Was ist der Unterschied zwischen Herstellungskosten und Herstellkosten?

Gefragt von: Werner Braun
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Die Herstellkosten zählen zur Kosten- und Leistungsrechnung und umfassen die Kosten, die im Rahmen der Herstellung von Gütern bzw. Dienstleistungen anfallen. Die Herstellungskosten dagegen sind ein Maßstab, um hergestellte Vermögensgegenstände zu bewerten.

Was versteht man unter Herstellungskosten?

Herstellungskosten sind die Aufwendungen, die durch den Verbrauch von Gütern und die Inanspruchnahme von Diensten für die Herstellung, seine Erweiterung oder für eine über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche Verbesserung eines Vermögensgegenstandes/Wirtschaftsgutes entstehen (§ 255 Abs.

Was sind Herstellkosten Beispiele?

Herstellkosten bilden die zentrale Kostenart in der Industrie. Sie setzen sich grob aus den Materialkosten und den Fertigungskosten zusammen. Im Einzelnen bestehen sie aus Fertigungsmaterial, Materialgemeinkosten, Fertigungslohn, Fertigungsgemeinkosten und Forschungs- und Entwicklungskosten.

Was sind Bestandteile der Herstellungskosten?

Handelsrechtliche Wahlbestandteile der Herstellungskosten

Kosten der allgemeinen Verwaltung. Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs. Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen. Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung.

Was ist der Unterschied zwischen Herstellkosten und Selbstkosten?

Während es sich bei den Herstellkosten nur um die reinen Ausgaben für die Produktion handelt, geht es bei Selbstkosten um die Summe aller Ausgaben, die sich aus der Herstellung, dem Vertrieb und der Verwaltung ergeben.

Herstellkosten u. Herstellungskosten

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Was gehört nicht zu Herstellkosten?

Aufwendungen, die keinen Bezug zur Herstellung haben, gehören daher nicht zu den Herstellungskosten. Insoweit die Aufwendungen auf den Zeitraum der Herstellung entfallen müssen, um aktiviert werden zu können, wird ihre Aktivierung zeitlich eingeschränkt.

Wie berechnet man die Herstellkosten der Produktion?

Die Formel für die Herstellungskosten lautet demnach:
  1. Herstellungskosten = Anfangsbestand an halbfertigen Erzeugnissen + gesamte Herstellkosten – Endbestand an halbfertigen Erzeugnissen.
  2. Wareneinsatz = Anfangsbestand an fertigen Erzeugnissen + Herstellungskosten – Endbestand an fertigen Erzeugnissen.

Wann entstehen Herstellungskosten?

Generell gilt: Alle Aufwendungen, die bei der Herstellung eines bestimmten Vermögensgegenstandes oder Wirtschaftsgutes entstehen, gelten als Herstellungskosten. Insbesondere sind dies die verbrauchten Güter und die in Anspruch genommenen Dienste.

Wann liegen Herstellungskosten vor?

Herstellungskosten eines Gebäudes sind nach § 255 Abs. 2 Satz 1 HGB Aufwendungen für die Herstellung eines Gebäudes sowie Aufwendungen, die für die Erweiterung oder für die über den ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche Verbesserung eines Gebäudes entstehen.

Sind Baukosten Herstellungskosten?

Herstellungskosten sind alle Aufwendungen, die beim Bau eines Gebäudes bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung anfallen (reine Baukosten und Baunebenkosten). Diese können steuerlich über Abschreibungen geltend gemacht werden.

Welche Herstellkosten gibt es?

Die Herstellkosten 1 setzen sich zusammen aus den Materialkosten und den Fertigungskosten, die sich wiederum unterteilen lassen in:
  • Materialeinzel- und Materialgemeinkosten.
  • Fertigungseinzel- und Fertigungsgemeinkosten.
  • Sondereinzelkosten der Fertigung.

Welche Kosten dürfen nicht in die Herstellungskosten eingerechnet werden?

Nicht einbezogen werden dürfen Einkommensteuer und Vertriebskosten einschließlich Umsatzsteuer. Der Vorsteuerbetrag nach § 15 UStG gehört, soweit er bei der Umsatzsteuer abgezogen werden kann, nicht zu den Herstellungskosten des Wirtschaftsgutes, auf dessen Herstellung er entfällt (§ 9b I EStG).

Sind Abschreibungen Herstellkosten?

Abschreibung bedeutet, dass Sie die Anschaffungs- oder Herstellungskosten Ihres Gebäudes, Ihrer Wohnung oder der Baumaßnahme nur über viele Jahre verteilt steuerlich absetzen können. Der jährlich abziehbare Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten heißt Abschreibung (oder Absetzung für Abnutzung, kurz: AfA).

Sind Lohnkosten Herstellungskosten?

Die genaue Ermittlung der Herstellungskosten geschieht durch die innerbetriebliche Kostenrechnung: Die Kosten für Löhne, Gehälter, Material, etc.

Was gehört zu den Herstellungskosten HGB?

Dazu gehören die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist.

Sind Werkzeuge Herstellungskosten?

Aufwendungen für Werkzeuge, z. B. Hammer, Zange, zur Ausführung von Eigenleistungen = Herstellungskosten.

Was zählt nicht zur 15% Grenze?

Was alles in die 15%-Grenze einzurechnen ist, ist in der Praxis häufig strittig. Das Gesetz sagt lediglich, dass Aufwendungen für Erweiterungen sowie Aufwendungen für Erhaltungsarbeiten, die jährlich üblicherweise anfallen, nicht einzurechnen sind.

Sind Personalkosten auch Herstellungskosten?

Herstellungskosten sind eine Kostenart, die während des Produktionsprozesses anfällt. Sie setzen sich aus weiteren Kostenarten wie insbesondere Materialkosten und Personalkosten zusammen, soweit diese direkt mit der Produktion zusammenhängen.

Sind Entwicklungskosten Herstellungskosten?

Grundsätzlich sind Entwicklungskosten als Kosten zu sehen, die entstehen, wenn ein Projekt verbessert oder neu geschaffen wird. In der Handelsbilanz können Entwicklungskosten als Anschaffungskosten oder auch als Herstellungskosten eines immateriellen Vermögensgegenstands ausgewiesen werden.

Was beeinflusst die Herstellkosten?

Hier werden die Herstellkosten definiert, die im Wesentlichen beeinflusst werden durch: Auswahl des Werkstoffes, Art und Aufwand der einzusetzenden Bearbeitungsverfahren, Anzahl der Bearbeitungsschritte und damit.

Welche Kosten zählen zu den Anschaffungs und Herstellkosten?

Anschaffungskosten sind Kosten, für den Kauf eines Wirtschaftsguts. Herstellungskosten sind sämtliche Material- und Lohnkosten, die bei der Herstellung eines Wirtschaftsguts entstehen. Anschaffungs- und Herstellungskosten sind steuerlich abschreibbar, sie müssen jedoch richtig berechnet werden.

Warum Herstellkosten des Umsatzes?

Die Herstellkosten des Umsatzes stellen eine relevante Größe mit hoher Aussagekraft dar. Sie zeigen an, welche Kosten die Fertigung der umgesetzten Güter oder auch Dienstleistungen verursacht hat. Werden die Verwaltungsgemeinkosten und die Vertriebsgemeinkosten hinzuaddiert, ergeben sich die Selbstkosten des Umsatzes.

Wie berechnet man die Herstellkosten pro Stück?

Berechnung: Die Gesamtkosten werden durch die Ausbringungsmenge geteilt. Beispiel: Die Gesamtkosten betragen 100.000 Euro. Es wurden 10.000 Güter produziert. Also: 100.000 Euro / 10.000 Güter = 10 Euro.

Woher stammt der Begriff Herstellungskosten?

Der Begriff stammt aus dem betrieblichen externen Rechnungswesen und bezeichnet einen Bewertungsmaßstab für selbst hergestellte Wirtschaftsgüter und Vermögensgegenstände. Eine Legaldefinition ist in § 255 Abs. 2 HGB zu finden.

Was ist der Unterschied zwischen Herstellungskosten und Erhaltungsaufwand?

Der strukturelle Unterschied zwischen Erhaltungsaufwand und Herstellungsaufwand liegt darin, dass Erhaltungsaufwendungen bereits in der ursprünglichen Bemessungsgrundlage (für die AfA) enthalten waren, während Herstellungskosten nicht enthalten waren.