Was fällt unter 10a EStG?

Gefragt von: Herr Dr. Hans-Josef Dietz
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§ 10a EStG ist Teil des steuerlichen Förderungskonzepts der privaten Altersvorsorge für die in Abs. 1 genannten Förderberechtigten. Die Förderung besteht aus einer Kombination von progressionsneutraler Zulage nach den §§ 79ff. EStG und wahlweisem Sonderausgabenabzug nach § 10a EStG.

Was sind altersvorsorgebeiträge nach 10a EStG?

Zu den abziehbaren Sonderausgaben nach § 10a EStG gehören die im Veranlagungszeitraum geleisteten Sparleistungen sowie die dafür zustehenden Zulagen im Rahmen der Höchstbeträge. Die Höhe der Altersvorsorgebeiträge ist durch eine Bescheinigung des Anbieters nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck nachzuweisen.

Was sind Sonderausgaben nach 10 EStG?

Sonderausgaben im Sinne des deutschen Einkommensteuergesetzes (§ 10, § 10a EStG) sind Aufwendungen, die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind und auch nicht wie Betriebsausgaben oder Werbungskosten behandelt werden.

Wann lohnt sich Sonderausgabenabzug Riester?

Die beim Aufbau einer privaten Altersvorsorge gewährten staatlichen Förderungen bestehen aus der Zulage oder aus dem Sonderausgabenabzug. In den meisten Fällen wird die Zulage interessant sein. Der Sonderausgabenabzug kann jedoch von Vorteil sein, wenn der Zulagenberechtigte ein verhältnismäßig hohes Einkommen bezieht.

Was ist über die altersvorsorgezulage hinausgehende Steuerermäßigung?

Der Sonderausgabenabzug wird nur gewährt, wenn er für Sie günstiger ist als Ihr Anspruch auf Altersvorsorgezulage (Grund- und Kinderzulage). In diesem Fall, erhalten Sie die über die Altersvorsorgezulage hinausgehende Steuerermäßigung im Rahmen Ihres Einkommensteuerbescheides.

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Welche altersvorsorgebeiträge sind steuerlich absetzbar?

Steuerpflichtige können die Kosten für die Altersvorsorge, die der Basisabsicherung dient, als Sonderausgaben absetzen. Dazu gehören beispielsweise die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, für berufsständische Versorgungswerke sowie die Basisrente – auch Rürup-Rente genannt.

Wie werden Leistungen aus Altersvorsorgeverträgen besteuert?

5 EStG, dass Leistungen aus Altersvorsorgeverträgen ("Riester-Renten"), Pensionsfonds, Pensionskassen und Direktversicherungen als sonstige Einkünfte versteuert werden müssen. Damit wird die (grundsätzlich) volle nachgelagerte Besteuerung für Leistungen der sogenannten externen betrieblichen Altersversorgung umgesetzt.

Warum Verzicht auf Sonderausgabenabzug?

Der Vorteil des Verzichts auf den Sonderausgabenabzug besteht darin, dass die spätere Rente aus diesem Vertrag nicht in voller Höhe, sondern nur mit dem günstigeren Ertragsanteil versteuert werden muss.

Wann sollte man auf Sonderausgabenabzug verzichten?

Tipp: Sie sollten in der Regel nur dann auf den Sonderausgabenabzug verzichten, wenn Sie keine Altersvorsorgezulage vom Versicherungsinstitut bekommen können oder definitiv nicht möchten. Ein Verzicht auf die staatliche Förderung sorgt dafür, dass die ausgezahlte Rente später nur teilweise steuerpflichtig ist.

Wann Riester in Steuererklärung angeben?

Ihre Riester-Beiträge geben Sie nicht bei den Sonderausgaben im Mantelbogen an, sondern in der Anlage AV. Hier tragen Sie ein, was Sie in den Riester-Vertrag eingezahlt haben. Den Zulagenanspruch berücksichtigt das Finanzamt automatisch – selbst dann, wenn Sie die Zulage gar nicht beantragt haben.

Welche Kosten gelten als Sonderausgaben?

Mit Sonderausgaben lässt sich die Steuer deutlich senken. Unterhaltsleistungen, Kirchensteuer oder Beiträge für Altersvorsorge, Kranken- und Pflegeversicherung mindern als Sonderausgaben die Steuer. Auch Spenden, private Versicherungen und das Schulgeld der Kinder lassen sich bei der Einkommensteuer ansetzen.

Was sind Beiträge nach 10 Abs 1 Nr 3 EStG?

Nach § 10 Abs. 1 Nr. 3 EStG können die Ausgaben zur gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung abgezogen werden. Es gibt hierbei keine Beschränkung der Höhe nach, sofern es sich um solche Aufwendungen handelt, die zur so genannten Basisversorgung gehören, siehe § 10 Abs.

Was sind Sonderausgaben und was sind außergewöhnliche Belastungen?

Außergewöhnliche Belastungen sind ebenso wie die Sonderausgaben Aufwendungen für die Lebensführung, die ohne gesetzliche Anordnung nicht absetzbar wären. Sie bewirken ein erhöhtes Existenzminimum und betreffen damit nicht frei verfügbare Einkommensteile.

Sind Riester Beiträge vorsorgeaufwendungen?

Die Beiträge zu einem Riester-Vertrag fließen nicht in die Berechnung der abziehbaren Vorsorgeaufwendungen mit ein. Damit Du die volle staatliche Förderung erhältst, musst Du 4 Prozent Deines rentenversicherungspflichtigen Einkommens abzüglich der Zulagen sparen.

Wo trage ich bei Elster die altersvorsorgebeiträge ein?

Beiträge zur Altersvorsorge und sonstige Vorsorgeaufwendungen können Sie in der Anlage Vorsorgeaufwand (beachten Sie bitte die Erläuterungen zur Anlage Vorsorgeaufwand), weitere Altersvorsorgebeiträge (zu sog. Riester-Verträgen) mit der Abgabe der Anlage AV geltend machen.

Wo trage ich bei Elster altersvorsorgebeiträge ein?

Tragen Sie die von Ihnen gezahlten Beiträge Ihrer Zukunftsvorsorge in Zeile 7 der Anlage AV ein. Die Höhe Ihrer Altersvorsorgebeiträge können Sie der „Bescheinigung nach § 92 EStG für das letzte Jahr“ entnehmen. Diese Bescheinigung erhalten Sie von uns jährlich zu Jahresbeginn per Post.

Was ist besser Werbungskosten oder Sonderausgaben?

Sonderausgaben haben im Vergleich zu Werbungskosten einige Nachteile für Studenten. Da Sonderausgaben immer nur im Jahr ihres Entstehens von der Steuer abgesetzt werden können und kein Verlustvortrag möglich ist, können viele Studenten überhaupt keine Sonderausgaben geltend machen, da sie noch keine Steuern zahlen.

Was bedeutet die gesonderte und einheitliche Feststellung nach 10a Abs 4 EStG?

Eine gesonderte Feststellung der zusätzlichen Steuerermäßigung nach § 10a Abs. 4 Satz 1 EStG ist nur durchzuführen, wenn der Sonderausgabenabzug nach § 10a Abs. 1 EStG günstiger ist als der Zulagenanspruch nach Abschnitt XI EStG.

Was ist der Unterschied zwischen unmittelbar und mittelbar begünstigt?

Bei unmittelbar förderberechtigten Eheleuten verdoppelt sich der jährlich steuerlich absetzbare Beitrag von 2.100 Euro auf 4.200 Euro. Bei mittelbar begünstigten Ehegatten darf das Finanzamt nur die 60 Euro Sockelbetrag berücksichtigen. Das Ehepaar kommt dann auf einen Maximalbeitrag von 2.160 Euro.

Welche betriebliche Altersvorsorge ist steuerfrei?

Der steuerfreie Höchstbetrag für Beiträge des Arbeitgebers zur bAV (Pensionskasse, Pensionsfonds oder Direktversicherung) beträgt acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze West in der allgemeinen Rentenversicherung. 2022 beträgt der steuerfreie Höchstbetrag damit 6.768 Euro.

Wann ist die betriebliche Altersvorsorge steuerfrei?

Die Beiträge zu den versicherungsförmigen Durchführungswegen der betrieblichen Altersvorsorge sind bis zur Höhe von 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) der gesetzlichen Rentenversicherung (BBG West) steuerfrei. Im Jahr 2023 entspricht das 584 Euro pro Monat (7.008 Euro pro Jahr).

Wird die betriebliche Altersvorsorge bei Auszahlung versteuert?

Wird die Betriebsrente nach dem Ende Ihrer beruflichen Tätigkeit ausgezahlt, müssen Sie sie als Einkommen versteuern. Bei der bAV gilt allerdings die sogenannte nachgelagerte Versteuerung.

Was gehört zu den sonstigen Vorsorgeaufwendungen?

Nicht nur diese Basisbeiträge zählen zu den sonstigen Vorsorgeaufwendungen. Erfasst werden hiervon begrifflich auch die darüber hinausgehenden Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge, sowie Beiträge zu Arbeitslosen-, Unfall- und Haftpflichtversicherungen.

Welche Versicherungen sind nicht steuerlich absetzbar?

Diese Versicherungen können Sie NICHT absetzen:
  • Privat- / Mietrechtsschutz- / Verkehrsrechtsschutzversicherung.
  • Hausratversicherung.
  • Kfz-Kaskoversicherung.
  • Private Rentenversicherung: Kapitalanlage-Produkte.
  • Kapitallebensversicherung (wenn Sie nach dem 1. Januar 2005 abgeschlossen wurde, denn dann gilt Sie als Geldanlage)

In welcher Höhe sind sonstige Vorsorgeaufwendungen absetzbar?

übrige sonstigen Vorsorgeaufwendungen

Diese Kosten werden nur in der Höhe abgezogen, in der der Betrag der Basisversicherung noch nicht ausgeschöpft ist. Allerdings max. bis zu dem Höchstbetrag (1.900€/2.800€ Einzelveranlagung/Zusammenveranlagung).