Was erfährt der neue Arbeitgeber von der Krankenkasse?

Gefragt von: Herr Leonhard Wolter
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In der Praxis bedeutet das Folgendes: Der Arbeitgeber wird von dem neuen Mitarbeiter darüber informiert, bei welcher Krankenkasse er versichert sein möchte. Der Arbeitgeber meldet den Beschäftigten daraufhin innerhalb von sechs Wochen bei der Wunsch-Krankenkasse an.

Was erfährt neuer Arbeitgeber?

Dazu gehören: Persönliche Angaben: Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, Anschrift. Steueridentifikationsnummer: Diese 11-stellige Nummer finden Ihre Mitarbeiter beispielsweise auf der letzten Lohnsteuerbescheinigung. Weitere Steuerrelevante Daten: Steuerklasse, Kinderfreibetrag, Konfession.

Kann der neue Arbeitgeber herausfinden ob ich krank bin?

Grundsätzlich dürfen Arbeitgeber lediglich wenig über die exakten Krankendaten erfahren. Dazu gehört beispielsweise, wie lange der Arbeitnehmer krankgeschrieben ist und ob es sich dabei um eine erste Krankmeldung oder eine Folgemeldung handelt. Über die genaue Diagnose hingegen bleiben sie im Ungewissen.

Wer informiert Krankenkasse bei arbeitgeberwechsel?

Mitgliedsbescheinigungen aus Papier haben seit 2021 ausgedient: Beschäftigte teilen dem neuen Arbeitgeber ihre Krankenkasse formlos mit. Der Arbeitgeber meldet den Beschäftigten bei der neuen Krankenkasse per Arbeitgeber-Meldeverfahren an.

Welche Angaben braucht der Arbeitgeber von der Krankenkasse?

Der Arbeitgeber braucht die Steueridentifikationsnummer, um Ihr Gehalt korrekt abzurechnen. Steuern sowie Versicherungseinzahlungen werden dann direkt als Lohnsteuer vom Brutto-Gehalt abgezogen. Übrig bleibt Ihr Netto-Gehalt. Die SV-Nummer wiederum wird benötigt, um Sie zu den vier Sozialversicherungen anzumelden.

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Wird der Arbeitgeber von der Krankenkasse informiert?

Gesetzlich krankenversicherte Arbeitnehmer informieren ihren Arbeitgeber daher unverzüglich über ihre Arbeitsunfähigkeit und suchen - sofern erforderlich - einen Arzt auf. Seit dem 1. Januar 2023 ist der Abruf von AU-Daten bei den Krankenkassen für Arbeitgeber verpflichtend.

Hat der Arbeitgeber Auskunftsrecht bei der Krankenkasse?

Der Arbeitgeber hat auf Verlangen dem Leistungsträger oder der zuständigen Stelle für die Sozialversicherungsbeiträge oder dem prüfberechtigten Träger der Sozialversicherung Auskunft wegen der Erbringung von Sozialleistungen und der Entrichtung von Beiträgen zu erteilen.

Wann meldet mich der Arbeitgeber Krankenkasse ab?

Der Arbeitgeber muss den Arbeitnehmer bei Beendigung der versicherungspflichtigen oder geringfügigen Beschäftigung bei der zuständigen Krankenkasse abmelden. Aber auch ein Statuswechsel des Arbeitnehmers kann eine Meldung auslösen.

Was braucht mein neuer Arbeitgeber von meiner Krankenkasse?

Beim neuen Arbeitgeber müssen Sie in aller Regel ein Formular mit Personaldaten ausfüllen. Hier geben Sie neben Anschrift, Bankverbindung und weiteren Daten auch Ihre Krankenkasse an. Zusätzlich können Sie bei Ihrer Krankenkasse eine Mitgliedsbescheinigung anfordern und diese dann beim neuen Arbeitgeber vorlegen.

Wer informiert die Krankenkasse bei Kündigung?

Sie können in eine andere gesetzliche Krankenkasse wechseln, wenn die gesetzliche Mindestbindungsfrist für die Wahl der Krankenkasse erfüllt ist. Eine Kündigung ist dafür seit dem 1. Januar 2021 nicht mehr erforderlich: Ihre neu gewählte Krankenkasse informiert Ihre bisherige Krankenkasse über den Wechsel.

Kann sich der neue Arbeitgeber beim Alten erkundigen?

Besteht dein altes Arbeitsverhältnis noch, ist es nicht erlaubt, Informationen über dich einzuholen. Dies ergibt sich aus deinem allgemeinen Persönlichkeitsrecht sowie der Fürsorgepflicht, die der zukünftige Arbeitgeber bereits dir gegenüber hat.

Wie kann Arbeitgeber Krankheit überprüfen?

Bei Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers im Zusammenhang mit der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall kann der Arbeitgeber von der Krankenkasse die Einholung eines Gutachtens des medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) zur Überprüfung der Arbeitsunfähigkeit verlangen.

Kann der Arbeitgeber bei der Krankenkasse anrufen?

Arbeitnehmer sind ab Januar weiterhin verpflichtet, ihren Arbeitgeber, zum Beispiel per Telefon oder E-Mail, unverzüglich darüber zu informieren, dass sie krankheitsbedingt ausfallen. Liegt eine AU-Bescheinigung vor, kann der Arbeitgeber die AU-Daten bei der Krankenkasse des Beschäftigten elektronisch abrufen.

Kann der alte Arbeitgeber beim neuen anrufen?

Ergebnis. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass Anrufe beim ehemaligen Arbeitgeber grundsätzlich unzulässig sind. Sowohl der neue Arbeitgeber als auch der ehemalige Arbeitgeber werden bei solchen Anrufen grundsätzlich gegen geltendes Datenschutzrecht verstoßen.

Was darf man dem Arbeitgeber verschweigen?

Was darf ich dem Chef verschweigen?
  • Krankheitsfall.
  • Liebe am Arbeitsplatz.
  • Private Geldprobleme.
  • Nebentätigkeiten.

Werden alte Arbeitgeber angerufen?

Wird dein alter Arbeitgeber dennoch angerufen, Erlaubnis hin oder her, so ist er nicht verpflichtet am Telefon Auskunft über dich zu geben. Tut er dies aber dennoch, muss er auf die Balance zwischen Wahrheitspflicht und Wohlwollenspflicht achten (Bundesarbeitsgericht, BGH 26.11.1963 – VI ZR 221/62).

Welche Folgen hat es wenn ein Arbeitgeber es versäumt einen neuen Arbeitnehmer bei der Krankenkasse anzumelden?

Verstößt ein Arbeitgeber vorsätzlich oder leichtfertig gegen die Meldepflicht zur Sozialversicherung, liegt eine Ordnungswidrigkeit vor. Es kann ein Bußgeld bis zu 25.000 Euro verhängt werden (§ 111 Abs. 1 Nr. 2, Abs.

Wie lange hat der Arbeitgeber Zeit mich bei der Krankenkasse abzumelden?

Das Ende einer versicherungspflichtigen oder geringfügigen Beschäftigung ist mit der nächsten folgenden Lohn- und Gehaltsabrechnung zu melden. Die Abmeldung ist spätestens innerhalb von 6 Wochen nach Beschäftigungsende der zuständigen Einzugsstelle zu übermitteln.

Bis wann muss man einen neuen Mitarbeiter bei der Krankenkasse anmelden?

Die Anmeldung zur Sozialversicherung erfolgt mit der ersten Lohnabrechnung und spätestens 6 Wochen nach Beschäftigungsbeginn. Der Beitragsnachweis muss bei der Krankenkasse monatlich spätestens am fünftletzten Bankarbeitstag um 0:00 Uhr eingehen.

Hat die Krankenkasse Schweigepflicht gegenüber dem Arbeitgeber?

Ärztliche Schweigepflicht gilt – immer

Diese kann dann veranlassen, dass sich der Medizinische Dienst einschaltet. Doch dessen Erkenntnisse dürfen von der Krankenkasse nicht an den Arbeitgeber weitergeleitet werden.

Welche Informationen erhält die Krankenkasse?

Das Gesetz schreibt die Übermittlung folgender Daten vor:
  • Erbrachte Leistung inklusive (verschlüsselter) Diagnose,
  • Arztnummer,
  • Versichertenstammdaten der elektronischen Gesundheitskarte.

Wer bekommt Auskunft bei der Krankenkasse?

Der Auskunftsanspruch bezieht sich nur auf die persönlich in Anspruch genommenen Leistungen und umfasst nicht Auskünfte über die Leistungen für Familienangehörige. Auch ein Anspruch auf Mitteilung der Diagnosen besteht nach dieser Vorschrift nicht.

Was macht der Arbeitgeber mit dem gelben Schein?

Den sogenannten "gelben Schein" gibt es jetzt digital von der Arztpraxis direkt an die Krankenkasse. Der Arbeitgeber muss die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) dann nur noch bei der jeweiligen Gesundheitsversicherung abrufen.

Wer meldet Arbeitnehmer bei Krankenkasse?

Der Arbeitnehmer ist zur Auskunft verpflichtet! Bestand zuletzt keine Krankenversicherung, wählt der Arbeitgeber selbst eine Krankenkasse aus, wodurch der Arbeitnehmer dieser Kasse zugewiesen wird. Über die gewählte Krankenkasse muss der Arbeitgeber den Arbeitnehmer unterrichten!

Was sieht der Arbeitgeber auf der EAU?

Beginn und Ende der Arbeitsunfähigkeit. Datum der ärztlichen Feststellung der Arbeitsunfähigkeit. Kennzeichnung als Erst- oder Folgemeldung. Angaben zu einem möglichen Unfall (auch Arbeitsunfall) oder zu dessen Folgen.