Wann kann die Krankenkasse Krankengeld verweigern?

Gefragt von: Herr Prof. Niels Wirth B.Sc.
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Sie erhalten kein Krankengeld bei lückenhaften Bescheinigungen der Arbeitsunfähigkeit, während der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber (6 Wochen), bei ermäßigtem Beitragssatz (14,0 %) oder für Familienversicherte sowie für mehr als 78 Wochen Krankheit.

In welchen Fällen zahlt die Krankenkasse kein Krankengeld?

Wird der Anspruch auf Krankengeld (78 Wochen Arbeitsunfähigkeit innerhalb von 3 Jahren wegen derselben Erkrankung) ausgeschöpft, wird kein Krankengeld mehr gezahlt. Ist die versicherte Person noch immer arbeitsunfähig, endet zugleich ihre Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung (sog. Aussteuerung).

Ist die Krankenkasse verpflichtet Krankengeld zu zahlen?

Sie zahlt Arbeitnehmern das Krankengeld. Dabei spielt es keine Rolle, bei welcher Krankenkasse man versichert ist, also ob bei der Barmer, der AOK oder einer anderen Kasse. Denn das Krankengeld gehört zu den Pflichtleistungen, die jede Krankenkasse leisten muss.

Wann keinen Anspruch auf Krankengeld?

Grundsätzlich haben Sie als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin im Rahmen Ihrer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit Anspruch auf Krankengeld. Dagegen erhalten Beschäftigte in Minijobs, Studierende und Familienversicherte kein Krankengeld.

Wann zahlt die Krankenkasse nicht mehr?

Die Krankengeldzahlungen durch die Krankenkassen laufen lange, aber nicht unbegrenzt. In jedem Fall endet der Anspruch auf Krankengeld nach 78 Wochen. Dies wird von den Krankenkassen als „Aussteuerung“ bezeichnet. Was passiert aber nun, wenn die Zahlung des Krankengeldes endet?

Krankengeld - Unglaublich was ein erkrankter, arbeitsunfähiger Mann mit seiner Krankenkasse erlebte

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Was tun wenn die Krankenkasse kein Krankengeld mehr zahlen will?

Krankengeld: Krankenkasse zahlt nicht mehr - was tun?
  1. Gegen das Schreiben der Krankenkasse, mit dem Ihnen die Zahlungseinstellung bekannt gegeben worden ist, Widerspruch erheben ("... ...
  2. Weiterhin Ihren Arzt aufsuchen und Krankenscheine/ Krankschreibungen an die Krankenkasse weiterleiten.

Was muss ich tun wenn ich kein Krankengeld mehr bekomme?

Endet die Krankengeldzahlung nach 78 Wochen, bezeichnet man das als "Aussteuerung". Wenn ein Betroffener wegen seiner Erkrankung nicht mehr in der Lage ist, seinen Job auszuüben, kann er eine Erwerbsminderungsrente beantragen.

Wer entscheidet über Krankengeld?

Die Krankenkasse entscheidet über den Anspruch auf Krankengeld durch einen Verwaltungsakt.

Kann der Medizinische Dienst die Krankschreibung aufheben?

Eine Krankenkasse darf die vom Arzt attestierte Arbeitsunfähigkeit durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) überprüfen lassen. Wenn der MDK feststellt, dass der Versicherte wieder arbeitsfähig ist, kann die Krankengeldzahlung eingestellt werden.

Wie wirkt sich 1 Jahr Krankengeld auf die Rente aus?

Beim aktuellen Rentenwert von 34,19 Euro (gültig bis 06/2022) ergibt sich durch den Bezug von Krankengeld – bei einem angenommenen vollen Jahr – eine um (0,9254 – 0,7403 = 0,1851 x 34,19 Euro) 6,33 Euro geringere Rente.

Warum will die Krankenkasse über meine Arbeitsunfähigkeit sprechen?

Gesetzlich Krankenversicherte, die Krankengeld absehbar beziehen werden oder bereits beziehen, werden regelmäßig von der Krankenkasse kontaktiert und nach Informationen gefragt. Beratungsgespräche der Verbraucherzentrale zeigen, dass sich hierdurch nicht wenige Versicherte unter Druck gesetzt fühlen.

Wird Krankengeld nach 6 Wochen automatisch gezahlt?

Wenn du länger als 6 Wochen krank bist, wird diese Lohnfortzahlung durch das Krankengeld abgelöst. Genau ab dem 43. Krankheitstag übernimmt die Krankenkasse für gesetzlich Krankenversicherte die Zahlung des Krankengeldes. Das Krankengeld ist eine Lohnersatzleistung und fällt geringer aus als die Lohnfortzahlung.

Wie reagieren wenn Krankenkasse anruft?

Wie sollte ich bei einem solchen Anruf reagieren? Bei mündlichen Auskünften ist Vorsicht geboten. Am besten die Krankenkasse bitten, eine schriftliche Aufforderung oder einen Fragebogen zu schicken. Dann kann man die Fragen schriftlich beantworten.

Wie falle ich ins Krankengeld?

Sobald Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie krankgeschrieben haben, also die Arbeitsunfähigkeit bescheinigt hat, haben Sie Anspruch auf Krankengeld. Das gilt auch ab dem 1. Tag eines stationären Aufenthalts in einem Krankenhaus oder in einer Vorsorge- oder Reha-Einrichtung der Krankenkasse.

Wie schnell muss Krankenkasse Krankengeld auszahlen?

Die Auszahlung des Krankengeldes erfolgt rückwirkend bis zum Tag der Ausstellung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung durch den Arzt. Die Auszahlung erfolgt über die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und endet zusammen mit dieser.

Wann muss ich Krankengeld zurückzahlen?

Egal ob Sie Krankengeld, Arbeitslosengeld oder „Hartz IV“ bekommen – belasten Sie sich nicht mit der Frage, wie die jeweiligen Sozialleistungsträger an ihr Geld kommen. Einen Erstattungsanspruch gibt es nur im Verhältnis zwischen den Behörden. Sie haben damit gar nichts zu tun und müssen somit auch nichts zurückzahlen.

Kann meine Kasse mich zwingen wieder arbeiten zu gehen?

Kunden müssen sich von ihrer Krankenkasse nicht unter Druck setzen lassen. Die Kasse kann niemanden zwingen wieder arbeiten zu gehen.

Kann Medizinischer Dienst gesund schreiben?

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) macht es möglich! Spontanheilung für lang erkrankte Arbeitnehmer? Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) macht es möglich! Die zweite Art ist die Gesundschreibung durch den MdK.

Was passiert wenn die Krankenkasse den Medizinischen Dienst einschaltet?

Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit von Versicherten durch den Medizinischen Dienst begutachten zu lassen, wenn es darum geht, den Behandlungserfolg zu sichern und die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, oder. wenn Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit bestehen.

Wie lange kann man auf eine Diagnose krankgeschrieben werden?

Maximal 78 Wochen

Kommt während der Arbeitsunfähigkeit eine weitere Diagnose hinzu (das heißt, 2 Diagnosen begründen zeitgleich die Arbeitsunfähigkeit), verlängert sich der Anspruch auf Krankengeld nicht.

Kann der Arbeitgeber bei der Krankenkasse anrufen?

Arbeitnehmer sind ab Januar weiterhin verpflichtet, ihren Arbeitgeber, zum Beispiel per Telefon oder E-Mail, unverzüglich darüber zu informieren, dass sie krankheitsbedingt ausfallen. Liegt eine AU-Bescheinigung vor, kann der Arbeitgeber die AU-Daten bei der Krankenkasse des Beschäftigten elektronisch abrufen.

Kann der Arbeitgeber Krankheit überprüfen lassen?

Der Gesetzgeber hat dem Arbeitgeber in § 275 SGB V die Möglichkeit eingeräumt, bei begründeten Zweifeln die zuständige Krankenhasse zur Überprüfung aufzufordern. Die Krankenklasse ist dann verpflichtet den Medizinischen Dienst mit der Überprüfung zu beauftragen.

Wie hoch ist das Arbeitslosengeld nach dem Krankengeld?

Das Arbeitslosengeld nach Krankengeld entspricht der Höhe des regulären Arbeitslosengeldes und wird auf dieselbe Weise errechnet. Beantragen Sie nach dem Krankengeld eine Erwerbsminderungsrente oder eine Rehabilitationsmaßnahme, erhalten Sie das nahtlose Arbeitslosengeld, solange Ihr Antrag bearbeitet wird.

Wie lange bekommt man Arbeitslosengeld 1 nach Krankengeld?

Nach einer Krankschreibung zahlt die Bundesagentur für Arbeit Beziehern von Arbeitslosengeld I weitere sechs Wochen lang das Arbeitslosengeld aus. In der Amtssprache heißt das Leistungsfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit. Nach diesen sechs Wochen zahlt die Krankenkasse bis zu weitere 72 Wochen Krankengeld.

Was tun wenn man psychisch nicht mehr arbeiten kann?

Wenn du psychisch bedingt nicht mehr arbeiten kannst, suche professionelle Hilfe und eine passende Behandlung. Sprich mit deinem Arbeitgeber und beantrage gegebenenfalls eine Krankschreibung. Prüfe, ob eine Berufsunfähigkeitsversicherung besteht und ob Anspruch auf Leistungen besteht.