Was ist besser Kurzarbeit oder Kündigung?
Gefragt von: Frau Prof. Wendelin Bachmannsternezahl: 4.7/5 (40 sternebewertungen)
Warum keine Kurzarbeit bei Kündigung?
Der Anspruch auf Kurzarbeitergeld setzt voraus, dass das Arbeitsverhältnis „ungekündigt“ ist (§ 98 Abs. 1 Nr. 2 SGB III). Ab Zugang der Kündigung ist der Bezug von Kurzarbeitergeld daher nicht länger möglich.
Welches Gehalt bei Kündigung während Kurzarbeit?
Der Arbeitgeber muss den Lohn in Form des Kurzarbeitergeldes zahlen und nicht den vollen Lohn. Mit dem Zugang der Kündigung zahlt die Bundesagentur für Arbeit kein Kurzarbeitergeld mehr, da dieses nur bei vorübergehendem Arbeitsausfall in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis gezahlt wird.
Wie wirkt sich die Kurzarbeit auf das Arbeitslosengeld aus?
Kurzarbeit hilft in vielen Fällen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Sollte es dennoch dazu kommen, entstehen den Beschäftigten durch Kurzarbeit keine Nachteile. Zeiten des Bezuges von Kurzarbeitergeld wirken sich nicht negativ auf einen Anspruch auf das Arbeitslosengeld aus.
Was ist besser Kurzarbeit oder arbeitslos?
Aber auch die Vorteile für die Arbeitnehmer liegen auf der Hand: Kurzarbeit ist besser als Arbeitslosigkeit. Zudem hat die Kurzarbeit den Vorteil, dass Arbeitnehmer von der Agentur für Arbeit das sogenannte Kurzarbeitergeld erhalten - allerdings nur, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen.
Kündigung bei Kurzarbeit? Ist das überhaupt möglich? Unser Rechtsexperte klärt auf!
Wie viel Geld gibt es bei Kurzarbeit?
Wie hoch ist das Kurzarbeitergeld? Die Höhe des Kurzarbeitergelds hängt von ihrem Gehalt ab, dass sie normalerweise nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben ausgezahlt bekommen (Fachbegriff: Nettoentgelt). Davon erhalten Sie als Kurzarbeitergeld 60 Prozent des ausgefallenen Nettoentgelts bezahlt.
Kann man nach der Kurzarbeit gekündigt werden?
Sollte das Unternehmen nach dem Ende der Kurzarbeit feststellen, dass eine Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter wegen betrieblicher Erfordernisse nicht möglich ist, kann der Arbeitgeber eine betriebsbedingte Kündigung aussprechen. Die betriebsbedingten Kündigungen richten sich in diesem Fall nach den normalen Regeln.
Wie lange bekommt man Arbeitslosengeld 1 nach Kurzarbeit?
Hast du innerhalb der letzten 30 Monate mindestens zwölf Monate gearbeitet, kannst Du sechs Monate lang Arbeitslosengeld bekommen. Bist Du jünger als 50, gibt es höchstens zwölf Monate Arbeitslosengeld. Für Ältere gibt es bis zu 24 Monate lang Geld.
Wie lange bekommt man Arbeitslosengeld nach Kurzarbeit?
Im Zuge der Auswirkungen der Corona-Pandemie hat der Gesetzgeber die Bezugsdauer auf insgesamt 24 Monate verlängert. Liegen die Voraussetzungen vor, muss bei der zuständigen Agentur für Arbeit die beabsichtigte Verlängerung der Bezugsdauer angezeigt werden.
Wie hoch ist die durchschnittliche Abfindung?
Am weitesten verbreitet ist die Formel, wonach die Abfindung ein halbes Monatsgehalt pro Jahr der Beschäftigung beträgt. Beispiel: Eine Arbeitnehmerin, die 10 Jahre beschäftigt war und zuletzt 2.000 € im Monat verdiente, würde nach der Faustformel eine Abfindung von 10.000 € erhalten (2.000 €/2*10 Jahre).
Kann während Kurzarbeit Urlaubsgeld gezahlt werden?
Haben Sie in Ihrem Arbeitsvertrag eine Urlaubsgeldzahlung vereinbart, so sollte Ihr Urlaubsgeld bei Kurzarbeit unberührt bleiben. Der Grund dafür ist, dass der Bezugspunkt des Kurzarbeitergeldes (KUG) immer der jeweilige Monat ist und durch die Einbeziehung von Einmalzahlungen zufällige Ergebnisse erzielt würden.
Ist man bei Kurzarbeit auf Abruf?
Ja, der Arbeitnehmer muss die Abrufbereitschaft während der Kurzarbeit annehmen, wenn sie im Arbeitsvertrag oder in der Kurzarbeitsvereinbarung vereinbart wurde.
Was passiert nach Ende der Kurzarbeit?
Entweder wird der vereinbarte Termin für das Ende der Kurzarbeit erreicht oder der Arbeitgeber erklärt vorzeitig deren Ende. In jedem Fall muss ein Unternehmen aber zur normalen Arbeitszeit zurückkehren, wenn die Voraussetzungen für Kurzarbeit nicht mehr erfüllt sind.
Wann ist Kurzarbeit gerechtfertigt?
Anspruch auf Kurzarbeitergeld besteht, wenn mindestens 10 Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsentgeltausfall von mehr als 10 Prozent haben. In Betrieben, in denen Vereinbarungen zur Arbeitszeitschwankungen genutzt werden, wird auf den Aufbau negativer Arbeitszeitkonten verzichtet.
Ist Kurzarbeitergeld weniger als Arbeitslosengeld?
Wer in Kurzarbeit ist, muss weniger oder gar nicht arbeiten, bekommt dafür aber Kurzarbeitergeld. Das entspricht in etwa dem Arbeitslosengeld. Die Kurzarbeit darf höchstens zwölf Monate dauern. In der Corona-Krise konnten Arbeitnehmer bis zu 28 Monate in Kurzarbeit geschickt werden.
Warum muss ich bei Kurzarbeit Steuern nachzahlen?
Kurzarbeitergeld ist zwar steuerfrei, aber durch den Progressionsvorbehalt, erhöht es den Steuersatz auf Ihr steuerpflichtiges Einkommen, zum Beispiel Ihr Gehalt. Deshalb kommt es bei Kurzarbeitergeld-Empfängern am Jahresende meist zu einer Steuernachzahlung statt zu einer Erstattung.
Welche Rechte hat der Arbeitnehmer bei Kurzarbeit?
Wenn Kurzarbeit angeordnet wird, ohne dass es hierfür eine Rechtsgrundlage gibt, haben die Arbeitnehmer Anspruch auf Zahlung des Lohns für die volle Arbeitszeit. Dazu müssen sie gegenüber dem Arbeitgeber ihre ganze Arbeitskraft tatsächlich anbieten.
Wie viel muss man bei Kurzarbeit zurückzahlen?
Genaues Nachrechnen ist erforderlich, denn wie viel Kurzarbeiter zur Seite legen sollten, hängt vom Einzelfall ab und kann pauschal nicht beantwortet werden. Durchschnittlich dürften es aber so ca. 15% des Kurzarbeitergeldes sein. Je mehr Kurzarbeitergeld bezogen wird, desto mehr muss nachgezahlt werden.
Was bekomme ich netto bei Kurzarbeit?
Wie viel Kurzarbeitergeld bekomme ich? Sie erhalten als Arbeitnehmer für die ausfallende Arbeitszeit 60 Prozent des dafür eigentlich fälligen Nettolohns.
Wie viel Geld bekommt man bei 100% Kurzarbeit?
Durch diese Aufstockung des Arbeitgeberanteils werden selbst bei einer Kurzarbeit von 100 Prozent weiterhin 80 Prozent der bisherigen Beiträge gezahlt.
Wie wird das Arbeitslosengeld nach Kurzarbeit berechnet?
Kann man nach Kurzarbeit Arbeitslosengeld erhalten? Wird jemand arbeitslos, nachdem er Kurzarbeitergeld erhalten hat, entsteht ihm kein Nachteil für den Erhalt von Arbeitslosengeld. Das Arbeitslosengeld berechnet sich dann nach dem Arbeitsentgelt, das ohne den Arbeitsausfall erzielt worden wäre.
Wie kontrolliert Arbeitsagentur Kurzarbeit?
Ist die Kurzarbeit beendet, prüft die Agentur alle Nachweise und Unterlagen. Bei der Prüfung fordert die Arbeitsagentur Unterlagen, Nachweise oder Abrechnungen an und prüft diese intensiv, bei Bedarf auch vor Ort oder im Lohnbüro.