Was bedeutet Betrieb veräußert?

Gefragt von: Burghard Ott
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Von einer Betriebsveräußerung spricht man, wenn der ganze Betrieb mit seinen wesentlichen Betriebsgrundlagen gegen Entgelt in der Weise auf einen Erwerber übertragen wird, dass der geschäftliche Organismus fortgeführt werden kann und der Veräußerer die mit dem veräußerten Betriebsvermögen verbundene Tätigkeit aufgibt.

Was bedeutet der Betrieb wurde veräußert?

Eine Betriebsveräußerung liegt vor, wenn wesentliche Betriebsgrundlagen des Betriebes oder des Teilbetriebes in einem einheitlichen Vorgang auf den Erwerber entgeltlich oder teilentgeltlich übertragen werden. Ferner muss der gesamte Betrieb im Zeitpunkt der Übertragung noch bestehen und vom Erwerber fortführbar sein.

Was gilt als Veräußerung?

Unter Veräußerung versteht man in der Rechtswissenschaft die Übertragung des Eigentums an Sachen oder die Abtretung von Forderungen und sonstigen Rechten. Gegensatz ist die Anschaffung.

Was heißt veräußert oder Aufgabe?

Die Aufgabe des Betriebs gilt als Veräußerung des Betriebs (§ 16 Abs. 3 Satz 1 EStG). Die Betriebsaufgabe unterscheidet sich von der Betriebsveräußerung dadurch, dass bei der Betriebsveräußerung alle wesentlichen Betriebsgrundlagen an einen Erwerber veräußert werden.

Was ist bei der Betriebsaufgabe zu versteuern?

Als Unternehmer müssen Sie bei einer Betriebsaufgabe den Aufgabegewinn sowie den laufenden Gewinn versteuern. Der Aufgabegewinn entsteht durch stille Reserven, bei denen viele Wirtschaftsgüter in der Bilanz mit einem niedrigeren Wert als dem Verkehrswert angesetzt werden.

Was ist eine Veräußerung? Die steuerliche Sichtweise!

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Bis wann muss die Betriebsaufgabe erklärt werden?

der Steuerpflichtige die Betriebsaufgabe gegenüber dem Finanzamt ausdrücklich erklärt. Dabei kann die Aufgabe bis zu 3 Monate rückwirkend, auch über den Jahreswechsel hinaus, erklärt werden.

Wie lange darf eine Betriebsaufgabe dauern?

Wie lang ein angemessener Zeitraum sein darf, um noch als einheitlich zu gelten, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Als Faustregel kann generell von einem Zeitraum von ca. drei Monaten für Umlaufvermögen und bis zu zehn Monaten für die Veräußerung des Anlagevermögens ausgegangen werden.

Ist Veräußerung gleich Verkauf?

Es ist zugleich der umfassendste Begriff der Eigentumsübergabe bzw. -nahme, denn auch Schenkung und Tausch fallen darunter. Damit bedeutet Veräußerung mehr als Verkauf, denn ein solcher ist immer entgeltlich, eine Veräußerung muss es im Unterschied dazu nicht sein (siehe Schenkung).

Wann beginnt Betriebsaufgabe?

Die Betriebsaufgabe beginnt mit der ersten Handlung, die objektiv auf die Auflösung des Betriebs als selbständiger wirtschaftlicher Organismus gerichtet ist, wie z.B. die Einstellung der werbenden Tätigkeit.

Was passiert mit Forderungen bei Betriebsaufgabe?

Forderungen, für die Sie einen Zahlungsausfall erwarten, können Sie gleichzeitig auf null Euro abschreiben, was den Gewinn und die Steuerlast wieder mindert. Mit der Betriebsaufgabe wandern all diese Forderungen dann ins Privatvermögen, ohne weitere steuerliche Folgen.

Wie ermittelt man den Veräußerungsgewinn?

Als Veräußerungsgewinn wird der Betrag erfasst, um den der erzielte Erlös den Buchwert des veräußerten Wirtschaftsguts übersteigt. Dieser Veräußerungsgewinn für Wirtschaftsgüter des Anlage- oder des Umlaufvermögens fließt in den laufenden Betriebsgewinn ein.

Was fällt unter Veräußerungsgewinn?

Der Veräußerungsgewinn ist der Betrag, um den der Veräußerungspreis nach Abzug der Veräußerungskosten den Wert des Betriebsvermögens oder den Wert des Anteils am Betriebsvermögen (bei Mitunternehmern) übersteigt (§16 Absatz 2 EStG).

Ist Veräußerung auch Schenkung?

Wenn die Eigentümer nicht nur den "Verkauf", sondern die "Veräußerung" einem Zustimmungserfordernis unterstellt haben, umfasst dies alle Rechtsgeschäfte unabhängig davon, ob diese entgeltlich oder aber unentgeltlich erfolgen. Deshalb fallen auch Schenkungen unter den Begriff der Veräußerung.

Ist ein Veräußerungsgewinn Gewerbesteuerpflichtig?

Veräußerungsgewinne unterliegen nur dann als laufende Gewerbeerträge (§ 7 GewStG) der Gewerbesteuer, wenn der bisherige Betrieb durch die Veräußerung fortbesteht (Unternehmensidentität).

Wie funktioniert eine Betriebsaufgabe?

Von Betriebsaufgabe ist dann die Rede, wenn Sie Ihre betriebliche Tätigkeit endgültig einstellen. Ihr Betrieb existiert danach nicht mehr als „lebender Organismus des Wirtschaftslebens“. Sie teilen alle wesentlichen Grundlagen des Unternehmens auf oder überführen diese in Ihr Privatvermögen.

Ist Aufgabegewinn laufender Gewinn?

Aufgabegewinn ist von den laufenden Gewinnen abzugrenzen. Denn Veräußerungs- und Aufgabegewinn sind steuerbegünstigt und unterliegen nicht der Gewerbesteuer. Bei ihnen werden die mit der Veräußerung oder Aufgabe zusammenhängenden Veräußerungs- oder Aufgabekosten berücksichtigt.

Wie hoch ist der Freibetrag bei Betriebsaufgabe?

Der Freibetrag beträgt seit dem 01.01.2004 45.000,– € (bisher: 51.200,– €). Gewährt wird der Freibetrag nur, wenn der Steuerpflichtige sein 55. Lebensjahr vollendet hat oder dauernd berufsunfähig ist.

Ist Betriebsaufgabe umsatzsteuerpflichtig?

Aufgabegewinn. Der Aufgabegewinn aus der Veräußerung ist grundsätzlich nicht gewerbesteuerpflichtig, unterliegt jedoch der Umsatzsteuer. Im Regelfall kann der Aufgabegewinn steuergünstig in das Privatvermögen überführt werden, wenn die Betriebsaufgabe im Vorhinein bereits gut geplant wurde.

Was passiert mit Schulden bei Betriebsaufgabe?

Nach einer Betriebsaufgabe oder einer Betriebsveräußerung bleiben betrieblich begründete Verbindlichkeiten Betriebsschulden, soweit sie nicht durch Verwertung des Aktivvermögens getilgt werden konnten und nicht auf Entnahmen beruhen, die in der Zeit zwischen Betriebsaufgabe und Vollbeendigung erfolgt sind.

Was heißt etwas veräußern?

Bedeutungen: [1] gegen Geld abgeben, verkaufen. Synonyme: [1] abstoßen, verkaufen, umgangssprachlich: zu Geld machen, an den Mann bringen.

Was versteht man unter der Veräußerung einer Sache?

Wird das Eigentum an etwas von einer Person oder einem Unternehmen auf eine andere Person oder ein anderes Unternehmen übertragen, spricht man von einer Veräußerung.

Wann muss Veräußerungsgewinn versteuert werden?

Dieses habe korrekt festgestellt, dass ein Veräußerungsgewinn immer zum Zeitpunkt der Veräußerung verwirklicht wird. Deshalb müsse die Steuer auf den Gewinn auch dem Kalenderjahr zugerechnet werden, in dem der Unternehmensverkauf stattfand.

Wer hilft bei einer Geschäftsaufgabe?

Wenn Sie Ihr Gewerbe abgemeldet haben, können Sie sich als Privatperson bei lokalen Schuldnerberatungsstellen beraten lassen.

Was passiert mit Warenbestand bei Betriebsaufgabe?

Häufig findet sich für den restlichen Warenbestand (Güter des Umlaufvermögens) kein Käufer mehr und wird entnommen, d.h. in den privaten Bereich überführt. Dieser Warenbestand muss mit dem Teilwert (in etwa dem Wiederbeschaffungswert) angesetzt werden, der in den Gewinn fällt.

Was gehört in den Aufgabegewinn?

Aufgabegewinn ist der Betrag, um den die Summe der gemeinen Werte der in das Privatvermögen überführten Wirtschaftsgüter zuzüglich etwaiger Veräußerungspreise abzüglich der Veräußerungskosten den Wert des Betriebsvermögens übersteigt.