Wann ist Veruntreuung verjährt?

Gefragt von: Herr Prof. Berndt Albrecht
sternezahl: 4.1/5 (53 sternebewertungen)

Wann verjährt die Untreue gemäß § 266 I StGB? Eine begangene Untreue kann fünf Jahre nach Beendigung der Tat nicht mehr verfolgt werden. Die Verjährungsfrist beginnt mit der Beendigung der Tat, bei der Untreue ist dies der endgültige Vermögensverlust.

Wann verjährt Veruntreuung von Geld?

Bei der Unterschlagung beziehungsweise der Veruntreuung von Geld verjährt die Tat je nach konkreter Tatausführung entweder nach drei oder nach fünf Jahren.

Wann liegt eine Veruntreuung vor?

Was heißt Veruntreuung? Veruntreuung von Geldern liegt vor, wenn jemand seine Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen, missbraucht, oder wenn jemand die ihm obliegende Pflicht, fremde Vermögensinteressen wahrzunehmen, verletzt (§ 266 StGB).

Wie wird Veruntreuung bestraft?

Eine Veruntreuung wird mit einer höheren Strafdrohung versehen. Der Täter kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren bestraft werden. Eine veruntreuende Unterschlagung zieht ein höheres Strafmaß nach sich. In diesem Fall hat der Täter eine ihm anvertraute Sache unterschlagen.

Welche Tat verjährt nicht?

Nach Ablauf einer bestimmten Frist kann eine Straftat nicht mehr verfolgt werden. Ausgeschlossen von der Verjährung sind besonders schwerwiegende Straftaten wie Mord, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Kriegsverbrechen.

Warum verjähren Straftaten? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

27 verwandte Fragen gefunden

Wie lange kann man jemanden anzeigen?

Der Strafantrag ist fristgebunden und kann nur innerhalb von drei Monaten nach der Tat erfolgen. Einen Strafantrag können Betroffene zurücknehmen – eine Strafanzeige nicht. Die Staatsanwaltschaft muss gemäß § 160 Absatz (Abs.) 1 StPO einen Sachverhalt erforschen, von dem sie durch Anzeige Kenntnis erlangt hat.

Wer kann Veruntreuung anzeigen?

Gemeinsam mit einem Anwalt können Sie gegen eine Unterschlagung vorgehen und Strafantrag stellen. Voraussetzung für die Sanktionierung der Tat ist zu allererst immer eine Anzeige wegen der Unterschlagung von Geld oder anderen Gegenständen. Üblicherweise muss zusätzlich ein Strafantrag erfolgen.

Wer haftet bei Veruntreuung?

kommt es dabei nicht an. Der unerfahrene Geschäftsführer haftet wie ein erfahrender, professioneller Geschäftsführer. Verletzt er seine Obliegenheiten, haftet er der Gesellschaft solidarisch für den entstandenen Schaden.

Ist Veruntreuung strafbar?

Bei der Veruntreuung von Arbeitsentgelt handelt es sich um eine Art “Sonderfall der Untreue”. Diese Veruntreuung ist gesetzlich gesondert in § 266a StGB geregelt und ebenfalls strafbar. Die Untreue in besonders schweren Fällen ist nach §§ 266 Abs. 2, 263 Abs.

Kann man Untreue anzeigen?

Der Täter muss vorsätzlich gehandelt haben. Dafür genügt die Einsicht, dass es durch das eigene Verhalten zu einer Vermögensschädigung kommen kann. Wer allerdings die Sachlage verkennt und sich der Gefahr seines Handelns nicht bewusst ist, macht sich nicht strafbar. Fahrlässige Untreue gibt es nicht.

Was bedeutet Verdacht auf Untreue?

Der Tatbestand der Untreue enthält zwei Handlungsalternativen: den Missbrauch der Verfügungsbefugnis über fremdes Vermögen (Missbrauchstatbestand, § 266 Abs. 1 Alt. 1 StGB) und den Treuebruch (Treuebruchstatbestand, § 266 Abs. 1 Alt.

Was ist gewerbsmäßige Untreue?

Besonders schwerer Fall der Untreue

Gewerbsmäßig handelt, wer plant, sich durch die fortgesetzte Begehung von Untreuetaten eine nicht ganz geringfügige und nicht nur vorübergehende Einnahmequelle zu verschaffen. Ein Vermögensverlust von großem Ausmaß ist ab etwa 50.000 € anzunehmen.

Kann ein Haftbefehl verfallen?

Die Verjährungsfrist ist dabei abhängig von der begangenen Straftat (z.B. bei Betrug fünf Jahre, ein Mord verjährt allerdings nie!). Wie lange ist der Haftbefehl gültig? Der Haftbefehl bleibt grundsätzlich solange bestehen, bis dieser vollstreckt wird.

Was verjährt nach 5 Jahren?

Straftaten, bei denen eine Höchststrafe von 5 Jahren Freiheitsentzug verhängt werden kann – etwa Betrug, Diebstahl, einfache Körperverletzung, Steuerhinterziehung oder Urkundenfälschung – verjähren nach 5 Jahren.

Wann verjährt eine Rückforderung?

Ausgangspunkt für die Verjährungseinrede ist bei Rückzahlungsansprüchen § 195 BGB, der eine dreijährige Verjährungsfrist bestimmt. Diese sog. regelmäßige Verjährung gilt auch, wenn der Auftraggeber eine Überzahlung aus einer einzelnen Abschlagsrechnung geltend macht.

Was ist der Unterschied zwischen Veruntreuung und Unterschlagung?

Bei der Veruntreuung wurde dem Täter die Sache anvertraut – bei der Unterschlagung hingegen, hat der Täter sie gefunden oder sie ist durch Irrtum “oder sonst ohne sein Zutun in seinen Gewahrsam gelangt.

Ist Veruntreuung Diebstahl?

Eine veruntreuende oder erschwerte Unterschlagung ist in § 246 Abs. 2 StGB geregelt. Dies ist eine besondere (schwere) Form der Unterschlagung. Hier unterschlägt der Täter eine ihm anvertraute Sache.

Was ist eine Veruntreuung?

Eine Veruntreuung begeht, wer sich oder einer bzw. einem Dritten ein anvertrautes Gut mit Bereicherungsvorsatz aneignet.

Was tun wenn Erbe unterschlagen wird?

Ein Erbe muss anderen Erben, Pflichtteilsberechtigten, Vermächtnisnehmern und Nachlassgläubigern Auskunft über den Nachlass erteilen. Dafür muss der Erbe in der Regel ein vollständiges Nachlassverzeichnis vorlegen. Werden wichtige Auskünfte verweigert, können diese beim zuständigen Nachlassgericht eingeklagt werden.

Ist leichenfledderei strafbar?

Eine Person, die eine Leichenfledderei durchführt, nennt man Leichenfledderer. Im deutschen Strafrecht relevant sind die Straftatbestände der Störung der Totenruhe sowie der Unterschlagung. Aufgrund des Erbrechts fällt ohne weiteres einem Erben das Eigentum an der Habe des Toten zu.

Was passiert bei Anzeige wegen Nachstellung?

§ 238 Abs. 1 StGB sieht als Strafe für Nachstellung eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe vor. Wer einen sogenannten besonders schweren Fall des Abs. 2 erfüllt, kann mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren rechnen.

Kann man jemanden nach 10 Jahren anzeigen?

Die Verjährungsfrist bei Sexualdelikten beträgt zwischen fünf und 20 Jahren. Sexueller Missbrauch verjährt grundsätzlich nach fünf Jahren. Sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung verjähren nach 20 Jahren. Sexueller Missbrauch widerstandsunfähiger Personen verjährt nach 10 Jahren.

Kann ich jemanden nach Jahren anzeigen?

Eine Anzeige kann jederzeit und immer vorgenommen werden. Es gibt keine Frist! Aber es existiert eine Verjährungsfrist.

Wird eine Strafanzeige immer verfolgt?

Während man mit einer Strafanzeige also nur einen strafbaren Sachverhalt meldet, verlangt man mit einem Strafantrag ausdrücklich, dass es zu einer Strafverfolgung kommt. Es ist also nur dann möglich, Strafantrag zu stellen, wenn man selbst Opfer einer Straftat wurde.