BEENDEN. ... „Bindend“ wird der Vergleich also erst dann, wenn die Widerrufsfrist abgelaufen ist. Sofern Sie also keinen Widerrufsvorbehalt vereinbart haben, beendet der gerichtliche Vergleich den Rechtsstreit und beseitigt die Rechtshängigkeit der Klage.

Ist ein Vergleich ein Schuldeingeständnis?

Eine Zahlung ohne echten Vergleich könnte nach hinten losgehen, denn nach ständiger Rechtsprechung wird die Abschlagszahlung des Schuldners ohne Tilgungsbestimmung als Anerkenntnis der Forderung gewertet.

Was ist ein gerichtlicher Vergleich?

1. Begriff: Vertrag, durch den der Streit über ein Rechtsverhältnis im Wege gegenseitigen Nachgebens beseitigt wird (§ 779 BGB). Vergleich kann sowohl außergerichtlich (außergerichtlicher Vergleich) als auch vor Gericht (gerichtlich) geschlossen werden (Prozessvergleich, Schiedsvergleich).

Wie lange dauert ein Vergleich?

Ein außergerichtlicher Vergleich ist schnell und unbürokratisch zu realisieren. In der Regel dauert ein außergerichtlicher Schuldenvergleich nicht länger als 4-8 Wochen, anstatt wie bei einem Insolvenzverfahren bis zu 6 Jahren.

Ist ein Vergleich eine gerichtliche Entscheidung?

Der Prozessvergleich ist Vollstreckungstitel (§ 794 Abs. 1 Nr. 1 ZPO), soweit er einen vollstreckbaren Inhalt hat. Der Prozessvergleich entfaltet keine Rechtskraftwirkung, da er keine gerichtliche Entscheidung ist.

Wer trägt die Kosten bei einem gerichtlichen Vergleich?

Wer trägt die Kosten? Solange es sich um einen Zivilverfahren handelt, zum Beispiel um eine Kaufsache, so zahlt für gewöhnlich der Verlierer des Prozesses die Gerichtskosten. Sollten sich beide Parteien dagegen auf einen Vergleich einigen, so trägt jede der Parteien einen Anteil der Kosten.