Wann kommt das Ende der Niedrigzinsphase?

Gefragt von: Frau Prof. Tatjana Strobel
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Gute Bedingungen also für Bauherren, Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierer. Doch seit Anfang 2022 steigen die Bauzinsen wieder – die Zeiten der Niedrigzinsen sind vorbei. Zwar sind sie im historischen Vergleich immer noch günstig, eine Niedrigzinsphase besteht allerdings aktuell nicht mehr.

Sind wir in einer Niedrigzinsphase?

Seit Beginn der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 hat sich das Zinsniveau rapide nach unten entwickelt. Die EZB senkte ihren Leitzins um vier Prozent auf mittlerweile null Prozent. Aktuell ist noch kein Ende der Niedrigzinsphase in Sicht.

Warum haben wir so niedrige Zinsen?

Dadurch, dass die Zentralbanken den Banken aber viel billiges Geld zur Verfügung stellen, sind die Geschäftsbanken nicht mehr auf das Geld der Sparer:innen angewiesen. Auch deshalb bieten die Geschäftsbanken den Sparerinnen und Sparern zurzeit nur niedrige Zinsen.

Was bedeuten niedrige Zinsen für Banken?

Sinkende oder niedrige Zinsen der EZB führen dazu, dass die Geschäftsbanken die Zinsen für Kredite und Anlagen ihrer Kunden ebenfalls senken werden und so einerseits die Nachfrage bei Unternehmen und Konsumenten nach Krediten steigt und andererseits die Anlage gesparter Gelder schlechter verzinst wird.

Wann hat die niedrigzinsphase begonnen?

Niedrigzinsphase seit fast elf Jahren. Der Status Quo: Am 13. Juli 2011 senkte die EZB den Leitzins von 1,50 auf 1,25 Prozent. Nur Pessimisten und wenige Branchenkenner haben damals wohl prognostiziert, dass es seitdem keine Zinserhöhung mehr geben würde. Aber genau so kam es.

Erklärvideo zur Niedrigzinsphase - Ursachen und Auswirkungen der niedrigen Zinsen

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Werden die Zinsen 2023 steigen?

Im Juni 2023 gab es kaum Bewegung. Der Zinssatz für die meisten Zinsbindungsfristen liegt nahe oder über 4 Prozent. Auf Sicht von einigen Monaten könnten die Bauzinsen durchaus noch etwas steigen. Den Zinsgipfel sehen wir zwischen 4 und 5 Prozent.

Ist die Zeit der niedrigen Bauzinsen vorbei?

Gute Bedingungen also für Bauherren, Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierer. Doch seit Anfang 2022 steigen die Bauzinsen wieder – die Zeiten der Niedrigzinsen sind vorbei. Zwar sind sie im historischen Vergleich immer noch günstig, eine Niedrigzinsphase besteht allerdings aktuell nicht mehr.

Wann werden die Zinsen wieder fallen?

Auch andere Experten gehen noch von länger hohen Zinsen aus. Die US-Investmentbank Goldman Sachs prognostiziert zwei weitere Zinserhöhungen der EZB im Juli und September um je 0,25 Prozentpunkte. Danach geht sie von einer langen Pause aus und rechnet erst im vierten Quartal 2024 mit einer ersten Zinssenkung.

Wer profitiert von den niedrigen Zinsen?

Kurze Zusammenfassung: Die niedrigen Zinsen haben in einigen Fällen den Menschen ohne Erspartes, sicher aber Immobilienkäufern, -besitzern und Aktionären geholfen. Klassische Sparer hingegen mit ihren Festgeldern und Lebensversicherungen hatten und haben wenig Glück.

Wie lange gibt es keine Zinsen mehr?

In wirtschaftlich schwachen Phasen senken sie die Zinsen, um die Folgen des Tiefs zu begrenzen. Die Dauer und das Ausmaß der derzeitigen Niedrigzinsphase ist allerdings beispiellos: Seit 2008 sank der EZB-Leitzinssatz fast kontinuierlich von damals 4,25 Prozent auf heute 0 Prozent.

Warum sind niedrige Zinsen schlecht für Banken?

Aber der niedrige Zins und die lockeren Kreditvergabestandards führen auch dazu, dass der Anteil schlechter Kredite in den Kreditportfolios der Banken zunimmt. Dieses zehrt die Gewinne der Banken auf; negative Effekte auf das Eigenkapital der Banken sind die Folge.

Warum fallen die Zinsen immer weiter?

Die EZB erhöht die Zinsen weiter, um die hohe Inflation damit zu senken. Das funktioniert, weil die EZB über den Leitzinssatz auch die Kreditzinsen steuern kann. Je höher die Leitzinsen, desto mehr Geld bekommen Banken für Summen, die sie einfach bei der EZB parken.

Wie werden die Zinsen 2024 sein?

In diesem Jahr sollen drei Zinsschritte nach oben, um jeweils 0,25 Prozentpunkte das Ziel sein. Jedoch wurde bisher lediglich eine Zins- Anhebung angedeutet. Ende 2022 würde das Zinsniveau dann bei 0,9 % liegen. Der Leitzins wäre dann 2023 auf 1,6 % und 2024 auf 2,1 % gestiegen.

Wie lange sind die Zinsen noch niedrig?

Die Bauzinsen haben sich seit Ende 2021 ungefähr vervierfacht. Sie liegen, je nach Laufzeit, etwa bei 3,5 Prozent bis 4 Prozent. Für ein zehnjähriges Hypothekendarlehen werden, Stand April 2023, durchschnittlich 3,78 Prozent Zinsen fällig.

Bei welcher Geldanlage gibt es die meisten Zinsen?

Welche Geldanlage bringt am meisten Zinsen? Mit einer Geldanlage in mehrjähriges Festgeld erhalten Sie in der Regel den Top-Zins. Festgeld bringt meist höhere Zinsen als Tagesgeld.

Für wen sind steigende Zinsen gut?

Höhere Zinsen treffen vor allem diejenigen, die ein neues Darlehen brauchen oder eine Anschlussfinanzierung für einen Immobilienkredit. Bei laufenden Hypothekenkrediten ändert sich nichts an der Zinshöhe.

Werden die Zinsen 2023 wieder sinken?

Der Rückblick auf meine Prognose zur Entwicklung der Zinsen im Jahr 2023 bestätigt den erwarteten Korridor für die 10jährigen MidSwaps zwischen 2,5 % und 3,5 %. Allerdings entwickelten sich in den letzten 2 Monaten engere Grenzen mit einer Schwankungsbreite von etwa 2,8 % bis 3,2 %.

Wann erhöht EZB 2023 die Zinsen?

EZB-Leitzinsen

Juni 2023 auf 4,00 %, 4,25 % bzw. 3,50 % erhöht.

Wann folgt die nächste Zinserhöhung?

Um der Geldentwertung entgegenzuwirken und KonsumentInnen zu entlasten, hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli 2022 zum ersten Mal seit elf Jahren den Leitzins erhöht. Bereits am 14. September 2022 erfolgte schon die nächste Zinserhöhung.

Werden die Bauzinsen 2024 wieder sinken?

– Ab 2024 könnten die Zinsen wieder sinken, sagen Analysten von Goldman Sachs, JP Morgan und der Deutschen Bank in einer Umfrage Die EZB hat im Sommer 2022 die Zinswende eingeläutet – weitere Zinserhöhungen könnten in den kommenden Monaten folgen. Bis April 2024 dürften die Zinsen der EZB erstmal konstant bleiben.

Wie entwickeln sich die Bauzinsen in den nächsten 10 Jahren?

Anfang 2023 musst du für eine Baufinanzierung bereits vier Prozent Zinsen bezahlen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen könnten sich bei rund zwei Prozent einpendeln.

Wann werden die Bauzinsen wieder steigen?

Die Anhebung des EZB-Leitzinses hat in diesem System vieler Wechselwirkungen also nur indirekten Einfluss auf die Bauzinsen. Experten gehen derzeit von weiterhin moderat steigenden Zinsen aus. Wie die Bauzinsenentwicklung 2024, 2025 oder auch 2030 aussieht, lässt sich dagegen nicht abschätzen.