Was ist der Sinn und Zweck der Abschreibung?

Gefragt von: Luigi Appel
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Sinn und Zweck von Abschreibungen
In der Buchhaltung bezeichnet man Wertminderungen von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens und Umlaufvermögens als Abschreibungen. Diese Wertminderungen beschreiben den Werteverzehr eines Wirtschaftsguts infolge seiner Abnutzung.

Was ist der Sinn der Abschreibung?

Jedes Gut eines Unternehmens ist mit Anschaffungskosten oder Herstellungskosten verbunden oder nutzt sich irgendwann ab. Das Prinzip der Abschreibung legt fest, dass ein Teil der Anschaffungskosten pro Jahr von der Steuer abgesetzt werden darf. Die Abschreibung erfolgt über die Jahre der Nutzung.

Wann ist Abschreibung sinnvoll?

Alle Wirtschaftsgüter ab einem Anschaffungswert von 250 Euro netto kannst du freiwillig linear abschreiben, was selten sinnvoll ist. Bei einzelnen Gütern mit mehr als als 800 Euro Anschaffungswert kannst du (anstelle der Pool-Abschreibung), und bei mehr als 1000 Euro musst du über Zeit abschreiben.

Was sind die Vorteile von Abschreibung?

Vorteile der Abschreibung: Die steuerlichen Auswirkungen

Durch die Abschreibung sinkt der Restwert des jeweiligen Wirtschaftsguts. Im Idealfall bis auf Null. Sofern du bilanzieren musst, wird das Wirtschaftsgut in der Bilanz mit immer weniger Geld angesetzt.

Was ist Abschreibung Ist das gut oder schlecht?

Abschreibungen sind aus Sicht von Selbstständigen und Unternehmern meistens ein schlechtes Geschäft: Die Ausgaben für Investitionen fallen sofort an - als Betriebsausgaben dürfen die Anschaffungs- und Herstellungskosten oft jedoch erst Jahre später geltend gemacht werden. Es gibt aber auch erfreuliche Vorschriften.

Abschreibungen einfach erklärt (für Fachwirte)

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Was ist eine Abschreibung leicht erklärt?

Unter Abschreibungen werden Wertminderungen von betrieblichen Vermögensgegenständen verstanden. Die Abschreibung lässt sich mit unterschiedlichen Methoden berechnen. In unserem Artikel über Abschreibungsmethoden erfährst du, welche verschiedenen Abschreibungsmethoden es gibt und welche derzeit zulässig sind.

Was muss alles abgeschrieben werden?

Man spricht steuerrechtlich auch von Absetzungen für Abnutzung (AfA). Abzuschreiben sind insbesondere Gebäude, technische Anlagen, Maschinen, Einbauküchen, die Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte oder Lizenzen.

Warum wird Anlagevermögen abgeschrieben?

Die Abschreibung des Anlagevermögens spielt eine wichtige Rolle im Liquiditätsmanagement und Finanzcontrolling eines Unternehmens. Sie dient dazu, den Wertverfall von Sachwerten quantitativ im Unternehmensvermögen abzubilden.

Warum wird etwas abgeschrieben?

Abschreibungen werden immer dann vorgenommen, wenn Vermögensgegenstände des Unternehmens planmäßig oder außerplanmäßig an Wert verlieren. Der Wertverlust der Wirtschaftsgüter muss im Rechnungswesen erfasst werden, um das tatsächliche Anlage- und Umlaufvermögen des Unternehmens bestimmen zu können.

Was passiert nach der Abschreibung?

Abschreibungen enden grundsätzlich bei Ausscheiden aus dem Betrieb wie bei einem Verkauf oder Verschrottung. Wird das Wirtschaftsgut auch nach der Abschreibung bis auf den Nullwert weiter im Betrieb genutzt, ist es mit einem Erinnerungswert von 1,00 Euro in den Büchern zu führen.

Wie kann man sich aus Abschreibungen finanzieren?

Abschreibungen müssen erwirtschaftet werden

Die Zahlungsmittel müssen, um für andere Finanzierungszwecke eingesetzt zu werden, dem Unternehmen demnach tatsächlich zufließen. Wird durch die Bildung von Abschreibungen nur der Verlust einer Unternehmung erhöht, ergibt sich also kein Finanzierungseffekt.

Welche Vorteile bringen hohe Abschreibungen?

Aus der Bilanz ergibt sich für Unternehmen jährlich ein zu versteuernder Gewinn. Durch die jährlichen Abschreibungsbeträge, die den Gewinn reduzieren, verringert sich somit auch die Steuerbelastung durch die gewinnabhängigen Steuern.

Wie wirkt sich die Abschreibung auf die Bilanz aus?

Die Buchwerte werden durch die Abschreibungen entsprechend vermindert. Der Wertverlust wird als Abschreibung gebucht und als Aufwand in der Gewinn und Verlustrechnung erfasst. Die bilanzielle Abschreibung vermindert den Gewinn, was wiederum insbesondere bei Kapitalgesellschaften zu einer Steuerersparnis führt.

Was darf man abschreiben?

Wirtschaftsgüter bis 250 Euro (ohne Umsatzsteuer) werden sofort abgeschrieben. Bei Wirtschaftsgütern, der Anschaffungskosten oder Herstellungskosten zwischen 251 Euro und 800 Euro liegen, kann zwischen Sofortabschreibung und Sammelposten gewählt werden.

Warum erhöhen Abschreibungen den Gewinn?

Durch das Prinzip der Abschreibung wird jedoch der auf das Anschaffungsjahr bezogene Gewinn erhöht. Der Grund dafür ist, dass in diesem Jahr die Kosten für die Anschaffung des Gutes nicht komplett angesetzt werden können. Selbst betriebswirtschaftlich ergeben Abschreibungen Sinn.

Sind Abschreibungen Gewinn oder Verlust?

Abschreibungen in der GuV

Eine Abschreibung beschreibt die Wertminderung von Vermögensgegenständen deines Anlage- und Umlaufvermögens – also dessen „Abnutzung“. Damit sind die Abschreibungen in deiner GuV ein Aufwand und mindern den Gewinn eines Geschäftsjahres.

Warum verringern Abschreibungen den Gewinn?

durch den Kauf von Maschinen oder anderem Anlagevermögen, so kann diese Anschaffung, über die Abschreibungen, dazu verwendet werden, den steuerpflichtigen Gewinn in den Folgejahren zu schmälern. Dadurch sinkt natürlich auch die Steuerbelastung durch die gewinnabhängigen Steuern.

Haben Abschreibungen Einfluss auf Gewinn?

Eine Abschreibung wirkt immer gewinn- und somit steuermindernd, weshalb die meisten Unternehmen versuchen, sie regelmäßig vorzunehmen. Ziel einer Abschreibung ist es immer, den Wert des abzuschreibenden Wirtschaftsgutes entweder auf 0 oder auf einen Restwert zu reduzieren.

Kann man durch Abschreibungen Steuern sparen?

Ja. Abschreiben bedeutet, dass die Kosten für ein Wirtschaftsgut nicht in einem Jahr, sondern über mehrere Jahre steuerlich geltend gemacht werden können. Die Kosten, die du steuerlich absetzt (bzw. absetzen kannst), mindern dein Steuerergebnis für das betreffende Jahr.

Sind Abschreibungen Eigenkapital?

Eine Abschreibung mindert das Eigenkapital, eben weil Wertverluste zu Lasten der Eigentümer gehen, auf dem Aufwandskonto Abschreibungen auf dessen linker Seite im Soll.

Was passiert mit Abschreibungen bei Verkauf?

Was geschieht mit der Afa beim Immobilienverkauf? Wird eine vermietete Immobilie während der steuerlich geltenden Nutzungsdauer verkauft, enden die Abschreibungen für den Verkäufer zeitanteilig mit dem Monat des Verkaufs. Relevant hierfür ist der Zeitpunkt der notariellen Beurkundung.

Ist Abschreibung gewinnmindernd?

Abschreibungen wirken sich gewinnmindernd für die Dauer der Nutzung aus und reduzieren damit die Steuern, die an das Finanzamt für den Gewinn abgeführt werden müssen.

Wie funktioniert das abschreiben?

Was ist eine Abschreibung? Bei Abschreibungen wird der Anschaffungspreis für beruflich bedingte Arbeitsmittel, deren Kaufpreis mehr als 952 € brutto beträgt, über mehrere Jahre steuerlich verteilt. Jedes Jahr kann somit nur ein Teil der Gesamtkosten als Werbungskosten geltend gemacht werden.

Sind Abschreibungen negativ?

In der Bilanz wirken sich Abschreibungen negativ aus, da sie den Wert eines Vermögensgegenstandes oder einer betrieblichen Anlage reduzieren. Durch Abschreibungen wird der Buchwert des Unternehmens verringert und der Abschreibungsbedarf wird in der Abschreibungsplanung berücksichtigt.

Wo kommen die Abschreibungen hin?

Im Anlagevermögen wird der abzuschreibende Gegenstand jeweils mit dem errechneten Restbuchwert weitergeführt. Nur geringwertige Wirtschaftsgüter kann ein Unternehmer direkt im Jahr der Anschaffung voll abschreiben oder als Sammelposten über mehrere Jahre verteilt steuermindernd ansetzen.