Was ist der Grundsteueräquivalenzbeträge?

Gefragt von: Melanie Pieper-Merz
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Beim Blick auf das Beispiel Bayern gilt: Hier erhalten Betroffene einen Bescheid über die Grundsteueräquivalenzbeträge (und keinen Grundsteuerwertbescheid). In Bayern dient eben dieser Bescheid als Grundlage für die Berechnung der Grundsteuer, sobald die Gemeinde ihren Hebesatz im Jahr 2024 festgelegt hat.

Was ist der Äquivalenzbetrag bei der Grundsteuer?

Die Äquivalenzzahl ist eine reine Rechengröße ohne Wertbezug und ein fixer Wert, der pro qm Grundstücksfläche und pro qm Gebäudefläche angesetzt wird. Sie beträgt für Flächen des Grund und Bodens grundsätzlich 0,04 EUR/qm. Berechnungsformel: Äquivalenzbetrag Grund und Boden = Fläche Grund und Boden in qm x 0,04 EUR/qm.

Was ist ein Bescheid über Grundsteueräquivalenzbeträge?

den Grundsteuerwertbescheid bzw. Bescheid über die Grundsteueräquivalenzbeträge: Diesen Bescheid über die Festsetzung des Grundsteuerwertes verschickt das Finanzamt 2023. den Grundsteuermessbetragsbescheid: Diesen Bescheid über die Festsetzung des Grundsteuermessbetrags verschickt das Finanzamt ebenfalls 2023.

Was ist der Äquivalenzbetrag Grundsteuer Bayern?

Ist die Fläche des Grund und Bodens zu mindestens 90 % weder bebaut noch befestigt, wird der Äquivalenzbetrag für die 10 000 m2 übersteigende Fläche insgesamt wie folgt angesetzt: (übersteigende Fläche des Grund und Bodens × 0,04 /m2)0,7 €, höchstens jedoch eine Äquivalenzzahl von 0,04 €/m2.

Wie lese ich den Bescheid über den Grundsteuerwert?

Grundsteuerwert x Steuermesszahl ergibt den Grundsteuermessbetrag. Dieser wird dann mit dem Hebesatz multipliziert. Beispiel: Grundsteuerwert: 160.000 Euro, Steuermesszahl: 0,031 Prozent (im Bescheid steht 0,31 v. T.), Hebesatz 410 Prozent.

Grundsteuerbescheid prüfen und kontrollieren - Grundsteuererklärung Niedersachen 2022 (Einspruch)

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Welche Fehler darf man bei der Grundsteuer nicht machen?

Diese vier Fehler sollten Sie deshalb bei der Grundsteuererklärung vermeiden:
  • Fehler: Stichtag 1. Januar 2022 für Ihre Angaben missachten.
  • Fehler: Veraltete Angaben zum Bodenrichtwert machen.
  • Fehler: Die Abgabefrist versäumen.
  • Fehler: Wohn- und Nutzflächen falsch berechnen.

Für wen wird die neue Grundsteuer teurer?

Voraussichtlich wird für Grundstücke und Immobilien auf dem Land oder in strukturschwachen Gebieten weniger Grundsteuer anfallen. Dagegen kann es für Städter, Besitzer unbebauter Grundstücke und Eigentümer von Einfamilienhäusern teurer werden.

Wie wirkt sich das Baujahr auf die Grundsteuer aus?

Aus welchen Unterlagen ergibt sich das Baujahr? Bei der Grundsteuer ist als Baujahr das Jahr gemeint, in dem die Immobilie bezugsfertig wurde. In den Bauunterlagen oder im Kaufvertrag findet sich häufig diese Angabe. Ansonsten kann das Bauamt der Gemeinde möglicherweise Auskunft geben.

Wie wird die neue Grundsteuer in Bayern berechnet Beispiel?

Zusammengefasst lautet die Formel zur Berechnung der Grundsteuer in Bayern also: (Grundstücksfläche x 0,04 Euro) x 1 + (Wohnfläche x 0,50 Euro) x 0,7 = Grundsteuermessbetrag. Grundsteuermessbetrag × Hebesatz der Gemeinde = Grundsteuer.

Hat die Wohnfläche Einfluss auf die Grundsteuer?

Im Bundesmodell (z.B. Berlin, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz) hängt von der Wohnfläche maßgeblich der Rohertrag ab. Auch in Bayern, Hamburg, Hessen und Niedersachsen (Ländermodelle) hat die Wohnfläche Einfluss auf die Höhe der Grundsteuer.

Warum sollte man gegen den Grundsteuerbescheid Einspruch einlegen?

Ein Einspruch gegen den Grundsteuerwertbescheid führt in der Regel zu einer erneuten, genaueren Überprüfung Ihres Bescheids. Dabei schauen die Finanzbeamten nicht nur nach Fehlern, auf die Sie hingewiesen haben. Das heißt: Bei einem Einspruch können auch Fehler entdeckt werden, die sich für Sie nachteilig auswirken.

Wie hoch ist die Grundsteuer bei 1000 qm?

Es ergeben sich jährliche Grundsteuern von 404,71 Euro und 283,47 Euro.

Was tun wenn man bei der Grundsteuererklärung einen Fehler gemacht hat?

Diese Möglichkeiten haben Sie, wenn Sie einen Fehler in der Grundsteuererklärung entdeckt haben und bereits einen Bescheid erhalten haben: Innerhalb der Einspruchsfrist kann gegen den Bescheid über Elster oder in Papierform Einspruch mit dem Hinweise auf den Fehler eingelegt werden.

Wie viel Grundsteuer zahlt man pro Quadratmeter?

Diese betragen 0,04 Euro pro Quadratmeter für das Grundstück sowie 0,50 Euro pro Quadratmeter für Gebäude (Wohnfläche). Der Faktor errechnet sich aus dem Bodenrichtwert des Grundstücks und dem durchschnittlichen Bodenrichtwert der Gemeinde, die Formel dafür ist gesetzlich festgelegt (§ 5 Abs. 1 NGrStG).

Wie kann ich meine Grundsteuer selbst berechnen?

Berechnung allgemein
  1. 0,0035 (Steuermesszahl) x 50.000 Euro (Einheitswert) = 175 Euro (Grundsteuermessbetrag)
  2. 175 Euro (Grundsteuermessbetrag) x 4 (Hebesatz) = 700 Euro Grundsteuer (pro Jahr)

Wie wird die bisherige Grundsteuer berechnet?

Die bisherige Berechnung der Grundsteuer basiert auf Jahrzehnte alten Grundstückswerten (den sogenannten Einheitswerten). Im Westen werden die Grundstücke nach ihrem Wert im Jahr 1964 berücksichtigt. In den ostdeutschen Ländern sind die zugrunde gelegten Werte sogar noch älter, sie beruhen auf Werten aus dem Jahr 1935.

Wie berechne ich die Wohnfläche für die Grundsteuer in Bayern?

Danach sind Wohnflächen alle Flächen innerhalb der Wohnung sowie Wintergärten, Balkone und Terrassen. Ferner gilt als Wohnfläche auch das häusliche Arbeitszimmer. Nicht zur Wohnfläche gehören grundsätzlich Kellerräume, Abstellräume, Waschräume, Heizungsräume u. Ä..

Wie wirkt sich die Nutzfläche auf die Grundsteuer aus?

Das bedeutet, dass ausschließlich die Fläche des Grundstücks (also des Grund und Bodens) für die Berechnung der Grundsteuer herangezogen wird. Flächen in den Gebäuden sind in der Grundsteuererklärung daher gar nicht zu erfassen, so dass die Ausführungen zur Wohn- und Nutzfläche dort keine Rolle spielen.

Wird die Grundsteuer viel teurer?

Die Last der Grundsteuer wird deutschlandweit im Durchschnitt um 10 bis 20 Prozent steigen. Diese Zahlen nennt der Hauseigentümerverband Haus und Grund und warnt vor einer Explosion der Wohnkosten. Hintergrund der Erhöhungen ist offenbar die neue Berechnung der Grundsteuer ab dem Jahr 2025.

Ist die Grundsteuer abhängig vom Baujahr?

Das Bundesfinanzministerium führt zur anstehenden Reform aus: Der Grundsteuerwert für Wohngrundstücke berechnet sich auf Basis mehrerer Faktoren: Neben der Grundstücks- und Wohnfläche sind das der „Bodenrichtwert sowie die Gebäudeart und das Baujahr des Gebäudes mit den Verhältnissen zum 1. Januar 2022“.

Wie wirkt sich eine Garage auf die Grundsteuer aus?

Bei Garagen den Freibetrag von 50 m² beachten

B. beim Wohnhaus mit Garage oder dem Tiefgaragenstellplatz, der zur Eigentumswohnung gehört. In diesen Fällen ist nur die Fläche als Nutzfläche einzutragen, die den Freibetrag von 50 m² übersteigt.

Ist die Grundsteuer für ein Zweifamilienhaus höher als für ein Einfamilienhaus?

Einfamilienhäuser bis 38.346,89 Euro: 2,6 Promille. Einfamilienhäuser ab 38.346,89 Euro: 2,6 Promille für den unter 38.346,89 Euro liegenden Teil des Einheitswerts, 3,6 Promille für den darüberliegenden Teil. Zweifamilienhäuser: 3,1 Promille. anderes Wohneigentum: 3,5 Promille.

Wird die Grundsteuer für alte Häuser teurer?

Gleichartige Grundstücke und Immobilien wurden so oft sehr unterschiedlich besteuert. Vor allem für Eigentümer älterer Häuser, die jahrzehntelang keiner Neubewertung unterzogen wurden, kommt es daher tendenziell zu einem stärkeren Anstieg der Grundsteuer.

Wie teuer wird meine neue Grundsteuer?

Weil die Immobilienwerte seit 1935 bzw. 1964 stark gestiegen sind, wird die fiktive Steuermesszahl angepasst. Künftig hat sie mit 0,031 % (für Wohngrundstücke) bzw. 0,034 % (für Nichtwohngrundstücke) statt 0,35 % nur noch etwa ein Zehntel ihres bisherigen Wertes.

Wie viel Grundsteuer zahlt man für ein Haus?

Wie hoch die Grundsteuer für ein Einfamilienhaus ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Entscheidend ist der Standort der Immobilie, da die Hebesätze und Einheitswerte sich regional unterscheiden. Durchschnittlich liegt die jährliche Belastung ungefähr zwischen 320 und 770 Euro.