Was bedeutet passivieren in der buchhaltung?

Gefragt von: Gunther Heinemann-Vogt
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Mit einer Passivierung werden Vermögenswerte in die Passivseite der Bilanz aufgenommen. Zu den Passivposten der Bilanz gehören das Eigen- und das Fremdkapital sowie die passive Rechnungsabgrenzung.

Was wird passiviert?

Unter Passivierung versteht man in der Oberflächentechnik die spontane Entstehung oder gezielte Erzeugung einer nichtmetallischen Schutzschicht auf einem metallischen Werkstoff, welche die Korrosion des Grundwerkstoffes verhindert oder stark verlangsamt.

Was bedeutet passivieren und aktivieren?

Passivierung (Ggs. Aktivierung) ist der Ausweis eines bestimmten Geschäftspostens auf der Passivseite der Bilanz. Man unterscheidet im Handelsrecht: Unter Passivierung versteht man die Bildung oder Erhöhung eines Passivpostens in der » Handelsbilanz oder Steuerbilanz.

Wann muss eine Verbindlichkeit passiviert werden?

Die Passivierung kann nur erfolgen, wenn die Verbindlichkeit zum Bilanzstichtag rechtlich bzw. wirtschaftlich verursacht ist. Eine Verbindlichkeit bzw. der Anspruch auf Gegenleistung entsteht, soweit die Vertragspartner ihre vertraglichen Leistungen wie Übergabe der Ware oder des Werks usw.

Wann Passivierungspflicht?

Eine Passivierungspflicht besteht z.B. für Kreditverbindlichkeiten, Pensionsrückstellungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung. Gegensatz: Passivierungsverbot.

Immaterielle Vermögenswerte, Aktivierung, Aktivierungsfähigkeit | Externes Rechnungswesen

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Wann werden Gewinne realisiert?

Als realisiert gilt ein Erlös, Ertrag oder Gewinn nach herrschender Meinung der Fachliteratur erst, wenn eine Lieferung beim Gefahrenübergang vollzogen oder eine Leistung erbracht wurde.

Wann Drohverlustrückstellung?

Drohverlustrückstellungen müssen gebildet werden, wenn schwebende Geschäfte bestehen, aus denen konkret ein Verlust zu erwarten ist. Drohverlustrückstellungen müssen gebildet werden, wenn schwebende Geschäfte bestehen, aus denen konkret ein Verlust zu erwarten ist.

Wann ist eine Verbindlichkeit eine Verbindlichkeit?

Unter einer Verbindlichkeit wird die Verpflichtung eines Schuldners zur Leistungserbringung gegenüber seinem Gläubiger verstanden. Der Schuldner muss dem Gläubiger als verbindlich erbringen. Senden Sie einem Kunden eine Rechnung, ist diese verbindlich und Ihr Kunde ist verpflichtet sie zu begleichen.

Wann wird eine Rückstellung zur Verbindlichkeit?

Alle Verbindlichkeiten, die in ihrer Höhe, ihrem Zeitpunkt oder in ihrem Bestehen nach nicht sicher sind, werden als Rückstellungen bezeichnet. Oft verwechselt werden Rückstellungen mit Rücklagen, bei denen es sich jedoch nicht um Verbindlichkeiten (Fremdkapital) handelt, sondern um finanzielle Reserven (Eigenkapital).

Wann ist eine Verbindlichkeit zu bilanzieren?

Eine Verbindlichkeit zeichnet sich nach dem Bilanzsteuerrecht immer dadurch aus, dass ein Leistungszwang zwischen zwei Parteien besteht, bei dem die Erfüllung eine wirtschaftliche Belastung für den Schuldner darstellt. In einer Bilanz dürfen nur betriebliche Schulden erfasst werden.

Was bedeutet Aktivierung des Vorsteuerüberhangs?

Was bedeutet Aktivierung des Vorsteuerüberhangs? Was bedeutet Aktivierung des Vorsteuerüberhangs? Die Ausbuchung des Endbestandes für die Aktivseite der Bilanz. Die Ausbuchung des Endbestandes für die Aktivseite der Bilanz.

Was bedeutet Kosten aktivieren?

Die Bezeichnung Aktivierung kommt aus dem Rechnungswesen und ist ein buchhalterisches Verfahren, um Vermögenswerten, Rechnungsabgrenzungsposten und Korrekturposten, wie beispielsweise ein Fehlbetrag in der Bilanz zu erfassen. Außerdem kommt die Bezeichnung im Handelsrecht und Steuerrecht vor.

Welche Metalle passivieren?

Einige Metalle erzeugen zwar per Zufall von allein eine Passivschicht. Es kann sich jedoch lohnen, die Passivierung über ein Verfahren technisch herzustellen. Das ist vor allem bei Aluminium, Magnesium, Cadmium, Zink und Silber der Fall. Bei Aluminium spricht man dabei nicht von Passivierung, sondern von Eloxieren.

Was passiert beim Passivieren von Edelstahl?

Die Passivschicht bildet sich selbständig durch Reaktion des Chroms im Edelstahl mit Sauerstoff aus der Umgebung. Bei intaktem Edelstahl bedeckt die Passivschicht die gesamte Oberfläche vollständig und dicht. Sie allein schützt den sonst nicht beständigen Edelstahl vor Korrosion.

Wie wird Stahl passiviert?

Rostfreie Stähle. Bei rostfreien Stählen mit einem Chromgehalt von mehr als 12 % kann die natürliche Passivschicht durch die Verwendung von Passiviersäuren wie Salpetersäure und Zitronensäure deutlich verbessert werden. Durch diese Verfahren werden die freien Eisenanteile an der Oberfläche reduziert.

Wie passiviert man Edelstahl?

Das Passivieren von Edlstahl kann man durch eine entsprechende Säure, Salpeter– oder Zitronensäure, erreichen. Zusätzliches Elektropolieren ist ein weiterer Schritt um eine Verbesserung der Oberflächeneigenschaften zu erreichen.

Für welche Verbindlichkeiten sind Rückstellungen zu bilden?

Rückstellungen werden für drohende Verbindlichkeiten gebildet und gehören damit zum Fremdkapital. Sie werden als Aufwand gebucht, sind also erfolgsmindernd. Rücklagen gelten als gebundenes Eigenkapital und werden für drohende Verluste gebildet.

Sind Rückstellungen Verbindlichkeiten?

Rückstellungen sind periodenübergreifende Verbindlichkeiten, deren Zeitpunkt, Höhe und Bestehen der Inanspruchnahme ungewiss, aber wahrscheinlich, ist. Die Kostenursache liegt im aktuellen Geschäftsjahr.

Wie unterscheiden sich Rückstellungen von den Verbindlichkeiten?

Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten

Verbindlichkeitsrückstellungen) bilden den Hauptanwendungsfall der Rückstellungen. Sie unterscheiden sich von den Verbindlichkeiten, die dem Grunde und der Höhe nach gewiss sind, durch die Ungewissheit dem Grunde bzw. der Höhe nach in der zugrunde liegenden Verpflichtung.

Wann sind Verbindlichkeiten im Soll?

Die „Sollseite“ weist mithin eine Verbindlichkeit des Bankkunden, die „Habenseite“ eine Forderung aus. Wer auf einem Konto „im Soll steht“, nimmt einen Dispositionskredit oder eine Kontoüberziehung in Anspruch, wer „im Haben steht“, besitzt ein Guthaben.

Wann kann eine Verbindlichkeit ausgebucht werden?

Das Unternehmen kann die Einrede der Verjährung der Verbindlichkeit erheben, sofern der Lieferant nicht seine Forderung rechtskräftig (Urteil, unwiderrufener Vollstreckungsbescheid) feststellen gelassen hat. Die Verbindlichkeit kann ausgebucht werden.

Was sind Verbindlichkeiten aus LL?

Darunter fallen auch die so genannten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei um Verbindlichkeiten, die gegenüber Kunden und Lieferanten bestehen. Oft wird dieser Posten im Rechnungswesen auch als Verbindlichkeiten LuL, VLuL oder VLL abgekürzt.

Was ist eine Drohverlustrückstellung?

Drohverlustrückstellungen (DVR) sind eine Form der Rückstellungen. Sie sind für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu bilden. Ein solcher drohender Verlust liegt vor, wenn die zu erwartenden Aufwendungen aus einem schwebenden Geschäft die hieraus zu erwartenden Erträge übersteigen.

Was sind Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften?

Für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sind gemäß § 249 Abs. 1 HGB Rückstellungen für drohende Verluste zu bilden (Passivierungspflicht). Dabei können sich drohende Verluste sowohl aus einem schwebenden Vertrag zur Beschaffung von Wirtschaftsgütern und Dienstleistungen ergeben (sog.

Was sind Gewährleistungen ohne rechtliche Verpflichtung?

1.1 Gewährleistungen ohne rechtliche Verpflichtung

Dies sind Verpflichtungen, die der Unternehmer erfüllen wird, ohne dass dazu eine vertragliche oder gesetzliche Grundlage besteht (Kulanz).