Was ist der Unterschied zwischen bilanziellen und kalkulatorischen Abschreibungen?

Gefragt von: Herr Viktor Günther
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Auch im Bereich der Nutzungsdauer können sich die kalkulatorische und die bilanzielle Abschreibung unterscheiden. Während die bilanzielle Abschreibung die voraussichtliche Nutzungsdauer zugrunde legt, legt die kalkulatorische Abschreibung die tatsächliche Nutzungsdauer zugrunde.

Was ist die bilanzielle Abschreibung?

Die bilanzielle Abschreibung erfasst den Werteverzehr von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens. Die bilanzielle Abschreibung erfolgt planmäßig auf Basis der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, welche ihrerseits über die voraussichtliche Nutzungsdauer verteilt werden.

Was versteht man unter kalkulatorischen Abschreibungen?

Kalkulatorische Abschreibung (Kalkulatorische AfA) – Definition. Die kalkulatorische Abschreibung dient unternehmensinternen Zwecken und soll den tatsächlichen Werteverzehr beispielsweise einer Maschine möglichst korrekt erfassen. Hierbei geht es also um eine verursachungsgerechte Verteilung der Kosten.

Was sind kalkulatorische Abschreibungen Beispiele?

Beispiel für eine kalkulatorische Abschreibung:

10 Jahre im Einsatz ist und danach nur noch für 1000 € verkauft werden kann. Der Wiederbeschaffungsneuwert wird wiederum 6.000 € betragen. Er berechnet die kalkulatorische Abschreibung pro Jahr auf 5.000 € / 10 Jahre = 500 € / Jahr.

Warum gibt es kalkulatorische Abschreibungen?

Zweck der kalkulatorischen Abschreibungen ist eine Kostenrechnung, die den Wertverzehr des Unternehmensvermögens verursachungsgerecht darstellt. Das ermöglicht realistische Wirtschaftlichkeitsbewertungen und eine Preisgestaltung, die notwendige Neuanschaffungen und damit den Substanzerhalt erlaubt.

Abschreibungen - bilanziell versus kalkulatorisch

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Sind kalkulatorische Abschreibungen Kosten?

Kalkulatorische Abschreibungen sind somit Kosten und werden in der Selbstkosten- und Betriebsergebnisrechnung berücksichtigt. Kalkulatorische Abschreibungen werden nur für unternehmensinterne Berechnungen vorgenommen und erscheinen nicht in Buchführung und Jahresabschluss.

Welche Nutzungsdauer bei kalkulatorischer Abschreibung?

Die Nutzungsdauer ist in dieser Rechnung die technische oder sonst erwartete reale Nutzungsdauer. Als Grundlage für die Berechnung der Abschreibungen werden, entgegen der bilanzmäßigen Abschreibung, nicht die historischen Anschaffungskosten sondern die Wiederbeschaffungskosten herangezogen.

Was sind kalkulatorische Kosten leicht erklärt?

Kalkulatorische Kosten sind Kosten, denen kein Aufwand oder ein Aufwand in abweichender Höhe gegenübersteht. In der Finanzbuchhaltung werden sie nicht berücksichtigt. Es wird unterschieden zwischen den Zusatzkosten und den Anderskosten.

Was sind Abschreibungen und welche Arten gibt es?

Es gibt zwei Abschreibungsarten: planmäßige (nur für abnutzbares Anlagevermögen) und außerplanmäßige Abschreibung. Es gibt zwei Abschreibungsmethoden: lineare (Standardverfahren) und degressive (vorteilhaft in den ersten Jahren) Es gibt eine AfA-Tabelle, die die Nutzungsdauer von Anschaffungen festlegt.

Warum sind kalkulatorische Abschreibungen Anderskosten?

Kalkulatorische Abschreibungen sind ein gutes Beispiel für Anderskosten, da sie im internen Rechnungswesen oft auf Basis der Wiederbeschaffungskosten und der tatsächlichen Nutzungsdauer berechnet werden und nicht mit der steuerlichen Nutzungsdauer und den Anschaffungskosten.

Was sind kalkulatorische Kosten Beispiele?

Kalkulatorische Kosten sind fiktive Kosten, denen kein oder kein gleichwertiger Aufwand gegenübersteht. Sie umfassen verschiedene Kostenarten wie Miete, Zinsen, Wagnisse, Abschreibungen oder den Unternehmerlohn und setzen sich insgesamt aus Zusatzkosten und Anderskosten zusammen.

Was ist der Sinn von kalkulatorischen Kosten?

Bedeutung der kalkulatorischen Kosten

Kalkulatorische Kosten müssen in der Kostenrechnung verrechnet werden, damit der tatsächliche Werteverzehr unabhängig von bilanzpolitischen Maßnahmen und von handels- und steuerrechtlichen Vorschriften ermittelt werden kann.

Sind Abschreibungen Aufwand oder Ertrag?

Es ist aber ganz einfach: Abschreibungen sind Aufwand, die in der Buchhaltung den Wertverlust von Vermögensgegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens dokumentieren. Da Abschreibungen den Gewinn eines Geschäftsjahres und somit die Steuerlast für den Unternehmer mindern, sind sie vom Finanzamt reglementiert.

Wie wirkt sich die bilanzielle Abschreibung auf die GuV aus?

Abschreibungen in der GuV

Eine Abschreibung beschreibt die Wertminderung von Vermögensgegenständen deines Anlage- und Umlaufvermögens – also dessen „Abnutzung“. Damit sind die Abschreibungen in deiner GuV ein Aufwand und mindern den Gewinn eines Geschäftsjahres. So sinkt auch deine Steuerlast.

Wo finde ich die Abschreibungen in der Bilanz?

Abschreibungen in der Bilanz

Ein Vermögenswert wird auf der Aktivseite gemindert. Sämtliche Abschreibungen werden auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen und als Wertberichtigung in Form einer kumulierten Abschreibung angegeben.

Sind Abschreibungen in der GuV?

Die Abschreibungen auf die immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen können hier nach § 275 Abs. 3 HGB nicht direkt aus der GuV abgelesen werden. Das ist dadurch begründet, dass sie anteilig in den Herstellungskosten, Vertriebskosten und allgemeinen Verwaltungskosten enthalten sind.

Welche 3 Abschreibungen gibt es?

Mögliche Abschreibungsmethoden waren:
  • Lineare Abschreibung.
  • Degressive Abschreibung.
  • Kombinierte Abschreibung.
  • Progressive Abschreibung.
  • Leistungsbezogene Abschreibung / Leistungsabschreibung.

Was sind Abschreibungen Kurz erklärt?

Unter Abschreibungen werden Wertminderungen von betrieblichen Vermögensgegenständen verstanden. Die Abschreibung lässt sich mit unterschiedlichen Methoden berechnen. In unserem Artikel über Abschreibungsmethoden erfährst du, welche verschiedenen Abschreibungsmethoden es gibt und welche derzeit zulässig sind.

Was ist der Unterschied zwischen Abschreibungen und AfA?

Abschreibung vs. AfA. Der Unterschied zwischen AfA und Abschreibung besteht darin, dass die AfA eine Unterform der Abschreibung ist, nämlich eine planmäßige Abschreibung. Das heißt, du weißt hier im Voraus, dass du ein gewissen Wirtschaftsgut über mehrere Jahre abschreiben, also steuerlich geltend machen kannst.

Sind kalkulatorische Kosten in der GuV?

kalkulatorische Kosten an Verrechnungskonto kalkulatorische Kosten wird erreicht, dass in die Kostenrechnung der kalkulatorische Wert eingeht, andererseits aber bei der Zusammenführung von Betriebsergebnis und Gesamtergebnis (GuV-Ergebnis) der in der Kostenrechnung kalkulatorisch gebuchte Betrag wieder neutralisiert ...

Sind kalkulatorische Kosten Aufwand?

Bei kalkulatorischen Kosten handelt es sich um Kosten denen entweder ein Aufwand in abweichender Höhe (Anderskosten) oder kein Aufwand (Zusatzkosten) gegenübersteht. Kalkulatorische Kosten beruhen dabei nicht auf tatsächlichen Zahlungsvorgängen, sondern lediglich auf einem fiktiven theoretischem Aufwand.

Wie berechnet man den kalkulatorischen abschreibungsbetrag?

Die kalkulatorische Abschreibung ist eine Formel im Bereich der Finanzierung und Investition, bei der der Wertverlust eine Anschaffung berücksichtigt wird. Dies geschieht, indem man vom Anschaffungs- bzw. Wiederbeschaffungswert durch die Nutzungsdauer dividiert.

Wie lautet die Formel zur Berechnung der Abschreibung?

Jährliche Abschreibung = Anschaffungskosten / Nutzungsdauer

Das liegt daran, dass der Abschreibungssatz bei dieser Methode auf den Restwert statt auf den gesamten Anschaffungswert angewandt wird. Da dieser jedes Jahr weiter sinkt, fällt auch der Abschreibungsbetrag.

Wann lohnt sich Abschreibung über mehrere Jahre?

Bei Abschreibungen wird der Anschaffungspreis für beruflich bedingte Arbeitsmittel, deren Kaufpreis mehr als 952 € brutto (das heißt, inkl. 19% Umsatzsteuer) beträgt, über mehrere Jahre steuerlich verteilt. Jedes Jahr kann somit immer nur ein Teil der Gesamtkosten als Werbungskosten geltend gemacht werden.

Wie nennt man die Abschreibung bei der jährlich ein gleich hoher Betrag abgeschrieben wird?

Lineare Abschreibung

Die Höhe der Abschreibungen verteilt sich gleichmäßig auf die Nutzungsdauer. Somit schreibt man jedes Jahr den gleichen Betrag ab.