Warum muss der Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen versteuern?

Gefragt von: Maren Barth-Jacobs
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Ist die PV-Anlage als Gewerbe angemeldet oder fällt sie in die Kleinunternehmerregelung, muss der Gewinn aus der Photovoltaik versteuert werden. Dazu zählt auch der Eigenverbrauch. Gilt die Photovoltaik nur als Liebhaberei, entfällt die Steuer auf den Eigenverbrauch.

Warum muss ich selbst erzeugten Strom versteuern?

Selbst erzeugter Photovoltaik-Strom, den Sie nutzen, hat einen Wert, der zu Ihrem Einkommen dazu zählt. Das müssen Sie versteuern. Sollten Sie einen Teil des selbst erzeugten Solarstroms an andere verkaufen, gelten Sie als Unternehmer. Sobald Sie Gewinn durch Verkauf erzielen, fällt Einkommensteuer an.

Ist PV Eigenverbrauch steuerpflichtig?

Neu: Keine Umsatzsteuer auf Eigenverbrauch ab 2023

Ab 2023 ändert sich aber eines: Wenn Deine neue PV-Anlage steuerbegünstigt ist und Du sie zum Nullsteuersatz gekauft hast, musst Du den Teil des erzeugten Stroms, den Du selbst verbrauchst (Eigenverbrauch), nicht mehr versteuern.

Wer muss Eigenverbrauch versteuern?

Wer selbst erzeugten Strom einspeist und dafür eine Einspeisevergütung erhält, gilt steuerlich als Unternehmer:in. Bisher galt: Auf den verkauften Strom und auf den Eigenverbrauch fällt eine Umsatzsteuer an, Gewinne müssen über die Einkommenssteuererklärung an das Finanzamt gemeldet werden.

Wie wird der Eigenverbrauch steuerlich behandelt?

Wird der Umsatz aus der Photovoltaikanlage nicht dem Finanzamt gemeldet, so stuft dieses den Betreiber als Kleinunternehmer ein. Die Obergrenze beträgt einen Umsatz von bis zu 22.000 Euro. Kleinunternehmer dieser Stufe sind nicht umsatzsteuerpflichtig.

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Ist Eigenverbrauch steuerpflichtig 2023?

Die Einspeisung und der Eigenverbrauch von Solarstrom ist für Betreiber vieler Photovoltaikanlagen rückwirkend ab 2022 steuerfrei. Für Lieferung und Installation von Solarpanels und Stromspeichern fällt ab 2023 keine Umsatzsteuer mehr an.

Was ändert sich 2023 bei Photovoltaik steuerlich?

I 2023 S. 7) hat der Gesetzgeber einen neuen Absatz 3 in § 12 Umsatzsteuergesetz (UStG) angefügt. Nach § 12 Absatz 3 Nummer 1 Satz 1 UStG ermäßigt sich die Steuer auf 0 Prozent für die Lieferungen von Solarmodulen an den Betreiber einer Photovoltaikanlage.

Wie ermitteln das Finanzamt den Eigenverbrauch Photovoltaikanlage?

Photovoltaik – Wie wird der Eigenverbrauch berechnet? Den Eigenverbrauch bei einer PV-Anlage kann man einfach berechnen, indem man den Einspeisezähler abliest und die eingespeiste Energie von der erzeugten Energie (PV-Zähler) subtrahiert.

Was kostet mich mein selbst erzeugter Strom?

Ab dem 30. Juli 2022 liegt die aktuelle Solarvergütung bei 8,6 Cent pro Kilowattstunde bei Anlagen mit weniger als 10 kWp. Für größere Anlagen liegt die aktuelle Solarvergütung bei 7,5 Cent pro kWh (Anlagen kleiner als 40 kWp).

Ist Eigenverbrauch Gewinn?

Eigenverbrauch: Selbst verbrauchter Strom zählt ebenfalls zu den Betriebseinnahmen und unterliegt damit der Einkommensteuer.

Wann ist PV-Anlage steuerfrei?

Für kleinere Solaranlagen müssen ab dem 1. Januar 2023 keine Einkommenssteuer und keine Umsatzsteuer mehr gezahlt werden. Bisher war die Stromerzeugung mit PV-Anlagen mit ziemlich viel Papierkram verbunden. Mit der neuen steuerlichen Entlastung ebnet die Bundesregierung deshalb den Weg für viele Umweltbewusste.

Wie viel KW Photovoltaik ist steuerfrei?

Alle Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung bis 30 kWp auf Einfamilienhäusern sind automatisch von der Einkommenssteuerpflicht befreit. Für die Lieferung und die Installation von PV-Anlagen gilt seit 1. Januar 2023 ein Steuersatz von null Prozent.

Wie wird selbst erzeugter Strom verrechnet?

Der Eigenverbrauch kann einfach errechnet werden, indem man die eingespeiste Energie (Einspeisezähler) von der erzeugten Energie (PV-Zähler) abzieht. Die Abrechnung des Eigenverbrauchs mit dem Verteilnetzbetreiber ist in der Regel unkompliziert.

Ist selbst erzeugter Strom kostenlos?

Das Einspeisen des erzeugten Stroms bringt dem PV-Anlagen-Betreiber keine bzw. nur sehr geringe Vorteile. Sinnvoller ist es stattdessen, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen. Zum Vergleich: Der Zukauf einer kWh Strom kostet rund 28 Cent, die Kosten für die selbst erzeugte kWh Strom liegen bei 9-12 Cent.

Wann lohnt sich die Kleinunternehmerregelung bei Photovoltaik?

Wann greift die Kleinunternehmerregelung bei Photovoltaik? Die Kleinunternehmerregelung (§19 UstG) ist eine steuerliche Erleichterung, wenn Sie geringe Umsätze erzielen. Ihr Vorjahresumsatz darf bei maximal 22.000 Euro brutto liegen und im laufenden Kalenderjahr 50.000 Euro Umsatz nicht überschreiten.

Warum lohnt sich ein Stromspeicher nicht?

Dieser hohe Ladezustand beschleunigt die Alterung der Batterie, die ungenutzte Kapazität kostet unnötig Geld und verschwendet Rohstoffe und Ressourcen, die bei der Produktion des Speichers aufgewendet werden. Ein richtig ausgelegter Speicher führt zu einem deutlich höheren Eigenverbrauch des Solarstroms.

Welchen kWh Preis für Eigenverbrauch?

Aktuell gibt es bei einer Leistung bis zu zehn Kilowattpeak (kWp) nur noch rund sieben Cent je Kilowattstunde aus der eigenen PV-Anlage – beim Eigenverbrauch könnte man dagegen mit 32,16 Cent kalkulieren, die man je Kilowattstunde nicht ausgeben muss. So hoch lag 2021 laut BDEW der durchschnittliche Strompreis.

Wie viel Solarstrom darf ich selber nutzen?

Produziert deine 10 kWp Anlage 9.000 kWh Strom pro Jahr, bei einem jährlichen Haushaltsverbrauch von 4.500 kWh, kannst du bis zu 3.500 kWh Solarstrom als Eigenverbrauch selbst nutzen.

Was kostet ein Steuerberater für PV-Anlage?

PV-Steuerpaket für PV-Anlagen bis max. 100 kWp zu einer Pauschalgebühr von 150,– EUR (+ Ausl. + USt) an.

Wie Photovoltaikanlage in Steuererklärung angeben?

Bei Ihren mit der Photovoltaikanlage erzielten Einnahmen handelt es sich um Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Diese tragen Sie in der Anlage G ein und geben diese gemeinsam mit Ihrer Einkommensteuererklärung ab.

Ist Solarstrom vom eigenen Dach überhaupt noch rentabel?

Die gute Nachricht: Sonnenenergie vom eigenen Hausdach kann sich durchaus lohnen – wenn man den Großteil des produzierten Stroms selbst verbraucht. Studien zeigen: Je nach Größe und persönlichem Stromverbrauch hat sich eine Photovoltaik-Anlage nach zehn bis 14 Jahren amortisiert.

Was sie ab 2023 noch von Photovoltaikanlagen absetzen können?

Kosten sind nicht absetzbar

Weder Einnahmen noch Betriebskosten und Abschreibung kommen also in die Steuererklärung. Wurde die Anlage vor 2022 angeschafft, gilt das ab der Steuererklärung für das Jahr 2022.

Wie bekommt man die Mehrwertsteuer bei einer Photovoltaikanlage Zurück 2023?

Dank des neuen Jahressteuergesetzes werden ab dem 01.01.2023 0 Prozent MwSt. auf den Kauf von PV-Anlagen bis 30 kWp und PV-Speicher fällig. Dadurch ist es nicht mehr nötig, die Regelbesteuerung zu wählen, um die gezahlte Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf den Anlagenkauf erstattet zu bekommen.

Wann Eigenverbrauch versteuern?

Wann müssen Steuern bei Photovoltaik-Eigenverbrauch gezahlt werden? Wenn Ihre Photovoltaik-Anlage Strom ins öffentliche Netz einspeist und Sie die Einspeisevergütung dafür erhalten, dann betreiben Sie eine gewerbliche Tätigkeit. Diese unterliegt der Steuerpflicht. Seit 2020 gibt es allerdings die Liebhabereiregelung.