Was genau ist Goodwill?

Gefragt von: Franz-Josef Adler-Vogt
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Definition. Der Goodwill (deutsch „Wohlwollen“) oder auch Geschäfts- bzw. Firmenwert ist in der Betriebswirtschaftslehre der Begriff für die Differenz zwischen dem Verkaufspreis bzw. der Börsenkapitalisierung eines Unternehmens und den buchhalterisch ermittelten Substanzwerten.

Was steckt im Goodwill?

Goodwill – Definition

Genauer handelt es sich um den Anteil des Kaufpreises, den der Käufer über den Fair Value (fairen Wert) des Kaufobjektes hinausgezahlt hat. Dieser faire Wert besteht für gewöhnlich aus dem Zeitwert der übernommenen Vermögensgegenstände abzüglich der übernommenen Schulden.

Wie wird der Goodwill ermittelt?

Goodwill = Kaufpreis TU – (Zeitwert Vermögenswerte – Zeitwert Schulden).

Wie entsteht ein Goodwill?

Entstehung des Goodwill. Ein positiver Geschäftswert (Goodwill) entsteht, wenn die Anschaffungskosten höher als die Differenz aus Vermögensgegenständen und Schulden sind und der Käufer einen über den Substanzwert hinausgehenden Nutzenzufluss erwartet.

Warum zahlt man Goodwill?

Wenn eine Firma eine andere Gesellschaft übernimmt, zahlt sie zumeist mehr als den Substanzwert (Buchwert plus stille Reserven). Diese Differenz zwischen Kaufpreis und Buchwert wird als Goodwill bezeichnet. Man könnte sagen, der Goodwill ist alles, was rein buchhalterisch betrachtet (zu viel) bezahlt wurde.

Goodwill | Was ist der Goodwill? | einfach erklärt

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Ist Goodwill Eigenkapital?

Die Bilanzen der Unternehmen geben jedoch Grund zur Vorsicht: Der Goodwill (Firmenwert) der börsennotierten Un- ternehmen in Deutschland ist von 2015 zu 2021 um 30 Prozent auf mehr als 350 Milliarden Euro gestiegen. Bei 6,5 Prozent der Unternehmen ist der Goodwill hö- her als das Eigenkapital.

Wann resultiert ein Goodwill?

Ein Goodwill resultiert z.B. aus der Berücksichtigung künftiger Ertragserwartungen, welche durch einen über den Substanzwerten des Unternehmens liegenden Kaufpreis berücksichtigt werden. Diese künftigen Ertragserwartungen können dabei aus Standortvorteilen, der Qualität der Belegschaft oder dem Kundenstamm resultieren.

Wie hoch sollte der Goodwill sein?

Als ein relevantes Risikomaß sollte der Goodwill im Verhältnis zum Eigenkapital herangezogen werden. Deutsche Unternehmen haben einen im internationalen Vergleich hohen Anteil von Goodwill zu Eigenkapital. Weltweit beträgt der Anteil im Durchschnitt 18 Prozent (Flossbach von Storch, 2022).

Was ist ein negativer Goodwill?

Ist der Kaufpreis für ein gewerbliches Unternehmen, einen Teilbetrieb oder einen Mitunternehmeranteil niedriger als der Substanzwert (Verkehrswert) der einzelnen materiellen und immateriellen Wirtschaftsgüter, liegt ein negativer Geschäftswert vor.

Wie wird Goodwill verbucht?

Buchhalterisch wird der Goodwill als Vermögenswert (Aktivum) bilanziert. Diese Position entsteht handels- und steuerrechtlich nur dann, wenn eine Privatperson oder ein Unternehmen eine andere erwirbt und der gezahlte Kaufpreis den Buchwert des Eigenkapitals des Transaktionsobjekts überschreitet.

Warum wird Goodwill abgeschrieben?

Wieso der Goodwill gefährlich ist

Werthaltigkeitstest durchgeführt werden. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests muss überprüft werden, ob es Gründe für eine Wertminderung des Goodwills gibt. Sofern dies der Fall ist, muss eine Abschreibung des Goodwills vorgenommen werden.

Kann Goodwill negativ sein?

3.3.

Das Handelsrecht sieht einen negativen Goodwill nur im Konzernabschluss vor (§ 301 III HGB: Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung). Der Badwill gilt als Ausnah- meerscheinung, da i.d.R. die Gründe für einen Minderpreis in der Bewertung der Vermögens- gegenstände und Schulden zu finden sind.

Was ist der originäre Goodwill?

(Originärer) Goodwill = Unternehmenswert – (Vermögenswerte – Schulden) Für einen durch den Aufbau von Wettbewerbsvorteilen selbst erschaffenen (originären) Goodwill besteht – wie nach den Regelungen des Handelsgesetzbuchs – auch in der internationalen IFRS-Rechnungslegung ein Aktivierungsverbot.

Wie lange wird der Goodwill abgeschrieben?

Im Gegensatz dazu wird der Goodwill nach HGB auch planmäßig abgeschrieben. Sofern die Nutzungsdauer nicht verlässlich geschätzt werden kann, ist die Abschreibung über einen Zeitraum von zehn Jahren vorzunehmen.

Wie wird ein Firmenwert abgeschrieben?

In der Steuerbilanz ist der Geschäfts- oder Firmenwert zwingend linear über die Nutzungsdauer abzuschreiben. Dabei ist gem. § 7 Abs. 1 Satz 3 EStG eine Nutzungsdauer von 15 Jahren zugrunde zu legen.

Wie entsteht ein Firmenwert?

Geschäfts- oder Firmenwert Definition

Firmenwert entsteht unter Umständen in der Bilanz des Käuferunternehmens bei dem Erwerb eines anderen Unternehmens mit einem asset deal, d.h. dem Erwerb der Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens (und nicht der Anteile — das wäre ein share deal).

Wie entsteht Badwill?

Der Badwill entsteht dann, wenn ein Unternehmen Zukäufe tätigt und hierfür verglichen mit dem Marktwert der zu kaufenden Beteiligung einen niedrigen Preis bezahlt.

Was gehört zu Firmenwert?

Ein Firmenwert ist der Betrag, den ein Käufer bei Übernahme einer Unternehmung als Ganzes unter Berücksichtigung künftiger Ertragserwartungen (Unternehmungswert, Ertragswert) über den Wert der einzelnen Vermögensgegenstände nach Abzug der Schulden (Substanzwert) hinaus zu zahlen bereit ist (Unternehmungsmehrwert).

Wo wird der Firmenwert bilanziert?

Der Firmenwert in der Bilanz

Der Geschäftswert oder Firmenwert wird auf der Aktivseite der Bilanzgliederung, unter Anlagevermögen eingetragen. Der GoF befindet sich unter dem Gliederungspunkt Immaterielle Vermögensgegenstände.

Was sagt der Firmenwert aus?

Der Firmenwert (auch als Geschäftswert oder Goodwill bezeichnet) ist der Wert eines Unternehmens, der über den reinen Substanzwert (Summe der materiellen und immateriellen Wirtschaftsgüter abzüglich Schulden) hinausgeht. In der Buchhaltung zählt der Firmenwert als eigenständiges Wirtschaftsgut.

Was ist der Goodwill IFRS?

IFRS 3.52 (2004) und IAS 36.81 definieren den erworbenen Goodwill als Zahlung, die der Erwerber eines Unternehmens in der Erwartung künftigen wirtschaftlichen Nutzens aus Vermögenswerten, die nicht einzeln identifiziert oder getrennt angesetzt werden können, geleistet hat.

Was ist Goodwill USA?

Das Prinzip ist überall dasselbe: Kleidung, Möbel, Haushaltskram, Bücher und Tonträger kommen von Leuten, die eben jene Sachen nicht mehr haben möchten – und landen dann nach einer Inspektion durch ehrenamtliche MitarbeiterInnen an der Stange oder im Regal eines Ladens.

Wird der Goodwill bilanziert?

Nach HGB-Vorschriften darf der originäre Goodwill aufgrund des Aktivierungsverbotes des § 248 Abs. 2 HGB für immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die nicht entgeltlich erworben wurden, nicht in der Bilanz angesetzt werden.

Wann wird ein Firmenwert aktiviert?

Wurde der Firmenwert entgeltlich erworben, muss er aktiviert werden (handelsrechtliche Aktivierungspflicht). Ein entgeltlich erworbener Firmenwert (sog. derivativer Firmenwert) liegt unter anderem vor, wenn die Gegenleistung beim Kauf eines Unternehmens den Wert der aktiven und passiven Wirtschaftsgüter übersteigt.

Ist ein Goodwill in einem IFRS Abschluss anzusetzen?

Der goodwill wird in IFRS 3. Anhang nur indirekt als Residualgröße definiert. So verkörpert dieser einen Vermögenswert, der zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen aus anderen im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen, nicht einzeln identifizierten und separat angesetzten Vermögenswerten darstellt.