Was ist bei gesetzlicher rente und betrieblicher altersvorsorge zu beachten?

Gefragt von: Herr Prof. Falk Gebhardt
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Mit einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV) können Sie staatlich gefördert fürs Alter vorsorgen - zusätzlich zur gesetzlichen Rente. Für alle Neuverträge seit 2019 gilt ein verpflichtender Arbeitgeberzuschuss von 15 Prozent. ... Im Ruhestand müssen Sie Ihre ausgezahlte Betriebsrente jedoch vollständig versteuern.

Was spricht gegen bAV?

Nachteile der betrieblichen Altersvorsorge

Steuern und Abgaben im Alter: In der Auszahlungsphase werden Steuern und für gesetzlich Krankenversicherte auch Sozialabgaben fällig. Die Höhe der Steuern ist abhängig vom persönlichen Steuersatz. Arbeitgeber gibt Modell vor: Das schränkt die Wahlfreiheit ein.

Sollte man eine betriebliche Altersvorsorge abschließen?

Eine betriebliche Altersvorsorge ist darüber hinaus immer eine gute Idee für alle, die im Alter mit wenig gesetzlicher Rente rechnen. Ein großer Nachteil der Betriebsrente war lange Zeit, dass eine spätere Rente auf die Grundsicherung angerechnet wurde.

Wird die betriebliche Altersvorsorge auf die gesetzliche Rente angerechnet?

Der Versicherungsfall für die Betriebsrente tritt ein, wenn Sie einen Anspruch auf gesetzliche Rente wegen Alters als Vollrente haben. Wenn Sie einen Anspruch auf gesetzliche Altersrente als Teilrente haben, wird dadurch kein Versicherungsfall für die Betriebsrente ausgelöst.

Wann lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge?

Eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist eine sinnvolle Ergänzung deiner Altersvorsorge. Die Beiträge zur bAV gehen direkt von deinem Bruttoeinkommen ab. Du musst dich also um nichts kümmern. Du verlierst kein Geld: Du bekommst die eingezahlten Beiträge als Betriebsrente oder Einmalzahlung garantiert zurück.

Betriebliche Altersvorsorge (bAV): Lohnt sich die Betriebsrente?

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Welche Nachteile hat die betriebliche Altersvorsorge?

Nachteile: Die Betriebsrente muss bei Auszahlung versteuert werden und es fallen Sozialabgaben an. Zudem gestalten sich Kündigung und Weiterführung der bAV bei einem neuen Arbeitgeber schwierig. Vertragsabschluss: Bei der betrieblichen Altersvorsorge überwiegen die Vorteile die Nachteile.

Wie viel sollte man in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen?

Damit sich die betriebliche Altersvorsorge lohnt, gilt als Faustregel, dass sich der Arbeitgeber zu mindestens 20 Prozent am Beitrag beteiligen sollte. Ist der Zuschuss niedriger, sollten Interessierte mithilfe eines Vorsorgeexperten durchrechnen, ob die bAV für sie persönlich sinnvoll ist.

Wird die ZVK auf die Rente angerechnet?

Es werden nach dem neuen Hinterbliebenenrecht, gilt ab 2002, bei der Ermittlung des anzurechnenden Einkommens aber auch Betriebsrente (ZVK, VBL, etc.) ebenso angerechnet, wie die eigenen Altersrente oder der Arbeitsverdienst aus einem Beschäftigungsverhältnis.

Wird die Direktversicherung auf die Rente angerechnet?

Steuervorteil - Wenn Dein Chef die Direktversicherung im Jahr 2005 oder später für Dich abgeschlossen hat, sind Deine Beiträge jetzt steuerfrei und Deine spätere Rente steuerpflichtig.

Wie wirkt sich eine Direktversicherung auf die Rente aus?

Betriebliche Altersvorsorge in Deutschland ist gefördert: Wer Teile seines Bruttoeinkommens in eine Direktversicherung (Vertrag von 2005 oder jünger) einzahlt, spart sich auf diese Beiträge Steuern und Sozialabgaben (Entgeltumwandlung). Dafür werden bei der Rente oder Einmalauszahlung Steuern und Abgaben fällig.

Kann Arbeitgeber betriebliche Altersvorsorge ablehnen?

Betriebliche Altersvorsorge: Arbeitgeber sind in der Pflicht

Ohne den Chef läuft nichts bei der Betriebsrente. Arbeitgeber haben die Pflicht, eine betriebliche Altersvorsorge anzubieten, wenn Mitarbeiter über die Firma fürs Alter vorsorgen wollen.

Wer zahlt die betriebliche Altersvorsorge?

Im Unterschied zur privaten Altersvorsorge zahlt der Arbeitnehmer also seinen Beitrag nicht selbst ein, sondern überlässt dies dem Arbeitgeber. Der zahlt die Beiträge in der Regel direkt aus dem unversteuerten Bruttogehalt in einen Vorsorgevertrag, zum Beispiel mit einer Versicherungsgesellschaft, ein.

Was bleibt von der betrieblichen Altersvorsorge?

Auszahlungen aus der betrieblichen Altersvorsorge müssen ganz normal versteuert werden. Auch Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung werden fällig - die die Betriebsrente schnell um ein Fünftel schmälern. ... Das so angesparte Kapital wird dann später "verrentet" und als Betriebsrente ausgezahlt.

Warum eine bAV?

Seit 2002 hat jeder Arbeitnehmer in Deutschland ein Anrecht, einen Teil seines Bruttolohns in eine bAV einzuzahlen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, entsprechende Vorsorgeverträge anzubieten. ... Der Arbeitnehmer spart Steuern und Sozialabgaben, weil das Bruttoentgelt niedriger ist.

Was passiert mit meiner bAV Wenn ich den Arbeitgeber wechsle?

Eine betriebliche Altersversorgung aus Entgeltumwandlung ist sofort gesetzlich unverfallbar. Der Anspruch auf die Versorgungsleistung aus den eingezahlten Beiträgen ist bei einem Arbeitgeberwechsel gesichert, da der Arbeitnehmer selbst die Beiträge zu der bAV aufgebracht hat.

Kann man auf Betriebsrente verzichten?

Grundsätzlich sollte man auf seine Betriebsrente nicht verzichten. Und Arbeitgeber sind gut beraten, wenn sie ihren Versorgungsbegünstigten keine Verzichtserklärungen in Bezug auf die Rentenleistungen und/oder ihre Erhöhung aufgrund einer Anpassung nach § 16 BetrAVG zur Unterschrift vorlegen.

Wie wird die Direktversicherung bei Auszahlung besteuert?

Wenn Sie eine Direktversicherung oder eine bAV über eine Pensionskasse vor 2005 abgeschlossen haben, ist die Auszahlung steuerfrei. Jedoch nur dann, wenn die bAV-Beiträge in der Ansparphase bereits pauschal versteuert wurden und Sie als Auszahlung die Methode der Einmalzahlung wählen.

Wie wird die Direktversicherung steuerlich behandelt?

Für Direktversicherungszusagen seit dem 01.01.2005 gilt die Steuerfreiheit der Beiträge nach § 3 Nr. 63 EStG. Leistungen aus der Direktversicherung werden dafür voll versteuert (nachgelagerte Besteuerung).

Werden Direktversicherungen versteuert?

Bei Direktversicherungen, die nach dem 01.01.2005 abgeschlossen werden, bleiben die Beiträge bis zu 4 % der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung steuer- und sozialversicherungsfrei. ... Die späteren Leistungen aus der Direktversicherung sind in voller Höhe steuerpflichtig.

Was wird von der ZVK Rente abgezogen?

Die Renten aus der Zusatzversorgung sind kranken- und pflegeversicherungspflichtig. Von den errechneten Bruttorenten sind also noch die Krankenkassenbeiträge (14,60 % und Zusatzbeitrag Ihrer Krankenkasse) und Pflegeversicherungsbeiträge (2,35 % zuzüglich 0,25 % für kinderlose Versicherte) abzuziehen.

Wann wird die ZVK ausgezahlt?

Mit der Zusatzversorgung wird die Grundversorgung (i.d.R. gesetzliche Rente = rd. 60 % des letzten Gehaltes) auf eine beamtenähnliche Gesamtversorgung (bis zu 91,75 % des durchschnittlichen Nettoverdienstes aus den letzten drei Kalenderjahren vor Eintritt des Versicherungsfalles) aufgestockt.

Wie funktioniert die gehaltsumwandlung?

Sie zahlen einen Teil ihres Bruttogehalts in eine betriebliche Altersversorgung ein, zum Beispiel in eine Direktversicherung. Dieses Prinzip nennt sich Entgeltumwandlung. Angestellte verzichten heute auf einen kleinen Teil ihres Lohns, um davon im Ruhestand finanziell zu profitieren.

Wie viel Zuschlag muss der Arbeitgeber ab 2019 bei einer neuen bAV zahlen?

Der Arbeitgeber muss 15 Prozent des umgewandelten Entgelts zusätzlich als Arbeitgeberzuschuss an den Pensionsfonds, die Pensionskasse oder die Direktversicherung weiterleiten, soweit er durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge einspart.

Wie berechnet sich die betriebliche Altersversorgung?

Die monatliche Entgeltumwandlung, oder auch Gehaltsumwandlung, ist der Teil Ihres Bruttogehalts, den Sie selbst in Ihre betriebliche Altersvorsorge einzahlen. ... Ihr Arbeitgeber muss demnach mindestens 15 % des von Ihnen festgelegten Beitrags in die Altersversorgung zuschießen.