Was ist der Unterschied zwischen der Beitragsbemessungsgrenze und der Versicherungspflichtgrenze?
Gefragt von: Frau Dr. Marlis Maisternezahl: 4.2/5 (27 sternebewertungen)
Bis zur Beitragsbemessungsgrenze ist das Einkommen eines Beschäftigten beitragspflichtig, alles darüber ist beitragsfrei. Bis zur Versicherungspflichtgrenze müssen Beschäftigte gesetzlich krankenversichert sein. Wer über diesen Betrag hinaus verdient, kann sich privat krankenversichern lassen.
Was versteht man unter der Versicherungspflichtgrenze?
Die Versicherungspflichtgrenze – auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt – entscheidet darüber, ob Arbeitnehmer eine Private Krankenversicherung (PKV) abschließen dürfen bzw. können. Die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) betrifft Arbeiter und Angestellte.
Was besagt die Versicherungspflichtgrenze in der Sozialversicherung?
Die Versicherungspflichtgrenze, auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt, ist eine Entscheidungsgröße und legt fest, bis zu welcher Höhe des Bruttoeinkommens die Versicherungspflicht in einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV) für Angestellte besteht.
Für wen gilt die Versicherungspflichtgrenze?
Für wen gilt die Besondere Versicherungspflichtgrenze in der Krankenversicherung? Die Besondere Versicherungspflichtgrenze gilt für privat versicherte Arbeitnehmer, die durch die Neuregelungen der Pflichtgrenzen im Jahr 2003 versicherungspflichtig geworden wären.
Ist die Versicherungspflichtgrenze brutto oder netto?
Gegenwärtig (Stand 2023) beträgt die Beitragsbemessungsgrenze also 59.850 Euro, was einem monatlichen Bruttoeinkommen von exakt 4.987,50 Euro entspricht.
UNTERSCHIED: Beitragsbemessungs- und Jahresarbeitsentgeltgrenze
Was passiert wenn man über die Versicherungspflichtgrenze kommt?
Überschreitet das Gehalt die Beitragsbemessungsgrenze, steigen die Beiträge also nicht weiter an, sondern bleiben konstant. Gutverdiener/innen zahlen also sozusagen nur einen Höchstbetrag. Wenn Sie im Westen 7.300 Euro brutto verdienen, zahlen Sie 678,90 Euro monatlich in die Rentenkasse.
Was passiert wenn die Versicherungspflichtgrenze überschritten wird?
Arbeitnehmer, deren regelmäßiges Arbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAE-Grenze) von 66.600 Euro (2023) überschreitet, sind krankenversicherungsfrei. Sie können eine freiwillige gesetzliche Krankenversicherung abschließen.
Wie hoch ist die monatliche Versicherungspflichtgrenze?
Die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung steigt auf 59.850 Euro im Jahr (monatlich 4.987,50 Euro) und die Versicherungspflichtgrenze steigt auf jährlich 66.600 Euro (monatlich 5.550 Euro). Diese Werte sind bundesweit gleich.
Wer prüft Versicherungspflichtgrenze?
Ihr Arbeitgeber prüft, ob Sie mit Ihrem regelmäßigen beitragspflichtigen Arbeitsentgelt über der Versicherungspflichtgrenze im aktuellen und auch im folgenden Kalenderjahr liegen. Ist dies der Fall, werden Sie freiwillig versichert.
Woher weiß ich ob ich pflichtversichert oder freiwillig versichert bin?
Arbeitnehmer mit einem Jahreseinkommen bis zu 64.350 Euro brutto (monatlich 5362,50) – werden automatisch gesetzlich krankenversichert. Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung zahlen Arbeitgeber und Beschäftigte seit dem 1. Januar 2019 zu gleichen Teilen.
Was zählt alles in die Beitragsbemessungsgrenze?
Dazu gehören die Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie die gesetzliche Pflege-, Unfall- und Krankenversicherung. Die Beiträge werden prozentual vom Bruttoeinkommen berechnet. Der Arbeitgeber trägt je nach Versicherung etwa die Hälfte.
Was passiert wenn das Einkommen unter die PKV Grenze sinkt?
Diese Grenze liegt 2020 bei 62.550 Euro im Jahr. Für diejenigen, die bereits 2002 privat versichert waren, liegt sie bei 56.250 Euro im Jahr. Fällt Ihr Einkommen auf oder unter diese Grenze, so werden Sie versicherungspflichtig – die Türen der gesetzlichen Krankenversicherung stehen Ihnen dann wieder offen.
Wie berechnet man die Beitragsbemessungsgrenze aus?
- Schritt: Jahres-BBG 59.850 Euro geteilt durch 360 = 166,25 Euro kalendertägliche Beitragsbemessungsgrenze.
- Schritt: 166,25 Euro multipliziert mit 16 Kalendertagen = 2.660 Euro Teil-BBG.
Wie hoch ist die Beitragsbemessungsgrenze bei der Rente?
Die Beitragsbemessungsgrenze steigt auf 7.300 Euro (bisher 7.050 Euro) monatlich beziehungsweise auf jährlich 87.600 Euro (bisher 84.600 Euro). Wer darüber hinaus verdient, zahlt nur bis zu dieser Grenze Rentenbeiträge. Der Beitragssatz der Rentenversicherung beträgt im kommenden Jahr weiterhin 18,6 Prozent.
Wann endet die Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung?
Beschäftigte, die mit ihrem Arbeitsentgelt sowohl im Vorjahr als auch im neuen Jahr die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreiten, sind in der Krankenversicherung versicherungsfrei. Die Jahresarbeitsentgeltgrenze beträgt im Jahr 2023 in den alten und in den neuen Bundesländern 66.600 Euro.
Warum gibt es eine Beitragsbemessungsgrenze?
Warum gibt es die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung? Die Bundesregierung stellt durch die jährliche Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze sicher, dass der Anstieg bei Löhnen und Gehältern in der Sozialversicherung berücksichtigt wird.
Auf welche Einnahmen muss man Krankenkassenbeiträge zahlen?
Pflichtmitglieder in der GKV sind insbesondere alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Bruttoeinkommen unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (im Jahr 2023: 66.600 Euro) und über der Geringfügigkeitsgrenze (520 Euro monatlich) liegt.
Warum steigt PKV im Alter?
FAQ zu PKV im Alter
Weder in der GKV noch in der PKV steigen die Beiträge, weil man älter wird. Sie steigen aufgrund der allgemeinen Inflation und des medizinischen Fortschritts.
Wie viel Gehalt für private Krankenversicherung 2023?
Bestimmung der Versicherungspflichtgrenze
Die Jahresarbeitsentgeltgrenze, allgemein Versicherungspflichtgrenze genannt, wird 2023 bei 66.600 Euro (2022: 64.350 Euro) liegen.
Warum zahlen zahlt man mehr Lohnsteuer mit PKV?
Ergebnis: Durch den Wechsel von der freiwilligen GKV in die PKV erhöht sich die monatlich zu zahlende Lohnsteuer in unserem Fall um 109,33 Euro monatlich. Grund ist der geringere als Vorsorgeauf- wand zu berücksichtigende Beitrag zur Kranken- und Pflege- versicherung.
Ist freiwillig versichert teurer als pflichtversichert?
Der Beitrag für freiwillig Versicherte in der GKV richtet sich nach dem Einkommen und unterscheidet sich damit nicht von dem Beitrag, den Pflichtversicherte zahlen. Der allgemeine Beitragssatz liegt 2022 bei 14,6 Prozent des versicherungspflichtigen Einkommens.
Was zählt als Einkommen für die freiwillige Krankenversicherung?
Für die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung gibt es einen Mindestbeitrag. Dessen Grundlage ist ein fiktives Mindesteinkommen, das die Krankenkassen ansetzen. Verdienen Sie weniger oder gar nichts, gehen die Kassen dennoch von diesem Einkommen aus. 2021 beträgt das monatliche Mindesteinkommen 1.096,67 Euro.
Warum muss ich mich als Rentner freiwillig versichern?
Wer die Voraussetzungen für die Aufnahme in die Krankenversicherung der Rentner (KVdR) nicht erfüllt, kann sich bei einer gesetzlichen Krankenkasse freiwillig versichern. Dies gilt zum Beispiel für Unternehmer und Freiberufler, die keine oder als Frührentner noch keine gesetzliche Altersrente beziehen.
Wann müssen Rentner keine Krankenversicherung zahlen?
Sie bleiben nur dann weiterhin familienversichert, wenn Sie die Vorversicherungszeit für die eigene Pflichtversicherung in der Krankenversicherung der Rentner nicht erfüllen. Allerdings darf Ihr persönliches Einkommen dann derzeit 445 Euro monatlich nicht übersteigen.
Wie hoch ist der Mindestbeitrag für freiwillig versicherte Rentner?
Wie hoch ist der Beitrag? Liegt - wie in den meisten Fällen - kein eigenes Einkommen vor (zum Beispiel Mieteinnahmen), beträgt der monatliche Beitrag für die Krankenversicherung 172,01 Euro. Dazu kommen 38,48 Euro pro Monat für die Pflegeversicherung.