Warum sind Beamte nicht gesetzlich krankenversichert?

Gefragt von: Stanislaw Diehl
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Es ist ein Irrtum, dass sich Beamte nicht gesetzlich versichern können. Beamte unterliegen selbst bei niedrigeren Einkommen nicht wie andere Arbeitnehmern der Versicherungspflicht einer GKV und können zwischen PKV und GKV wählen. Das heißt Ihnen stehen auch die gesetzlichen Kassen offen.

Kann ein Beamter gesetzlich krankenversichert sein?

Beamte haben das Privileg zu Beginn Ihrer Karriere zu entscheiden, ob Sie eine gesetzliche oder private Krankenversicherung abschließen wollen. Diese Entscheidung können Sie anders als Angestellte unabhängig vom Einkommen treffen. Entscheiden sich Beamte für die GKV, so sind Sie freiwillig gesetzlich krankenversichert.

Warum sind Beamte von der Versicherungspflicht befreit?

Beamte haben einen Anspruch auf Beihilfe: das bedeutet, dass sich der Dienstherr wegen der Fürsorgepflicht an den Gesundheitskosten beteiligt. Deshalb ist eine private Krankenversicherung für Beamte in der Regel deutlich günstiger als die Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse.

Sind Beamte immer privat krankenversichert?

Die private Krankenversicherung PKV ist für Beamtinnen und Beamte oftmals die erste Wahl. Eins aber gleich vorweg: Laut Sozialversicherungsrecht ist jemand, der verbeamtet ist, nicht zu einer privaten Krankenversicherung verpflichtet. Grundsätzlich haben Beamten freie Wahl bei der Krankenversicherung.

Warum lohnt sich für Beamte eine private Krankenversicherung?

Der wesentliche Grund für die Wahl der privaten Krankenversicherung bei Beamten besteht darin, dass die Beihilfe einen Teil der Krankheitskosten übernimmt. Die Beihilfe wird Ihnen durch Ihr Bundesland oder bei Bundesbeamten durch die Bundesbeihilfe zur Verfügung gestellt.

Private Krankenversicherung für Beamte (2020): Was lohnt sich mehr? privat oder gesetzlich?

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Ist Beihilfe besser als GKV?

Durch ihren Anspruch auf Beihilfe benötigen sie im Rahmen ihres PKV-Tarifs nur eine sogenannte Restkostenabdeckung. Dadurch kommt es bei den meisten Beamten finanziell zu einer deutlichen Entlastung gegenüber einer alternativen Absicherung in der gesetzlichen Krankenkasse.

Warum haben Beamte so viele Vorteile?

Vorteile für Beamtinnen und Beamte

Der sicherlich größte Vorteil heißt Sicherheit. Als Beamtin oder Beamter bist du auf Lebenszeit unkündbar. Du musst keine Angst davor haben, dass beispielsweise das Unternehmen, für das du arbeitest, in finanzielle Probleme gerät und dich entlassen muss.

Wer bezahlt die Krankenkasse bei Beamten?

Wenn Beamte sich freiwillig gesetzlich versichern, zahlen Sie in der Regel den ermäßigten Beitragssatz von 14 Prozent plus Zusatzbeitrag. Diesen Gesamtbeitrag zur gesetzlichen Krankenkasse müssen sie jedoch aus eigener Tasche finanzieren, trotz einem Beihilfeanspruch durch den Dienstherrn.

Wie viel kostet die gesetzliche Krankenversicherung für Beamte?

Die kosten einer privaten Krankenversicherung für Beamte beginnen bei 190 Euro und können bis zu 350 Euro im Monat betragen. Die genaue Höhe der Beiträge hängt von mehreren Faktoren ab, wie etwa dem Beihilfesatz, dem Alter und den gewünschten Leistungen.

Wer bezahlt die Krankenversicherung der Beamten?

Beamte haben einen Anspruch auf Beihilfe vom Bund bzw. Bundesland. D.h. ein Anteil von mindestens 50 Prozent Ihrer Krankheitskosten wird durch die Beihilfe des Dienstherrn getragen.

Welche Versicherungen zahlen Beamte nicht?

Wir wissen immerhin schon mal, dass Beamte auch Steuern zahlen. Doch Polizisten, Staatsanwälte, Verwaltungsbeamte und alle anderen „Staatsdiener“ müssen keine Sozialabgaben zahlen. Das nennt sich Versicherungsfreiheit. Es werden also keine Beiträge zur Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung fällig.

Bin ich als Beamter pflichtversichert?

Erstmals in der deutschen Sozialgeschichte besteht seit 1. Januar 2009 für alle Bürgerinnen und Bürger die Pflicht, eine Krankenversicherung abzuschließen. Dies gilt auch für Beamte.

Ist man als Beamter von der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht befreit?

Beamte und sonstige beamtenähnlich Beschäftigte bleiben in einer Zweitbeschäftigung als Arbeitnehmer rentenversicherungsfrei, sofern die Versorgungsanwartschaft aufgrund einer Gewährleistungsentscheidung ausdrücklich auf diese Zweitbeschäftigung erstreckt wird.

Wo sind die meisten Beamten versichert?

Die PKV ist für Beamtinnen und Beamte traditionell erste Wahl: 93 Prozent von ihnen sind privat versichert. Dafür gibt es gute Gründe. Um die Staatsbediensteten in der Gesetzlichen Kasse zu halten, haben einige Bundesländer nun eine Art Arbeitgeberzuschuss eingeführt.

Wie ist die Frau eines Beamten krankenversichert?

Ehepartner von Beamten benötigen eine eigene PKV

Da sie jedoch hohe Beihilfeansprüche von 70 – und in manchen Bundesländern sogar 85 Prozent haben, ist ihre private Krankenversicherung besonders günstig. Denn der Versicherer muss lediglich 30 (oder 15) Prozent der Restkosten decken.

Sind Beamte Pflegeversichert?

Pflegeversicherungen für Beamte: Kurz erklärt

Ob Polizist, Lehrer oder Richter: Für Beamte in Deutschland ist eine Pflegeversicherung verpflichtend. Die Mehrzahl der Beamten ist privat krankenversichert und folglich über die private Pflegepflichtversicherung (PPV) versichert.

Was zahlt ein Lehrer an Krankenversicherung?

Wie hoch sind die Kosten in der privaten Krankenversicherung für Lehrer? Die Kosten für die private Krankenversicherung für Lehrer liegen für einen 25- bis 30-jährigen Angestellten oder Beamten bei etwa 200 bis 300 Euro im Monat. Für Selbstständige bei etwa 400 bis 600 Euro monatlich.

Wie heißt die Krankenversicherung bei Beamten?

Mit der Beihilfe übernimmt Ihr Dienstherr einen Teil Ihrer Krankheitskosten. Der verbleibende Teil muss mit einem beihilfekonformen Tarif einer privaten Krankenversicherung abgesichert werden – zum Beispiel bei der DBV. Einzelne Bundesländer lassen Beamten die Wahl zwischen individueller und pauschaler Beihilfe.

Was wird von der Beihilfe nicht übernommen?

Die Beihilfe ergänzt lediglich die zumutbare Eigenvorsorge. Die beihilfeberechtigte Person muss daher für die von der Beihilfe nicht übernommenen Kosten für Behandlungen, Medikamente und ähnliches selbst aufkommen. In der Regel wird deshalb eine entsprechende private Krankenversicherung abgeschlossen.

Was wird bei Beamten vom Lohn abgezogen?

Anders als bei Angestellten im öffentlichen Dienst werden Beamt:innen von ihrer Besoldung keine Sozialversicherungsbeiträge – Renten-, Arbeitslosen-, Pflegeversicherung – abgezogen, sondern nur Steuern und die Beiträge zur Krankenversicherung.

Was spricht gegen Beamtentum?

Der größte Nachteil, der sich aus dem Beamtendasein ergibt, ist für die meisten das nicht vorhandene Streikrecht. Arbeitnehmerrechte - Diese sind erheblich eingeschränkt. Sie dürfen als Beamter Ihre Arbeit nicht niederlegen, um für bessere Bedingungen zu kämpfen.

Warum haben Beamte mehr Netto?

Außerdem haben sie deutlich mehr Netto vom Brutto, weil sie keine Sozialabgaben wie Arbeitslosenversicherung zahlen müssen. Und einer der größten Vorteile: Beamte kriegen keine Rente, sondern eine Pension. Sie zahlen also nicht in die Rentenkasse ein, sondern kriegen ihr Geld im Alter direkt vom Staat.

Warum sind Beamte besser gestellt als Angestellte?

Und ein ganz wesentlicher Vorteil, den Beamte gegenüber Angestellten haben: Sie zahlen keine Sozialversicherungsbeiträge, wie beispielsweise Arbeitslosen- und Rentenversicherung. Denn Beamte brauchen für ihr Alter nicht selbst vorsorgen, denn die Pension der Beamten wird allein aus Steuern finanziert.

Warum keine Beihilfe für GKV?

Bei einer freiwilligen gesetzlicher Versicherung zahlt die Beihilfe nicht. Denn GKV-Leistungen sind Sachleistungen und decken den Leistungsbedarf bereits voll ab. Insofern erübrigt sich finanzielle Beihilfe.

Kann ich als Beamter in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln?

Beamte, Selbständige und Freiberufler haben nur dann die Möglichkeit zur Rückkehr in die GKV, wenn sie ihr Gewerbe bzw. ihren Beamtenstatus aufgeben und eine Tätigkeit als Angestellte aufnehmen.