Was ist der Unterschied zwischen Beihilfe und heilfürsorge?

Gefragt von: Julian Rauch
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Die freie Heilfürsorge ist eine spezielle Form der Fürsorge des Dienstherrn gegenüber seinen Beamten. Sie wird in der Regel dann gewährt, wenn die Tätigkeit besonders gefahrgeneigt ist. Die freie Heilfürsorge erbringt – im Gegensatz zur Beihilfeleistung eine 100 % Kostenübernahme der erstattungsfähigen Aufwendungen.

Wann Heilfürsorge und Beihilfe?

Die freie Heilfürsorge wird nur dem Beamten selbst während seiner aktiven Dienstzeit gewährt und endet spätestens mit Eintritt in den Ruhestand. Nach Beendigung der freien Heilfürsorge tritt die Beihilfe ein. Für Angehörige des Beamten besteht nur Anspruch auf Beihilfe, nicht auf freie Heilfürsorge.

Wer hat Anspruch auf Beihilfe oder Heilfürsorge?

In Bayern gilt die Heilfürsorge zum Beispiel bei Polizisten nur für Polizeianwärter und Beamte der Bereitschaftspolizei, übrige Polizisten sind dagegen auf die Beihilfe verwiesen. In Berlin beschränkt sich die Heilfürsorge nur auf Polizeianwärter des einfachen und mittleren Dienstes, ansonsten tritt die Beihilfe ein.

Ist die Heilfürsorge eine private Versicherung?

Die freie Heilfürsorge gehört weder zur privaten noch zu gesetzlichen Krankenversicherung.

Was versteht man unter Heilfürsorge?

Heilfürsorge (auch Freie Heilfürsorge) in Deutschland bezeichnet die Übernahme von Gesundheitsleistungen durch den Dienstherrn für Personen in einem öffentlich-rechtlichen Amts- oder Dienstverhältnis, die einer besonderen gesundheitlichen Gefährdung unterliegen.

Freie Heilfürsorge - EINFACH ERKLÄRT | Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute & Justizvollzugsbeamte

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Was deckt die Heilfürsorge ab?

Das zahlt die Heilfürsorge

In der Regel sind die Leistungen mit denen der gesetzlichen Krankenkasse zu vergleichen. Dazu gehören beispielsweise Krankenhausaufenthalte und ambulante Behandlungen, Zahnarztkosten und Zahnersatz, Vorsorgeuntersuchungen sowie die Übernahme von nötigen Medikamenten und Hilfsmitteln.

Was sind Heilfürsorge Leistungen?

Die Heilfürsorge umfasst einen unmittelbaren Anspruch insbesondere auf ärztliche und zahnärztliche Behandlung in Form von Sachleistungen auf Versichertenkarte. Im Krankheitsfall entstehen daher Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamten i. d. R. keine Aufwendungen.

Wie viel übernimmt die Heilfürsorge?

Für die in Anspruch genommene Heilfürsorge gilt: Der Dienstherr übernimmt in der Regel 100 % der anfallenden Kosten.

Ist ein Polizist Beihilfeberechtigt?

Beihilfe für Polizei-, Feuerwehr-, Justiz und Zollbeamte

auf Probe oder als Beamter auf Lebenszeit sind Sie beihilfeberechtigt.

Wer zahlt die Heilfürsorge?

Die freie Heilfürsorge stellt neben der gesetzlichen Krankenversicherung und der privaten Krankenversicherung eine weitere Versicherungsform in Deutschland speziell für Beamte dar. Hierbei übernimmt der Dienstherr (Land oder Bund) die Krankheitskosten Absicherung.

Was wird nicht von der Beihilfe übernommen?

Nicht übernommene Medikamente und Hilfsmittel

Zu den Medikamenten und Hilfsmittel, die nicht von der Beihilfe übernommen werden, gehören: Mittel gegen Mund- und Rachenentzündungen. verschreibungsfreie aber apothekenpflichtige Grippemittel. Schmerzpflaster.

Was zahlt die Beihilfe bei Beamten?

Die Höhe der Beihilfe macht für Beamte und Beamtenanwärter in der Regel 50 Prozent aus.

Wann habe ich Anspruch auf Beihilfe?

Beihilfeberechtigung von Angehörigen

Bei Ehepartnerinnen, Ehepartnern, eingetragenen Lebenspartnerinnen und Lebenspartnern liegt die Einkommensgrenze bei 18.000 Euro gemäß § 2 Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes.

Ist man bei der Polizei privat versichert?

Das Wichtigste in Kürze. Je nach Bundesland haben Polizisten Anspruch auf Beihilfe oder Heilfürsorge. In der Regel übernimmt der Dienstherr zwischen 50 bis 80 Prozent der anfallenden Kosten, der Rest muss mit Hilfe einer privaten Krankenversicherung gedeckt werden.

Warum müssen Polizisten privat versichert sein?

Ja, Polizisten brauchen zusätzlich zu Beihilfe oder Heilfürsorge in jedem Fall eine Pflegeversicherung, zum Beispiel bei ihrer privaten Krankenversicherung. Polizisten mit Heilfürsorge müssen zusätzlich beachten, dass diese nur Leistungen abdeckt, die ungefähr auf dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung liegen.

Bei welcher Krankenkasse sind Polizisten versichert?

Die Krankenversicherung für Mitarbeitende der Polizei wird vom Staat im Rahmen der freien Heilfürsorge oder der Beihilfe übernommen. Beide Varianten sind genaugenommen weder eine private Krankenversicherung, kurz PKV, noch eine gesetzliche Krankenversicherung, GKV.

Wer zahlt Beihilfe für Beamte?

Der Dienstherr hat eine besondere Fürsorgepflicht für seine Beamtinnen und Beamten. Er verpflichtet sich, im Krankheits-, Pflege - und Geburtsfall einen Teil der anfallenden Kosten im Rahmen der Beihilfe zu erstatten.

Was zahlt die Beihilfe im öffentlichen Dienst?

Beihilfe für Angestellte im öffentlichen Dienst

Wie auch bei der GKV übernimmt der Arbeitgeber 50% der Krankenversicherungskosten. Davon ausgenommen ist Tagegeldversicherung und Zahnersatzversicherung in Höhe von 0,9%.

Sind alle Beamten Beihilfeberechtigt?

Beihilfeberechtigte sind:

Beamte und Beamtinnen auf Lebenszeit. Beamte und Beamtinnen auf Widerruf (Anwärter und Anwärterinnen) Kinder von Beamt:innen. Pensionierte Beamte und Beamtinnen.

Was zahlt die Heilfürsorge bei Zahnersatz?

Die freie Heilfürsorge erstattet den doppelten Festzuschuss, also 700€. Die Versorgungslücke die durch ein Implantat entsteht, beläuft sich in diesem Beispiel auf 1.300€! Wie im obigen Beispiel deutlich wird, können gerade bei der Versorgung mit hochwertigem Zahnersatz große Versorgungslücken entstehen.

Wie viel Prozent der Behandlungskosten werden bei Beamten durch die Beihilfe erstattet?

In der Regel gelten folgende Beihilfesätze: 50 Prozent für Beamte, 70 Prozent für Ehepartner und 80 Prozent für Kinder. Für den Teil der Krankheitskosten, der nicht von der Beihilfe gedeckt ist, gilt die Pflicht zur Versicherung.

Hat die Polizei freie Heilfürsorge?

Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel die Polizei, Justiz und verbeamtete Feuerwehrleute. Die im Rahmen der freien Heilfürsorge entstehenden Krankheitskosten werden ohne Eigenbeteiligung vom Dienstherrn übernommen.

Wird Osteopathie von der Beihilfe bezahlt?

Bei manchen Therapiemaßnahmen wie einer osteopathischen Behandlung ist die Höhe der Kostenübernahme durch die Beihilfe abhängig von dem zu behandelnden Körperteil. So beträgt der Höchstbetrag für die Wirbelsäule 21,- Euro, während die Kniegelenke mit 12,- Euro festgehalten sind.

Wie oft zahlt die Beihilfe eine professionelle Zahnreinigung?

Von der Heilfürsorge werden einmal im Kalenderjahr die Kosten einer durchgeführten professionellen Zahnreinigung übernommen.

In welchen Bundesländern gibt es Heilfürsorge?

Für Soldaten gilt die Heilfürsorge während der gesamten Dienstzeit bis zu ihrer Pensionierung. Den gleichen umfassenden Anspruch haben Vollzugsbeamte und Beamte der Bundespolizei in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Bremen.