Was ist der Unterschied zwischen Einheitswert und Bodenrichtwert?

Gefragt von: Sonja Fritz B.Eng.
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Bei einem unbebauten Grundstück ist lediglich der Bodenrichtwert ausschlaggebend, wie hoch der Einheitswert liegt. Zur Berechnung multipliziert die Finanzbehörde die Quadratmeterzahl des Grundstückes mit dem ermittelten Bodenrichtwert von 1964 bzw. 1935.

Ist Einheitswert gleich Bodenwert?

Die Berechnung für den Einheitswert eines unbebauten Grundstücks ist sehr einfach. Es gilt: Quadratmeterzahl * Bodenwert zum Stichtag = Einheitswert. Es gelten dabei die Bodenrichtwerte, die von den Gutachterausschüssen der Gemeinde zum 1.

Wie wirkt sich der Bodenrichtwert auf die Grundsteuer aus?

Gemeinsam mit der Grundstücksfläche bildet der Bodenrichtwert den Boden- beziehungsweise Grundstückswert, welcher wiederum maßgeblichen Einfluss auf die Höhe der Grundsteuer hat.

Was ist der Unterschied zwischen Bodenrichtwert und Bodenwert?

Der Bodenwert eines Grundstücks wird gemäß folgender Formel berechnet: Bodenwert = Bodenrichtwert x Fläche in m². Der Bodenrichtwert ist faktisch nur ein Referenzwert, denn es fließen neben den tatsächlichen, früheren Verkaufspreisen auch Schätzungen in seine Feststellung ein.

Wie berechnet man den Bodenrichtwert für Grundsteuer?

Grundstücksbesitzer müssen Sie also lediglich den Bodenrichtwert je Quadratmeter mit der Anzahl der Quadratmeter Ihres Grundstücks multiplizieren. Beispiel: Liegt der Bodenrichtwert bei 200 Euro je Quadratmeter, beträgt er für ein 1.000 Quadratmeter großes Grundstück entsprechend 200.000 Euro.

Bodenrichtwert: Grundstückswert für Immobilien | Einfach erklärt

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Warum gibt es zwei Bodenrichtwerte?

Zur Vermeidung einer zu kleinteiligen Aufteilung von Bodenrichtwertzonen und zur Wahrung der Übersichtlichkeit werden in Bereichen mit stark durchmischten unterschiedliche Strukturen Doppelwerte in der Bodenrichtwertkarte dargestellt.

Was passiert wenn ich Fehler bei der Grundsteuererklärung mache?

Was droht, wenn die Grundsteuererklärung nicht fristgerecht eingereicht wurde? Nach Erhalt der Erinnerung vom Finanzamt sollte man der Forderung umgehend nachkommen, da sonst ein Verspätungszuschlag von etwa 25 Euro, im schlimmsten Fall sogar ein Zwangsgeld von bis zu 25.000 Euro festgesetzt werden kann.

Ist der Bodenrichtwert gleich grundstückswert?

Der Bodenrichtwert ist nicht nur für den Verkehrswert einer Immobilie von Bedeutung (siehe Punkt 7), sondern auch für den tatsächlichen Verkehrswert des unbebauten Bodens, also des Bodenwerts. Dabei gilt: Der Bodenrichtwert ist nicht mit dem Bodenwert bzw. Grundstückswert gleichzusetzen.

Ist ein hoher oder niedriger Bodenrichtwert gut?

Ein gutes Grundstück weist dementsprechend einen hohen Bodenrichtwert auf, ein fragwürdiges Grundstück dagegen nur einen niedrigen.

Warum ist der Bodenrichtwert so hoch?

Der Durchschnittswert basiert auf den gesammelten Kaufpreisen der regionalen Grundstücke. Zusätzlich wird er vom Entwicklungszustand der Lage des Grundstücks beeinflusst. Die Ermittlung der Bodenrichtwerte ist bundeseinheitlich in der Immobilienwertermittlungsverordnung – kurz ImmoWertV – geregelt.

Kann ein Grundstück mehrere Bodenrichtwerte haben?

HINWEIS: Da ein Flurstück in unterschiedlichen Bodenrichtwertzonen liegen kann, werden Ihnen für ausgewählte Flurstücke mehrere Bodenrichtwerte zur Auswahl angezeigt. Diese unterscheiden sich je nach Nutzungsart der Fläche.

Was muss ich bei der Grundsteuer nicht angeben?

Zu Deiner Wohnfläche gehören nicht: Keller, Heizungsräume, Dachboden, Waschküche, Treppen ab drei Stufen, Garage im Haus und Flächen, die weniger als einen Meter hoch sind. Balkone, Terrassen, Loggien zählen in der Regel nur zu einem Viertel, Flächen mit einer Höhe zwischen ein und zwei Meter zur Hälfte.

Welche Daten braucht man für die neue Grundsteuer?

In die Berechnung der Grundsteuer fließen künftig nur noch wenige, vergleichsweise einfach zu ermittelnde Parameter ein. Bei der Ermittlung der Grundsteuer für Wohngrundstücke geht es konkret um fünf Parameter: Grundstücksfläche, Bodenrichtwert, Immobilienart, Alter des Gebäudes, Wohn-/Nutzfläche.

Wie hoch ist der Einheitswert für ein Einfamilienhaus?

Beispiele für typische Einheitswerte sind: Einfamilienhaus in Berlin mit Grundstück von 1.000 Quadratmetern: 32.500 € Mehrfamilienhaus in Berlin-Mitte: 117.000 € Mehrfamilienhaus in Bad Kreuznach: 12.100 €

Wo finde ich den Einheitswert von meinem Haus?

Das Einheitswert-Aktenzeichen steht auf dem Einheitswertbescheid und auf dem Grundsteuerbescheid. Hier ist es oft als „Aktenzeichen der Bewertungsstelle“ zu finden.

Wo bekomme ich den Einheitswert her?

Es ist zum Beispiel beim Einlegen eines Einspruchs anzugeben. Das Einheitswert-Aktenzeichen findet sich auf dem Einheitswertbescheid des Finanzamts oder häufig auch dem Grundsteuerbescheid der Gemeinde. Es wird auch bei der erstmaligen Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts in 2022 anzugeben sein.

Was sagt mir der Bodenrichtwert aus?

Beim Bodenrichtwert handelt es sich um einen amtlichen Durchschnittswert. Für ein bestimmtes Gebiet gibt er den Wert bzw. den Preis eines Quadratmeter-Bodens an. Hauptsächlich wird er als Hilfsmittel bei der Bewertung von Immobilien eingesetzt, wenn das Vergleichswertverfahren nicht anwendbar ist.

Welchen Einfluss hat der Bodenrichtwert?

Bei dem Bodenrichtwert handelt es sich nicht um einen Verkehrswert. Der Verkehrswert spiegelt den aktuellen Marktwert einer Immobilie wider. Der Bodenrichtwert hat keine bindende Wirkung und dient lediglich als Orientierung für eine Grundstücksbewertung.

Wie hoch ist der niedrigste Bodenrichtwert?

Der niedrigste Bodenrichtwert lag bei gerade einmal 35 €/m². Knapp 250-mal höher lag der höchste Wert mit 8.697 €/m².

Wie berechnet sich ein grundstückswert?

Den Bodenwert ermitteln Sie folgendermaßen: Bodenrichtwert (€/qm) × Quadratmeterzahl des Grundstücks = Bodenwert. Der Bodenwert kann sich aufgrund verschiedener Faktoren immer ändern.

Was mindert den Wert eines Grundstücks?

Weiterhin gilt: Altlasten im Boden oder im Grundwasser sowie abrissbedürftige Gebäude auf dem Grundstück mindern den Wert eines Grundstücks in Höhe der Kosten, die die Beseitigung verursacht. Altlasten sind in der Lage, den Wert stark zu mindern.

Wie realistisch sind Bodenrichtwerte?

Für einen Quadratmeter Grundstücksfläche bildet er den durchschnittlichen Lagewert. Das bedeutet, dass der Bodenrichtwert eine realistische Grundlage bildet, wenn es um den Verkauf von unbebauten Fläche geht. Um aber auf jeden Fall einen realistischen Wert zu bekommen, muss man noch weitere Faktoren unbedingt beachten.

Welche Fehler sollte man bei der Grundsteuer vermeiden?

Diese vier Fehler sollten Sie deshalb bei der Grundsteuererklärung vermeiden:
  • Fehler: Stichtag 1. Januar 2022 für Ihre Angaben missachten.
  • Fehler: Veraltete Angaben zum Bodenrichtwert machen.
  • Fehler: Die Abgabefrist versäumen.
  • Fehler: Wohn- und Nutzflächen falsch berechnen.

Hat eine Garage Einfluss auf die Grundsteuer?

Fazit: Garagen sind bei der Grundsteuer häufig anzurechnen Angesichts der Tatsache, dass die meisten Bundesländer bei der Grundsteuer-Anrechnung von Garagen das Bundesmodell nutzen, müssen die meisten Grundstücksbesitzer in Deutschland sich auf eine Garagen-Grundsteuer einstellen.

Wird die Grundsteuererklärung überprüft?

Erster Stichtag für die Bewertung ist der 1.1.2022. Alle sieben Jahre erfolgt eine Überprüfung des Grundsteuerwerts – es sei denn, in der Zwischenzeit tritt eine Änderung ein. Dann wird der Grundsteuerwert auch zwischen zwei Bewertungsstichtagen geprüft und ggf. neu festgelegt.