Waren die Menschen in der DDR Arm?

Gefragt von: Detlev Herbst
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Bezogen auf das Geldeinkommen »lebten in der DDR 1970 circa 65 Prozent, 1980 etwa 50 und 1988 rund 45 Prozent der Rentnerhaushalte im Bereich der Armutsgrenze«, so Klaus-Peter Schwitzer. Kein Wunder also, das noch zahlreiche ältere Menschen berufstätig waren.

Hat in der DDR jeder gleich viel verdient?

In der sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsform der DDR waren zumindest offiziell alle Menschen gleich - auch beim Verdienst. Im kapitalistischen Westdeutschland wurde dagegen auch privater Reichtum angehäuft.

Wie erging es den Menschen in der DDR?

Der DDR -Bürger arbeitete im Schnitt 43,5 Stunden pro Woche, Schichtarbeiter 40 Stunden. Dass so viele Frauen in der DDR ganztags im Beruf waren, lag an der familienverträglichen Politik. Mütter bekamen nach der Geburt bis zu ein Jahr lang Geld vom Staat.

Was war schlecht in der DDR?

Die DDR war ein sozialistischer Staat, in dem die Menschen nicht frei leben konnten. Es gab keine freien Wahlen, die Macht lag alleine bei einer Partei. 1989 gab es in der DDR eine friedliche Revolution, die DDR brach zusammen.

Wie viele Millionäre gab es in der DDR?

40 Millionäre soll es angeblich in der DDR gegeben haben. Zu ihnen zählten Künstler und Wissenschaftler, aber auch Handwerker. Als reichster Bürger galt Anwalt Wolfgang Vogel, DDR-Unterhändler bei Häftlingsfreikäufen.

So war der Alltag in der DDR | Geschichte

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Was war das schlimmste in der DDR?

Bautzen II - das Stasigefängnis in Bautzen

"Ab nach Bautzen!" - dieses geflügelte Wort galt als schlimmste Drohung für jeden, der sich mit dem DDR-Staat anlegte. "Bautzen II" war die meistgefürchtete Haftanstalt der DDR.

Wer hat in der DDR am meisten verdient?

Irrwitzige DDR-Karriere Der real existierende Millionär. Siegfried Kath lebte den amerikanischen Traum - in der DDR. Vom Kellner stieg er auf zum Handelsmillionär, residierte prunkvoll, fuhr teure West-Autos. Das Regime profitierte von seinem Geschäftssinn.

Warum die DDR scheiterte?

Die mangelnde Legitimität des politischen Systems, die bereits von Anfang an ein Problem gewesen war, die wachsenden ökonomischen Schwierigkeiten, die vor allem im Vergleich zur Bundesrepublik immer deutlicher hervortraten, und schließlich das Reformdefizit der DDR innerhalb des Ostblocks seit Gorbatschows Machtantritt ...

Warum waren die Menschen in der DDR so unzufrieden?

Die wirtschaftliche Lage der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) verschlechtert sich zunehmend durch steigende Schulden und sinkende Produktivität. Die Unzufriedenheit der Menschen wächst aufgrund von Mangel und fehlender Freiheiten. Die DDR befindet sich im Niedergang.

Warum durfte man nicht aus der DDR?

Das SED-Regime reagiert auf die Fluchtbewegung, indem sie nach 1952 die Grenze zur Bundesrepublik auf 1.378 Kilometern in ganzer Länge mit Stacheldraht und Minensperren abgeriegelt. Durch eine Änderung des Passgesetzes Ende 1957 wird das ungenehmigte Verlassen der DDR ("Republikflucht") strafbar.

Warum wollen Menschen aus der DDR fliehen?

Es waren insbesondere junge Menschen, die die DDR verließen. Viele flohen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und der fehlenden Freiheitsrechte. Viele politische Aktivistinnen und Aktivisten waren so starken Repressionen ausgesetzt, dass sie gezwungen waren ihre Heimat zu verlassen.

Was durfte man nicht in der DDR?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Wie wurden Frauen in der DDR behandelt?

Frauen in der DDR genossen in der Tat die gleichen Rechte wie Männer. Zahllose Gesetze vom Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit bis hin zu Erleichterungen für berufstätige Mütter sollten es Frauen erleichtern, arbeiten zu gehen und trotz Berufstätigkeit, ihren Aufgaben als Ehefrau und Mutter nachzukommen.

Wie viel Kindergeld gab es in der DDR?

DDR. In der DDR wurde bereits ab 1950 Kindergeld gezahlt, zunächst nur ab dem vierten Kind. Ab 1969 gab es auch für die ersten drei Kinder Kindergeld, noch bevor in der BRD Kindergeld für das erste Kind ausgezahlt wurde. Ab 1987 gab es für das erste Kind 50 M, für das zweite Kind 100 und jedes weitere Kind 150 M.

Wie lange musste man in der DDR arbeiten?

Beschäftigte auf wöchentlich 45 Stunden gesenkt (Gbl. der DDR 1965, II, S. 897-902). Dem folgte am 28.8.1967 die durchgängige 5-Tage-Arbeitswoche mit 43¾ Stunden.

Haben DDR Bürger Steuern bezahlt?

Auch in der DDR, dem sozialistischen Staat der Arbeiter und Bauern, mussten die Menschen Steuern zahlen.

Wie wurden die Menschen in der DDR unterdrückt?

Ausgefeilte Methoden

Die Stasi-Mitarbeiter missachteten Menschenrechte und Persönlichkeitsrechte, um Bürger systematisch zu bespitzeln. Sie überwachten Systemkritiker, kontrollierten ihre Post, hörten Telefonate ab und verschafften sich unerlaubt Zutritt zu Wohnungen.

Warum war die Frau in der DDR so wichtig?

Einführung ins Thema Frauen in der DDR

Wirtschaftlich waren die Frauen zunächst für den Wiederaufbau nach dem Krieg wichtig, danach für den Arbeitsmarkt und die Produktionssteigerung angesichts der Flucht- und Abwanderungsbewegung in die BRD bis zum Bau der Berliner Mauer.

Warum wurden Frauen in der DDR unterstützt?

In der Frauen- und Familienpolitik der DDR bildete eine auf Frauen ausgerichtete Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen Schwerpunkt, und für die Frauen in der DDR war die eigene Berufstätigkeit der Normalfall. Gründe für die Frauenarbeit waren zum einen wirtschaftlich und zum anderen sozial begründet.

Wie ging es der DDR wirtschaftlich?

In der DDR entschied der Staat über Produktion, Produktionsmittel, Preise und Löhne. Es fehlte der Wettbewerb. Wirtschaftlichkeit, Nachfrageorientierung, Qualität und Innovationen blieben auf der Strecke. Die Wirtschaft war so international kaum wettbewerbsfähig.

Wer hat die DDR befreit?

In der Geschichtswissenschaft wird hervorgehoben, dass das Kriegsende damals für die meisten Deutschen eine Niederlage bedeutete. In der DDR wurde die Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus in Erinnerung an den 8. Mai 1945 als Tag der Befreiung gefeiert.

Wie viel verdient ein Arzt in der DDR?

Neben der schlechten Ausstattung der Krankenhäuser bemängelten viele Mediziner den niedrigen Lohn. So verdiente ein Arzt beim Berufseinstieg um die 830 DDR-Mark. Das durchschnittliche Arbeitseinkommen lag Mitte der 1980er-Jahre mit 1.140 DDR-Mark deutlich höher.

Wie hoch war der Stundenlohn in der DDR?

Der Stundenlohn auf den Großwerften lag in der DDR (ohne Ostberlin) in Lohngruppe V bei 144 Pfennig und in Lohngruppe VIII bei 270 Pfennig.

Wie viel verdient ein Lehrer in der DDR?

Mitte der 80er Jahre zahlten einzelne Hochschulen im Durchschnitt einen Jahres- betrag von über 1.000 DDR-Mark je Professor aus. Der Spitzenwert lag bei rd. 1.250 DDR-Mark.