Was bedeutet 13b?

Gefragt von: Meinolf Franz
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Der Paragraph 13b UStG bezieht sich auf die Umkehrung der Steuerschulden. Dabei muss nicht der Rechnungssteller, sondern der Leistungsempfänger die Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen. Dies gilt zum einen bei Geschäften mit ausländischen Firmen.

Wer zahlt die Steuer bei 13b?

Rechnungsstellung bei Wechsel der Steuerschuldnerschaft gemäß § 13 b UStG. Schuldet der Leistungsempfänger gemäß § 13b UStG die Umsatzsteuer, ist er verpflichtet, die Umsatzsteuer zu berechnen und an das Finanzamt abzuführen. Es handelt sich hierbei nicht um ein Wahlrecht!

Was ist 13b?

§ 13b Leistungsempfänger als Steuerschuldner. (1) Für nach § 3a Absatz 2 im Inland steuerpflichtige sonstige Leistungen eines im übrigen Gemeinschaftsgebiet ansässigen Unternehmers entsteht die Steuer mit Ablauf des Voranmeldungszeitraums, in dem die Leistungen ausgeführt worden sind.

Was sind 13b Leistungen?

Als Bauleistung gelten im Bereich des § 13b UStG alle Werklieferungen und sonstigen Leistungen im Zusammenhang mit Grundstücken, die der Herstellung, Instandsetzung oder Instandhaltung, Änderung oder Beseitigung von Bauwerken dienen.

Wer muss nach 13b abrechnen?

Jeder Unternehmer und Selbstständige ist Steuerschuldner und damit grundsätzlich zur Abgabe der Umsatzsteuer verpflichtet. Ausnahmen gelten für medizinische und Lehrberufe sowie für Kleinunternehmer. § 13 UStG regelt die Umsatzsteuerabgabe im Detail.

REVERSE-CHARGE-VERFAHREN | § 13b UStG erklärt! Theorie und Beispiele!

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Wann darf 13b angewendet werden?

von § 13b Abs. 2 Nr. 4 UStG von einem im Inland ansässigen Unternehmer im Inland erbracht, so ist der Leistungsempfänger nur dann Steuerschuldner, wenn er im Zeitpunkt des Leistungsbezugs Unternehmer ist und selbst nachhaltig Bauleistungen im o. b. Sinne erbringt oder erbracht hat (vgl.

Wann gilt 13b nicht?

Ein Wechsel der Steuerschuldnerschaft findet bei allen Reparatur- und Wartungsleistungen an Bauwerken oder Teilen von Bauwerken nur dann statt, wenn das Nettoentgelt für den einzelnen Umsatz die Bagatellgrenze von 500 EUR überschreitet (Abschn. 13b.2 Abs. 7 Nr. 15 UStAE).

Was fällt alles unter Bauleistung?

Bauleistungen sind alle Leistungen, die der Herstellung, Instandsetzung, Instandhaltung, Reinigung, Änderung oder Beseitigung von Bauwerken dienen.

Wann muss 13b auf Rechnung stehen?

Rechnungen nach § 13b schreiben – Das muss beachtet werden

Sie sind dazu verpflichtet, innerhalb von sechs Monaten nach Beendigung der Auftragsarbeit eine Nettorechnung zu stellen.

Warum gibt es 13b?

Warum hat man die Regelungen in § 13b UStG eingeführt? Aus folgenden Gründen: Sicherungsmaßnahme gegen Umsatzsteuerhinterziehung: Oft haben in der Vergangenheit ausländischen Subunternehmern Vorsteuer aus Rechnungen gezogen, die Umsatzsteuer jedoch nie abgeführt.

Was ist der Unterschied zwischen 13b und 48?

Ohne Vorlage einer gültigen § 13b Bescheinigung sollte der Bau(sub)unternehmer daher grds. keine Nettorechnung erteilen. Die § 48b EStG Bescheinigung dagegen wirkt in die entgegengesetzte Richtung. Sie dient nicht als Nachweis für den Bau(sub)unternehmer, sondern als Nachweis für den Kunden.

Was sind Fremdleistungen nach 13b?

Fremdleistungen nach §13b UStg

In diesen Fällen ist der Bezieher der Leistungen der Schuldner für die Umsatzsteuer: Werklieferungen und sonstige Leistungen eines im Ausland ansässigen Unternehmens (auch EU-Ausland)

Wie schreibe ich eine Rechnung nach 13b?

In der Rechnung muss ein Hinweis aufgeführt werden, dass der Leistungsempfänger die Umsatzsteuer nach § 13b UStG schuldet. z.B.:"Hiermit erlaube ich mir folgende Rechnung für Bauleistungen zu stellen. Die Umsatzsteuer für diese Leistung schuldet nach §13b UStG der Leistungsempfänger."

Was sind keine Bauleistungen nach 13b?

künstlerische Leistungen an Bauwerken, wenn sie sich unmittelbar auf die Substanz auswirken und der Künstler die Ausführung des Werks als eigene Leistung schuldet. Es liegt hingegen keine Bauleistung vor, wenn der Künstler lediglich Ideen oder Pläne zur Verfügung stellt oder die Ausführung eines Dritten nur überwacht.

Ist eine Reparatur eine Bauleistung?

Reparatur- und Wartungsleistungen an Bauwerken oder Teilen von Bauwerken sind bis zu einem Nettoentgelt für den einzelnen Umsatz von bis zu 500 EUR nicht als Bauleistung anzusehen.

Wann handelt es sich um eine Bauleistung?

Neben Gebäuden fallen sämtliche mit dem Erdboden fest verbundene sowie aufgrund ihrer Schwere auf ihm ruhende, aus Baustoffen oder Bauteilen hergestellte Anlagen unter den Begriff des Bauwerkes (zum Beispiel Straßen, Tunnel, Silos). Wird die Substanz des Bauwerkes verändert, handelt es sich um eine Bauleistung.

Sind Malerarbeiten Leistungen nach 13b?

Die Rechnung des leistenden Malerbetriebs muss zwingend mit Umsatzsteuer gestellt werden, da der Auftraggeber die bezogene Leistung (hier: Malerarbeiten) nicht seinerseits für eine eigene Bauleistung verwendet.

Wer zahlt die Umsatzsteuer bei Bauleistungen?

Grundsätzlich hat der Unternehmer, der eine Leistung erbringt, die Umsatzsteuer zu berechnen und abzuführen.

Wie bekomme ich eine 13b Bescheinigung?

Eine entsprechende Bescheinigung wird vom zuständigen Finanzamt ausgestellt, wenn ein Unternehmer nachhaltig Bauleistungen erbringt. Dies ist zumindest dann der Fall, wenn er mindestens 10 Prozent seines Weltumsatzes (Summe seiner im Inland steuerbaren und nicht steuerbaren Umsätze) als Bauleistungen erbringt.

Was passiert wenn man keine Freistellungsbescheinigung hat?

Was passiert wenn keine Freistellungsbescheinigung vorliegt? In dem Fall, dass keine Freistellungsbescheinigung vorliegt oder ausgestellt werden kann, ist der Unternehmer dazu verpflichtet, die Bauabzugssteuer anzumelden. Der Betrag von 15 % der jeweiligen Rechnung muss an das Finanzamt abgeführt werden.

Für was braucht man eine Freistellungsbescheinigung?

Die Freistellungsbescheinigung nach Paragraf 48b EStG dient der Vermeidung der Bauabzugsteuer. Die Bescheinigung hat zugleich eine wichtige Funktion bei der Umsatzsteuer, da sie zum Nachweis der Eigenschaft als Bauleistender bei der Umkehr der Steuerschuldnerschaft (§ 13b UStG) benötigt wird.

Was bedeutet die Steuerschuld geht auf den Leistungsempfänger über?

Mit dem Reverse-Charge-Verfahren kann die Steuerschuldnerschaft unter bestimmten Voraussetzungen auf den Leistungsempfänger übergehen. Das bedeutet: Das Unternehmen, das die Leistung erhält, muss die Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen.

Was fällt alles unter Reverse-Charge?

Voraussetzung von Reverse-Charge

Es liegt eine Werklieferung oder sonstige Leistung eines im Ausland ansässigen Unternehmens vor. Umsätze, die unter das Grunderwerbsteuergesetz fallen. Lieferung von Gas über das Erdgasnetz oder von Elektrizität durch im Ausland ansässige Unternehmen.

Was ist der Unterschied zwischen innergemeinschaftliche Lieferung und Reverse-Charge?

Bei dem Reverse-Charge-Verfahren wird die Steuerlast auf die Leistungsempfängerin oder den Leistungsempfänger übertragen, die wiederum die Umsatzsteuer an das Finanzamt im eigenen Land abführen müssen. Innergemeinschaftliche Lieferungen sind generell steuerfrei.

Wer zahlt die Steuer bei Reverse-Charge?

Das Reverse-Charge-Verfahren (Umkehrung der Steuerschuldnerschaft oder auch Abzugsverfahren) ist eine Sonderregelung bei der Umsatzsteuer. Nach diesem Spezialfall muss der Leistungsempfänger (Kunde) und nicht der leistende Unternehmer die Umsatzsteuer entrichten.