Wann muss ich ein Widerrufsformular ausfüllen?

Gefragt von: Irina Lauer-Ebert
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Das Widerrufsrecht gilt in der Regel 14 Tage nach Abschluss eines Vertrages oder dem Erhalt bestellter Ware. Um einen Vertrag zu widerrufen, müssen Sie dies dem Händler oder Vertragspartner mitteilen. Dies kann formlos geschehen, also z.B. per E-Mail.

Ist ein Widerrufsformular Pflicht?

Seit dem 13. Juni 2014 besteht für Online-Händler die gesetzliche Pflicht, ein Muster-Widerrufsformular zur Verfügung zu stellen. Dieses soll es Verbrauchern erleichtern, einen Widerruf zu erklären. Für den Verbraucher besteht allerdings keine Pflicht zur Verwendung des Formulars.

Wann muss ein Widerruf erfolgen?

Der Widerruf ist innerhalb einer Frist von 14 Tagen möglich. Für den Beginn der 14-tägigen Frist gibt es je nach Vertragsgegenstand verschiedene Zeitpunkte: Bei einem Kaufvertrag beginnt die Frist am Tag, der auf den Tag der vollständigen Warenlieferung folgt.

Kann man von jedem Vertrag innerhalb von 14 Tagen zurücktreten?

Ist keine längere Frist im Vertrag vereinbart, kannst Du innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsabschluss widerrufen. Die Frist beginnt, sobald Du über Dein Widerrufsrecht informiert wurdest. Meist passiert das bei Vertragsschluss, die Widerrufsbelehrung liegt dem Vertrag bei.

Was muss ich bei einem Widerruf beachten?

Wirksam Verträge widerrufen

Ist der Widerruf wirksam, ist der Verbraucher nicht mehr an den Vertrag gebunden. Für einen wirksamen Widerruf ist eine fristgerechte Widerrufserklärung notwendig. Grundsätzlich beträgt die Widerrufsfrist 14 Tage und beginnt bei Warenbestellung mit vollständigem Erhalt der Ware.

Widerrufsrecht einfach erklärt

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Wer trägt die Kosten bei einem Widerruf?

Durch die Novellierung des Widerrufsrechts hat der Gesetzgeber auch die Regelung der Rücksendekosten geändert. Unabhängig von einer Wertgrenze legt das Gesetz nunmehr fest, dass die Kosten der Rücksendung der Käufer trägt. Allerdings muss der Verkäufer ihn rechtzeitig vor Vertragsabschluss darauf hingewiesen haben.

Wer trägt die Kosten bei Widerruf?

Ein Widerruf hat die Rückabwicklung des Kaufvertrages zur Folge und damit die Rücksendung der Ware durch den Käufer. Die Rückabwicklung führt zur Rückerstattung von Versandkosten für die Hinsendekosten. Die Rücksendekosten trägt grundsätzlich der Verbraucher.

Wann ist ein Widerruf nicht möglich?

Das Widerrufsrecht nach § 11 FAGG gilt nur bei Verträgen zwischen Konsument:innen und Unternehmen. Bei einem Kauf über eine Kleinanzeigenplattform (z.B. Willhaben, Vinted usw.) kaufen Sie typischerweise von einer anderen Privatperson. In diesem Fällen haben Sie kein Widerrufsrecht.

Kann ich einen gerade abgeschlossenen Vertrag widerrufen?

Sie können einen online geschlossenen Vertrag innerhalb von 14 Tagen nach Abschluss des Vertrages oder Erhalt der Ware widerrufen. Dasselbe gilt für Verträge, die Sie am Telefon, per Fax oder außerhalb von Geschäftsräumen, zum Beispiel bei Haustürgeschäften oder Kaffeefahrten, geschlossen haben.

Kann man auch per E Mail widerrufen?

Meist gilt eine Widerrufsfrist von 14 Tagen, die erst dann beginnt, wenn alle Waren der Bestellung bei Ihnen eingegangen sind. Grundsätzlich können Sie einen Widerruf auf allen möglichen Wegen versenden - egal ob per Post, Fax, Kontaktformular, SMS oder Mail.

Welche Folgen hat der Widerruf?

Rechtsfolgen des Widerrufs. Die Rechtsfolgen des Widerrufs ergeben sich aus § 357 BGB: Wenn der Verbraucher sein Widerrufsrecht wirksam ausübt, sind er und der Unternehmer nicht mehr an ihre auf den Abschluss des Vertrags gerichteten Willenserklärungen gebunden, so dass kein wirksamer Vertrag zustande kommt.

Kann Verkäufer Widerruf ablehnen?

6. Wann darf ein Betrieb einen Widerruf ablehnen? Grundsätzlich gilt: Der Kunde muss den Verkäufer über den Widerruf informieren. Eine kommentarlose Rücksendung gilt nicht als zulässiger Widerruf.

Ist Verzicht auf Widerrufsrecht rechtens?

Das Widerrufsrecht ist ein zwingendes Recht zugunsten von Konsument:innen. Sie können auf Ihr Widerrufsrecht nicht verzichten. Auch wenn Sie eine Checkbox ankreuzen, wonach Sie auf Widerrufsrecht verzichten, ist ein solcher Verzicht nicht wirksam.

Was passiert bei fehlender Widerrufsbelehrung?

Der Bundesgerichtshof bestätigt mit seinem Urteil vom 30.08.2018, dass dem Unternehmer nach einem wirksam erfolgten Widerruf kein Wertersatzanspruch für bis zum Widerruf erbrachte Leistungen zusteht, wenn er den Verbraucher nicht ordnungsgemäß über sein Widerrufsrecht unterrichtet hat.

Wo gibt es kein Widerrufsrecht?

Kein Widerrufsrecht, wenn kein Fernabsatzvertrag

Fernabsatzverträge gemäß § 312 b BGB sind Verträge über die Lieferung von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher unter ausschließlicher Verwendung von Fernkommunikationsmitteln.

Hat man immer 14 tägiges Widerrufsrecht?

Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage. Allerdings gilt diese Frist erst, wenn Sie von Ihrem Vertragspartner oder Verkäufer über Ihr Widerrufsrecht informiert wurden und Ihnen die Widerrufsbelehrung vorliegt. Reicht der Händler die Belehrung nach, haben Sie ab dann 14 Tage Zeit für den Widerruf.

Ist ein Widerruf eine Kündigung?

Der Rücktritt (= Widerruf) ist etwas anderes als die Kündigung. Wenn Sie Ihren Rücktritt erklären, wird Ihr Vertrag mit dem Unternehmen rückwirkend aufgelöst. Mit einer Kündigung geben Sie nur bekannt, dass Sie einen laufenden Vertrag zum nächstmöglichen Zeitpunkt beenden möchten.

Kann man von einem erteilten Auftrag zurücktreten?

Es gibt keinen allgemeinen Grundsatz, dass man von jedem Vertrag zurücktreten könnte. Dies müsste ausdrücklich vereinbart sein. Allerdings gibt es im Werkvertragsrecht eine Besonderheit: Dort kann der Auftraggeber jederzeit den Auftrag ganz oder in Teilen kündigen. Man spricht von der „freien Auftraggeberkündigung“.

In welchen Fällen kann man das Widerrufsrecht in Anspruch nehmen?

Verbraucher haben ein 14-tägiges Widerrufrecht, wenn sie Waren, digitale Inhalte und Dienstleistungen kaufen. Shopbetreiber müssen ihre Kunden über dieses Widerrufsrecht informieren (Widerrufsbelehrung).

Wie funktioniert ein Widerruf?

Definition Widerruf

Im Rahmen des Widerrufs sind Verbraucher dazu berechtigt, abgegebene Willenserklärungen im Rahmen eines Verbrauchervertrags rechtswirksam zurückzunehmen. Danach sind du und dein Kunde nicht mehr an die vereinbarten Pflichten gebunden.

Was passiert bei einem Widerruf?

Der wirksame Widerruf hebt den Vertrag auf. Das heißt, dass alles wieder so werden muss wie vor dem Vertragsschluss. Der Unternehmer muss also den Preis zurückzahlen und Sie müssen die Waren zurückgeben bzw. bereits genutzte Leistungen bezahlen.

Kann man das Widerrufsrecht umgehen?

Die zulässigen Ausnahmen sind im Gesetz selbst definiert, weitere Einschränkungen sind kaum möglich. In Fällen, die das Gesetz für ein Erlöschen oder einen Ausschluss des Widerrufsrechts vorsieht, sollte ein spezialisierter Rechtsanwalt mit der Anpassung der Widerrufsbelehrung sowie der AGB betraut werden.

Was bedeutet Widerrufsrecht ausgeschlossen?

Überlegt der Kunde nach der Bestellung zu lange, ist ein Widerruf ausgeschlossen. Im Gesetz stehen zahlreiche Ausnahmefälle, in denen der Kunde trotz Bestellung am Telefon, per Fax, via E-Mail oder im Internet kein Widerrufsrecht hat (Paragrafen 312b und 312d BGB).

Wie widerrufe ich eine Online Bestellung?

Demnach haben Sie grundsätzlich ab dem Tag, an dem Sie die Ware erhalten haben, 14 Tage Zeit für den Widerruf. Kundenorientierte Online-Marktplätze oder Shops erleichtern Ihnen den Widerruf, indem sie Retourscheine oder Widerrufsformulare sofort im Kundenportal anbieten oder dem Paket beilegen.

Ist ein Widerruf per E-Mail ohne Unterschrift gültig?

Ja, grundsätzlich ist ein Widerruf auch ohne Unterschrift gültig, denn das Gesetz schreibt für eine Widerrufserklärung nicht die Schriftform vor. Dennoch ist es nicht zu empfehlen, einen Widerruf telefonisch bzw. mündlich mitzuteilen, da auf diese Weise keinerlei Beweise für den Widerruf entstehen.