Was für ein geld bekomme ich beim streiken?

Gefragt von: Herr Prof. Ulf Albrecht B.A.
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Der Lebensunterhalt der streikenden Gewerkschaftsmitglieder wird durch diese finanzielle Unterstützung gesichert. Die Satzungen der Gewerkschaften regeln die Höhe des Streikgeldes. Im Durchschnitt erhalten die Mitglieder zwei Drittel ihres Bruttogehalts.

Wie viel Geld bekommt man bei Streik?

Bei einer Beitragsleistung über 3 Monate bis 12 Monate das 12-fache des Durchschnittsbeitrags der letzten 3 Monate* Bei einer Beitragsleistung über 12 bis 60 Monate das 13-fache des Durchschnittsbeitrags der letzten 3 Monate*

Wie viel zahlt die Gewerkschaft bei Streik?

Vereinte. Dienstleistungs- gewerkschaft

Die Höhe der Streikunterstützung errechnet sich wie folgt: Durchschnittsbeitrag des Mitgliedes x Stundenfaktor x 40 / arbeitsvertragliche Wochenarbeitszeit. Für jedes kindergeldberechtigte Kind wird ein Zuschlag von 2,50 Euro gezahlt.

Wie bekomme ich Streikgeld GEW?

Wie komme ich an mein Streikgeld? Voraussetzung ist, sich an jedem Streiktag im Streikbüro in eine Liste einzutragen und damit seine Teilnahme am Streik zu dokumentieren. Nur, wer sich in die Liste eingetragen hat, bekommt Streikgeld.

Wird der Warnstreik bezahlt?

Habe ich Anspruch auf Entgelt, wenn ich einem Warnstreik- oder Streikaufruf folge? Nein. Bei einem Streik gibt es keine Arbeitspflicht, aber eben auch keine Vergütungspflicht des Arbeitgebers. Er kann daher für Streikzeiten das Entgelt kürzen, ebenso die Ausbildungsvergütungen.

Streik einfach erklärt (explainity® Erklärvideo)

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Was kostet ein Tag Streik?

Da in Deutschland etwa die Hälfte der Bevölkerung erwerbstätig ist, könnte der Mittelwert zwischen den beiden Kostenschätzungen der sinnvollste Schätzwert sein. Die Kosten eines Streiktags liegen dann bei 58 Mio. Euro. Den Kosten des Streiks sind die potenziellen Gewinne der GDL durch den Streik gegenüberzustellen.

Kann man bei einem Streik zu Hause bleiben?

Das erklärt der Berliner Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck. Ist das nicht möglich, muss der Arbeitgeber umgehend informiert werden und der Arbeitnehmer kann zu Hause bleiben. "Grundsätzlich besteht in diesem Fall auch ein Anspruch auf Vergütung", so der Fachanwalt.

Wie viel Streikgeld GEW?

Wie hoch ist das Streikgeld? Die Streikunterstützung für Arbeitskampfmaßnahmen beträgt bei der GEW für einen ganztägigen Streik das Dreifache des monatlichen Mitgliedsbeitrages, zusätzlich fünf Euro für jedes Kind, aber nicht mehr als der streikbedingte Nettoabzug.

Wer zahlt den Lohn bei Streik?

Lohnbuchhalterisch kommt es beim Streik zu einer Unterbrechung der Beschäftigung. Die streikenden Arbeitnehmer arbeiten nicht und bekommen dafür in der Regel auch keinen Lohn. Die Gewerkschaften zahlen ihren Mitgliedern für die Dauer eines Streiks einen Teil des Lohns als Streikgeld.

Wann wird das Streikgeld überwiesen?

Streikgeld wird Mitgliedern ab Beginn ihrer Mitgliedschaft ausbezahlt, sofern an einem Streik teilgenommen wurde. Ab wann kann ich Mitglied werden? Die Mitgliedschaft beginnt grundsätzlich am ersten des Monats, nachdem der Mitgliedsantrag bei dem jeweiligen GEW Landesverband eingegangen ist.

Ist streiken Arbeitszeit?

Eine Teilnahme am Streik wirkt sich nicht auf das Gleitzeitkonto eines Beschäftigten aus. Die Suspendierung der Hauptleistungspflichten führt zu einer entsprechenden Minderung des Arbeitzeitsolls. Gleiches gilt für Beschäftigte, die zwar nicht streiken, aufgrund von Streikfolgen jedoch nicht beschäftigt werden.

Ist Streikgeld brutto oder netto?

Das Streikgeld mag zwar geringer sein, als der Nettolohn, jedoch handelt es sich um Zahlungen, die weder steuerpflichtig sind, noch dem Progressionsvorbehalt unterliegen und auch sozialabgabenfrei sind.

Ist es sinnvoll zu streiken?

Vor allem Warnstreiks – kurze Arbeitseinstellungen in Zusammenhang mit laufenden Tarifverhandlungen – haben an Bedeutung gewonnen. Denn wenn die Gegenseite in solchen Verhandlungen unnachgiebig bleibt, steht ArbeitnehmerInnen meist keine andere Möglichkeit zur Verfügung, um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen.

Welche Folgen hat ein Streik für den Arbeitgeber?

Die Folge eines rechtmäßigen Streiks führt zu einem Wegfall der Hauptleistungspflichten (Arbeitspflicht und Vergütungspflicht). Die meisten Nebenpflichten (z.B. Verschwiegenheitspflicht des Arbeitnehmers, Fürsorgepflicht des Arbeitgebers) werden dagegen vom Arbeitskampf nicht berührt.

Kann man fürs streiken gefeuert werden?

Darf der Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik abmahnen oder kündigen? Nein. Bei der Teilnahme am Streik sind solche Maßregelungen durch den Arbeitgeber rechtlich unzulässig.

Ist Streikgeld steuerfrei?

Nein. Nach der Entscheidung des Bundesfinanzhofes vom 24.10.1990 (DB 1991, 259) sind Streikunterstützungen steuerfrei. Gleichzeitig sind Aufwendungen, die durch die Streikteilnahme entstehen (z.B. Fahrten zum Streiklokal, Verpflegungsmehraufwand usw.)

Was ist bei Streik erlaubt?

Unter bestimmten Voraussetzungen sind Streiks nämlich rechtlich erlaubt, so dass es dem Arbeitgeber verwehrt ist, die Streikenden mit Abmahnungen oder Kündigungen zu maßregeln.

Wer zahlt bei Streik flugausfall?

Die Fluggesellschaft muss den Flugpreis dann innerhalb von sieben Tagen erstatten. Eine Rückerstattung in Form eines Reisegutscheins ist nur mit schriftlichem Einverständnis der Fluggäste möglich. Sie müssen sich dann selbst um einen anderen Flug oder eine Fahrt in den Urlaub bzw.

Was passiert wenn ich nicht streiken will?

Erschweren und in Diskussionen verwickeln und mit Argumenten versuchen, Nicht-Streikende zur Streikteilnahme zu bewegen, ist zulässig. Es ist jedoch unzulässig, mit Gewalt oder Zugangssperren Nicht-Streikende am Zugang zum Betrieb zu hindern. Auf Grundlage der BAG Rechtsprechung ist ggf. eine Gasse zu bilden.

Wann wird Streikgeld überwiesen Verdi?

ver. di zahlt den Mitgliedern Streikunterstützung, wenn es durch die Teilnahme an Arbeitskampfmaßnahmen zu Einbußen bei der Vergütung kommt. Auch wer sich erst kurz vor Beginn oder während eines Streiks für die Mitgliedschaft in ver.

Was muss ich beachten wenn ich Streike?

In einem Streik sind die wechselseitig bestehenden Rechte und Hauptpflichten aus dem Arbeitsverhältnis suspendiert. Es besteht somit keine Meldepflicht gegenüber dem Vorgesetzten und es muss nicht ausgestempelt werden.

Was muss ich tun wenn ich streiken will?

Folgende Voraussetzungen müssen dabei erfüllt werden:
  1. Ohne eine Gewerkschaft geht nichts. ...
  2. Ziel des Streiks muss die Möglichkeit einer tariflichen Realisierung sein. ...
  3. Die Forderungen im Zuge des Streiks müssen rechtlich umsetzbar sein. ...
  4. Bevor gestreikt werden kann, gilt die Friedenspflicht.

Wie hoch ist Streikgeld GDL?

Die GDL gewährt ihren Mitgliedern 10 Euro pro Stunde. Bei der ersten Arbeitskampfmaßnahme ist die Gesamtsumme auf maximal 75 Euro pro Tag beschränkt.

Kann ich alleine streiken?

Streikrecht: Ohne Gewerkschaft geht es nicht. (Fast) alle dürfen streiken. Streiks werden als Teil des Kollektivrechts angesehen und sind in Deutschland ausdrücklich nicht verboten. Sie müssen jedoch von einer Gewerkschaft organisiert werden.

Wie läuft ein Streik ab?

Wie läuft ein Streik ab? Ein (legitimer) Streik wird von einer Gewerkschaft ausgerufen. Dazu kommt es, wenn in einer sogenannten Urabstimmung mindestens 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für den Streik stimmen. Im nächsten Schritt muss der Streikbeschluss noch vom Hauptvorstand der Gewerkschaft genehmigt werden.