Was bedeutet bürgen für eine Wohnung?

Gefragt von: Lars Stadler-Hanke
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Ein Bürge übernimmt mit einer Mietbürgschaft die Verpflichtungen des Mieters gegenüber dem Vermieter. Wenn also die Miete ausbleibt oder der Mieter Schäden in der Wohnung verursacht hat, springt der Bürge stets ein.

Wann muss Bürge zahlen Miete?

Ganz einfach: Der Bürge ist im Schadensfall zur Schadensregulierung verpflichtet. Das bedeutet: Hat der Mieter seine Miete oder Nebenkosten nicht gezahlt oder etwas in der Wohnung kaputt gemacht, muss der Bürge dem Vermieter das Geld dafür zahlen. Das ist für Privatbürgen natürlich ein hohes Risiko.

Was bedeutet es für jemanden zu Bürgen?

Als Bürge stehst Du für einen anderen Menschen finanziell gerade, wenn der nicht mehr zahlen kann. Mit einer Bürgschaft bekommt Dein Partner, Kind oder Freund einfacher einen Kredit oder eine Wohnung.

Wie bürgt man für eine Wohnung?

Um als Bürge eingesetzt werden zu können, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
  1. Die Person muss das 18. Lebensjahr vollendet haben.
  2. Die Person muss finanziell in der Lage sein, im Schadensfall für den Mieter einzuspringen. Dafür verlangen Vermieter in der Regel einen Nachweis.

Was wird bei einem Bürgen geprüft?

Einkommen: Die Bank prüft die Einkommenssituation des Bürgen, um sicherzugehen, dass er über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um im Bedarfsfall die Kreditverpflichtungen des Schuldners zu übernehmen.

Was bedeutet Bürgschaft? Einfach erklärt (Immobilien Definitionen)

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Ist es gefährlich zu Bürgen?

Eine Bürgschaft ist keine kleine Gefälligkeit, sondern ein knallharter Vertrag - und kann gar in die Pleite führen, warnt die Verbraucherzentrale. Banken lieben Bürgschaften - oft sind sie die Grundvoraussetzung für einen Kredit. Doch ein Bürge haftet mit seinem gesamten Besitz für die Schuld eines anderen.

Wird man als Bürge in der SCHUFA eingetragen?

Eine Bürgschaft wird in die jeweilige SCHUFA-Auskunft des Bürgen eingetragen. Zwar beeinflusst dieser Eintrag den SCHUFA-Score des Bürgen nicht negativ. Allerdings kann allein ein Eintrag an sich schon dafür sorgen, dass der Bürge von einigen Banken abgelehnt wird, wenn er selbst mal einen Kredit braucht.

Wer darf für mich Bürgen bei einer Wohnung?

Wenn also die Miete ausbleibt oder der Mieter Schäden in der Wohnung verursacht hat, springt der Bürge stets ein. Bürgen können Privatpersonen wie beispielsweise die Eltern oder gute Freunde des Mieters sein, aber auch eine Versicherung oder eine Bank.

Was muss ein Bürge vorlegen Wohnung?

Die Gefahr eines Mietausfalls ist für Vermieter allgegenwärtig. Zwar ist es üblich, die Bonität potenzieller Mieter zu prüfen und sich Dokumente wie Mietschuldenfreiheitsbescheinigungen und Gehaltsnachweise vorlegen zu lassen.

Welche Unterlagen für Bürgen?

In aller Regel brauchen Bürgen folgende Unterlagen:
  • Ausgefüllte Selbstauskunft.
  • Ausweiskopien.
  • Schufa-Auskunft.
  • drei aktuelle Verdienstnachweise.

Was passiert wenn ich Bürge?

Eine Bürgschaft endet, wenn die Bürgschaft den Bürgen ruinieren würde, in diesem Fall ist sie sittenwidrig. Eine Bürgschaft endet, wenn der Kreditnehmer stirbt und der Bürge Erbe des Hauptschuldners ist. Er erbt dann die Schulden des eigentlichen Kreditnehmers bei der Bank.

Welche Pflichten hat ein Bürge?

Der Bürge verpflichtet sich, die Forderung des Gläubigers zu erfüllen, sollte der Hauptschuldner nicht mehr zahlen können. Er sichert somit die Einhaltung des abgeschlossenen Vertrages gegenüber dem Gläubiger, sollte der Schuldner hierzu nicht mehr in der Lage sein.

Kann ich als Bürge eine Wohnung kündigen?

Eine Bürgschaft kündigen

Eine ordentliche Kündigung der Bürgschaft für die Miete ist nur wirksam, wenn der Vermieter die Möglichkeit hat, ordentlich das Mietverhältnis zu kündigen. Es müssen also auch hier, ähnlich dem Fall, wenn eine Bürgschaft widerrufen werden soll, bestimmte Voraussetzungen gegeben sein.

Kann man eine Bürgschaft wieder rückgängig machen?

Prinzipiell haben Verbraucher also bei einer Bürgschaft kein Widerrufsrecht. Es gibt allerdings Ausnahmen, denn unter bestimmten Voraussetzungen ist der Widerruf möglich. Dies gilt für den Fall, dass folgende Gegebenheiten vorzufinden sind: Bürgschaftsvertrag wurde außerhalb offizieller Geschäftsräume geschlossen.

Wie lange muss ein Bürge zahlen?

Für die Verjährung einer Bürgschaft gilt die dreijährige Regelverjährung nach § 199 BGB. Die Verjährungsfrist von drei Jahren beginnt mit Ende des Jahres, in dem der Anspruch des Bürgen entstanden ist.

Wie viele Bürgen für eine Wohnung?

Bei der Elternbürgschaft bürgen beide Eltern oder nur ein Elternteil bei dem Vermieter für das Kind, das in die Wohnung zieht. Auch andere volljährige Personen mit festem Einkommen und guter Bonität können eine Bürgschaft freiwillig übernehmen.

Welche einreden hat der Bürge?

Einreden des Bürgen

Dem Bürgen können eigene Einreden aus dem Bürgschaftsvertrag oder kraft Gesetzes zustehen oder er kann Einreden oder Gestaltungsrechte, die der Schuldner dem Gläubiger gegenüber erheben kann, geltend machen.

Wann ist eine Bürgschaft zu Ende?

Die Bürgschaft erlischt unter anderem, wenn der Gläubiger auf die Bürgschaft verzichtet, die Hauptforderung getilgt (§ 767 Absatz 1 BGB) oder der Bürge in Anspruch genommen wird, ein zusätzlich sicherndes Recht ohne Zustimmung des Bürgen aufgegeben wird oder der Bürge von einem vertragsmäßigen Kündigungsrecht Gebrauch ...

Kann der Vermieter eine Bürgschaft ablehnen?

Muss der Vermieter die Bürgschaft akzeptieren? Der Vermieter ist nicht verpflichtet, eine Mietkautionsbürgschaft als Sicherheit zu akzeptieren. Viele Vermieter stört an dieser Regelung, dass sie im Schadenfall nicht einfach auf die Kautionssumme zugreifen können, wie es bei einer Barkaution der Fall ist.

Kann man ohne Einkommen Bürgen?

Mietbürgschaft. Vor allem für junge Menschen, die über kein festes Einkommen verfügen, ist die Mietbürgschaft eine Alternative zur Barkaution. Bei dieser Form der selbstschuldnerischen Bürgschaft erhält der Vermieter kein Geld als Mietsicherheit, sondern eine Bürgschaftsurkunde.

Hat man als Bürge Nachteile?

Vor- und Nachteile einer Bürgschaft

Bürgen übernehmen finanzielles Risiko ohne Gegenleistung. Verhältnis zwischen Kreditnehmer*in und Bürg*in wird im Ernstfall außerordentlich belastet. Bürgschaften erlöschen nicht bei Tod der Bürg*innen, sondern werden als Nachlassverbindlichkeit vererbt.

Wie lange steht eine Bürgschaft in der Schufa?

Schufa: Wie lange werden die Einträge gespeichert? Die Daten liegen so lange bei der Schufa, wie ein Kredit oder auch eine Bürgschaft laufen. Haben Sie also die Raten eines Kaufs immer pünktlich beglichen und auch Ihren Kredit abbezahlt, löscht die Schufa diese Einträge mit Erledigung des Vorgangs.

Kann man aus einer Bürgschaft austreten?

Ein generelles Kündigungsrecht beinhaltet die Bürgschaft nur selten. Unter gewissen Umständen ist eine außerordentliche Kündigung bzw. vorzeitige Beendigung der Bürgschaft trotzdem möglich. Die Bürgschaft ist unter anderem vorzeitig kündbar, wenn eine bestehende emotionale Bindung vom Gläubiger ausgenutzt wurde.

Was wenn Bürge nicht zahlen kann?

Bürge zahlungsunfähig

Kommt der Bürge der Zahlungsaufforderung nicht nach, ist der Gläubiger gezwungen Zwangsmaßnahmen zu ergreifen. Das sind z.B. der gerichtliche Mahnbescheid mit anschließendem Vollstreckungsbescheid oder auch die Klage.

Was passiert wenn der Bürge verstirbt?

Eine Bürgschaft erlischt mit dem Tod des Bürgen nicht. Die Schulden des Verstorbenen werden dann zu persönlichen Schulden der Erben – auch wenn die Forderungen noch nicht fällig sind.