Wann liegt eine innergemeinschaftliche Leistung vor?

Gefragt von: Dana Günther-Baier
sternezahl: 4.9/5 (4 sternebewertungen)

Eine innergemeinschaftliche Lieferung liegt vor, wenn folgende Voraussetzungen bei der Lieferung erfüllt sind: Der Unternehmer sendet die Ware in einen anderen EU-Mitgliedsstaat. Der Empfänger oder Erwerber ist ein Unternehmer, der den Gegenstand für sein Unternehmen oder eine juristische Person kauft.

Wann Reverse-Charge und wann innergemeinschaftliche Leistung?

Reverse Charge und innergemeinschaftliche Geschäfte

Wenn vom Reverse Charge Verfahren die Rede ist, ist dieses zumeist jedoch nicht gemeint. Es gilt nämlich: Die innergemeinschaftliche Lieferung bzw. der innergemeinschaftliche Erwerb sind keine Reverse Charge Tatbestände.

Wann liegt ein innergemeinschaftlicher Erwerb vor?

Grundprinzip: Demnach liegt ein innergemeinschaftlicher Erwerb vor, wenn ein Gegenstand bei einer Lieferung an den Abnehmer (Erwerber) von einem EU -Mitgliedstaat in einen anderen EU -Mitgliedstaat gelangt.

Ist eine Dienstleistung eine innergemeinschaftliche Lieferung?

Bei einer Dienstleistung, die innerhalb des EU-Binnenmarkts ausgeführt wird, handelt es sich im steuerrechtlichen Sinn um eine sog. innergemeinschaftliche Leistung. Für die Erbringung solcher grenzüberschreitender Leistungen ist es existenziell wichtig, den korrekten Leistungsort zu bestimmen.

Wann liegt keine innergemeinschaftliche Lieferung vor?

Es liegen keine steuerfreien innergemeinschaftlichen Lieferungen vor, wenn die oben genannten Voraussetzungen nicht gänzlich erfüllt sind. Die wichtigsten Beispiele für diesen Fall: Lieferungen an EU-Kunden, die nicht er Erwerbssteuer unterliegen. Lieferungen an Privatpersonen (Nicht-Unternehmer)

Der innergemeinschaftliche Erwerb | Prüfschema & Beispiele!

45 verwandte Fragen gefunden

Was fällt unter innergemeinschaftliche Lieferung?

Unter dem Begriff innergemeinschaftliche Lieferung werden alle grenzüberschreitenden Lieferungen von Waren innerhalb der Europäischen Union zusammengefasst. Alle Waren, die unter diesen Begriff fallen, sind in dem Staat, von dem aus sie geliefert und transportiert werden, von der Umsatzsteuer befreit.

Welche Voraussetzungen müssen für eine innergemeinschaftliche Lieferung vorliegen?

Eine der zentralen Voraussetzungen für die innergemeinschaftliche Lieferung ist, dass der Erwerber der Lieferung ins übrige Gemeinschaftsgebiet ein Unternehmer ist. Dass das der Fall ist, können Sie durch Anforderung und Überprüfung der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (kurz USt-IdNr.) des Erwerbers nachweisen.

Was muss auf der Rechnung stehen bei innergemeinschaftlicher Leistung?

Pflichtangaben auf einer Rechnung bei einer innergemeinschaftlichen sonstigen Leistung
  • Ihre Umsatzsteuer-Identifikations-Nummer (VAT-ID)
  • Umsatzsteuer-Identifikations-Nummer (VAT-ID) des Kunden im Ausland.
  • Hinweis auf die Steuerbefreiung: „nicht steuerbare sonstige Leistungen gem. § 18b Satz 1 Nr. 2 UStG“

Welches dieser Beispiele ist ein innergemeinschaftlicher Erwerb?

Ein Beispiel:

Der französische Unternehmer stellt Ihnen die Ware ohne Umsatzsteuer in Rechnung. Die Besteuerung des Umsatzes findet nämlich erst in Deutschland statt. Ihren innergemeinschaftlichen Erwerb von 5.000 € müssen Sie mit 19 % versteuern, das wären also 950 € Umsatzsteuer.

Was muss auf einer innergemeinschaftliche Rechnung stehen?

Name und Anschrift des leistenden Unternehmers, Name und Anschrift des Leistungsempfängers, Entgelt, fortlaufende Rechnungsnummer, Angabe des Lieferzeitpunkts, Datum der Rechnung.

Wer schuldet die Umsatzsteuer bei innergemeinschaftlicher Erwerb?

der Unternehmer (im Regelfall und in den Fällen des § 14c Abs. 1 UStG), der Erwerber beim innergemeinschaftlichen Erwerb (§ 1 Abs.

Welche Länder gehören zum innergemeinschaftlichen Erwerb?

Zum Gemeinschaftsgebiet gehören die folgenden EU-Mitgliedstaaten: Belgien, Bulgarien, Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, ...

Wie werden innergemeinschaftliche Erwerbe versteuert?

Die Regelung der Umsatzsteuer

Der innergemeinschaftliche Erwerb unterliegt der deutschen Umsatzsteuer. Entsprechend der derzeitigen Gesetze handelt es dich dabei um den Regelsteuersatz von 19 Prozent oder dem ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent.

Für welche Leistungen gilt das Reverse-Charge Verfahren?

Bei der Lieferung von Grundstücken sowie bei Werklieferungen und sonstigen Leistungen, die Herstellung, Instandsetzung und Instandhaltung, Beseitigung oder Änderung von Bauwerken betreffen, kann das Reverse-Charge-Verfahren angewendet werden.

Wann gilt Reverse-Charge nicht?

Für Kleinunternehmer gilt das Reverse-Charge-Verfahren nicht. Kaufen sie Waren oder Dienstleistungen aus dem Ausland, müssen sie die Umsatzsteuer selbst an das Finanzamt abführen. Allerdings dürfen sie den Betrag nicht als Vorsteuer geltend machen.

Wann ist Reverse-Charge anzuwenden?

Die Grundsätze des Reverse-Charge-Verfahren sehen vor, dass die Steuerschuldnerlast bei Geschäftsvorfällen im Ausland bei bestimmten Leistungen auf die Leistungsempfängerin oder den Leistungsempfänger übergeht. Somit erhalten nicht Sie die Steuerschuld, sondern das Unternehmen, das Ihre Leistungen oder Waren bezieht.

Was sind innergemeinschaftliche Umsätze?

Innergemeinschaftliche Umsätze finden statt, sobald das leistende Unternehmen und das leistungsempfangende Unternehmen zwar in unterschiedlichen Staaten aber beide im Gemeinschaftsgebiet – also in der Europäischen Union (EU) – ansässig sind.

Welcher steuerschlüssel bei innergemeinschaftlicher Lieferung?

Der Branchen-Steuerschlüssel 51 (Funktion AV 58 1) ist für den steuerpflichtigen innergemeinschaftlichen Erwerb ohne Vorsteuer.

Wie Verbuche ich eine innergemeinschaftliche Lieferung?

So kontieren Sie richtig!

Der Empfänger muss seine Unternehmereigenschaft durch eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer nachweisen. Sind ansonsten alle Voraussetzungen erfüllt, bucht er den Verkauf auf das Konto "Innergemeinschaftliche Lieferung § 4 Nr. 1b UStG" 8125 (SKR 03) bzw. 4125 (SKR 04).

Wer zahlt Steuer bei innergemeinschaftlicher Lieferung?

Aus Sicht des Erwerbers führt die innergemeinschaftliche Lieferung zu einem innergemeinschaftlichen Erwerb und der Erwerber hat die Erwerbsumsatzsteuer abzuführen. Diese kann er gleichzeitig als Vorsteuer abziehen, wenn er zum Vorsteuerabzug berechtigt ist.

Wann kann ich eine Rechnung ohne Mehrwertsteuer?

In den meisten Fällen, in denen Rechnungsempfänger eine Rechnung ohne Mehrwertsteuer erhalten, betrifft dies die sogenannte Kleinunternehmerregelung. Davon können Sie Gebrauch machen, wenn Sie als Unternehmer im Jahr höchstens 22.000 Euro Umsatz (Stand 2023) erzielen.

Wann muss die Umsatzsteuer gesondert ausgewiesen werden?

Die Anforderungen an den Steuerausweis

Die Umsatzsteuer ist in der Rechnung nur dann offen ausgewiesen, wenn der Steuerbetrag in der Rechnung enthalten und explizit als solcher gekennzeichnet ist. Ab dem 1. Juli 2004 ist es auch erforderlich, den Steuersatz in der Rechnung anzugeben.

Ist innergemeinschaftliche Lieferung steuerbar?

Innergemeinschaftliche Lieferungen sind im Ursprungsland steuerbar (Ort nach § 3 Abs. 6 UStG), aber nach § 4 Nr. 1 Buchst.

Kann eine Werklieferung eine innergemeinschaftliche Lieferung sein?

Werklieferungen werden grundsätzlich an dem Ort ausgeführt, an dem das fertige Werk übergeben wird. Eine innergemeinschaftliche Lieferung ist daher bei Werklieferungen nur gegeben, wenn das fertige Werk vom Inland in einen anderen EU-Mitgliedstaat bewegt wird.

Ist Niederlande innergemeinschaftliche Lieferung?

Import aus EU-Ländern in die Niederlande: innergemeinschaftlicher Erwerb. Es liegt ein innergemeinschaftlicher Erwerb vor, wenn Sie Waren kaufen, die von einem EU-Land in die Niederlande transportiert werden und der Lieferant ein Unternehmer ist. Die Lieferung wird im anderen EU-Land mit 0% besteuert.