Warum werden kalkulatorische Kosten verrechnet?

Gefragt von: Christopher Neumann
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Kalkulatorische Kosten müssen in der Kostenrechnung verrechnet werden, damit der tatsächliche Werteverzehr unabhängig von bilanzpolitischen Maßnahmen und von handels- und steuerrechtlichen Vorschriften ermittelt werden kann.

Warum gibt es in der Kostenrechnung kalkulatorische Kosten?

Kalkulatorische Kosten dienen Unternehmen dazu, Preiskalkulationen vorzunehmen und die Kostenrechnung genauer darzustellen. Die kalkulatorischen Kosten ermöglichen es Ihnen, unabhängig von handels- und steuerrechtlichen Vorschriften den Werteverzehr zu ermitteln. Dadurch wird das unternehmerische Risiko gesenkt.

Wie werden kalkulatorische Kosten verrechnet?

Für die Berechnung wird die jeweils ortsübliche Miethöhe vergleichbarer Räume herangezogen. Damit die tatsächliche Wertminderung des Anlagevermögens beziehungsweise der Produktionsfaktoren wie Maschinen, Computer oder Fahrzeuge erfasst wird, werden kalkulatorische Abschreibungen in der Kostenrechnung verrechnet.

Warum berechnet man kalkulatorische Zinsen?

Kalkulatorische Zinsen sind im Rechnungswesen dazu gedacht, die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens darzustellen. Dazu werden die errechneten fiktiven Zinsen von dem operativen Gewinn abgezogen. Das Unternehmen kann dann sehen, welchen Gewinn es über die Zinsen des Kapitalmarktes heraus erwirtschaftet hat.

Was sind verrechnete Kosten?

Verrechnete Kosten, - 1. den Kostenstellen aus den Plankosten der geplanten Leistung auf die Plankosten der tatsächlich erbrachten Leistung umgerechnete (verrechnete) Kosten.

Kalkulatorische Kosten - einfach erklärt

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Was gehört zu den kalkulatorischen Kosten?

Was sind kalkulatorische Kosten? Kalkulatorische Kosten sind fiktive Kosten, denen kein oder kein gleichwertiger Aufwand gegenübersteht. Sie umfassen verschiedene Kostenarten wie Miete, Zinsen, Wagnisse, Abschreibungen oder den Unternehmerlohn und setzen sich insgesamt aus Zusatzkosten und Anderskosten zusammen.

Sind kalkulatorische Kosten Gemeinkosten?

Typische Kostenträgergemeinkosten sind: kalkulatorische Zinsen und kalkulatorische Abschreibungen, Gehälter und Sozialkosten, Energie- und Reinigungskosten, Steuern, Gebühren und Beiträge. Man unterscheidet echte und unechte Gemeinkosten. Echte Gemeinkosten können der Bezugsgröße nicht direkt zugerechnet werden.

Warum rechnet man in der Kostenrechnung nicht mit den tatsächlich gezahlten Zinsen?

In der Finanzbuchhaltung werden als Aufwand nur die tatsächlich gezahlten Zinsen (für Fremdkapital) verrechnet. In der Kostenrechnung dagegen müssen kalkulatorische Zinsen auf das gesamte betriebsnotwendige Kapital verrechnet werden, also auch auf das Eigenkapital.

Warum kalkulatorische Abschreibung?

Die kalkulatorische Abschreibung dient unternehmensinternen Zwecken und soll den tatsächlichen Werteverzehr beispielsweise einer Maschine möglichst korrekt erfassen. Hierbei geht es also um eine verursachungsgerechte Verteilung der Kosten.

Was drücken kalkulatorische Zinsen aus?

Kalkulatorische Zinsen sind eine Kostenart, die sich z.T. aus Anderskosten, z.T. aus Zusatzkosten zusammensetzt. Mit kalkulatorischen Zinsen soll das zur Erfüllung des Betriebszwecks notwendige, in Vermögensgegenständen gebundene Kapital (betriebsnotwendiges Kapital) verzinst werden.

Was ist das Besondere an kalkulatorischen Kosten?

Bei kalkulatorischen Kosten handelt es sich um Kosten denen entweder ein Aufwand in abweichender Höhe (Anderskosten) oder kein Aufwand (Zusatzkosten) gegenübersteht. Kalkulatorische Kosten beruhen dabei nicht auf tatsächlichen Zahlungsvorgängen, sondern lediglich auf einem fiktiven theoretischem Aufwand.

Warum berechnet man einen kalkulatorischen Unternehmerlohn?

Der kalkulatorische Unternehmerlohn ist ein Teil der kalkulatorischen Kosten. Er dient dazu, Einzelunternehmer:innen oder Gesellschafter:innen in Personengesellschaften einen fiktiven Lohn zuzuschreiben, damit man diesen in der Kostenrechnung berücksichtigen kann. Die Grundlage ist in der Regel ein vergleichbarer Lohn.

Wie werden kalkulatorische Kosten gebucht?

kalkulatorische Kosten an Verrechnungskonto kalkulatorische Kosten wird erreicht, dass in die Kostenrechnung der kalkulatorische Wert eingeht, andererseits aber bei der Zusammenführung von Betriebsergebnis und Gesamtergebnis (GuV-Ergebnis) der in der Kostenrechnung kalkulatorisch gebuchte Betrag wieder neutralisiert ...

Sind kalkulatorische Kosten variable Kosten?

Der kalkulatorische Unternehmerlohn hat Fixkostencharakter, während die Position „Kalkulatorischer Gewinn und Wagnis“ leistungsbezogen ist und somit die Charakteris- tik von variablen Kosten hat.

Was ist das kalkulatorische Ergebnis?

Unter kalkulatorischen Kosten versteht man in der Betriebswirtschaftslehre und im Rechnungswesen Kostenarten, denen gar kein oder kein gleich hoher Aufwand gegenübersteht. Kalkulatorische Kosten fallen nur rechnerisch an, sie werden tatsächlich nicht bezahlt. Pendant sind die kalkulatorischen Erlöse.

Was ist Kostenkalkulation?

Um das Ganze etwas genauer auszudrücken: Eine Kalkulation ist jede Art der rechnungsbezogenen Zusammenfassung von Kosten. Das bedeutet, dass man anhand einer Kalkulation bewerten kann, ob ein Unternehmen Gewinn gemacht hat.

Wie funktioniert die kalkulatorische Abschreibung?

Die kalkulatorische Abschreibung ist eine Formel im Bereich der Finanzierung und Investition, bei der der Wertverlust eine Anschaffung berücksichtigt wird. Dies geschieht, indem man vom Anschaffungs- bzw. Wiederbeschaffungswert durch die Nutzungsdauer dividiert.

Warum wird die kalkulatorische Abschreibung von den Wiederbeschaffungskosten berechnet?

Der Wiederbeschaffungswert ist vor allem für die kalkulatorischen Abschreibungen wichtig. Diese werden gebildet, um den Werteverzehr zu berechnen. So kann die Substanzerhaltung eines Unternehmens verfolgt werden.

Warum spricht man bei der kalkulatorischen Abschreibung von Anderskosten?

Kalkulatorische Abschreibungen sind Anderskosten, denn den Kosten stehen Aufwendungen in anderer Höhe gegenüber. Liegen gar keine Aufwendungen (also auch nicht in anderer Höhe vor), so spricht man von Zusatzkosten. Kalkulatorische Unternehmerlöhne sind Zusatzkosten, denn ihnen stehen keine Aufwendungen gegenüber.

Warum sind die kalkulatorische Zinsen höher als Zinsaufwendungen?

Die kalkulatorischen Zinsen beziehen sich lediglich auf die Kosten von betriebsnotwendigem Kapital. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die kalkulatorischen Zinsen von den Fremdkapitalzinsen, die als Zinsaufwendungen verbucht werden, da sie nur für das Fremdkapital zu entrichten sind.

Warum werden kalkulatorische Zinsen nur auf betriebsnotwendiges Kapital angesetzt?

Die kalkulatorischen Zinsen sind Kosten für die Nutzung desbetriebsnotwendigen Kapitals. Diese sind also von den Fremdkapitalzinsen (Zinsaufwendungen), die ja nur für das Fremdkapital zu entrichten sind, zu unterscheiden (Anderskosten). In der Kostenrechnung ist die Herkunft des eingesetzten Kapitals unerheblich.

Wie setzen sich kalkulatorische Zinsen zusammen?

Um die Höhe der kalkulatorischen Zinsen zu ermitteln, muss man den Anschaffungs- bzw. Wiederbeschaffungswert einer Investition mit dem Wert 0,5 und anschließend mit dem kalkulatorischen Zinssatz multiplizieren. Dieses Ergebnis muss man dann durch den Wert 100 dividieren.

Welche Arten der Kostenrechnung gibt es?

Die Kostenrechnung besteht aus drei Stufen: Die Kostenrechnung ist in Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung gegliedert.

Was sind kalkulatorische Einnahmen?

Kalkulatorische Erlöse sind in der Betriebswirtschaftslehre und im Rechnungswesen Erlöse, denen kein eindeutiger Marktpreis gegenübersteht. Pendant sind die kalkulatorischen Kosten.

Sind Zinsen Einzelkosten oder Gemeinkosten?

Gemeinkosten im Beispiel:

Was gehört zu den Gemeinkosten: Miete. Abschreibungen. Zinsen.