Was ist das Agio einfach erklärt?

Gefragt von: Herr Andre Haase MBA.
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Was ist ein Agio? Das Agio ist ein Aufgeld, das zusätzlich zum Kaufpreis oder zum Kurswert entrichtet wird. Das gilt beispielsweise für den Wertpapierhandel, Devisengeschäfte und beim Erwerb von Aktienfonds und Sachwertbeteiligungen. Für die Erhebung des Agios gibt es je nach Anlageform unterschiedliche Gründe.

Was ist Agio Beispiel?

Das Agio ist eine Gebühr, welche zusätzlich zum eigentlichen Kaufpreis berechnet wird. Ein Beispiel: Du kaufst eine Aktie im Wert von 200 Euro mit einem Agio von 4 Prozent. Damit liegt der Kaufpreis hierfür bei 208 Euro. Du kaufst also eine Aktie mit einem Agio von 8 Euro, wie es dann im Fachjargon heißt.

Wie funktioniert Agio?

Aufgeld bei Wertpapieren

Im Rahmen des Wertpapierhandels ist das Aufgeld ein Aufpreis, der auf den Nennwert einer Aktie aufgeschlagen wird. Der Ausgabepreis erhöht sich damit. Das bedeutet also, dass Käufer mehr bezahlen, als die Aktie im Moment des Kaufs tatsächlich wert ist.

Was bedeutet 2% Agio?

(2) Tilgungspflicht einer Unternehmung für die von ihr ausgegebenen Obligationen (Nennwert 600.000 Euro) vertragsgemäß zum Kurs 102; Agio = 2 Prozent = 12.000 Euro; Schulden sind mit dem vollen Rückzahlungsbetrag zu passivieren.

Ist Agio Gewinn?

Agio bei der Einlösung von Anleihen

Es gibt Anleihen, die zum Nennbetrag ausgegeben und am Ende der Laufzeit mit einem Aufschlag wieder eingelöst werden. Diesen Aufschlag nennt man ebenfalls Agio. Er ist für den Anleger ein zusätzlicher Gewinn und im Grunde genommen ein Bestandteil der Zinszahlung.

Disagio und Agio einfach erklärt | Berechnung und Beispiel | wirtconomy

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Wer zahlt Agio?

Der Käufer bezahlt also über das Agio mehr als den eigentlichen Nennwert. Im Rahmen von Kapitalanlagen sind entsprechende Aufgelder oder auch Abgelder (Disagio) insbesondere bei Unternehmensbeteiligungen üblich und stellen die Vertriebsprovision dar, die letztlich nicht als investiertes Kapital zur Verfügung steht.

Ist Agio Eigenkapital?

Die Kapitalmaßnahme der Erhöhung des Stammkapitals (Kapitalerhöhung) sowie Agio (Aufgeld) und Zuzahlung in die freie Kapitalrücklage sind die bekanntesten Eigenkapital-Instrumente aus Sicht der Gesellschafter einer GmbH (vgl. § 272 Abs.

Wann fällt Agio an?

Im Fall von Geldmarktfonds fallen im Höchstfall 1,5 Prozent an Aufgeld an. Bei Rentenfonds schwanken die Kosten zwischen zwei und drei Prozent auf den Anlagebetrag. Aktienfonds beginnen manchmal mit dem Agio bei vier Prozent. In den meisten Fällen ist jedoch ein Aufpreis von fünf Prozent auf den Anlagebetrag fällig.

Wie hoch darf Agio sein?

Wie hoch das Agio ausfällt, hängt davon ab, wie hoch dein Bauspardarlehen ist. Du zahlst also nicht 100 Prozent des Darlehens zurück, sondern 102 Prozent. Das Agio kann sich also deutlich auf die Höhe deiner Darlehensschuld auswirken.

Ist Agio Kapitalrücklage?

Die Kapitalrücklage ist die von Kapitalgesellschaften zu bildende Rücklage. Als Kapitalrücklage auszuweisen sind: 1. Der Betrag, der bei der Ausgabe von Anteilen einschl. von Bezugsanteilen über den Nennbetrag hinaus erzielt wird (Agio).

Wo wird das Agio gebucht?

Demnach gehören die Einnahmen durch Agio zu den Kapitaleinlagen und sind kein Gewinn. Erwirbt ein bilanzierungspflichtiges Unternehmen Aktien, so werden sie als Wertpapier gebucht. Sie werden in das Anlage- oder Umlaufvermögen gebucht. Agios werden als Anschaffungskosten aktiviert.

Woher kommt der Begriff Agio?

Herkunft: italienisch aggio. Synonyme: [1] Aufgeld, Aufzahlung.

Was ist der Unterschied zwischen Agio und Disagio?

Während das Disagio einen Abschlag beschreibt, definiert man das Agio als einen Aufschlag. Der Aufschlag wird in der Regel in Prozent angegeben. Im Fall eines Agios auf den Kaufpreis oder Kurswert eines Wertpapieres wird ein gewisser Prozentsatz (Agio) auf den Nennwert aufgeschlagen.

Was bedeutet kein Agio?

In der Finanzwirtschaft ist ein Investment ohne Agio eine Kapitalanlage, bei der kein Aufgeld auf den Nennwert der Anlage erhoben wird. Das Agio, auch Ausgabeaufschlag genannt, ist demzufolge ein in der Regel in Prozent angegebener Aufschlag auf die Ausgabe einer Kapitalanlage.

Was ist Agio für ein Konto?

Agio oder Disagio wirken sich auf den Effektivzins aus, da der Nominalzins vom Nennwert der Anleihe berechnet wird. In Finanzkreisen wird das Konto 'Agio-Reserven' oftmals als buchhalterisches schwarzes Schaf des Kontoplans bezeichnet, da es bei Buchhaltern manchmal Verwirrung auslöst.

Was ist ein Agio bei Darlehen?

Im Kontext von Darlehen bezieht sich das Agio auf den Mehrbetrag, der über den Nominalwert einer Schuldverschreibung hinausgeht. Der Darlehensbetrag wird zu 100 % ausgezahlt, der Darlehensnehmer muss jedoch einen höheren Betrag zurückzahlen. Dieser höhere Betrag entspricht dem Agio.

Ist eine Kapitalerhöhung gut?

Mit einer Kapitalerhöhung können Unternehmen ihr Eigenkapital erhöhen. Eine solche Erhöhung kann unterschiedliche Zwecke haben. Für Aktionäre bedeuten Kapitalerhöhungen einerseits Vorteile, weil sie durch das Bezugsrecht ihre Unternehmensanteile halten können, andererseits kann der Aktienkurs durch die Erhöhung sinken.

Was ist ein guter Ausgabeaufschlag?

Die meisten Banken, Hausbanken, Anlageberater und Fondsgesellschaften berechnen dem Fondskäufer eine Gebühr, die Ausgabeaufschlag genannt wird. Sie beträgt in der Regel 3 bis 5 % vom Nennwert eines Fonds. Beträgt der Nennwert eines Fonds also 100 €, muss der Anleger 105 € zahlen, um ihn zu erwerben.

Wem gehört die Kapitalrücklage?

Was ist eine Kapitalrücklage in der Bilanz? Die Kapitalrücklage wird auf der Passivseite einer Bilanz ausgewiesen. Sie gehört zum Eigenkapital der Gesellschaft.

Was ist das Agio bei einer Kapitalerhöhung?

Das Agio auf Aktien

Eine Aktie mit einem Nominalwert von 50 Euro wird beispielsweise für 52 Euro ausgegeben. Damit beträgt das Agio zwei Euro. Das Agio muss genau beziffert sein und im Rahmen einer Kapitalerhöhung vor der Anmeldung im Handelsregister komplett eingezahlt worden sein.

Wann macht man eine Kapitalerhöhung?

Kapitalerhöhungen sind aus betriebswirtschaftlichen Gründen erforderlich, wenn Investitionen geplant sind (Sachinvestitionen oder Beteiligungserwerb) und deren bisherige Deckungsquote durch Eigenkapital erhalten bleiben soll.

Wie berechnet man das Agio aus?

Es stellt die Differenz zwischen dem Nennwert und dem Ausgabepreis, also dem Preis bei Ausgabe des Wertpapiers, dar, und zwar in der Regel in Prozent. Beispiel: Eine Aktie hat einen Nennwert von 50 Euro, der Ausgabepreis beträgt 52 Euro. Das Agio liegt also bei 2 Euro oder 4 Prozent.

Warum bieten Banken ein Disagio an?

Mit einem Disagio sinkt die laufende Verzinsung

Das bedeutet, dass sie nur 96 Prozent des vereinbarten Darlehens auszahlt. Die fehlenden 4 Prozent sind eine Zinsvorauszahlung, die die Bank einbehält. Je höher das Disagio ist, desto geringer fallen die weiteren Zinszahlungen aus.

Wer ist der Gläubiger bei einer Anleihe?

Gläubiger einer Anleihe sind die Anleiheinhaber. Ihre Ansprüche sind in den Anleihebedingungen festgeschrieben. Die Ausgabe einer Anleihe an Investoren wird als Emission oder Anleihebegebung bezeichnet und erfolgt im Gegensatz zu privaten Darlehensverträgen öffentlich und ausschließlich von juristischen Personen.

Warum macht man einen Gewinnvortrag?

Mithilfe des Gewinnvortrags kannst Du (ähnlich der Rückstellung) vorhersehbare Ausgaben im folgenden Jahr berücksichtigen und mögliche Verluste direkt ausgleichen. Vorausgesetzt ist natürlich, dass es sich um einen Gewinn- und nicht um einen Verlustvortrag handelt.